Harmagedon – dann Weltfrieden
Harmagedon ist ein häufig benutztes Wort, wenn Krisen in der Welt dunkle Vorahnungen wecken. Es wird genutzt, wenn Konflikte zwischen Nationen und Ideologien aufkommen, besonders bei weltweiten Krisen. In den Medien finden wir es regelmäßig, es ist jedoch oft fraglich, ob der Verfasser wirklich den Ursprung und den Hintergrund des Wortes kennt. Die meisten denken beim Gebrauch an eine große Schlacht oder an einen mächtigen Kampf bei dem Gott irgendwie beteiligt ist – einen Kampf Gut gegen Böse – eine Schlacht, die alle anderen Kriege beendet.
Harmagedon ist ein biblischer Ausdruck und wird im letzten Buch der Bibel in Verbindung mit dem gebraucht, was als „der Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, beschrieben wird. (Offb. 16:14) Die Offenbarung ist ein Buch der Symbole, worin ein jahrhundertelanger Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Christo und dem Antichrist dargestellt wird. In dieser Darstellung werden einerseits Symbole wie „Tiere“, „Drache“, „falscher Prophet“, „Babylon“, „Hure“, „unreine Geister“, „Frösche“, usw. gebraucht, anderseits Symbole wie „Lamm“, „Braut“, „heilige Stadt“ und andere. „Harmagedon“ ist auch ein solches Symbol in diesem Buch und steht in Verbindung mit der großen und letzten Phase eines Kampfes, mit dem das gegenwärtige Zeitalter zu Ende geht, wenn das Königreich Christi siegreich ersteht und allgemeinen immerwährenden Frieden herbeiführt.
Das Wort Harmagedon ist hebräischen Ursprungs und ist geographisch und geschichtlich mit dem Hügel von Megiddo verbunden. Megiddo hatte im alten Heiligen Land eine strategisch sehr bedeutungsvolle Lage; er beherrschte einen wichtigen Pass in das Bergland. Das Gebiet von Megiddo war das große Schlachtfeld Israels. Hier überraschten und besiegten Gideon und seine dreihundert Mann die Midianiter. Hier wurde auch König Saul von den Philistern besiegt.
Viele Sinnbilder der Bibel sind in ihrer Art denen ähnlich, die auch der Welt vertraut sind. Die Bibel gebraucht zum Beispiel Tiere, um Königreiche oder Regierungen darzustellen; das tut die Welt auch. Und die Anwendung eines Schlachtfeldes zur Vermittlung einer bestimmten Vorstellung ist in der Welt ebenfalls üblich. Wenn wir zum Beispiel sagen, dass eine Armee ihr „Waterloo“ findet, so bedeutet das einfach, dass sie zwar eine Weile siegreich gewesen ist, aber schließlich eine plötzliche und unerwartete Niederlage erlitt. Napoleons Niederlage bei Waterloo war die Ursache, dass diesem Schlachtfeld eine solche Bedeutung beigemessen wurde.
Mit Harmagedon ist es ebenso. Es war Israels Schlachtfeld, und um seine symbolische Bedeutung in den Prophezeiungen zu verstehen, muss man das besonders charakteristische gemeinsame Merkmal aller Schlachten herausfinden, an denen das alte Israel beteiligt war. Es ist nicht die Tatsache, dass sie immer siegreich waren, denn das waren sie nicht. Zuweilen ließ Gott zu, dass sein Volk besiegt wurde, weil sie gegen ihn gesündigt hatten und der Zurechtweisung bedurften. Es gab jedoch ein herausstechendes, charakteristisches Kennzeichen aller Schlachten Israels, das niemals auf Schlachten zutraf, die zwischen anderen Nationen ausgefochten wurden. Gott hatte immer seine Hand im Spiel und ihre Siege und Niederlagen waren in Übereinstimmung mit seinem eigenen großen Plan der Zeitalter.
Wenn wir diese Tatsache in Betracht ziehen, erlangt das Wort Harmagedon eine ebenso entscheidende, wenn auch ganz andere Bedeutung wie das Wort Waterloo. Es vermittelt den Gedanken an einen Kampf, an dem Gott entscheidend interessiert ist, und dessen Ausgang er überwalten wird, wodurch der endgültige und glorreiche Sieg der Kräfte der Gerechtigkeit gewährleistet ist. Überdies ist es, wie die Prophezeiungen zeigen, der letzte große Kampf aller Zeiten, sein Ergebnis wird die bleibende Niederlage aller Einrichtungen Satans sein und dadurch den Weg für die volle Offenbarmachung des Königreiches Christi bereiten. Deswegen wird er beschrieben als “der Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. (Offb. 16:14)
Jener „Große Tag“
Die Prophezeiungen zeigen deutlich, dass „jener große Tag Gottes, des Allmächtigen“, der Zeitabschnitt ist, welcher das Ende des gegenwärtigen Zeitalters bezeichnet. Es ist die Zeit, in der „diese gegenwärtige böse Welt“ (Gal. 1:4) oder Gesellschaftsordnung zu Ende geht. Sie wird in der Bibel als „der Tag der Rache“ Gottes und als die „letzten Tage“ beschrieben. Von ihr wird auch als vom „Tag des Herrn“ gesprochen, weil es die Zeit ist, da der Herr in die Angelegenheiten der Welt eingreift, um ihr wahnsinniges Hinabrasen in Sünde und Vernichtung aufzuhalten und sein lang verheißenes Königreich aufzurichten.
