Lichtstrahlen |
Verborgene Perlen der Wahrheit
Die Bibel wurde wunderschön und einfühlsam von Menschen in alten Zeiten geschrieben, die durch den Geist Gottes dazu angetrieben wurden. Sie schrieben geheimnisvoll und in zusammengedrängter Form, ohne ein Wort zu verschwenden. Ereignisse, die sich über Jahrhunderte und sogar über Jahrtausende ausdehnten, sind oft in ein paar kurzen Versen zusammengefaßt, faszinierende Episoden, die eine Vielfalt von tief bewegenden Gefühlen zeigen, werden oft einfach und schonungslos berichtet, während die Einzelheiten der Vorstellungskraft überlassen bleiben.
Dies war natürlich notwendig. Wenn es nicht so gewesen wäre, wäre die Bibel so umfangreich und ausschweifend gewesen, daß die Menschen sich nur mit Widerstreben in ihre Seiten vertieft hätten, um ihre Lehren und Offenbarungen zu erfassen. Wenn die Bibel von einem großen Umfang mit vielen tausend Seiten gewesen wäre, so besteht Zweifel, ob sie dann in einer Auflage von Millionen von Kopien gedruckt und jedes Jahr in Umlauf gebracht worden wäre, wie es jetzt der Fall ist. So ist die Bibel ein kurzgefaßtes und verschlüsseltes Buch, das für den gelegentlichen Leser nur schwer zu verstehen ist und auch so eingestuft wird. Der gewöhnliche Leser besitzt Augen, die nicht sehen und Ohren, die nicht hören. - Römer 11:8
Als geweihte Christen, als Glieder des Leibes Christi, (deren Verständnis erleuchtet worden ist durch die Erntebotschaft jenes „klugen Knechtes”), haben wir an dem gleichen Heiligen Geist anteil, welcher diejenigen antrieb, die das Buch schrieben. So sind unsere Gedanken damit in Harmonie und laufen parallelen Linien entlang. Unsere Augen sehen und unsere Ohren hören. Wir verstehen den göttlichen Plan. Wenn wir so die Heiligen Schriften lesen und darüber nachsinnen, so ereignet sich etwas wundervolles. Wir erfassen den Funken. Unsere Herzen fangen Feuer. Unsere Geisteskraft wird belebt und durch den gleichen Heiligen Geist angeregt, der die Schreiber inspirierte. Das Ergebnis besteht darin, daß ein paar einfache und bekannte Verse, die wir betrachten, eine neue Schönheit entwickeln und nähere Einzelheiten. Die Lücken werden für uns gefüllt, und der Bericht wird klar und lebendig.
Es ist wie bei einer kleinen und kompakten Knospe einer Blume, die schon an sich außergewöhnlich schön in unseren Augen ist, wenn sie sich öffnet und zu einer wunderschönen Blüte entfaltet. Wenn ein einzelner Vers der Schriften schon so vielsagend in seiner Einfachheit ist, so können wir, wenn wir über den Geist der Wahrheit nachdenken, diesem wirklich inspirierende Ausmaße nachsagen. Es ist ein nie endender Prozeß. Es scheint keine Begrenzung für die Schätze der Schriften zu geben.
Es ist heute unsere Absicht, wie nach Silber zu suchen, wie es in Sprüche 2:4 heißt, und wie nach einem verborgenen Schatz, um einige dieser Perlen, die in der Schrift verborgen sind, ans Licht zu bringen. Der Herr hat sie für uns dort hineingebracht, um sie zu finden und dies mit Freuden. Wir bezeichnen diese Perlen als den „in einer Umhüllung verborgenen Plan”.
Eine Perle aus den Psalmen
Die erste dieser Perlen finden wir im Psalm 104:29 - 31: „Verbirgst du dein Antlitz, so erschrecken sie, nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub; sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde. Die Herrlichkeit des HERRN währe ewig! Möge der HERR Freude erleben an seinen Werken!”
Hier sind drei Verse der Schrift, die im ganzen 50 Worte enthalten, die den ganzen göttlichen Plan der Zeitalter beinhalten vom Beginn an bis in Ewigkeit - in einer Umhüllung. Hier ist eine kleine Knospe, schön in sich. Wenn wir darüber nachsinnen, und sehen, wie sie sich öffnet und vor unseren Augen sich zur Blüte entfaltet, so ist es, wie der Herr es beabsichtigte. „Verbirgst du dein Antlitz, so erschrecken sie.” Wir wissen, daß Adam am Anfang eine wundervolle Gemeinschaft mit Gott hatte. Gott wandelte gewöhnlich im Garten mit ihm während der Kühle des Tages. Sie waren zusammen, Vater und Sohn. Was für faszinierende und liebliche Gespräche sie miteinander gehabt haben müssen. Dann kam an einem bösen Tag die Sünde in die Welt. Der Sohn wurde seinem Vater gegenüber ungehorsam. Adam gehorchte Gott nicht. Wir lesen in 1. Mose 3:8: „Und sie hörten die Stimme Gottes, des HERRN, der im Garten wandelte beim Wehen des Abendwindes; und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, hinter die Bäume des Gartens.”
