Die Wiederkunft unseres Herrn
Kapitel 1
DIE WIEDERKUNFT UNSERES HERRN
IN DIESEN chaotischen und bedrohlichen Tagen der Zerstörung durch den Missbrauch nuklearer Verschmelzung und Umweltverschmutzung ist das Herz der Menschen erfüllt mit Angst vor dem, was ihnen und dem ganzen menschlichen Geschlecht geschehen wird, wenn keine Lösung für die Nöte der Welt gefunden werden kann. Erforscher in der Bibel, die ihren Verheißungen und Prophezeiungen glauben, wissen, dass die einzige Lösung zur Behebung der Probleme, die durch menschliche Sünde und Selbstsucht ins Leben gerufen wurden, nur durch die Wiederkunft Christi gefunden werden kann und durch Aufrichtung des langverheißenen Reiches von Gerechtigkeit und Frieden.
Die Ansichten über dieses große Ereignis im Plan Gottes gehen sehr weit auseinander. Manche behaupten, dass Jesu Wiederkunft zu Pfingsten geschah, als der Heilige Geist auf die wartenden Jünger kam, und dass seitdem die Bekehrung eines jeden Sünders ein weiteres Kommen Christi bildet; dass also, wenn alle bekehrt sind, er vollständig gekommen sein wird. Auf diese Weise, behauptet man, erfüllt Jesus seine Verheißung: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ — Matthäus 28:20
Andererseits behaupten viele, dass Jesus als ein Mensch zur Erde wiederkommen und an den Nägel-Malen in seinen Händen und Füßen, sowie an der Speerwunde in seiner Seite erkannt werden wird, die er bei seiner Kreuzigung empfing. Diese letztere Ansicht stützt sich vorwiegend auf eine buchstäbliche Auslegung gewisser Prophezeiungen wie derjenigen in Offenbarung 1:7, wo wir lesen: „Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen.“
Wir glauben, dass die Wahrheit hierüber, gestützt durch das Zeugnis der ganzen Heiligen Schrift, zwischen diesen beiden übertriebenen und sich widersprechenden Ansichten liegt. Die erste Ansicht macht die Notwendigkeit eines persönlichen Kommens Christi ungültig, nähert sich aber der Wahrheit bezüglich der Natur Jesu darin, dass man ihn als soweit über der Natur menschlicher Wesen stehend betrachtet, dass man sagt, er könne gegenwärtig sein, ohne dass man ihn zu sehen vermag.
Die zweite Ansicht hält an der klar bewiesenen biblischen Tatsache einer persönlichen Wiederkunft des Meisters fest, begrenzt jedoch die Erhabenheit und die Möglichkeiten dieses bedeutsamen Ereignisses durch die nicht biblische Behauptung, dass er als eine Art verklärter Mensch zur Erde zurückkehrt, und nicht als das machtvolle unsichtbare göttliche Wesen, das er wurde, als der Himmlische Vater ihn von den Toten auferweckte und ihm einen Namen gab, der über jeden Namen ist.
Die Schrift lehrt, dass Jesus, als er von den Toten auferweckt wurde, nicht mehr ein Mensch war, sondern ein machtvolles göttliches Wesen, das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1:15; 2. Korinther 5:16; 1. Petrus 3:18) Das bedeutet, dass er in seiner Natur jetzt für das menschliche Auge ebenso unsichtbar ist wie Gott unsichtbar ist. Dieser göttliche Christus ist es, der bei seinem zweiten Advent zur Erde wiederkommt; demnach wird die Tatsache seiner Wiederkunft auf eine andere Weise erkannt werden müssen als durch das „ihn sehen“ mit dem natürlichen Auge.
Es ist wahr, Jesus erschien nach seiner Auferstehung seinen Jüngern bei verschiedenen Gelegenheiten als ein Mensch; das bedeutet aber nicht, dass er von Natur immer noch ein menschliches Wesen war. Die Begleitumstände seiner wenigen kurzen Erscheinungen beweisen das Gegenteil. Er erschien beispielsweise stets mit einem anderen Leib; das wäre nicht der Fall gewesen, wenn der menschliche Leib, in welchem er erschien, sein wirklicher Leib gewesen wäre.
Nur einmal erschien Jesus in einem Leib ähnlich dem gekreuzigten, weil Thomas erklärte, erst dann zu glauben, dass der Meister von den Toten auferweckt worden war, wenn er seine Wunden sehen könnte. Jesus stellte den Kleinglauben des Zweiflers zufrieden, aber auch nur dieses eine Mal sahen die Jünger irgendwelche Wunden, und dieses Erscheinen beschreibt der Apostel Johannes als eins der „Zeichen“, durch welche Jesus ihnen bewies, dass er auferstanden war. (Joh. 20:29-31) Während anderer Begebenheiten seiner Erscheinungen bei ihnen nach seiner Auferstehung erkannten sie ihn nicht an seiner persönlichen Gestalt, sondern daran, was er sagte und tat.
Jesu Erscheinungen bei seinen Jüngern nach seiner Auferstehung waren von derselben Art wie diejenigen von Engeln in früheren Zeiten. So erschienen zum Beispiel drei Engel dem Abraham. Sie sprachen und aßen mit ihm; sie waren aber keine menschlichen Wesen, obgleich Abraham sie eine Zeitlang dafür hielt. — 1. Mose 18:1, 2; Hebräer 13:2
Jesus war in der Zeit zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt vierzig Tage lang bei seinen Jüngern gegenwärtig; doch während eines nur sehr kleinen Teiles dieser Zeit vermochten die Jünger ihn zu sehen; und dann auch nur, wenn er ihnen auf wunderbare Weise erschien. Dieser Jesus ist es, der die Fähigkeit hat, unsichtbar unter menschlichen Wesen gegenwärtig zu sein. Er ist es, der zur Erde zurückkehren soll, um ein Königreich der Gerechtigkeit aufzurichten, durch welches das erlöste Menschengeschlecht das Problem der Selbstsucht gelöst bekommen und zu Leben und Glückseligkeit auf der Erde wiederhergestellt werden soll.
Jesu Fleisch ein Lösegeld
Jesus wurde Fleisch, damit er sich selbst als einen entsprechenden Preis, als ein Lösegeld für Adam und sein Geschlecht, hingeben konnte. Der Meister sagte: „Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ (Johannes 6:51) Wäre Jesus als ein menschliches Wesen von den Toten auferstanden, so würde dies bedeutet haben, dass das Lösegeld zurückgenommen war und somit die Menschheit unerlöst geblieben sein würde.