Dieser „Tag des Herrn“ ist die Zeit, auf die sich jene Prophezeiung bezieht, welche erklärt: „Darum harret auf mich, spricht Jehova, auf den Tag, da ich mich aufmache zur Beute! Denn mein Rechtsspruch ist, die Nationen zu versammeln, die Königreiche zusammenzubringen, um meinen Grimm über sie auszugießen, die ganze Glut meines Zornes; denn durch das Feuer meines Eifers wird die ganze Erde (Gesellschaftsordnung) verzehrt werden.“ (Zephanja 3:8)
Dieser Tag der Rache über die Nationen wird ferner vom Propheten Jesaja beschrieben. Er schrieb: „Jehova wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Kriegsgeschrei erheben, sich als Held beweisen gegen seine Feinde. Von lange her habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Gleich einer Gebärenden will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zumal.“ (Jesaja 42:13, 14)
Die Herrschaft des Bösen
Seitdem unsere ersten Eltern Gottes Gesetz übertraten, ist stets das Böse ein beherrschendes Element in den Angelegenheiten des Menschengeschlechtes gewesen. Satan ist der Beherrscher der Welt des Menschen gewesen. Von Jesu wurde er „der Fürst dieser Welt“ genannt. (Johannes 12:31; 14:30) In den Tagen des alten Israels, als Gott über sein auserwähltes Volk herrschte, kamen andere Nationen gelegentlich mit göttlicher Autorität und Macht in Berührung. Infolge der wunderbaren Art, wie er sein Volk beschützte und befreite, sahen sich verschiedene Heidenkönige gezwungen, seine Oberhoheit anzuerkennen. Aber viele lange Jahrhunderte sind vergangen, seitdem die Welt Zeuge solcher Kundgebungen der Macht Gottes gewesen ist, mit dem Ergebnis, dass der Glaube an ihn und an seine Fähigkeit, die Angelegenheiten der Menschen zu leiten, in den Beratungszimmern der Welt fast ein Unding ist.
Gott erklärt diese Situation durch den Ausspruch, dass er hinsichtlich des Eingreifens in die Angelegenheiten der Welt „an sich gehalten“ und „geschwiegen“ hat. Andererseits ist sein Volk ermutigt worden, auf den Herrn zu „harren“ bis zu dem Tag, an dem er nicht länger schweigt, bis er aufhört, sich vom Eingreifen in die Angelegenheiten der Menschen zurückzuhalten. Ihm ist versichert worden, dass er sich dann würde „aufmachen zur Beute“, und dass die ganze Erde – diese „gegenwärtige böse Welt“ – durch das Feuer seines Eifers verzehrt werden würde. Bei diesem Werk der Zerstörung des Bösen und böser Systeme stellt sich der Herr als ein Helden dar, der wie ein Kriegsmann den Eifer anfacht: und dies beschleunigt den „Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen“.
Wenn Gott auch zugelassen hat, dass Satan, der große Widersacher, in den Herzen der Kinder des Ungehorsams herrschte, hat er doch niemals aufgehört, am schließlichen Wohlergehen seiner menschlichen Geschöpfe Anteil zu nehmen. In der Tat, er hat all die Jahrtausende hindurch, in denen er sich vom Eingreifen in die Herrschaft von Sünde und Tod zurückgehalten hat, sozusagen den Grund für einen glorreichen Tag der Befreiung gelegt. Aber sein Plan der Erlösung und Wiederherstellung ist still und von der Welt unbeachtet fortgeschritten. In Harmagedon ist dies anders, denn in seiner Endphase offenbart sich Gott der gesamten Menschheit, und die Augen aller Nationen werden geöffnet werden, um seine Herrlichkeit zu schauen.
Der gefallene Luzifer, in 1. Mose als eine Schlange und in Offenbarung 20:2 als „die alte Schlange“ personifiziert, hatte die Sünde in die Welt gebracht. Er täuschte Mutter Eva und veranlasste Adam durch sie, das göttliche Gesetz zu übertreten. Dies brachte die Strafe für Sünde über sie – den Tod. Dort begann das Menschengeschlecht zu sterben. Damals wurde Selbstsucht der Beweggrund für nahezu jedes menschliche Streben; und aus Selbstsucht sind Feindseligkeit, Hass, Verbrechen und Kriege hervorgegangen. Sechstausend Jahre hat die sterbende Welt sich abgemüht, immer in der Hoffnung auf kommende bessere Zeiten, hat aber infolge der Selbstsucht das erwünschte Ziel nie zu erreichen vermocht.
Gottes Hand
Aber Gott liebt seine menschliche Schöpfung noch immer. In seinem Wort ist für uns ein Grundriss göttlicher Maßnahmen dargelegt, die schließlich zum völligen Sturz satanischer Herrschaft führen werden, sowie zur Vernichtung aller jener verhassten Elemente von Satans Herrschaft der Sünde und des Todes, welche das Menschengeschlecht so lange geplagt haben. Die Art, wie Gott die Zeitalter hindurch seine Hand in den Angelegenheiten der Menschen hatte, wird uns hauptsächlich enthüllt durch die prächtige Reihe von Verheißungen, die für uns zum Trost und zur Belehrung in seinem Wort aufgezeichnet sind.
Während es Uneingeweihten so scheinen mag, dass die Verheißungen Gottes nur Wünsche alter Ideologen sind, kann doch in ihnen das Gesamtbild des göttlichen Vorhabens mit dem Menschengeschlecht erkannt werden. Wenn wir dieses Gesamtbild sehen und die wunderbaren Vorbereitungen, welche der Herr für die endgültige Befreiung der Menschheit aus der Knechtschaft von Sünde und Tod getroffen hat, dann erhalten wir die Gewissheit, dass es kein Misslingen des göttlichen Planes gegeben hat, keinen Augenblick, in dem sich Gott bei der Durchführung seiner großartigen und liebevollen Pläne geirrt hat.