Sie waren in Sorge, in schwerer Sorge. Wegen ihres Ungehorsams wurden sie aus ihrem wunderschönen Gartenheim vertrieben, und sie begannen zu sterben. Sie gebaren ihre Kinder unter Schmerzen, wie Gott zu der Frau sprach: „Mit Schmerzen sollst du Kinder gebären.” - 1. Mose 3:16 Hiob drückte es so aus: „Der Mensch ist zum Unglück geboren, wie die Funken aufwärts fliegen.” - Hiob 5:7 Und er sagte auch: „Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt kurze Zeit und ist voll Unruhe.” - Hiob 14:1
Wenn jemand einst die Gunst des Herrn erfahren hat, und sozusagen Sein Angesicht geschaut hat, so ist es quälend diese Gunst zu verlieren. Hiob fühlte die Qual, als er ausrief: „Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind?” - Hiob 13:24 David fühlte es, als er eine Zeit lang von Gott getrennt war. Er flehte: „Wie lange, o HERR, willst du mich ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Angesicht vor mir?” Jesaja, der das Unglück Israels beklagt, sagt traurig zu Gott: „Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen … .” - Jesaja 64:6
Als Jesus kam und Adams Platz im Tod einnahm, war es notwendig, daß er die Seelenangst erfahren sollte, wenn Gott Sein Angesicht verbirgt. Für einen Augenblick am Kreuz schien Gott sich von ihm abgewandt zu haben. Auch er war besorgt. Er schrie aus der Beängstigung seiner Seele: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” - Matthäus 27:46
Heute ist die ganze Welt ängstlich in Sorge. Wir leben in einer Zeit großer Drangsale. Gott scheint Sein Angesicht vor der Welt verborgen zu halten. Dem Bösen ist es erlaubt, sich schnell zu verbreiten; gute Menschen verstehen nicht die Erlaubnis des Bösen. Die Menschen fragen: „Wo ist Gott?” „Warum schreitet Er nicht ein?” Andere sagen: „Gott ist tot. Er muß tot sein, sonst würde Er etwas tun.” Sie sind verwirrt und in Sorge und zweifeln an der Existenz Gottes, weil Er Sein Angesicht verborgen hält. Dies sind die Voraussetzungen, die mit den Worten beschrieben werden: „Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie.” Es ist die Geschichte der Welt. Aber es wird nicht für immer so bleiben, denn der Herr sagt in Hesekiel 39:29: „Und ich will fortan mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen.”
Dann sagen die von uns betrachteten Verse aus Psalm 110 auch: „Nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub.”
Wir lesen über die Schöpfung des Menschen: „Da bildete Gott, der HERR, den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele.” - 1. Mose 2:7 Zunächst gestaltete Gott die Kompliziertheit des menschlichen Körpers und plante all seine Funktionen bis in die kleinste Einzelheit. Dann formte Er den Leib Adams und benutzte dazu die Elemente der Erde. Oder, wie der alte Bericht es ausdrückt: „vom Staub der Erde”. Es gab hier keine Evolution. Das vermißte Glied wird für immer vermißt bleiben, weil es niemals existiert hat. Der Körper Adams war eine direkte Schöpfung Gottes. Er lag dort auf dem grünen Gras in Eden, vollständig und vollkommen. Aber es bestand noch keine Zirkulation des Blutes, das schon in seinen Adern war. Sein Verstand und sein Nervensystem ermangelte noch einer einzigen Ursache: des Odems des Lebens. So blies Gott denn in seine Nase den „Odem des Lebens”, oder wie eine andere Übersetzung es ausdrückt „den Odem der Leben”. Er blies einfach die Luft in die Lungen des Menschen, welche für jede Form des Lebens auf Erden notwendig ist. Plötzlich atmete der Leib und empfing Leben. Das Herz begann zu schlagen und trug das lebenenthaltende Blut in alle Teile des Körpers. Der Verstand erwachte, die Augen öffneten sich, und der Mensch wurde eine lebendige Seele.