Die Schrift aber zeigt, dass Jesus zwar im Fleisch getötet, aber im Geist oder als ein Geistwesen lebendig gemacht wurde. (1. Korinther 15:44-47; 1. Petrus 3:18) Jesus hatte früher dem Nikodemus erklärt, dass ein aus dem Geist Geborener kommen und gehen kann wie der Wind, d. h. dem menschlichen Auge unsichtbar sein und dennoch große Macht haben. Er bewies, dass dies in seinem eigenen Fall der Wahrheit entsprach, denn nach seiner Auferstehung konnten seine Jünger, wenn er ihnen erschien, nicht sagen, woher er kam oder wohin er ging. — Johannes 3:8
Dass Jesus noch die Macht besitzt, menschlichen Wesen so zu erscheinen, wie er nach seiner Auferstehung von den Toten seinen Jüngern erschien, bezweifeln wir nicht; aber die Schrift sagt nicht, dass der Welt seine Wiederkunft auf Erden in dieser Weise geoffenbart werden wird. Seine Erscheinungen nach seiner Auferstehung hatten offensichtlich den Zweck, in Herz und Sinn seiner Jünger die Tatsache zu befestigen, dass er von den Toten auferweckt worden war; da diese Tatsache nun aber feststeht, haben wir keinen Grund, eine Wiederholung der Erscheinungen zu erwarten.
In Römer 1:20 lesen wir über Gott: „Denn sein unsichtbares <Wesen>, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird seit Erschaffung der Welt in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien.“ Hier ist ein Schlüssel, der uns helfen wird, die Prophezeiungen hinsichtlich der Wiederkunft Christi zu verstehen. Er ist jetzt für menschliche Augen ebenso unsichtbar wie der Himmlische Vater und kann deshalb bei seiner Wiederkunft nur durch die sichtbaren Geschehnisse erkannt werden, welche durch die prophetischen Schriften des göttlichen Wortes als die „Zeichen“ festgestellt werden können, die sein zweites Kommen kennzeichnen sollten.
Wir wollen die Sache anders erklären: Wir glauben an das Dasein Gottes, nicht weil wir ihn jemals gesehen haben, sondern weil wir seine Werke sehen. Mit unseren begrenzten Fähigkeiten betrachten wir das weite Weltall und sagen, dass dahinter ein machtvoller, all-weiser Schöpfer stehen muss. Ebenso finden wir in Gottes Wort eine eindrucksvolle Reihe von Ereignissen aufgezeichnet, welche im Anschluss an die Wiederkunft des göttlichen Christus in der Welt stattfinden sollen: Wenn wir also sehen können, dass von diesen Ereignissen viele bereits geschehen, dann muss die logische Schlussfolgerung sein, dass das, was die Bibel als das zweite Kommen Christi beschreibt, bereits Wirklichkeit ist.
Der Gott dieser Welt unsichtbar
Die Schrift lehrt, dass es einen persönlichen Teufel gibt, doch hat kein menschliches Wesen ihn jemals gesehen; wir alle aber haben die Folgen seines schändlichen Einflusses gesehen. Der Apostel Paulus sagt uns, dass Satan der „Gott dieser Welt“ ist, der eine, der „jetzt in den Söhnen [ihren Herzen] des Ungehorsams wirkt“. Ebenso erklärt Paulus, dass Satan ein Geist und der “Fürst der Gewalt der Luft“ ist. (2. Korinther 4:4; Epheser 2:2) Jesus sagt, dass Satan der „Fürst dieser Welt“ ist. (Johannes 12:31; 14:30; 16:11) Wenn wir der Bibel glauben, dann müssen wir auch glauben, dass dieses machtvolle Wesen die Jahrhunderte hindurch die Herrschaft über die Angelegenheiten der Menschen ausgeübt hat.
Der Teufel ist jedenfalls der unsichtbare Beherrscher dieser „gegenwärtigen bösen Welt“. Petrus erklärt, dass er umher geht wie ein „brüllender Löwe“ und sucht, wen er verschlingen kann. (1. Petrus 5:8) Dies beweist deutlich, dass Satans Wirkungsbereich gerade hier auf Erden gewesen ist; doch haben selbst diejenigen, welche dies am vollständigsten empfinden, ihn niemals buchstäblich „brüllen“ hören.
Mit der Wiederkunft Jesu und als ein Resultat seiner Gegenwart tritt auch ein Wechsel der Zeitverwaltung ein. Eine neue Welt oder Gesellschaftsordnung wird eingeführt, und in dieser neuen Ordnung wird Jesus der König sein, der die Herrschaft Satans stürzt, welcher der „Fürst dieser Welt“ gewesen ist. Johannes sah im Gesicht einen Engel von Gott hernieder kommen, den Satan ergreifen und ihn mit einer gewaltigen Kette binden. Danach sah er Christus und die Kirche tausend Jahre lang regieren. Wie Satan, der gebunden wird, unsichtbar ist, ebenso gewiss müssen diejenigen unsichtbar sein, welche ihn binden. — Offenbarung 20:1-4,6
Satans Macht und Einfluss in dieser bösen Welt sind wegen seiner Unsichtbarkeit keineswegs weniger gewaltig gewesen. Es war für ihn im Gegenteil bestimmt von Vorteil, ungesehen eine gewaltige Macht zum Bösen gewesen zu sein. Auf diese Weise ist er in der Lage gewesen, seinen Einfluss in den Beratungszimmern der Herrscher und Fürsten der Erde geltend zu machen und in beträchtlichem Ausmaß ihre Angelegenheiten zu lenken.
Jesu Herrschaft wird ebenfalls eine unsichtbare sein und durch irdische Werkzeuge ausgeübt werden. Er wird die Menschen mit eiserner Rute regieren; aber er wird sie in Gerechtigkeit regieren und nicht, wie Satan es getan hat, in Ungerechtigkeit. Wie die Ergebnisse von Satans Herrschaft jetzt leicht erkannt werden, ebenso wird Jesu Herrschaft schließlich von der gesamten Menschheit durch die erzielten Ergebnisse erkannt werden.
Wahrheit durch falsche Übersetzung verborgen
Wichtige Wahrheiten bezüglich der Art und Zeit der Wiederkunft unseres Herrn sind durch eine falsche Übersetzung lange verborgen gewesen. Wie wir alle wissen, wurde die Bibel ursprünglich nicht in deutscher Sprache geschrieben; deshalb sind wir auf Übersetzungen aus dem ursprünglich Hebräischen des Alten Testamentes und aus dem Griechischen des Neuen Testamentes angewiesen. Während in den meisten Fällen in unseren deutschen Bibeln durch Übersetzung sehr wenig von der Fülle der Bedeutung verloren gegangen ist, gibt es Ausnahmen, in welchen tiefe Wahrheiten des göttlichen Planes durch unwissentlich falsche Übersetzungen lange verborgen gewesen sind.
Einer dieser Ausnahmefälle trifft auf das griechische Wort parousia zu, welches von Jesus und den Aposteln gebraucht wird, um des Meisters zweiten Besuch auf der Erde zu beschreiben. In unseren deutschen Bibelübersetzungen ist dieses Wort fast allgemein mit „Ankunft“ übersetzt. Das Ergebnis hiervon war, dass Studierende der Prophetie die prophetischen Anzeichen für das Ende des Zeitalters so auszulegen versuchten, dass dadurch Jesu baldiges Kommen angezeigt würde. Die wahre Bedeutung dieses griechischen Wortes jedoch ist „Gegenwart“. Hieraus folgt demnach, dass die erfüllten Anzeichen für des Meisters parousia oder Gegenwart beweisen, dass er bereits hier ist.