Der erste Hoffnungsstrahl
In seinen Worten an „die alte Schlange“ gibt uns der Schöpfer den ersten Hinweis, dass er trotz des Eintritts der Sünde in die Welt seine menschliche Schöpfung nicht verlassen hat. Gott sagte zu Satan, dass der Weibessame „dir den Kopf zermalmen“ wird. (1. Mose 3:15) Hätte Gott sein Vorhaben für das Menschengeschlecht nicht später durch seine Propheten in ausführlicheren Einzelheiten kundgetan, dann könnten wir nicht wissen, was diese unbestimmten Worte an die Schlange wirklich bedeuten. Aber im Licht der Prophezeiungen wird es klar, dass das Zermalmen des Kopfes der Schlange durch den „Samen“ des Weibes in Wirklichkeit eine symbolische Beschreibung ist von der Vernichtung satanischer Herrschaft auf Erden und dem Triumph des Königreiches Christi.
Im 20. Kapitel der Offenbarung wird uns ein kurzer symbolischer Bericht darüber gegeben, wie der Weibessame der Schlange den Kopf zermalmen wird. Es wird gesagt, dass ein Engel von Gott aus dem Himmel herniederkommt und die „alte Schlange, welche der Teufel und der Satan ist“ ergreift und für tausend Jahre bindet. Dieser mächtige „Engel“ ist kein anderer als der „Same“ der Verheißung, Christus, und der Bericht gibt uns eine kurze Schilderung von der Aufrichtung seines Königreiches und seiner Tausendjahr-Herrschaft. Er zeigt auch, dass während dieser tausend Jahre die Toten auferweckt und eine Gelegenheit erhalten werden für immer auf der wiederhergestellten Erde zu leben.
Lange Jahrhunderte nach der Tragödie in Eden bewies Gott wieder sein Interesse für das sterbende Geschlecht durch eine Verheißung an seinen glaubenstreuen Knecht Abraham. Er tat diesem Stammvater Israels sein Vorhaben kund, alle Geschlechter der Erde zu segnen. Als Gott diese Verheißung gab, wies er erneut auf einen „Samen“ hin, einen Spross, dessen Geburt durch göttliche Vorsehung überwaltet würde. Gott bestätigte diese Verheißung durch seinen Eid, und dieser bildete die Grundlage der Hoffnung Israels auf einen kommenden Messias.
Diese Verheißung wurde auf mannigfaltige Weise von allen heiligen Propheten Gottes wiederholt. Über den verheißenen „Samen“ schrieb der Prophet Jesaja: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: „Wunderbarer, Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dies tun.“ (Jesaja 9:6, 7)
Hervorragend in dieser Verheißung von einer kommenden Regierung der Gerechtigkeit ist die Tatsache, dass deren Sieg über die Mächte des Bösen durch göttliche wunderwirkende Macht gewährleistet ist. Der erwähnte Sohn ist Christus, und der Prophet erklärt, dass die Herrschaft auf seiner Schulter ruhen wird. Dies bedeutet, dass der göttliche Christus die Verantwortung trägt für die Hinausführung des liebevollen Vorhabens Gottes, das Böse von der Erde wegzutun und die Gerechtigkeit zu erhöhen.
Das ist fürwahr beruhigend! Es bedeutet, dass die unbegrenzte Fähigkeit Gottes, die ihn Millionen Welten schaffen ließ, die den Menschen erschuf und ihm Leben gab, die fortfährt, allen Lebewesen Leben zu geben, dem Angriff Christi Macht verleihen wird gegen die Kräfte von Sünde und Tod, welche das Bollwerk von Satans mächtiger Festung der Ungerechtigkeit bilden. Der Prophet erklärt: „Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird dieses tun.“
Der Erretter geboren
Die Erfüllung dieser Prophezeiung Jesajas begann mit der Geburt Jesu. Er wurde geboren als eine Gabe göttlicher Liebe und als ein Bürge dafür, dass alle umfangreichen Verheißungen Gottes, die Welt zu segnen, zu seiner Zeit erfüllt werden. Wie bedeutungsvoll sind in Übereinstimmung hiermit die Worte der Prophezeiung des Engels, der bei der Ankündigung der Geburt Jesu sagte: „Fürchtet euch nicht … denn euch ist heute, in Davids Stadt, ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr.“ (Luk. 2:10, 11)
Im Alter von 30 Jahren begann Jesus seine Tätigkeit – einen Dienst, der ständig daran erinnerte, dass er als ein Bote vom Himmel gekommen war, um die Verheißungen Gottes zu erfüllen, eine weltweite Regierung des Friedens und Lebens aufzurichten. Einige der Verheißungen, welche die Segnungen des messianischen Königreiches schilderten, sagten das Öffnen blinder Augen, die Heilung der Kranken und die Auferweckung der Toten voraus. Jesus gebrauchte göttliche Macht, um diese Dinge zu tun, und bestätigte auf diese Weise die Tatsache, dass er in der Tat der Same der Verheißung war, und dass der Gott, der solche wunderbaren Verheißungen gegeben hatte, durchaus fähig war, dieselben zu erfüllen.