So begann das Leben des Menschen durch die Einhauchung des Odems des Leben. Dann lesen wir in Psalm 146:4, wie des Menschen Leben begrenzt ist: „Sein Geist fährt aus, er wird wieder zu Erde; an dem Tage sind alle seine Vorhaben vernichtet.” Der Prozeß wird einfach umgekehrt. Gott gab dem Menschen Odem, und er lebte. Gott nimmt den Odem weg, und er stirbt; sein Leib kehrt zurück zu den Elementen der Erde, von welchen er genommen wurde. Wie es Prediger 12:7 sagt, daß „ … der Staub wieder zur Erde wird, wie er gewesen ist, und der Geist (oder Odem) zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.” Der Geist oder Odem stellt das Recht zu leben dar. In Übereinstimmung mit diesem sagt Hiob 12:10 von Gott, daß „in seiner Hand die Seele alles Lebendigen und der Geist allen Fleisches ist”. So war der Satz über Adam: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück.” - 1. Mose 3:19 Wegen seines Ungehorsams verwirkte Adam sein Recht zu leben. Er verlor dieses Recht ebenso für seine Kinder. Die ganze Menschheit kam unter die Feststellung unseres Textes: „Nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie, und werden wieder zu Staub.”
Gott sendet Seinen Geist aus
Bis zu diesem Punkt ist die Bedeutung unseres Schrifttextes traurig gewesen, - daß Gott Sein Angesicht von Adam und dann von der ganzen Welt abgewandt hat; die tiefe Bedrängnis und Not, die von der Erlaubnis des Bösen ausging, die Wegnahme des Odems, oder des Rechtes zu leben, der lange und scheinbar endlose Umzug ins Grab, die letztliche Rückkehr zum Staub. Diese Dinge machen uns traurig und für diejenigen, die den Plan Gottes nicht kennen, erscheint die Situation hoffnungslos. Nun aber kommen wir zu dem glücklichen Teil unseres Textes, welcher sagt: „Sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde.”
Der gelesene Teil „Sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen”, hat eine zweifache Bedeutung. Beide Bedeutungen erfreuen unser Herz. Gottes Geist ist Seine Macht oder Einfluß. In der Vergangenheit hat Gott Seinen Geist bei vielen Gelegenheiten und Absichten ausgesandt. Zum Beispiel lesen wir in dem Schöpfungsbericht der Welt: „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.” Als sich dies ereignete, wurden mächtige Kräfte ins Spiel gebracht, um die Erde zu gestalten und zur Wohnstätte des Menschen zuzubereiten.
Gott goß Seinen Geist über Seine heiligen Propheten aus, und uns wird gesagt: „… vom Heiligen Geist getrieben redeten heilige Menschen, von Gott (gesandt).” Der Geist Gottes kam auf Josef in Ägypten und auf Moses in Midian. Er kam auf Gideon, Samson, David und andere treue und würdige Diener alter Zeiten, der sie antrieb und inspirierte Gottes Willen auf mächtige Weise zu tun. Dann kam der Heilige Geist Gottes schließlich auf Johannes, den Täufer, den letzten der Propheten. Er brachte ihn in die Wüste von Judea in Erfüllung der Prophezeiung von Jesaja 40:3: „Eine Stimme ruft: In der Wüste bereitet den Weg des HERRN, ebnet auf dem Gefilde eine Bahn unserem Gott.” Die Menschen waren in Erwartung des Messias und Johannes taufte diejenigen, die vom Volk Israel Reue zeigten zur Vergebung ihrer Sünden. Es war Johannes, der auf eine neue und wunderbare Offenbarung des Heiligen Geistes hinwies, die noch kommen sollte, unterschiedlich von jeder Ankündigung, die sie zuvor erfahren hatten. Er sagte in Matthäus 3:11: „Ich zwar taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Sandalen zu tragen ich nicht würdig bin; er wird euch mit heiligem Geist und Feuer taufen.”
Jesus kam zu Johannes, um getauft zu werden, aber nicht um der Vergebung von Sünden wegen, denn er hatte keine. Für ihn hatte das Symbol des Untertauchens im Wasser eine andere Bedeutung. Es bedeutete, in den Tod zu gehen und dann aufzuerstehen zur Neuheit des Lebens, die Opferung seiner menschlichen Natur und eine Neue Schöpfung zu werden. Dann lesen wir in Matthäus 3:16: „Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald aus dem Wasser, und siehe, da tat sich der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen.”
Dies war der Beginn seines Sterbens als ein Mensch und der Beginn seines Lebens als eine neue göttliche Schöpfung. Dies ist das erste Mal, daß Gottes Heiliger Geist gesandt worden war, um eine neue Natur zur göttlichen Natur zu zeugen. Dreieinhalb Jahre später starb die menschliche Natur Jesu für immer am Kreuz und seine neue Natur erhob sich, um für immer zu leben. Nach seiner Auferstehung traf sich Jesus mit seinen Aposteln, wie wir in Apostelgeschichte 1:4 und 5 lesen: „Und als er mit ihnen versammelt war, befahl er ihnen, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern auf die Verheißung des Vaters zu warten - die ihr, (sagte er), von mir gehört habt; denn Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet mit Heiligem Geist getauft werden nach diesen wenigen Tagen.”
Dann wird uns der Bericht in Apostelgeschichte 2:1 - 4 von der verheißenen neuen Kundgebung des Heiligen Geistes gegeben: „Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.”