Als zum Beispiel die Jünger Jesus fragten: „Was ist das Zeichen deiner Ankunft [parousia, Gegenwart]?“, da fragten sie ihn nicht, wie sie im Voraus wissen könnten, wann er kommen würde, sondern wie sie seine Gegenwart erkennen könnten, wenn er gekommen war. Mit anderen Worten, sie wollten gern wissen, nach welchen sichtbaren Dingen sie ausschauen sollten als einem Zeichen dafür, dass der unsichtbare Christus wiedergekommen war, um sein Königreich aufzurichten.
Archäologische Entdeckungen in den letzten Jahren enthüllen, dass das griechische Wort parousia in alten Zeiten gebraucht wurde, um die Besuche von Königen und Kaisern in den verschiedenen Städten und Provinzen ihrer Reiche zu beschreiben. Eine Entdeckung zeigt, dass zur Bestreitung der Kosten für einen solchen Besuch durch Ausgabe einer besonderen „Parousia-Münze“ Steuern erhoben wurden. Wie angebracht ist es demnach, dass dieses Wort in Verbindung mit dem Besuch des Königs der Könige und Herrn der Herren auf Erden gebraucht werden sollte! (Ps. 8:4) Aber wie bei den irdischen Herrschern, deren Besuche so geschildert werden, bedeutet parousia auch im Falle Jesu nicht den Augenblick des Kommens, sondern es umfasst die ganze Dauer des Besuches.
Die erste Gegenwart Jesu, als er als Mensch hier auf der Erde weilte, dauerte insgesamt nur dreiunddreißig Jahre und ein halbes Jahr. Er blieb als ein göttliches Wesen noch vierzig Tage länger, unsichtbar für die Welt, und kehrte dann zu den himmlischen Höhen zurück. Viele Prophezeiungen des Alten Testamentes beziehen sich auf den Zeitraum der ersten Gegenwart Jesu. Einige sprechen von seiner Geburt; einige von dem einen oder anderen Teil seines Lebens und Wirkens. Einige sprechen von seinem Tod als der Menschen Erlöser. Die Erfüllung dieser Prophezeiungen geschah in der Regel nicht gleichzeitig.
Die Prophezeiungen und Verheißungen bezüglich Christi zweiten Besuches auf der Erde bedecken eine ähnlich große und verschiedene Anzahl von Ereignissen und gipfeln in der Vernichtung des Todes und Satans. Die Erfüllung einiger dieser Prophezeiungen geschieht gleichzeitig, in anderen Fällen gibt es eine Aufeinanderfolge der Ereignisse. Dies ruft beim Erforschen der Prophezeiungen hinsichtlich Christi zweiten Besuches zur Wachsamkeit auf, sonst fallen wir dem Fehler zum Opfer, in der Erwartung zu sein, sie alle zu ein und derselben Zeit in Erfüllung gehen zu sehen oder innerhalb einer relativ kurzen Zeitperiode.
Die Art und Weise Seiner Gegenwart
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus; siehe, in den Kammern! so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz [griechisch: astrape, helles Leuchten] ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft [parousia, Gegenwart] des Sohnes des Menschen sein.“ — Matthäus 24:26, 27. Mit diesen Worten bemüht sich Jesus, unseren begrenzten Sinnen zu vermitteln, dass sein Kommen und seine Gegenwart nicht mit denen eines menschlichen Wesens verglichen werden sollten. Er sollte als ein großes göttliches Wesen wiederkommen, als das genaue Ebenbild des persönlich unsichtbaren Vaters. Ihr werdet mich nicht in einer verborgenen Kammer finden, sagt Jesus, wie ihr einen Mann oder eine Frau finden könntet. Vielmehr werdet ihr meine Gegenwart ebenso wahrnehmen, wie ihr Gottes eigenes Dasein wahrnehmt durch die gewaltigen Dinge, die ihr ihm zuschreibt.
Und so ist es. Wir sehen den Sonnenschein und den Regen, welche die Erde erwärmen und bewässern, damit sie das Erforderliche für die auf ihr Lebenden hervorbringt. So, erklärte Jesus, werden wir von seiner zweiten Gegenwart wissen, weil sie dem Aufleuchten oder hellem Leuchten vergleichbar sein wird, das ähnlich der Sonne von Osten kommt und bis zum Westen scheint. Die Segnungen an der Menschheit, nachdem sie während Christi Gegenwart wieder aus ihren Gräbern auferweckt worden ist, bringt die heraufstrahlende „Sonne der Gerechtigkeit“ mit Heilung und Leben für die Geschlechter der Erde mit sich. — Maleachi 4:2
Ein Fortschreiten der Erkenntnis
Wie wir feststellten, erklärte Jesus, dass seine zweite Gegenwart wie ein helles Leuchten sein würde (Matt. 24:26, 27). Hier erkennen wir als sinnbildliche Bedeutung der Erleuchtung unmissverständlich das Fortschreiten an Erkenntnis. Der Prophet Daniel beschreibt die Zustände, die in der „Zeit des Endes“ eintreten werden, und erklärt u.a.: „die Erkenntnis wird sich mehren“. (Dan. 12:4) Die „Zeit des Endes“, auf die hier Bezug genommen wird, ist die Periode, in der die Herrschaft der Sünde, Selbstsucht und des Todes als ein Ergebnis der Wiederkunft Christi und seiner zweiten Gegenwart beendet werden soll. Gerade jetzt erfährt die Welt dieses vorhergesagte Fortschreiten an Erkenntnis; weil aber der gefallene Mensch nicht die Weisheit besitzt, sie recht anzuwenden, ergibt sich solch ein Chaos, dass man sogar die Vernichtung des gesamten Menschengeschlechtes befürchtet.
Auf Grund der Unwissenheit und Selbstsucht des Menschen hat sein Überschreiten in der Erkenntnis schon dahin geführt, was der Prophet Daniel als „eine Zeit der Bedrängnis“ beschreibt, „wie sie <noch> nie gewesen ist, seitdem <irgend> eine Nation entstand bis zu jener Zeit.“ (Dan. 12:1) Jesus sagte, indem er von dieser gleichen Zeit sprach, dass auf der Erde dann solch eine große Drangsal sein würde, dass kein Fleisch überleben könnte, wenn sie nicht gekürzt werden würde. Wir befinden uns heute in genau dieser Situation. Der Missbrauch der Nuklear-Verschmelzung, sowie auch die Verschmutzung unserer Umwelt könnte sehr wohl die Vernichtung aller Lebewesen auf der Erde mit sich bringen. In der Tat, nur göttliches Eingreifen durch Einsetzen des langverheißenen Reiches Christi wird dies verhindern.
