Unsere Einladung

„Kommet her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.” - Matthäus 11:28 - 30

Eine wunderbare Einladung! An alle Mühseligen und Beladenen! Also nicht an alle Menschen? Welcher Mensch aber wäre nicht wenigstens zu Zeiten kummerbeladen und kampfesmüde? Und wenn immer er in diesem Zustande ist, so darf er sich für eingeladen halten und zu ihm eilen!

Wo ist der Einladende? Der diese Einladung gesprochen hat, ist ja am Kreuz gestorben. Aber er ist auferstanden! Und er konnte sagen: „Der Himmel und die Erde werden vergehen; meine Worte aber sollen nicht vergehen!” - Matthäus 24:35

Die Einladung gilt nicht nur für alle, sie gilt zu allen Zeiten. Nicht nur, weil es Gottes Worte sind, dessen der immer lebt und niemals schläft. Jesus erklärt auch: „Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst.” - Johannes 14:10, und im Hohenpriesterlichen Gebet: „Die Worte, die Du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen.” - Johannes 17:8 und 14

Also alle sind eingeladen, die das Evangelium hören. Ein wahrhaft katholisches Wort, das heißt ein allgemeines. Aber Jesus nötigt doch niemand an seinen reichen Tisch, der nicht Hunger und nicht Durst hat; er verspricht keinem Erquickung, der nicht müde und abgearbeitet ist. Die Eingeladenen sollen aus eigenem Bedürfnis kommen! Es geht ihm dennoch niemand verloren. Wer heute nicht Hunger hat, den wird morgen hungern, und so kommen sie früher oder später alle, die Mühseligen und Beladenen. Es gibt frühreife Früchte und spätreife. Der Landmann erntet zuerst die frühreifen im August und September, und im November holt er dann die letzten Äpfel von den Bäumen. So hat jeder seine Zeit.

Was verheißt Jesus? Ruhe den Müden. Sagen wir auch: Behagen den Abgespannten, Sättigung den Hungrigen, Frieden den Kämpfern, Sicherheit den Geängstigten, Freiheit den Versklavten, Recht den Vergewaltigten, eine Heimat den Vertriebenen, Leben den Sterbenden! Das sind einige Varianten der Erquickung, die Jesus verheißt. Jesus zeigt uns dann den Weg des Lebens! Er lautet: „Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.”

Es gibt also etwas zu lernen, um auf diesem Wege Jesu zu wandeln. Es gibt etwas zu erkennen, etwas zu wissen. Es gibt etwas zu können. Daher: lernet von mir!

Aber es ist nicht vieles, was wir begriffen haben müssen. Ein Schulmeister würde ganz andere Forderungen stellen und viel mehr: „Liebe Kinder, ihr müßt fleißig sein, aufmerksam, ordnungsliebend, reinlich, höflich, brav gehorsam, aufrichtig, sollt nicht schwatzen, nicht stören, verträglich, sparsam, gewissenhaft sein” usw. Jesus gibt uns keine Musterkarte von allen möglichen Tugenden und Anstandsregeln. Er nennt merkwürdigerweise nur zwei Dinge, auf die es ankommt: Sanftmut und Demut. Ist das nicht fast zu wenig? Das, sagt er, müssen wir von ihm lernen. Also können wir es nicht! Und meinten es doch ein wenig!

Nun glauben wir zwar schon bisweilen einem sanftmütigen oder demütigen Menschen begegnet zu sein, und zwar nicht immer nur unter Christen. Menschen, die von Natur sanft, mild, ohne Streitlust, nachgiebig, gefällig, liebenswürdig sind, oder Menschen, die von Natur ein demütiges und bescheidenes Auftreten haben, kennen wir doch sicher. Aber das ist nichts! Die Sanftmut, die Jesus meint, ist etwas anderes. Die Demut Jesu ist nicht angeboren, die muß gelernt, begriffen werden, verstanden. Die Sanftmut Jesu ist ein Prinzip, ein Grundsatz der Erkenntnis und des Verhaltens, den niemand versteht, dem er nicht durch Jesus geoffenbart worden ist.

Worin zeigt sich diese ganz besondere Sanftmut Jesu? Sie zeigt sich in Jesu Verhalten gegenüber dem Bösen. In dem „Widerstehet nicht dem Bösen, sondern wer irgend dich auf deinen rechten Backen schlagen wird, dem biete auch den anderen dar. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist.” - Matthäus 5:39 und 44 - 45 Oder auch Römer 12:17 - 21: „Vergeltet niemals Böses mit Bösem.” usf.

Jesu Sanftmut zeigt sich darin, daß er, „als er mißhandelt wurde, sich beugte und seinen Mund nicht auftat, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern.” - Jesaja 53:7

Dieses Verhalten beruht auf einem Glauben und einer Erkenntnis. Auf der Erkenntnis, daß das Böse nur in seinem Verhältnis zum Guten erkannt, offenbart und gerichtet wird. Und auf dem Glauben, daß Gott das Böse zu keinem anderen Zweck zuläßt, nur damit es offenbar und gerichtet werde. Darum ist nur der ein Mitarbeiter Gottes, der dem Bösen nicht mit Bösem, sondern mit Gutem begegnet, damit es gerichtet werde. Das ist der Schlüssel zum Verständnis des Verhaltens Jesu vor seinen Verleumdern und Mördern. Ohne einen beispiellosen Glauben wäre das nicht möglich gewesen. Durch dieses Verhalten allein hat er den Teufel, den Fürsten der Welt, hinausgeworfen, überwunden, der Schlange den Kopf zertreten.