„Die wundervollen Werke Gottes”
Es waren an jenem Tag viele Menschen aus vielen Nationen und Sprachen in Jerusalem, und jeder hörte in seiner eigenen Sprache von den „wundervollen Werken Gottes”. Der Bericht sagt: „Sie entsetzten sich aber alle … und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein?” Dann stand Petrus auf und sagte ihnen, was es zu bedeuten habe, indem er sprach: „Dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geist ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer Gesichte sehen; und eure Ältesten werden Traumgesichte haben; und sogar auf meine Knechte und Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen.” - Apostelgeschichte 2:16 - 18
Dies war nichts weniger als geistige Zeugung; der gleiche Heilige Geist, der auf das Haupt, auf Christus Jesus, ausgegossen wurde, hatte angefangen seinen Leib, die Kirche zu salben. Da jedes Glied seines Leibes diese Geisteszeugung erlangt hat, die ihn zu einer neuen Natur zeugt, so hat sie die gleiche Auswirkung. Als Jesus sie erlangte, begann er sogleich seinen Predigtdienst. Als jene sie zu Pfingsten erlangten, begannen sie ihre Zungen zu benutzen, um zu prophezeien und zu predigen. Wenn wir sie erlangen, so predigen wir die gute Botschaft bei jeder günstigen Gelegenheit und bauen uns auf im allerheiligsten Glauben. Wir entsagen unseren irdischen Interessen, Zielen und Wünschen und „wandeln in Neuheit des Lebens”. - Römer 6:4 Wir beginnen ein neues Leben. Wir werden Neue Schöpfungen. Wie Paulus in 2. Korinther 5:17 sagt: „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.” Paulus sagte auch: „(daß ihr) dagegen erneuert werdet in dem Geist eurer Gesinnung und den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.” - Epheser 4:23 und 24 Und er sagte: „… da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat.” - Kolosser 3:9 und 10
Dies ist die Perle, von der unser Ausgangstext spricht, wenn er sagt: „Sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen. Diejenigen, die mit „sie” angesprochen werden sind Jesus Christus und die Glieder seines Leibes, die Kirche. Durch die Zeugung des Geistes Gottes sind sie eine Neue Schöpfung.
Aber es gibt zu diesem Teil des Textes eine weitere Bedeutung, eine erweiterte und mehr allgemeine Anwendung. Es ist offensichtlich, daß die Prophezeiung von Joel sich nicht gänzlich zu Pfingsten erfüllte. Die Prophezeiung sagt in Joel 3:1: „Und nach diesem wird es geschehen, daß ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch.” Dies ist noch eine weitere und spätere Offenbarung des Heiligen Geistes, und sie ist noch zukünftig. Um diese Aussage der Schrift besser zu verstehen, müssen wir sie zusammen betrachten: „Sendest du deinen Odem aus so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde.” Dies spricht zu uns von dem Auferstehungs- und Wiederherstellungswerk des Millenium-Königreichs und dem Ende des Todes. Auferstehung ist Wiedererschaffung. Durch die Wirksamkeit des Lösegeldopfers unseres Herrn werden alle, die jemals gelebt haben, vom Tod auferweckt. Wie Jesus in Johannes 5:28 und 29 es ausdrückt: „Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden.” Dies ist wahrhaftig eine wunderbare Sache, ein gewaltiges Schauspiel der Macht des Heiligen Geistes Gottes - die Leiber von allen, die gestorben sind, nach der Erinnerung Gottes wieder zu erschaffen, jeden Leib mit seiner individuellen und unterschiedlichen Personalität zu erfüllen, so daß jeder genau und die gleiche Person ist, die zuvor lebte. Dies ist ein phantastisches kompliziertes Werk, aber es ist nur der Anfang. Dann folgt das Werk der Wiederherstellung, die Vollkommenmachung. Dies ist auch ein schöpferisches Werk des Geistes. Dann wird das Gebet Davids für alle Menschen beantwortet werden: „Laß mich hören Freude und Wonne, daß die Gebeine frohlocken, die du zerschlagen hast.” - Psalm 51:10
Es gibt so viele Schriften, die dieses wundervolle Werk anzeigen, und wir können sie nicht alle zitieren. In Hesekiel 36:26 und 27 wird den Juden eine Verheißung gegeben, die sich aber auch auf alle Menschen anwenden läßt: „Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euch legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Satzungen wandeln und meine Rechte beobachten und tun.”
Dieses Wegnehmen der steinernen, selbstsüchtigen Herzen und das Ersetzen durch zarte, liebende Herzen ist ein Werk der Wiedererschaffung, eine Wiederherstellung zu Gerechtigkeit und menschlicher Vollkommenheit. Petrus drückt es mit der Feststellung aus: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.” - 2. Petrus 3:13 Der Offenbarer sah diese frohe Zeit in einer prophetischen Vision, von der er in Offenbarung 21:1 und 5 sagte: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen … Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu.”