Wenn Christi Reich aufgerichtet ist, dann wird durch seine Vermittlung die Mehrung an Erkenntnis ein großer Segen für die Menschheit sein, besonders in der Tatsache, dass sie dann auch ein Verständnis über Gott und seine Liebe miteinschließt, welche die Erlösung von Sünde und Tod durch Jesu Opferwerk bereitet hat. Die lange Herrschaft von Sünde und Tod unter Satan, dem Fürsten dieser Welt, wird in der Bibel als eine Nacht der Finsternis beschrieben. Der Prophet Jesaja schrieb: „Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften.“ Im Gegensatz dazu lesen wir über die Zeit, in welcher Christi Reich die Lebensbedingungen der Menschen regieren wird, dass sie „ ein Licht zur Offenbarung für die Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel“ sein wird. — Jesaja 60:2,3; Lukas 2:32
In Johannes 1:9 wird gesagt, dass Jesus jenes „wahrhaftige Licht“ ist, „das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet“. Die Prophezeiungen zeigen deutlich, dass die gänzliche Erfüllung dieser Verheißung während der zweiten Gegenwart Christi geschehen wird; dass zu guter Letzt das Land voll sein wird „von Erkenntnis des Herrn“, „wie von Wassern, die das Meer bedecken“. (Jes. 11:9) Erst am Ende der Herrschaft Christi und seiner Kirche wird diese Prophezeiung vollends Erfüllung finden.
„Er kommt mit den Wolken“
In Offenbarung 1:7 wird uns gesagt, dass Jesus mit den Wolken wiederkommt, und dass jedes Auge ihn sehen wird. Da Christus ein göttliches Wesen ist, Gottes eigenes Ebenbild, können die Menschen ihn nur durch die Vorkommnisse und Ereignisse sehen, welche seine Wiederkunft begleiten. Doch die Zeit wird kommen – und wir glauben, dass diese Zeit nicht mehr fern ist – da diese Ereignisse einen derart offenkundigen Charakter annehmen werden, dass alle Menschen bereitwillig deren wahre Bedeutung anerkennen werden.
Joel 2:1,2 gibt uns einen weiteren Hinweis auf die „Wolken“, die in der Periode der Gegenwart Christi der Einsetzung seines Königreiches so bedrängend und unheilvoll vorausgehen. Hier werden wir belehrt, dass dieser Tag zunächst nicht ein Tag des Friedens, sondern vielmehr das Gegenteil sein soll. Er wird ein „Tag der Finsternis und der Dunkelheit“ sein, „ein Tag des Gewölks und des Wetterdunkels. Wie Morgengrauen ist es ausgebreitet über die Berge, ein großes und mächtiges Volk, wie es von Ewigkeit her nie gewesen ist und nach ihm nie mehr sein wird bis in die Jahre der Generationen und Generationen.“
Hieraus ist zu entnehmen, dass die „Wolken“, die durch den Propheten erwähnt werden, in Wirklichkeit aus „einem großen und mächtigen Volk“ bestehen, desgleichen niemals vorher bekannt gewesen ist. Dies ist augenscheinlich ein Hinweis auf das Erstehen so furchtbarer Unzufriedenheit unter den Menschenmassen, dass die Zivilisation unter der Wucht des revolutionären Kampfes, den sie vom Zaun bricht, zerbröckeln und fallen wird.
Diese Wolken der Bedrängnis formieren sich jetzt. Die Völker der Erde sind ihretwegen schon mit Furcht erfüllt, obwohl sie noch nicht des Meisters Gegenwart in den vereinten Mächten „erkennen“, die jetzt allmählich „diese gegenwärtige böse Welt“ zerstören. Jesus sagte, dass es auf Grund seiner Gegenwart ein großes Wehklagen geben und „auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit“ herrschen würde. (Lukas 21:25,26; Matt. 24:30) Wie ratlos sind die Nationen heute! Für die vielen verwirrenden Probleme können keine dauernden Lösungen gefunden werden, was dazu führt, dass die Welt in Chaos versinkt und die Herzen der Menschen mit Angst erfüllt sind.
Gottes Hand über Israel
Aber, könnte man fragen, wie werden die Menschen im Allgemeinen zu der Erkenntnis gebracht werden, dass diese weltweiten Bedrängnisse die Todeswehen der gegenwärtigen Sozialordnung sind und durch die Gegenwart des Königs der neuen Weltordnung verursacht werden? Die Schrift weist darauf hin, dass dies durch göttliches Eingreifen zu Gunsten seines jüdischen Volkes in Israel geschehen wird.
Die Erfahrungen der Juden während dieser Zeit der Bedrängnis liefern einen weiteren Beweis für die zweite Gegenwart Christi. Nach der Schrift ist es die gleiche Zeit, da ihnen ihr Land wiedergegeben werden sollte. Was seit 1914 in dieser Hinsicht geschehen ist, ist wunderbar gewesen und ohne Zweifel eine Vorbereitung für die Segnungen, die ihrer im Messianischen Königreich noch harren. Dieses Wiederversammeln Israels war für dieselbe Zeit vorhergesagt, da die Nationen in ihrer Gesamtheit zu der letzten zerstörerischen Vernichtungsschlacht von Harmagedon versammelt werden würden. In Joel 4:1,2 lesen wir: „Denn siehe, in jenen Tagen und zu jener Zeit, wenn ich das Geschick Judas und Jerusalems wenden werde, dann werde ich alle Nationen versammeln und sie ins Tal Joschafat hinabführen. Und ich werde dort mit ihnen ins Gericht gehen wegen meines Volkes und meines Erbteils Israel, das sie unter die Nationen zerstreut haben. Und mein Land haben sie geteilt …“
Diese Prophezeiung weist darauf hin, dass es, während das jüdische Volk in seinem Land wiederhergestellt ist, dort eine Zeit der Bedrängnis für sie und ebenso für alle Nationen geben wird. Andere Prophezeiungen deuten darauf hin, dass noch weitere Bedrängnis auf sie zukommt – was nicht schwierig vorherzusehen ist, wenn man die seit mehreren Jahren andauernden Verhältnisse beobachtet, die noch anhalten werden.
Es ist nicht klug, sich in Einzelheiten zu ergehen, die sich noch nicht zugetragen haben, doch zeigt die Schrift deutlich, dass nahe am Ende des letzten Todeskampfes die Nationen sich selbst in einer sehr unsicheren, sie im Grunde mit Vernichtung bedrohenden, Lage befinden werden durch Fehlnutzung moderner militärischer Kriegswerkzeuge und durch Nuklearverschmelzung, weshalb sie einen Angriff gegen die Israeliten in ihrem verheißenen Land starten werden, in den dann der Herr ihretwegen eingreifen, sie von ihren Feinden befreien und unter der Führerschaft ihrer auferweckten Propheten und der anderen alttestamentlichen Heiligen sein Königreich als eine Regierungsmacht in buchstäblichem Sinne über die ganze Erde aufrichten wird.