Die irdische Tätigkeit Jesu war sehr kurz; sie dauerte dreieinhalb Jahre. Er war der vorhergesagte König der Könige, dennoch wurde einigen wenigen von seinen Feinden gestattet, ihn zu kreuzigen. (Offb. 19:16) Wie seltsam muss diese Wendung der Ereignisse für die gewesen sein, die ihn als den verheißenen Messias angenommen hatten, als den Einen, der herrschen sollte „von Meer zu Meer, und vom Strome bis an die Enden der Erde“! (Psalm 72:8)
Noch seltsamer war zweifellos, dass des Meisters Lehre der Liebe von ihm so entschieden betätigt wurde, dass er sich weigerte, denjenigen jeglichen Widerstand zu leisten, die ihn ergriffen und töteten. Alle großen Herrscher der Vergangenheit und Gegenwart haben ihre Macht bekommen und behauptet, indem sie alle Widersacher mutig bekämpften. Jesus aber versuchte nicht einmal, sich zu verteidigen; auch seinen Jüngern erlaubte er es nicht. Die Wut seiner eifersüchtigen Feinde entlud sich auf sein schutzloses Haupt, und er wurde ins Grab gelegt.
Der Plan Gottes aber war nicht misslungen! Der Apostel Paulus sagt, dass Liebe niemals vergeht. (1. Kor. 13:8) Jesus legte als Erlöser der Welt sein Leben freiwillig nieder, weil er sogar seine Feinde liebte. Während Satan gedacht haben mag, dass er den göttlichen Plan, wonach Jesus König der Erde werden sollte, durchkreuzt hätte, hatte nur dazu beigetragen, einen notwendigen Zug jenes Planes zu verwirklichen, nämlich das Opfer des Menschen Christus Jesus als „Lösegeld für alle“. (1. Tim. 2:6)
Die Segnungen, die Gott verheißen hatte, sollten von Dauer sein. Der Friede, welcher der Menschheit durch das Königreich des Messias gebracht werden sollte, sollte ein dauernder sein zur Freude aller vom Fluch der Sünde Erlösten, welche die Gelegenheit erhalten würden, ewig zu leben. Es gab keinen anderen Weg, solche dauernden und umfangreichen Segnungen für das Menschengeschlecht zu gewährleisten, als nur durch den Tod Jesu als des Erlösers und Retters der Welt. Er starb, damit seine Untertanen leben möchten, und damit alle, die gestorben sind die Gelegenheit erhalten können, zum Leben wiederhergestellt zu werden.
Die Menschheit leidet noch immer
Mehr als neunzehn Jahrhunderte sind vergangen seit jener ereignisreichen Zeit, als Jesus für die Sünden der Welt starb und durch göttliche Macht von den Toten auferweckt wurde, doch er wird noch immer nicht als der König der Erde anerkannt; und der Tod, der große Feind, zu dessen Vernichtung er starb, hält das sündenbeladene Geschlecht noch immer in seinen giftigen Krallen. Während die Prophezeiungen Jesum als den Friedefürsten bezeichnen, hat seit seinen Tagen der Krieg fortgesetzt das Glück aller folgenden Generationen ebenso zu zerstören wie vor seinem Kommen. Jesus kam, um Leben zu spenden, aber die Menschen, für die er sein Leben gab, sterben noch immer. Jesus lehrte durch Wort und persönliches Beispiel den Weg der Liebe; er hob deren Vorteile gegenüber der Selbstsucht hervor, aber Selbstsucht beherrscht die Welt noch immer. Warum?
Die Heilige Schrift gibt den Grund für diesen offenbaren Verzug an. Sie zeigt, dass während dieser neunzehn Jahrhunderte scheinbaren Misslingens der Plan Gottes für die Befreiung des Geschlechts ständig vorangegangen ist. Sein Plan für das gegenwärtige Zeitalter war aus der Menschenwelt ein Volk herauszuwählen, das mit Christo an der Ausübung seiner Königreichs-Herrschaft beteiligt sein soll. Die Schrift spricht viel von solchen und zeigt die Bedingungen, auf Grund deren sie hoffen können, mit Christo „zu leben und zu herrschen“. Kurz, sie werden berufen, seinen Weg der Liebe zu gehen, ihr Leben niederzulegen, wie er das seine opferte, ihre Treue für Gott, für die Wahrheit und Gerechtigkeit zu beweisen – „treu bis zum Tod“ zu sein. (Offb. 2:10)
Die Erfahrungen derselben im Opfern und Leiden bereiten sie für ihre künftige Herrschaft mit Christo vor. So wird nach Gottes Vorsehung ihr Anteil im göttlichen Plan zum ewigen Segen aller Geschlechter der Erde beitragen. Neunzehn Jahrhunderte lang haben diese treuen Nachfolger des Herrn, von der Welt unbemerkt und unerkannt, fortlaufend den Brückenkopf der Gerechtigkeit und Liebe verstärkt, von dem aus schließlich die Befreiung für alle Gefangenen des Todes kommen wird. Zuerst werden sie selbst in der „ersten Auferstehung“ von den Toten auferweckt, um mit Christo zu leben und zu herrschen; und dann wird unter der Leitung Christi die gesamte Menschheit vom Todesschlaf auferweckt und ihr eine Gelegenheit gegeben werden, ewig auf Erden zu leben.
Das Ende des Zeitalters
Jetzt ist dieses Zeitalter im Plan Gottes, das für die Erwählung und Zubereitung derjenigen vorgesehen war, die mit Christo während des Millenniums herrschen werden, nahezu beendet. Wir leben in der Tat in der eigentlichen Endzeit des Zeitalters; in der Zeit also, in der wir zu sehen erwarten sollten und auch wirklich sehen, dass Gottes Hand sich entscheidend und direkt in den Angelegenheiten der Menschen kundtut. Die Prophezeiungen des Wortes Gottes umreißen die Ereignisse der gegenwärtigen Zeit und offenbaren sie als diejenigen, welche der vollen Aufrichtung des Königreiches Christi unmittelbar vorausgehen sollten.