Neben dem Volk und der Herrschaft der Welt, wird die natürliche Erde selbst Gottes Herrlichkeit reflektieren, wie in Jesaja 35:1 und 2 vorhergesagt wird: „Die Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld. Sie wird lieblich blühen und frohlocken, ja, Frohlocken und Jubel wird sein; denn die Herrlichkeit Libanons wird ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Ebene Saron. Sie werden die Herrlichkeit des HERRN sehen, die Pracht unseres Gottes.”
Sehen wir, wie viel in diesen einfachen Versen unseres Textes enthalten ist? „Sendest du deinen Odem aus, so werden sie erschaffen, und du erneuerst die Gestalt der Erde.” Diese neue Ordnung auf der Erde wird für immer fortdauern. Der Alptraum der Herrschaft der Sünde und des Todes wird vergessen sein. Man wird sich nur der Lektion, die durch die Erlaubnis des Bösen gelernt wurde, erinnern. Dies wird in der Prophezeiung von Jesaja 65:17 und 18 in den Worten zusammengefaßt: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, also daß man der früheren nicht mehr gedenkt und sie niemand mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch freuen und frohlocken bis in Ewigkeit über dem, was ich erschaffe.”
Dies führt uns zu dem letzten Vers unseres kostbaren Textes: „Die Herrlichkeit des HERRN währe ewig! Möge der HERR Freude erleben an seinen Werken!”
So ist zu sehen, daß unser Schrifttext die Summe des ganzen Planes Gottes betreffend Seiner menschliche Familie enthält. Er wünschte sich einer menschlichen Familie zu erfreuen, die Ihn lieben und Ihm aus ihrem eigenen freiem Willen dienen würden. Sie zeigt den Sündenfall, den Verlust des Rechtes zu leben, die Erlösung vom Tod, die Wiederherstellung der Willigen und Gehorsamen zum Leben, und letztlich Gottes ewige Freude an Seinen Werken.
Eine Perle von Hiob
Die nächste verborgene Perle der Wahrheit wird in Hiob 14:7 - 15 enthüllt: „Denn für den Baum ist Hoffnung vorhanden: wird er abgehauen, so sproßt er wieder, und sein Schößling bleibt nicht aus. Wenn seine Wurzel in der Erde auch alt wird und sein Stumpf in Staub erstirbt, so grünt er doch wieder vom Duft des Wassers und treibt Schosse hervor, als wäre er neu gepflanzt. Der Mann aber stirbt und ist dahin, der Mensch geht dahin, und wo ist er? Wie Wasser zerrinnen aus dem See und ein Strom vertrocknet und versiegt; also legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis keine Himmel mehr sind, regen sie sich nicht und wachen nicht auf aus ihrem Schlaf. O daß du mich doch im Scheol verstecktest, daß du mich verbärgest, bis dein Zorn sich wendet; daß du mir eine Frist setztest und dann wieder meiner dächtest. Wenn der Mensch stirbt, wird er wieder leben? Die ganze Zeit meines Kriegsdienstes würde ich harren, bis meine Erlösung käme. Dann würdest du rufen, und ich würde dir antworten; nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.”
Auch dieser Text enthält den ganzen göttlichen Plan für den Menschen - in einer Verhüllung. Er ist vollständig und schön in sich selbst, fast poetisch, und wenn wir ihn betrachten, sehen wir, wie sich seine Schönheit entfaltet und ausdehnt und Gottes Größe und Güte für Seine menschliche Familie offenbart.
Der erste Vers dieses Textes: „Für den Baum ist Hoffnung vorhanden, wird er abgehauen” - scheint auf eine Episode direkt hinzuweisen, über die wir im 4. Kapitel von Daniel erfahren. Der Bericht ist in den Worten Nebukadnezars, des Königs von Babylon und Eroberer der Welt in der Ich-Form wiedergegeben.
„Ich, Nebukadnezar, lebte sorglos in meinem Hause und gesund in meinem Palast. Da hatte ich einen Traum, der mich erschreckte, und die Gedanken auf meinem Lager und die Gesichte meines Hauptes ängstigten mich. Und es ward von mir Befehl gegeben, alle Weisen Babels vor mich zu bringen, damit sie mir des Traumes Deutung kundtäten. Alsbald kamen die Schriftkundigen, Wahrsager, Chaldäer und Sterndeuter herbei, und ich erzählte vor ihnen den Traum; aber sie konnten mir die Deutung nicht kundtun, - bis zuletzt Daniel vor mich kam, der Beltsazar heißt nach dem Namen meines Gottes, und in welchem der Geist der heiligen Götter ist; vor dem erzählte ich meinen Traum: Beltsazar, du Oberster der Schriftkundigen, von dem ich weiß, daß der Geist der heiligen Götter in dir ist und daß kein Geheimnis dir Mühe macht, vernimm das Traumgesicht, das ich gesehen habe, und sage mir, was es bedeutet!