Hesekiel 38:14-23 bietet einige Einzelheiten über diese Schlussdrangsal. Die Wortdeutung der hier den Feinden Israels gegebenen Namen deutet an, dass dieselben prophetisch angewandt werden, um Armeen Europas und Asiens zu bezeichnen. Die Prophezeiung zeigt, dass diese Kräfte schließlich das jüdische Volk angreifen werden. In Übereinstimmung mit der bereits zitierten Prophezeiung von Joel erklärt Hesekiel, dass die „Wolken“ die widergöttlichen Kräfte sind, die am Ende sogar mit der Vernichtung der zurückgebrachten Israeliten drohen werden. (Hesekiel 38:16)
Es wird, wie der Prophet erklärt, eine Zeit des „Erbebens“ vor dem Herrn sein. – (Hesekiel 38:20) Doch die Verheißung lautet, dass der Herr sein altes Volk befreien wird, und dass durch diese Befreiung die „Augen“ der Nationen die Gegenwart und Macht des neuen Königs der Erde wahrnehmen werden – des neuen Königs, der als Anwalt und rechte Hand Jahwes die Angelegenheiten führen wird. (Psalm 110:5) So werden aller Augen offen sein für die Gegenwart Jesu in Wolken (Off. 1:7) und von seiner Majestät und Herrlichkeit durch die neuen Anordnungen des Königreiches, die dann in Kraft treten, überzeugt sein.
Dieselbe Serie von Ereignissen wird zur Öffnung der Augen bei den Israeliten führen. Wir lesen: „Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, der heilig ist in Israel.“ Was für eine Veränderung der Vorausschau wird dies bei den Israeliten hervorrufen! Die Verteidigung Israels durch göttliche Macht wird lediglich die erste Kundgebung des Wirkens der neuen Mächte der Welt sein. Von da an werden die Auswirkungen des Königreiches schnell den Sturm der aufgewühlten menschlichen Leidenschaften beruhigen, welche zu dieser Zeit die Menschen auf der ganzen Erde in einen Zustand der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit gebracht haben werden.
Kapitel 2
DAS KÖNIGREICH UND SEINE SEGNUNGEN
DER letztendliche Zweck der Wiederkunft unseres Herrn ist die Aufrichtung eines weltweiten Königreiches oder einer Regierung, welche den Menschen sicheren Frieden und die Gelegenheit schenken wird, sich an Gesundheit und ewigem Leben zu erfreuen. Der Prophet Jesaja schrieb hinsichtlich Jesu und seiner Stellung im göttlichen Plan: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens. Groß ist die Herrschaft, und der Friede wird kein Ende haben … Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun.“ — Jes. 9:5,6
Wie wird diese neue Regierung aussehen? Wird sie nur ein heiliger Einfluss sein, der über die Erde hin weht? Sie wird in der Tat ein solcher Einfluss sein, doch außerdem wird sie ein Königtum von bestimmten Personen sein. Christus wird der König sein, der unsichtbare Herrscher. Die Kirche – alle diejenigen, welche während des jetzt zu Ende gehenden Zeitalters treu in seinen Fußstapfen nachgefolgt sind – wird mit Christus auf der geistigen oder unsichtbaren Stufe dieses Königreiches vereinigt sein. Diesen ist die Verheißung gegeben worden, dass sie, wenn sie mit Christus leiden, auch mit ihm herrschen werden. — 2. Tim 2:12
Gottes Verheißungen für die treuen Nachfolger des Meisters haben alle geistigen oder himmlischen Charakter. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“ (Joh. 14:3) Viele haben, in Verkennung des Zweckes dieser Verheißungen, daraus geschlossen, dass es Gottes Vorhaben war, so viele Erdbewohner in den Himmel zu nehmen, als an Christus in diesem Leben glauben würden, und dass alle diejenigen, welche nicht glauben, für immer verloren sein sollten. Jetzt aber wird erkannt, dass der Herr durch die Zubereitung der Kirche für die Herrschaft mit Christus im Millennium-Königreich nur Vorbereitung getroffen hat dafür, die Menschheit im Allgemeinen durch die Wiederherstellung zu retten, zur Vollkommenheit zu führen und zu segnen.
Die Schrift offenbart, dass, während Christus und seine Kirche in himmlischer Herrlichkeit erhöht die unsichtbaren Herrscher der Welt in der kommenden Gesellschaftsordnung sein werden, es auf der Erde menschliche oder sichtbare Vertreter dieser himmlischen Regierung geben wird. Wie der unsichtbare Fürst der gegenwärtigen bösen Welt, Satan, hauptsächlich durch sichtbare Werkzeuge gewirkt hat, ebenso werden Christus und seine erhöhten Nachfolger, die in der ersten Auferstehung zum Leben gekommen sind und mit ihm regieren werden, sichtbare Vertreter haben.
Die Bibel sagt uns, wer diese sein werden. Jesus erklärt, dass die Menschen im Königreich vom Osten, Westen, Norden und Süden kommen und mit „Abraham und Isaak und Jakob und allen Propheten“ zu Tische liegen werden. – Lukas 13:28, 29. In Psalm 45:16 wird geschrieben, dass diese selbe Klasse der Glaubenshelden von alters die „Väter“ sein werden, und die Prophezeiung sagt, dass sie zu „Kindern“ [oder Söhnen] des Christus werden und zu „Fürsten [oder Obersten] auf der ganzen Erde“ eingesetzt werden. Diese Klasse wird sich aus allen alttestamentlichen Heiligen vom gerechten Abel bis hin zu denen, welche beim ersten Kommen Jesu geglaubt haben, zusammensetzen. In Jesaja 32:1 werden beide Stufen, die himmlische und irdische Phase des Messianischen Königreiches, dargelegt. Wir lesen die Prophezeiung: „Siehe, ein König [Jesus] wird in Gerechtigkeit regieren; und die Obersten [oder Fürsten, die alttestamentlichen Überwinder], sie werden nach Recht herrschen.“
Mit Gott ist nichts unmöglich
Man soll nicht sagen, dass die Aufrichtung eines solchen Königreiches bei Gott unmöglich ist. Die sichtbaren Herrscher im Millennium-Königreich zu werden, bedeutet für die treuen Knechte Gottes von alters her, dass sie von den Toten auferweckt werden müssen. Erfordert es zu viel Glauben, dass Gott dies tun kann? Ist es nicht ein Fundament der christlichen Religion, dass es eine Auferstehung der Toten geben wird? Wahrlich, wenn wir in der Bibel nach einer Lösung der Weltprobleme suchen, dann sollten wir zu glauben bereit sein, dass Gott alles zu tun vermag, was er zu tun verheißt; und er hat verheißen, seine alttestamentlichen Knechte ins Leben zurückzuführen, was in der Bibel die „bessere Auferstehung“ genannt wird. — Hebräer 11:35
Diese „bessere Auferstehung“ der alttestamentlichen Überwinder wartet auf die Vollendung der Kirche, welche aus den treuen Nachfolgern des Meisters besteht. Paulus erklärt, dass sie [die Alttestamentlichen Überwinder] nicht ohne uns vollendet werden, d.h. zur Vollkommenheit menschlichen Lebens gebracht werden sollen. (Hebräer 11:40) Dass die treuen Nachfolger zu geistigem Leben mit Christus auferweckt und mit ihm als unsichtbare Herrscher tausend Jahre lang regieren werden, das zu glauben, sollten wir wahrlich keine Schwierigkeiten haben. Haben nicht die meisten Christen immer an ein geistiges Dasein nach dem Tod geglaubt und dass jene, die es innehaben, menschlichen Augen unsichtbar sind?