Die ganze Kette der mit dem Jahre 1914 begonnenen unglücklichen Ereignisse, durch welche Könige von ihren Thronen gestürzt, Staatskirchen entwurzelt, ungezählte Millionen Menschen durch Krieg, Hungersnot und Seuchen vernichtet worden sind, ist in der Heiligen Schrift aufgezeichnet, und sie alle bezeugen die unausweichliche Tatsache, dass Gott nicht länger „an sich hält“, in die Angelegenheiten der Menschen einzugreifen, dass der Tag seiner Rache gegen Sünde und sündige Einrichtungen herbeigekommen ist.
Es ist eine beruhigende Erkenntnis, dass der schließliche Ausgang der Bedrängnis der Nationen nicht in den Händen selbstsüchtiger irdischer Herrscher liegt, sondern dass die Welt von morgen durch das Königreich Christi regiert werden wird. Ebenso erfreulich ist es, zu erkennen, dass während der nächsten tausend Jahre die Nationen nicht dem tyrannischen Joch des sozialistischen oder kommunistischen Totalitarismus unterworfen werden sollen, noch korrupten Formen demokratischer Regierungen.
Der rechtmäßige König
Wie wir bereits gesehen haben, herrschte Gott eine Zeitlang über sein altes Volk Israel. Von verschiedenen Königen Israels wird in der Schrift gesagt, dass sie „auf dem Thron Jehovas“ saßen. Aber diese Anordnung ging mit der Entthronung des letzten jüdischen Königs Zedekia zu Ende. Der Prophet Hesekiel erklärt, dass dies der Fall sein sollte, „bis der kommt, welchem das Recht gehört“. (Hesekiel 21:32) Das ist eine Bezugnahme auf Christum mit dem deutlichen Hinweis, dass Gott durch keine Regierung wieder auf Erden vertreten sein würde, bis die Zeit für die Aufrichtung des Königreiches Christi käme.
Die Verwerfung des letzten jüdischen Königs geschah im Jahr 606 v. Chr., und da begann eine lange Zeitperiode, in der Gott nichtjüdischen Königreichen erlaubte, das Gesellschaftsgefüge der Welt zusammenzuhalten. Dieser Zeitabschnitt wird in einer Prophezeiung Jesu als die „Zeiten der Nationen“ beschrieben. In dieser Prophezeiung erklärte Jesus, dass „Jerusalem“ – ein Sinnbild des jüdischen Volkes und seiner Staatsform – von den Nationen zertreten werden würde, bis „die Zeiten der Nationen erfüllt sein werden“. (Luk. 21:24)
Es gibt Schriftbeweise, welche zeigen, dass die Zeiten der Nationen einen Zeitraum von 2520 Jahren umfassen. Er begann im Jahr 606 v. Chr. Babylon war die erste der Nationenmächte, die innerhalb dieses Zeitraumes die Oberherrscht ausüben sollten. Zur Zeit des Beginns derselben gab der Herr Nebukadnezar einen Traum, in dem er ein menschenähnliches Bild sah, welches Daniel als eine Darstellung der von Gott gewährten Lehensherrschaft auslegte, wie sie zuerst von Babylon und hierauf nacheinander von Medo-Persien, Griechenland und Rom ausgeübt werden würde.
In diesem prophetischen Bild wird Rom durch die Schenkel von Eisen dargestellt, und das geteilte Römische Weltreich, wie wir es in den verschiedenen Staaten Europas gerade bis 1914 sehen, wurde durch die Zehen des Bildes dargestellt. Im Traum wird gesehen, wie ein Stein an die Füße des Bildes schlägt, was dessen Fall und sein Zermalmen zu Staub verursacht. Daniel erklärt, dass dieser Stein das Königreich Gottes darstellt – ein Königreich, das schließlich die ganze Erde füllen soll.
Die 2520 Jahre der Zeiten der Nationen mussten demnach im Jahr 1914 enden. Da dieser prophetische Zeitabschnitt sich auf Juden und Nichtjuden als Nation bezog, sollten die Ereignisse seit jener Zeit einen Wechsel in dem Zustand von beiden anzeigen, und das ist in der Tat der Fall. Die letzten Reste des alten Römischen Weltreiches sind schon fast vernichtet – zu Staub zermalmt – worden, während die Juden als Volk einen großen Teil von Palästina wieder in Besitz genommen haben und ein neuer Staat Israel gebildet worden ist. Wir befinden uns noch in einer Übergangsperiode, aber es ist bereits genug geschehen, um die Überzeugung zu rechtfertigen, dass die unsichtbaren Kräfte des Königreiches Christi bereits einen durchgreifenden Einfluss auf die Gestaltung der Weltangelegenheiten ausüben, wodurch das volle Hervorstrahlen seiner Herrlichkeit und die Segnung der gesamten Menschheit mit Frieden und Leben vorbereitet werden.
So betrachtet stellt der Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 einen Beweis dar, dass Christus, dem das Recht auf die Herrschaft über die Erde gehört, damals in die Angelegenheiten der Menschen eingriff. In Offenbarung 11:17, 18 wird der Übergang der Herrschaft über die Erde von den Königreichen dieser Welt auf das Königreich Gottes und seines Christus beschrieben. Wie die Prophezeiung zeigt, ist das allererste Ergebnis hiervon, dass die Nationen zornig werden. Diese Prophezeiung enthüllt ferner, dass dies am Tag des Zornes Gottes, an „jenem großen Tage Gottes des Allmächtigen“, stattfinden sollte. Ganz gewiss sind die Nationen im Jahr 1914 zornig geworden, und als Folge von dem, was begann, ist das ganze Gebäude der Zivilisation erschüttert worden.