Das sind aber die Gesichte meines Hauptes auf meinem Lager: Ich schaute, und siehe, es stand ein sehr hoher Baum mitten auf der Erde. Der Baum war groß und stark, und sein Wipfel reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis ans Ende der ganzen Erde. Sein Laub war schön und seiner Früchte viel, und Nahrung für alle fand sich an ihm; unter ihm suchten Schatten die Tiere des Feldes, und die Vögel des Himmels wohnten auf seinen Zweigen, und von ihm nährte sich alles Fleisch. Ich sah in den Gesichten meines Hauptes auf meinem Lager und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab; der rief mit gewaltiger Stimme und sprach: ’Haut den Baum um und schlagt seine Äste weg, streift sein Laub ab und zerstreut seine Früchte, jagt die Tiere unter ihm fort und die Vögel von seinen Zweigen! Aber seinen Wurzelstock sollt ihr in der Erde lassen, und zwar in Fesseln von Eisen und Erz im grünen Felde, damit er vom Tau des Himmels benetzt werde und mit den Tieren Anteil habe an den Kräutern der Erde. Sein Herz soll verändert werden, daß es kein menschliches mehr sei, und es soll ihm ein tierisches Herz gegeben werden, und sieben Zeiten sollen darüber vergehen. Im Rat der Wächter wurde das beschlossen und von den Heiligen besprochen und verlangt, damit die Lebendigen erkennen, daß der Höchste Gewalt hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber setzt.” - Daniel 4:1 - 15
Da der Traum ihn betraf, erschienen offenbar zwei Deutungen vor Daniels Vision: die eine örtlich, der gleichen Zeit angehörend, und die andere von schwankenden Dimensionen und Umfang. Er überlegte, von welcher er zu Nebukadnezar sprechen sollte, und er war sich unschlüssig. Wir lesen im Vers 16: „Da blieb Daniel … eine Weile ganz starr, und seine Gedanken erschreckten ihn.” Eine andere Übersetzung sagt: „Für einen Moment wurde Daniel schwankend. Er wurde bestürzt von dem was er voraussah.” Dann entschied er sich über die geringere Darstellung zu berichten, welche Nebukadnezar persönlich miteinbezog, und es war diese: Als Herrscher des universalen Reiches von Babylon, welches die Welt vollkommen beherrschte, stellte der Baum Nebukadnezar selbst dar.
Dieser sollte abgehauen, aber ein Stumpf und Wurzeln sollten in der Erde bleiben, bis sieben Zeiten vorübergegangen sein würden. Er sollte seine Herrschaft verlieren, aber sie sollte für ihn bewahrt und wiederhergestellt werden nach sieben Jahren. Dies sollte für Nebukadnezar eine Lehre sein, daß er nicht so wichtig wäre, wie er dachte. Darum waren die Worte Daniels wie folgt: „Bis daß du erkennst, das der Höchste Gewalt hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will.” In einem Jahr war die Prophezeiung erfüllt. „Dies alles ist über den König Nebukadnezar gekommen. Als er sich nach zwölf Monaten auf seinem königlichen Palast zu Babel erging, da hob der König an und sprach: ’Ist das nicht die große Babel, die ich mir erbaut habe zur königlichen Residenz, kraft meines Reichtums und zu Ehren meiner Majestät?’ Noch war dieses Wort im Munde des Königs, da erscholl eine Stimme vom Himmel herab: ’Dir wird gesagt, König Nebukadnezar: Das Königreich ist von dir genommen! Und man wird dich von den Menschen verstoßen, und du sollst bei den Tieren des Feldes wohnen; mit Gras wird man dich füttern wie die Ochsen, und sieben Zeiten sollen über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste Gewalt hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will.”
Das Urteil wurde sogleich ausgeführt. Der König verlor seine geistige Gesundheit und lebte wie ein Tier fern von der menschlichen Gesellschaft für sieben Jahre. Dann lesen wir: „Aber nach Verlauf der Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel empor, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Da lobte ich den Höchsten und pries den, der ewig lebt, und verherrlichte ihn, dessen Herrschaft eine ewige ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt.”
Wir wollen nun die andere und wesentlich größere Bedeutung dieses Traumes betrachten, der sich mit unserem kostbaren Text verbindet, und der die ganze Geschichte des menschlichen Geschlechts vom Anfang bis zu den Zeitaltern der Ewigkeit umfaßt.
„Es stand ein sehr hoher Baum mitten auf der Erde. Der Baum war groß und stark, und sein Wipfel reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis ans Ende der ganzen Erde. Sein Laub war schön und seiner Früchte viel, und Nahrung für alle fand sich an ihm; unter ihm suchten Schatten die Tiere des Feldes, und die Vögel des Himmels wohnten auf seinen Zweigen, und von ihm nährte sich alles Fleisch.”