Der große Fehler in diesem Gedanken ist, dass wir dieses in der Bibel beschriebene geistige Dasein für einen natürlichen Abschluss des „Lebenslaufes“ gehalten haben. Dem ist nicht so! „Der Lohn der Sünde ist der Tod“, „die Toten aber wissen gar nichts“ (Römer 6:23; Prediger 9:5). Die Schrift lehrt, dass die Hoffnung auf Leben nach dem Tod bei beiden – Kirche und Welt – von einer Auferstehung aus den Toten abhängt. Auch lehrt sie deutlich, dass einigen in der Auferstehung geistige Leiber gegeben werden. Auf diese Weise wurde Christus verherrlicht, und genauso wahr ist es bei seinen treuen Nachfolgern. Miteinander werden diese mächtigen Geistwesen durch ihre menschlichen Vertreter, die Alttestamentlichen Überwinder, tausend Jahre im Messianischen Königreich eine Art Kontroll-Aufsicht über die Menschheit haben.
Von jener Zeit lesen wir: „Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem.“ (Micha 4:2) Hier wird die himmlische Stufe des Königreiches sinnbildlich bezeichnet als „Zion“. In Offenbarung 14:1 werden die treuen Nachfolger Jesu, des Lammes, als mit ihm auf dem Berge Zion stehend dargestellt. Zion war der „Hauptstadt-Hügel“ im Königtum des alten Israel, und deshalb ist es ein passendes Symbol für die höchste Regierungsstufe des Messianischen Königreiches.
Während die Weisung des Messianischen Reiches von „Zion“ ausgehen wird, wird das „Wort des Herrn“ von „Jerusalem“ ausgehen, erklärt Micha. Wenn Jesus sagt, dass in dem Königreich die Menschen sich mit den Alttestamentlichen Überwindern hinsetzen werden, drückt dieser Gedanke aus, dass sie wie Schüler zu den Füßen ihrer Lehrer oder Meister sitzen werden. Diese Lehrer werden das „Wort des Herrn“ aussprechen, so, wie sie es von der verherrlichten Zion-Klasse empfangen. Das ist die offensichtliche Bedeutung des Wortes, das vom Herrn ausgeht von „Jerusalem“. Außerdem denken wir, dass es gut möglich ist, dass die sichtbare Stufe des Messianischen Königreiches ihr Hauptlager in oder nahe der alten Stadt Jerusalem haben wird.
Neue Himmel und Erde
Diese beiden Stufen des Messianischen Königreiches werden in den Prophezeiungen der Bibel auch sinnbildlich bezeichnet als „neue Himmel und eine neue Erde“. (Jes. 65:17; 2. Petr. 3:13; Offenbarung 21:1) Durch den Propheten Jesaja sagte der Herr: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. … freut euch und frohlockt allezeit über das, was ich schaffe! Denn siehe, ich schaffe Jerusalem zum Frohlocken und sein Volk zur Freude. Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen. Und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird darin nicht mehr gehört werden. Und es wird dort keinen Säugling mehr geben [der nur wenige] Tage [alt wird] und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte. Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht, wird als verflucht gelten.“ (Jes. 65:17-20)
In einer Vision sah der Apostel Johannes die Erfüllung dieser wunderbaren Prophezeiung (siehe Offenbarung 21:14). Das „Jerusalem“, welches in Jesajas Prophezeiung durch den neuen „Himmel“ und die neue „Erde“ dargestellt wird, wird von Johannes als die verherrlichte Klasse der Kirche erkannt und als „die Braut, das Weib des Lammes“ beschrieben. (Off. 21:9,10) Der frühere „Himmel“ und die „Erde“, wie Satans Weltsysteme symbolisch dargestellt werden, schwindet dahin und „ein neuer Himmel und eine neue Erde“ erscheinen. Wie wir erkannt haben, ist das die symbolische Beschreibung der himmlischen und irdischen Stufe des Messianischen Königreiches.
Wenn der „neue Himmel“ und die „neue Erde“ wirksam sind und das „neue Jerusalem“ aufgerichtet sein wird, wird auch Gottes Gunst wieder unter den Menschen in dieser Regierungseinrichtung offenbart werden, und das mit dem Ergebnis: „der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.“ (Off. 21:4)
Die biblischen Sinnbilder sind immer zweckmäßig und passend. Die buchstäblichen Himmel und Erde stehen in einer gewissen Beziehung zu einander, welche treffend das Zusammenwirken der geistigen und irdischen Stufe des Messianischen Königreiches veranschaulichen. Der Himmel bestimmt zum Beispiel Ebbe und Flut, die Klimaverhältnisse und Jahreszeiten. Ebenso werden die irdischen Einrichtungen des Königreiches unter dem unmittelbaren Einfluss oder der Herrschaft der geistigen oder himmlischen Stufe des Königreiches stehen.
Das gilt auch von den gegenwärtig symbolischen Himmeln und der Erde. Die Gesellschafts- und Regierungsangelegenheiten der Menschen waren immer mehr oder weniger unter dem Einfluss geistiger Mächte gewesen, deren Fürst Satan gewesen ist (Epheser 2:2). Diese haben ihren Einfluss häufig durch falsche Religionssysteme ausgeübt. Tatsache ist, dass Satan die Herrschaft über die Welt hauptsächlich durch die religiösen Gefühlsregungen von Männern und Frauen ausgeübt hat. In dieser Weltordnung war falsche Religion das Mittel oder das Bindeglied zwischen dem „Gott dieser Welt“ und den Gesellschafts- und Regierungseinrichtungen der Menschen. Eine auffallende Illustration hierfür ist die Vereinigung von Kirche und Staat gewesen. Durch dieses System sind „heilige“ Kriege geführt, die „heilige“ Inquisition den Menschen durch Angst vor Tortur aufgezwungen worden.
Indem er wiederum von der Vernichtung von Satans Weltsystem spricht, sagte Petrus in seiner Prophezeiung, dass wir „die Ankunft des Tages Gottes“ erwarten und beschleunigen sollen, „um dessentwillen die Himmel in Feuer geraten und aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden“. Und fügt hinzu: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ (2. Petrus 3:12,13) Ja, diese kommenden „neuen Himmel“ und die „neue Erde“ werden ihre Erfüllung durch das Wort oder die Verheißung Gottes finden und die Unverbesserlichen und Satan vernichtet sein. Dann wird es geschehen, dass es keinen Tod mehr geben wird. Das ist ein herrlicher Ausblick, und das wird das letztendliche Ergebnis der Wiederkunft, des zweiten Besuches unseres Herrn auf Erden, sein.
Der Strom des Lebens
In Offenbarung 22:1-3 wird uns ein anderes bedeutsames Symbol oder Bild gezeigt, das Bild vom Messianischen Reich und dem Segen, welcher durch seine wohltätigen Bestimmungen zu den Menschen strömen wird. Johannes schrieb: „Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes.“ Hier wird das Königreich symbolisch als „der Thron Gottes und des Lammes“ beschrieben. Das Lamm versinnbildlicht den opfervollen Aspekt von Jesu Wirken zu Gunsten des Menschen, die Tatsache, dass er sein Leben im Opfer für das Leben der Welt hergab. Dadurch, dass durch dieses Opfer des Lammes Erlösungsblut dargereicht wurde, werden die Segnungen, sinnbildlich dargestellt durch den „Strom von Wasser des Lebens“, anwendbar.