Jede Phase der über die Nationen gekommenen Bedrängnis der „letzten Tage“ hat mit der Beseitigung der Herrschaft Satans zu tun. Man beachte zum Beispiel die Prophezeiung von Jesaja 13:4-6: „Horch! ein Getümmel auf den Bergen, wie von einem großen Volke; horch! Getöse von Königreichen, versammelter Nationen: Jehova der Heerscharen mustert ein Kriegsheer, aus fernem Lande Gekommene, vom Ende des Himmels – Jehova und die Werkzeuge seines Grimmes, um das ganze Land zu verderben. Heulet, denn nahe ist der Tag Jehovas; er kommt, wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.“
Apostel Paulus sagt in seiner Beschreibung vom „Tag des Herrn“, dass „ein plötzliches Verderben„ kommen wird, „gleichwie die Geburtswehen über die Schwangere“. (1. Thess. 5:1-3) Geburtswehen kommen, wie wir wissen, in Krämpfen mit Pausen verhältnismäßiger Erleichterung zwischen den Schmerzen. Dies ist das Bild der Ereignisse seit dem Ende der „Zeiten der Nationen“ im Jahr 1914. Apostel Paulus sagt voraus, dass diese Krämpfe mit Schreien nach „Frieden und Sicherheit“ verbunden sein würden; auch diese Prophezeiung hat sich als sehr genau erwiesen.
Vor dem ersten Weltkrieg wurden ungeheure Anstrengungen gemacht, dauernden Weltfrieden aufzurichten. Das Jahr 1913 war ein internationales Friedensjahr. Dann kam der erste Krampf zerstörender Drangsal. Nach dem Krieg kamen weitere Schreie nach Frieden und Sicherheit. Danach kam der zweite Weltkrieg, gefolgt von vermehrten Rufen nach „Friede, Friede“. Aber die Auflösung geht weiter und wird weiter gehen, bis göttliches Eingreifen sich zu erkennen gibt und der müden und sterbenden Welt wahren Frieden bringt.
Wenn Gott für sein Volk auf dem alten Schlachtfeld von Megiddo stritt und ihm den Sieg gab, wenn ihr Gehorsam ihn verdiente, war seine Taktik nicht immer die gleiche. Im Fall von Gideons Sieg über die Medianiter hatte des Herrn Strategie die gegenseitige Vernichtung der Feinde Israels zur Folge. Bei anderen Gelegenheiten wurde wunderwirkende Macht angewandt. So wird es in dem großen Krieg sein, durch welche als Vorbereitung für die Offenbarmachung des Königreiches Christi die „Reiche dieser Welt“ beseitigt werden. Eine der Prophezeiungen erklärt: „Das Schwert des einen wird wider den anderen sein“. (Hesekiel 38:21) Die Königreiche dieser Welt haben in ihrem Kampf gegeneinander bereits furchtbare Zerstörungen an den Festungen der Zivilisationen angerichtet, und es ist noch nicht zu Ende.
Zweimal haben sich die Nationen zusammengetan in dem Bestreben, die Welt vor weiterer Zerstörung zu bewahren; aber wie die Prophezeiungen voraussagten, haben diese Vereinigungen ihren Zweck nicht erfüllt. Jesaja schrieb: „Gürtet (verbindet) euch und werdet zerschmettert!“ (Jesaja 8:9, 10) Eine andere Prophezeiung über dieses Versammeln der Nationen ist Joel 3:1, 2. Hier wird dieses Vereinigen der Nationen zeitlich mit der Wiedereinsammlung Israels im Land der Verheißung verknüpft. Sie zeigt, dass es um das Land einen Streit gibt, dass der Herr dann für sein Volk einstehen und denjenigen entgegentreten würde, die sich bemühten, diesem sein rechtmäßiges Erbe zu entreißen.
Weitere Einzelheiten über diese besonderen Ereignisse sind in den Kapiteln 38 und 39 der Prophezeiung Hesekiels dargelegt. Kurz gesagt, diese Prophezeiungen offenbaren, dass Israel schließlich in Palästina wohnen und sich eines Maßes von Frieden und Sicherheit erfreuen wird, wenn aus dem „Norden“ Angreifer-Nationen kommen werden, um „Raub zu rauben“. Studierende der Prophetie erwarten, dass Nationen nördlich von Israel in diesem abschließenden Angriffssturm involviert sind und dass ein Versuch unternommen wird, Israel zu vernichten um das militärstrategisch wichtige Heilige Land zu besetzen.
In diesem Augenblick wird der Herr äußerlich sein Eingreifen deutlich erkennbar beweisen. Die Prophezeiung in Hesekiel 38:22 erklärt, dass dann der Herr an Israels Feinden Gericht üben wird „durch die Pest und durch Blut; und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich regnen lassen auf ihn und auf seine Haufen und auf die vielen Völker, die mit ihm sind“. Wir können nicht wissen, wie weit dies buchstäblich erfüllt werden wird; aber es ist gewiss, dass in dieser Prophezeiung der große Höhepunkt von Harmagedon beschrieben wird, jener große Kampf, in dem Gott seine Macht anwenden wird, um die Feinde der Gerechtigkeit zu besiegen und so das göttliche Königreich zum Segen aller Geschlechter der Erde wirksam werden zu lassen.