Die erste Herrschaft über die Erde
Dieser bemerkenswerte Baum stellte in seiner Herrlichkeit und Schönheit die erste Herrschaft auf Erden dar, die dem Menschengeschlecht in ihrem Repräsentanten und Haupt, Adam, gegeben wurde. Gott sagte zu Adam: „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht.” - 1. Mose 1:28 Die ursprüngliche Herrlichkeit des Menschen und Macht und Herrschaft, die ihm verliehen wurde, war in der Tat überwältigend. Er wurde über die ganze Erde eingesetzt, um zu segnen, zu ernähren, zu schützen und allen lebenden Geschöpfen Obdach zu geben. Dann setzt sich der Traum fort: „Und siehe ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab; der rief mit gewaltiger Stimme und sprach: ’Haut den Baum um und schlagt seine Äste weg, streift sein Laub ab und zerstreut seine Früchte, jagt die Tiere unter ihm fort und die Vögel von seinen Zweigen.”
Dies ist es, was sich ereignete, als die Sünde in die Welt kam. Adam bestand die Prüfung des Gehorsams nicht. Dann kam der Befehl den Baum umzuhauen. Die Herrlichkeit und Schönheit und Macht der Menschheit wurde weggenommen. Die niedrige Schöpfung fand keinen Unterschlupf, keinen Schutz und keinen Segen mehr unter des Menschen Einfluß. Das Todesurteil streckte den großen Baum nieder, zerstreute seine Frucht und seine Blätter und ließ die niedrige Schöpfung ohne ihren Herrn und Wohltäter zurück. Adam verlor seinen Garten Eden. Wir lesen in 1. Mose 3:24: „Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern mit dem gezückten flammenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baum des Lebens.” - 1. Mose 3:24
Können diese Cherubim nicht als Engel-Wächter bezeichnet werden? Der Traum setzt sich fort: „Aber seinen Wurzelstock sollt ihr in der Erde lassen, und zwar in Fesseln von Eisen und Erz.” Soweit es den Menschen betraf, waren alle Anstrengungen, die verlorene Herrschaft wiederzuerlangen, hoffnungslos. Aber von Gottes Standpunkt aus war es nicht so. Die ursprüngliche Herrschaft war Seine Gnadengabe und Sein Plan für den Menschen. Auch wenn Er befahl den Baum umzuhauen, so sollte doch die Wurzel, Gottes Absicht und Plan der Wiederherstellung, fortbestehen. Die Hoffnung darauf besteht auf der Erde fort, obgleich gebunden mit starken Fesseln, so daß er nicht sprießen kann bis zu der von Gott vorgesehenen Zeit.
Während der Traum fortschreitet, wechselt die Figur vom Wurzelstock eines Baumes zu der eines Menschen. Es heißt: „Sein Herz soll verändert werden, daß es kein menschliches mehr sei, und es soll ihm ein tierisches Herz gegeben werden.” Dies zeigt einen entwürdigten, degradierten und zur Gemeinschaft und Gleichheit von Tieren herabgestuften Menschen, dessen höheres Denken und all seine Pracht weggetan wurde. Wie zutreffend dies den gefallenen und verworfenen Menschen beschreibt, der nicht länger der Herr der Erde ist, dessen Herrlichkeit und Herrschaft gewichen sind. Zunehmend seit dem Fall hat das Menschengeschlecht seinen Teil mit den Tieren gehabt. Obwohl die Erkenntnis seit kurzem sehr zugenommen hat, ist das menschliche Herz zunehmend tierisch und erniedrigt geblieben. Der Traum geht weiter und es wird gesagt: „Und sieben Zeiten sollen darüber vergehen. Im Rat der Wächter wurde dies beschlossen und von den Heiligen besprochen und verlangt, damit die Lebendigen erkennen, daß der Höchste Gewalt hat über das Königtum der Menschen und es gibt, wem er will.”
Sünde und Tod haben schon seit 6.000 Jahren geherrscht. Es wird weitere tausend Jahre beanspruchen, um eine Wiederherstellung des Menschen zu seiner ursprünglichen Herrschaft durchzuführen. Wenn das Millenium-Königreich sein Werk getan hat, wird die Torheit des Menschen völlig geheilt sein. Sieben Zeiten werden an ihm vorübergegangen sein, und er wird wieder König der Erde sein. Er wird dann mit den Worten Nebukadnezars sagen können: „Zu derselben Zeit … ward ich wieder über mein Königreich gesetzt und erhielt noch größere Macht. Nun lobe und erhebe und verherrliche ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist richtig, und seine Wege sind gerecht … Dessen Herrschaft eine ewige ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt.”