Johannes sieht den Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und seine Frucht jeden Monat bringt, am Strom wachsen. Dies ist ein bedeutsames Symbol, stehend für die Tatsache, dass durch die zwei Stufen des Messianischen Reiches Gesundheit und Leben allen Willigen und Gehorsamen der Menschheit dargereicht wird. Johannes schrieb, dass die „Blätter“ vom symbolischen Baum des Lebens „zur Heilung der Nationen“ sind. Wie unsagbar nötig brauchen heute alle Nationen Heilung, und wie freuen wir uns, dass der liebende Gott des Himmels durch den wiedergekehrten Christus solch eine bedeutungsvolle Vorkehrung für sie getroffen hat.
Derselbe „Strom“ lebendigen Wassers wird ebenso in Offenbarung 22:17 erwähnt, und in diesem Text erhalten wir auch eine wunderbare Zusicherung. Wir zitieren: „Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst!“ Hier bezieht sich die „Braut“ wieder gemeinschaftlich auf diejenigen, welche treue Nachfolger des Meisters im gegenwärtigen Zeitalter des göttlichen Planes sind. Off. 19:7 sagt: „…die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitgemacht.“ Das „Bereitmachen“ der Brautklasse ist noch im Fortschreiten, obgleich wir glauben, dass es bald vollendet sein wird. Nachdem dann diese „Bereitgemachten“ mit ihrem Herrn als seine Braut vereint sind, wird die Braut sagen: „Komm, … nehme das Wasser des Lebens umsonst!“ Was für ein Anreiz ist das für jeden Nachfolger Christi sich zu „befleißigen“, seine „Berufung und Erwählung fest zu machen“. — 2. Petrus 1:10,11
Die Lösung der Weltprobleme
Wie wunderbar werden durch das Inkrafttreten einer solchen Königreichs-Einrichtung, die durch göttliche wunderwirkende Macht unterstützt wird, die Probleme der Erde eines nach dem anderen gelöst werden. Nimm das Kriegsproblem. Wenn das Königreich zu wirken beginnt, wird es zunächst die Menschheit verwüstet vorfinden durch verschiedene Kriegsverheerungen „konventioneller“ und anderer Art. Revolution und Anarchie werden ohne Zweifel überall auf der ganzen Welt chaotische Zustände angerichtet haben. Die Nationen werden das göttliche Eingreifen zu Gunsten Israels erkennen, und sie werden – durch das furchtbare Gemetzel von Harmagedon ausgeblutet bis zur Erschöpfung – in dieser Wüste der Verzweiflung, da ihre Regierungen gestürzt sind, zu der Macht aufblicken, die sie besiegte, und sagen:
„Kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berg [Königreich] des HERRN und zum Haus des Gottes Jakobs, dass er uns auf Grund seiner Wege belehre! Und wir wollen auf seinen Pfaden gehen. Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. Und er wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen für mächtige Nationen bis in die Ferne. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nie <mehr> wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden das Kriegsführen nicht mehr lernen.“ — Micha 4:2,3
Wie wunderbar einfach ist diese göttliche Lösung des Kriegsproblems! Sie kehrt den Jahrhunderte alten Grundsatz um, dass die Nationen für den Krieg vorbereitet sein müssen, um Frieden zu erhalten. Sie wirft auch die Klugheit des gefallenen Menschen beiseite, der die Theorie brachte, nur durch eine „Kräftebalance“ Krieg verhindern zu können. Anstelle dessen beginnt er von Grund auf mit einem Erziehungsprogramm in den Künsten des Friedens anstatt des Krieges; damit wird ein echtes Abrüstungsprogramm in die Tat umgesetzt. Dann werden die Verheißungen Gottes von Jesu als dem Friedefürsten erfüllt werden. Dann wird die Botschaft der Engel von „Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen“, zur Wirklichkeit werden.
Da ist auch das Wirtschaftsproblem von heute. Wie schwerwiegend ist es doch, wenn 75% der Menschen jede Nacht sich hungrig schlafen legt! Dieses Problem wird im Königreich gelöst werden, denn dann werden die Einrichtungen solcher Art sein, dass „jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum“ sitzen wird; „und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund des HERRN der Heerscharen hat geredet.“ — Micha 4:4
Das Problem der Armut ist und war stets eine Bedrohung für Millionen. Die Armen, die Benachteiligten, sind von jeher eine bedauernswerte Gruppe gewesen. Sie werden aber nicht mehr, wie bisher, ein Heer von Hungernden und Unbeachteten bilden, sondern sie werden beachtet und gesegnet werden. Bezüglich dieses Problems sagt der Prophet:
„Er [Christus] schaffe Recht den Elenden des Volkes; bringe Hilfe den Kindern des Armen, und den Unterdrücker zertrete er. … Denn retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden und den, der keinen Helfer hat.“ — Psalm 72:4,12
Bevölkerungsexplosion
Ein weiteres Problem, das heute sehr ernst geworden ist, ist das der Bevölkerungsexplosion. Das ist gegenwärtig eines der zusätzlichen Gründe, die Kriege verursachen, denn die Regierungen suchen nach Lebensraum für ihre sich ausdehnende Anzahl von Projekten. Doch der Herr hat auch für dieses Problem eine Lösung gefunden. Erstens haben wir die Verheißung, dass alle öden Stätten der Erde bewohnbar und fruchtbar werden sollen. „…frohlocken wird die Steppe und aufblühen wie eine Narzisse“, wird uns berichtet. (Jesaja 35:1,2) Man denke an alle die ungenutzten Ländereien Amerikas, in Australien, Südafrika, etc. Wenn diese Teile der Erde bewohnbar und für die Menschen nutzbar gemacht werden, wird wahrlich kein Blutvergießen mehr nötig sein, um zusätzliches Gebiet zu erlangen.
Aber es gibt noch einen anderen Weg – einen dauerhaften Weg – für die Lösung des Bevölkerungsproblems, und zwar durch eine allmähliche Verminderung der Geburtenzahl. Als unsere ersten Eltern erschaffen waren, wurden sie beauftragt, sich zu mehren und die Erde zu füllen. Man sollte beachten, dass einmal, wenn eine genügende Anzahl von Menschen geboren worden ist, um die Erde richtig zu füllen, der Zweck dieses göttlichen Auftrages erfüllt sein wird; folglich wird die Vorkehrung, durch welche er ausgeführt wurde, aufgehoben werden.
Jesus gab in dieser Hinsicht einen Hinweis, als er eine Frage bezüglich der Auferstehung beantwortete. Er sagte: „In der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet.“ (Matt. 22:30) Mit anderen Worten, das Bevölkern der Erde ist durch göttlichen Erlass angeordnet worden, und dem Vorgang wird Einhalt geboten werden, wenn göttliche Weisheit entscheidet, dass die Erde genügend gefüllt worden ist. Also braucht man sich in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen, denn die Angelegenheit wird zur vollen Zufriedenheit aller und zur Ehre Gottes geregelt werden.