Wir wissen, dass dies wahr ist, denn die Prophezeiung enthüllt, dass als Ergebnis des Eingreifens Gottes allen Nationen mit Einschluss Israels, das der Herr dann befreit, durch sein wunderbares Eingreifen die Augen geöffnet werden und sie seine Herrlichkeit schauen. Dann werden alle Nationen wissen, dass es einen Gott im Himmel gibt, der durch seinen göttlichen Christus unter den Menschenkindern herrscht.
Die reine Botschaft
In Offenbarung 16:13, 14 wird von drei unreinen Geistern berichtet, die beim Versammeln der Nationen zu dem Krieg jenes großen Tages Gottes, des Allmächtigen, einen mächtigen Einfluss ausüben würden. Der reine oder Heilige Geist der Bibel ist der Geist der Wahrheit, dessen Mittel- und Ausgangspunkt das Evangelium Christi ist. Seine charakteristischen Merkmale sind Liebe, Freude, Friede, Barmherzigkeit, Geduld usw. Also sind diese prophetischen unreinen Geister offenkundig unheilige Botschaften – Propaganda – unter deren Einfluss die Nationen versammelt und verleitet werden, sich gegenseitig bis zum Tod zu bekriegen.
Nach Harmagedon aber, wenn der Herr durch das „Feuer“ seines „Eifers“ die ganze Welt „verzehrt“ haben wird und auf diese Weise alle die verschiedenartigen Systeme der Ungerechtigkeit vernichtet sind, wird er „die Lippen der Völker in reine Lippen umwandeln“, durch eine Botschaft. Diese Botschaft, so versichert uns der Prophet, wird zur Folge haben, dass alle den Namen Jehovas anrufen und „ihm einmütig dienen“. (Zephanja 3:8, 9)
Das wird eine der Methoden sein, wodurch während der Herrschaft Christi Liebe als treibende Kraft in den Angelegenheiten der Menschen die Selbstsucht ersetzen wird. Unter der Verwaltung jenes Königreiches der Gerechtigkeit wird die gesamte Menschheit Befriedigung und Freude finden. Ja, selbst die Toten werden auferweckt werden, damit auch sie sich der lebensspendenden Segnungen erfreuen können, welche kein Sieger den vom ihm Besiegten jemals zu geben vermocht hat. Christus aber kann und wird ihnen Gelegenheit geben, sich ewigen Lebens in Frieden und Glück zu erfreuen.
Weil wir überzeugt sind von der göttlichen Fähigkeit und Absicht, alle wiederherzustellen, die ihr Leben in Harmagedon verlieren, vermögen wir auch Gottes Liebe und Gerechtigkeit in der Methode zu sehen, die seine Weisheit gewählt hat, um Satans Herrschaft über die Menschen zu beseitigen. Die Millionen, die ihr Leben in diesem großen Kampf verlieren, ruhen von Gottes Standpunkt aus nur im Schlaf. Seine Macht wird sie am Morgen des neuen Tages erwecken. Dadurch werden sie eine Gelegenheit haben, den schließlichen Ausgang des großen Kampfes, in dem sie litten, zu sehen. Zweifellos werden die meisten von ihnen dem „König der Könige, und Herrn der Herren“, welcher dann der anerkannte Herrscher der ganzen Erde sein wird, freudig den Huldigungseid leisten. (Offb. 19:16; Psalm 72:1, 14)
Die Erfahrung mit Sünde und Tod all die Jahrhunderte hindurch ist eine harte Prüfung gewesen und ist es besonders jetzt, da wegen menschlicher Selbstsucht weltweite „Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit“ herrscht. (Luk. 21:25) Aber die daraus gelernten Lektionen werden von unschätzbarem Wert sein, weil sie vornehmlich die Wertschätzung für den Segen des Lebens, welcher den Menschen während der tausendjährigen Herrschaft Christi geboten wird, erheblich vermehren werden.
Durch diese Erfahrung wird die ganze Menschheit die grausamen Folgen des Ungehorsams gegenüber Gottes Gesetz lernen. Sie werden dann den Unterscheid wahrnahmen zum Königreich, in welchem Segnungen über sie ausgegossen werden. Sie werden die göttliche Güte erfahren und die Antwort ihrer Herzen wird sein: „Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten … Lasst uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung.“ (Jes. 25:6-9)
Tausend Jahre lang wird dieses Königreich herrschen. Seine Einflüsse von Freude und Frieden und Liebe und Leben werden bis an die Enden der Welt reichen. Seine heilende Kraft wird die Krankenhausbetten leeren. Seine lebenspendende Energie wird in jedes Grab reichen. Alle blinden Augen werden geöffnet werden und alle tauben Ohren werden hören. (Jes. 35)
Satan wird nicht länger erlaubt sein die Nationen zu täuschen und in die Irre zu führen. Auch wird seiner Herrschaft der Selbstsucht und des Hasses nicht länger gestattet werden den Frieden und das Glück der Menschen und Nationen zu zerstören. Als Resultat des Erziehungsprogramms im Königreich Christi wird die Welt die Vorzüge von Liebe und Barmherzigkeit gegenüber Selbstsucht und Hass lernen. Anstatt alles für sich selbst zu horten, werden die Menschen lernen, dass das wahre Geheimnis tiefer und langanhaltender Freude in dem Handeln und aktiv werden für andere liegt.
Gottes Verheißung an Abraham, alle Geschlechter der Erde durch seinen Samen zu segnen, wird dann erfüllt sein. Wie wir gesehen haben, werden Christus und seine Kirche auf der himmlischen Stufe des Königreiches dieser verheißene Same sein und dann der Kanal der lebensspendenden Segnungen für das ganze wieder zurückgebrachte Menschengeschlecht.