Durch diesen faszinierenden Bericht aus dem Buch Daniel sind wir in der Lage die Bedeutung der drei ersten Verse unseres Textes von Hiob 14:7 - 15 zu verstehen: „Denn für einen Baum ist Hoffnung vorhanden: wird er abgehauen, so sproßt er wieder, und sein Schößling bleibt nicht aus. Wenn seine Wurzel in der Erde auch alt wird und sein Stumpf im Staub erstirbt, so grünt er doch wieder vom Duft des Wassers und treibt Schosse hervor als wäre er neu gepflanzt.”
Es kommt der Zeit nahe, wenn der Duft des Wassers entdeckt werden wird. Dies wird sein, wenn sich Offenbarung 22:1 - 17 erfüllt: „Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging … Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.”
Dann beschreibt unser kostbarer Schrifttext im Kontrast zu dem, was sein wird, die gegenwärtigen Zustände: „Der Mann aber stirbt und ist dahin, der Mensch vergeht, und wo ist er? Wie Wasser zerrinnen aus dem See und ein Strom vertrocknet und versiegt, also legt sich auch der Mensch nieder und steht nicht wieder auf; bis keine Himmel mehr sind, regen sie sich nicht und wachen nicht auf aus ihrem Schlaf.”
Dieser letzte Ausdruck ist eine Ankündigung der Zeit, in der die Auferstehung stattfinden wird: „Bis keine Himmel mehr sind.” Die „Himmel”, die hier erwähnt werden, sind die geistig herrschenden Mächte dieser gegenwärtigen bösen Welt. Die gegenwärtigen „Himmel”, die jetzt vom Satan beherrscht werden, sollen vernichtet werden. Wir lesen: „Die jetzigen Himmel aber und die Erde werden durch dasselbe Wort fürs Feuer aufgespart und bewahrt für den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen … daß ihr erwartet und beschleunigt die Ankunft des Tages Gottes, an welchem die Himmel in Glut sich auflösen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden! Wir erwarten aber einen neuen Himmel und eine neue Erde, nach seiner Verheißung, in welcher Gerechtigkeit wohnt.” - 2. Petrus 3:7, 12 und 13
Wie die alten Himmel vom Satan beherrscht werden so werden die neuen Himmel vom Christus regiert. Dann werden sich die Worte Jesu erfüllen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, die Stunde kommt und ist schon da, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie hören, werden leben … Verwundert euch nicht darüber! Denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden.” - Johannes 5:25, 28 und 29
Zum Schluß finden wir in unserem Schrifttext den Ausdruck der Sehnsucht der seufzenden Schöpfung, die müde und krank von Sünde und Tod ist, wie Hiob, der sich von Gott preisgegeben und nach Frieden und Ruhe trachtend Worte nach etwas besserem nach diesem Leben äußerte, welches sich so enttäuschend erwiesen hat, indem er sich an Gott wandte: „O daß du mich doch im Scheol verstecktest, daß du mich verbärgest, bis dein Zorn sich wendet, daß du mir eine Frist setztest und dann meiner wieder gedächtest! Wenn der Mensch stirbt, wir er wieder leben? Die ganze Zeit meines Kriegsdienstes würde ich harren, bis meine Ablösung käme. Dann würdest du rufen, und ich würde dir antworten; nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.” - Hiob 14:13 - 15
Gott liebt jedes menschliche Wesen
Jener letzte Satz unseres Schrifttextes - „Nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen”, gibt uns eine wundervolle Einsicht hinsichtlich des Charakters und der Absicht unseres Gottes. Die menschliche Familie ist „das Werk Seiner Hände”, Seine höchste Schöpfung auf Erden. Er sagte zu dem Logos: „Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich.” - 1. Mose 1:26 Er liebt jedes menschliche Wesen, das jemals gelebt hat. Er war es, der den Erlöser vorsah. „Er will nicht, daß jemand verloren gehe.” -2. Petrus 3:9 Er vermißt sie, wenn sie in den Tod gehen. Er wünscht sie wiederzusehen. Er wünscht, daß sie zurückkehren. Er möchte sich einer vollkommenen menschlichen Schöpfung erfreuen, einer Familie, die Seine Liebe für sie erwidern werden. Dieser letzte Vers ist von enormer Bedeutung - „Nach dem Werk deiner Hände würdest du dich sehnen.”
Dies bedeutet, daß der große Gott, Jahwe, auf die Auferstehung der Toten, eines jeden von den Toten selbst gespannt wartet.
Es gibt viele andere solcher verborgenen Perlen der Wahrheit in den Schriften, die jede den göttlichen Plan in einer Verhüllung enthalten. Diese sind nicht zufällig gegeben und auch nicht zur gleichen Zeit. Sie sind dort für uns, deren Augen der Herr geöffnet hat durch den Dienst des treuen und klugen Knechtes. Wenn wir imstande sind, sie zu finden und ihre Lektionen zu erkennen, die unser Verständnis des göttlichen Planes der Zeitalter bestätigen, so ist es der höchstmögliche Beweis dafür, daß wir „in der Wahrheit” sind.