Umweltverschmutzung
Eng verknüpft mit der Bevölkerungsexplosion ist die Zunahme der Bedrohung durch die Verschmutzung der Umwelt. Natürlich, je größer die Anzahl der Menschen in einem Ballungsgebiet ist, desto größer ist auch der Schrecken vor Verschmutzung in Luft, Wasser und Land. Die Regierungen tun, was sie in Bezug auf dieses Problem zu tun vermögen, aber die menschliche Selbstsucht behindert die Leistungsfähigkeit, so dass der Fortschritt hinsichtlich einer Lösung hierbei schmerzhaft langsam vonstattengeht. Doch der Herr weiß, wie er durch die Einrichtungen im Messianischen Königreich dieses Problem beheben wird.
Die Selbstsucht des Menschen ist stets eine zusätzliche Ursache für die Gründe aller Probleme der gefallenen Menschheit gewesen. Niemals könnte es wahren Frieden und Wohlwollen auf der Erde geben, so lange Selbstsucht eine derart wichtige Rolle in den Angelegenheiten der Menschen spielt. Dank sei Gott, dass unter der Herrschaft der neuen Regierung die Menschen den Wert der Liebe gegenüber der Selbstsucht kennenlernen werden! Jeremia 31:31-34 versichert uns, dass an diesem glückseligen Tag, dem Königreich des Herrn, das Gesetz Gottes, welches ein Gesetz der Liebe ist, in die Herzen der Menschen geschrieben werden wird. Schließlich wird jeder den Herrn kennenlernen und mit seinen Wegen der Liebe vertraut werden, so dass keiner zu seinem Nächsten sagen muss: Erkenne den HERRN! Denn sie alle werden ihn erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten.
Der Tod wird vernichtet
Als letztes haben wir das Hauptproblem von Krankheit und Tod. Wenn dieses Problem nicht gelöst werden könnte, dann würde die Menschheit weiter durch das „Tal des Todesschattens“ wandern müssen. In einem solchen Fall könnte es nirgends dauernden Frieden und Glück geben. Der Friede und das Glück eines jeden Heimes würden ständig gestört durch den furchtbaren Feind, den Tod, dessen Opfer jetzt jedes Jahr Millionen zählen.
Aber Christus, der große Bewältiger der Menschheitsprobleme, wird auch dieses lösen, denn während seiner Herrschaft werden Krankheit und Tod vernichtet werden. Paulus bestätigt: „Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod weggetan“. (1. Korinther 15:25, 26) Jesaja 25:8 erklärt, dass der Herr den Tod auf immer siegreich verschlingen und die Tränen von jedem Angesicht abwischen wird.
Und bei der Lösung des Todes-Problems wird niemand übersehen werden, denn auch für diejenigen, welche die Jahrhunderte hindurch im Tod entschlafen sind, gilt, dass „alle, die in den Gräbern sind, seine [des Menschensohnes] Stimme hören und hervorkommen“. (Johannes 5:28, 29) Da das Problem des Lebensraumes gelöst sein wird, wird bewohnbares Land im Überfluss vorhanden sein, um alle aufzunehmen – die Lebenden und diejenigen, welche von den Toten auferweckt werden.
Dies bedeutet, dass niemand die Tatsache beklagen muss, dass Christi Königreich nicht früher kam, bevor der Vater, die Mutter oder die anderen Lieben starben, denn diese werden dem Leben wiedergegeben werden. Die Macht jenes gesegneten Einen, der zur Zeit seines ersten Erdenbesuches Gräber einfach dadurch sprengte, dass er die Toten vom Tode auferweckte, wird abermals ausgeübt werden – nicht wegen einiger weniger, sondern für die Wiederbringung aller Geschlechter der Erde. Halleluja, welch ein Retter!
Das bedeutet nicht etwa, dass es einfach eine Universal-Auferstehung geben wird, denn um weiter leben zu können und zur menschlichen Vollkommenheit zu gelangen, wird es notwendig sein, den Gesetzen des Messianischen Königreiches zu gehorchen und die Lebensvorkehrung, durch das Erlösungsblut Christi gegeben, anzunehmen. Von Christus wird in seiner Königreichsherrschaft in den Prophezeiungen gesprochen als von dem „Propheten“, und Petrus sagte: „Es wird aber geschehen: jede Seele, die auf jenen Propheten nicht hören [gehorchen] wird, soll aus dem Volk ausgerottet werden.“ — Apostelgeschichte 3:23
Sonnenschein über allen
So werden alle die verschiedenartigen Probleme, die jetzt den gefallenen Menschen plagen, nach und nach gelöst werden, und dies so, wie das zunehmende Licht von der zweiten Gegenwart des Meisters einen der dunklen Plätze der Erde nach dem anderen durchdringt. Eine der Prophezeiungen, auf die Zeit der Herrschaft Christi über die Erde hinweisend, spricht von ihm als von der „Sonne der Gerechtigkeit“. (Maleachi 3:20) Und Jesus sagte von seinen treuen Nachfolgern auch: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Vaters.“ (Matthäus 13:43) Die heilenden Strahlen jener Sonne der Gerechtigkeit werden sich ununterbrochen in die sündenkranken und verwundeten Herzen und ins Leben der gesamten Menschheit ergießen. Von Pol zu Pol wird jene „Sonne“ scheinen, und auf jedem Kontinent und auf den Inseln des Meeres werden die lindernden, lebensspendenden Kräfte jenes göttlichen Licht- und Lebensspenders wohltuend empfunden werden.
Die erleuchtenden Strahlen der Gegenwart Christi werden die Erde mit einer Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes erfüllen. Dies bedeutet, dass alle „Lehren von Dämonen“, alle Nachtgespinste, aller Aberglaube, alle menschlichen Glaubensbekenntnisse und Lehrmeinungen, alle Menschengebote, durch welche das Volk gelehrt wurde, Gott vielmehr zu fürchten als zu lieben (Jesaja 29:13), alle politischen Ränke und die 1001 anderen Übel, welche eine sterbende Welt gequält haben, hinweggefegt werden; und diese alle werden durch eine wahre Erkenntnis Gottes und seiner Liebe ersetzt werden.
Es wird nicht einen Winkel, nicht eine Ecke und keinen Platz auf Erden geben, wohin das Licht jener herrlichen „Sonne“ nicht dringen wird. Die Wärme ihrer heilenden Strahlen sichert allen eine segensreiche Herrschaft; und durch diese Herrschaft der Liebe und das heilende Licht wird jegliche Sünde, Ungerechtigkeit, Krankheit, Tod und alle Sorge schließlich vernichtet sein. So sieht das letztendliche und göttliche Vorhaben aus, das durch Christi zweiten Erdenbesuch zustande gebracht wird. Frohlocken wir in diesem Vorhaben und fahren wir fort zu beten: „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden!“ — Matthäus 6:10