Alle Geschlechter der Erde, die in den Tagen Abrahams und vorher lebten, sind jetzt tot. Alle die Geschlechter der Erde, die seitdem gelebt haben, sind jetzt tot oder sterben. Der ständig steigende Tribut an den Tod in einer von Selbstsucht rasend gewordenen Welt bringt uns mit zunehmender Stärke die große Notwendigkeit göttlichen Eingreifens zum Bewusstsein, und wir können uns freuen, dass dasselbe nahe bevorsteht. Die Tatsache, dass alle, deren Segnung Gott verheißen hat, entweder tot sind oder sterben, hebt seine Verheißung keineswegs auf. Wir sind überzeugt, dass seine Macht das Leben zurückgeben kann und wird, denn alle, die in den Gräbern sind, werden die Stimme des Sohnes des Menschen hören und hervorkommen. (Joh. 5:28,29)
Ist das nur ein Wunschgedanke? Nein, wahrlich nicht; es ist das, was der Gott und Schöpfer des Universums verheißen hat!
Es ist das, was den Völkern offenbaren wird, dass sie nicht nur zum Leiden und Sterben geschaffen wurden. Es wird zeigen, dass Gott, dessen gewaltige Macht und Weisheit in allen geschaffenen Dingen geoffenbart wurden, sie liebte und seine Macht gebraucht hat, die siegreiche Vollendung seines mit ihrer Erschaffung beabsichtigten Vorhabens zu verwirklichen.
Am Ende jener Tausendjahr-Herrschaft Christi wird Satan, der Anstifter alles Bösen, vernichtet werden. Diejenigen, die willentlich fortfahren, ihm zu dienen, werden ebenfalls vernichtet werden im „Zweiten Tod“. Während als Ergebnis der widerrechtlich angemaßten Herrschaft Satans über das Menschengeschlecht unzählige Millionen starben, wird als Ergebnis der Herrschaft Christi er selbst auf der Verlustliste stehen. (Offb. 20:10,14)
Und nicht nur Satan allein, auch alle die Übel werden überwunden sein, welche den Grundstock für seine betrügerischen und boshaften Methoden bilden, durch die er das gefallene Geschlecht täuschte und versklavte. Krankheit, Schmerz und Trauer werden beseitigt. Und selbst der Tod wird sterben! (Offb. 21:4)
Dies alles wird durch göttliches Eingreifen geschehen, wenn Gott die Herrschaft Satans „der alten Schlange“ stürzt, welcher unsere ersten Eltern verführte das göttliche Gesetz zu übertreten und damit das Todesurteil über sie und ihre Nachkommenschaft brachte.
Ein wunderschönes Symbol in dem Buch der Offenbarung, welches das göttliche Eingreifen zur Errettung des Menschengeschlechts veranschaulicht, ist die „heilige Stadt“, die von Gott aus dem Himmel herniederkommt. (Offb. 21:2)
In der Bibel stellt eine Stadt eine Regierung dar und die heilige Stadt steht für die gerechte Regierung. Aber sie ist nicht menschlichen Ursprungs. Es ist keine von Menschen erschaffene Regierung. Sie geht aus von Gott, vom Himmel und wird auf Erden aufgerichtet. Zuvor wird im Buch der Offenbarung von einer sehr unheiligen Stadt gesprochen mit Namen „Babylon“. Eine Zeit lang herrschte sie über die Könige der Erde. Verbunden mit dieser verdorbenen Stadt ist das Symbol des „Tieres“ – ein weiteres Symbol für eine unheilige Regierung. Aber es gibt einen Kampf zwischen dem Tier und dem Lamm – Christus. Das Tier zusammen mit der unheiligen Stadt Babylon wird zerstört.
So wird der Weg für die heilige Stadt bereitet, aus der das Lamm mit seiner Braut über die Nationen herrschen wird. Diese neue Regierung wird im Sinn haben, dass Gott wahrhaftig auf Erden repräsentiert wird. Der Schreiber der Offenbarung erklärt diesen Punkt wie folgt:
„Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.“ (Offb. 21:3)
Als Gott aufgrund der Sünde seine Gunst den Menschen entzog, begannen sie zu sterben. David schrieb „Leben ist in seiner Gunst“. (Psalm 30:5) Aber wenn Gott wieder bei den Menschen wohnen wird, wenn seine Gunst im Königreich Christi offenbar wird, in der heiligen Stadt, wird ein segensreiches Resultat die Zerstörung des Todes sein. Paulus schrieb, dass „Christus herrschen müsse, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der weggetan wird, ist der Tod.“ (1. Korinther 15:25,26) Der gleiche gesegnete Gedanken wird in der Offenbarung betont. Es werden die Ergebnisse der wiederkehrenden Gunst Gottes zu den Menschen beschrieben, dargestellt durch die heilige Stadt, die in die Belange der Menschen eingreift mit dem Resultat: „Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Throne saß sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir; Schreibe, denn diese Worte sind Gewiss und wahrhaftig.“ (Offb. 21:4, 5)
Preisen wir Gott für diese Zusicherung des endgültigen Triumphes der Gerechtigkeit über Sünde und Tod! Und wenn es für uns Wirklichkeit ist, dass das Königreich, das den Sieg Christi offenbaren wird, so nahe ist, dann brauchen wir nicht erschreckt zu sein bei dem Gedanken an den weltweiten Krieg von Harmagedon, der die letzten Überreste von Satans Herrschaft beseitigen wird. Wir wissen, dass dies notwendig ist, damit die Menschen eine volle und ungehinderte Gelegenheit erhalten können, die Herrschaft Christi anzunehmen. Wir sollten jetzt wahrlich mit größerer Eindringlichkeit denn je beten: „Dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.“ (Matth. 6:10)