Jünger Jesu sind wir nur insofern, als wir uns nach demselben Prinzip der Sanftmut richten. Die Sanftmut ist eine geistige Macht, eine Siegesmacht! Wo sie mit Edlen zusammenstößt, da löst sie, wie durch einen Zauber, die verwickeltsten Konflikte. Wahrlich, es gibt nichts Gewaltigeres als die Sanftmut; aber die müssen wir von Jesu lernen. Die natürliche Gutmütigkeit, Harmlosigkeit reicht nicht hin. Sobald etwas ihr auf den Leib rückt, gebraucht auch sie den Stachel, der selbst Schwachen gegeben ist, und sofort verwischt sich der Unterschied zwischen dem Gutartigen und dem Bösartigen. Ist es von ungefähr, daß der Böse immer um einen „Beweis” besorgt ist, daß er der Angegriffene, Beleidigte sei, der sich verteidigen müsse? Auch die Gewalttätigsten wollen nicht den Makel auf sich haben, den Streit angefangen zu haben; denn das Böse darf sich nicht zu sich selbst bekennen. Es will dem Gericht entfliehen.

Daß Sanftmut aber eine gute Methode ist, wissen auch die Weltmenschen. Die Regenten, Beamten, Polizisten, Diplomaten, Politiker gebrauchen gern wenigstens die Maske der Sanftmut. Schwierige Konflikte könnten sie mit Gewalt nicht lösen, da kann man nur mit Freundlichkeit, Entgegenkommen, Selbstbeherrschung und Geduld etwas ausrichten! Aber das ist noch nicht die von Jesus gelehrte Sanftmut. An einer bestimmten Grenze schlägt sie um in Härte, und der Teufel triumphiert dann; denn das will er gerade.

Wir sind alle geladen mit Reizungen aller Art. Wie schnell verlieren wir die Nerven, die Fassung, die Geduld! Wir glauben dann immer, guten Grund zum Zorn gehabt zu haben; aber diese Meinung ist ohne Berechtigung! Der Sünder hat nie das Recht dem Sünder zu zürnen. Nur Gott hat ein Recht zum Zorn. Dabei ist das Wort vom „Zorn Gottes” erst noch bildlich zu verstehen. Es ist nicht Zorn, sondern Gerechtigkeit, was Gottes Handeln zugrunde liegt. Sein „Zorn” flammt auf, wenn die Menschen mutwillig das Heil von sich stoßen, das Seine Gnade ihnen anbietet.

Nur ein einziges Mal heißt es in der Schrift von Jesus, daß er zornig wurde: Als Er am Sabbath einen Menschen mit einer verdorrten Hand heilte und darüber Murren unter den Umstehenden bemerkte, fragte er: „ist es erlaubt an den Sabbathen Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu retten oder zu töten?” Da begegnete ihm ein eisiges Schweigen. „Und er blickte auf sie mit Zorn, betrübt über die Verstockung ihres Herzens.” - Markus 3:45

Daß sie der zu Tage liegenden Tat Gottes und der Wahrheit ausweichen, erfüllt Jesus mit Betrübnis und Unwillen. Wenn er aber selbst Unrecht leidet, dann öffnet er den Mund nicht!

Das andere Prinzip, das wir bei Jesus sehen und begreifen sollen, ist das der Demut. Auch die Demut Jesu verstehen wir offenbar nicht genug. Es ist nicht damit getan, daß wir eine geringe oder schlechte Meinung von uns an den Tag legen oder daß wir uns kleiner machen und schlechter als wir sind oder zu sein glauben. Jesus ist „von Herzen demütig”, aber er macht sich nie klein vor den Menschen: „Ihr heißt mich Lehrer und Herr, und ihr saget recht; denn ich bin es.” - Johannes 13:13

„Die Königin des Südens kam von den Enden der Welt, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe hier ist mehr als Salomo!” - Matthäus 12:42 „Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit diesem Geschlecht, denn sie taten mehr als Jonas hier.” - Matthäus 12:41 Als Pilatus fragt: „Bist du ein König?” antwortete Jesus: „Du sagst es, daß ich ein König bin”, wenn er auch bemerkt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.” - Johannes 18:36 - 37

Da wäre noch an vieles zu erinnern. Paulus sagt zwar bescheiden: „Ich bin der geringste der Apostel, der ich nicht würdig bin, ein Apostel genannt zu werden, weil ich die Versammlung Gottes verfolgt habe”. - aber dann auch das selbstbewußte Wort: „Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin!” - 1. Korinther 15:9 ff., und sogar: „Ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle.”

Demut ist also nicht lediglich darin gelegen, daß man eine kleinmütige Meinung von sich selbst habe. Demut ist im wesentlichen ein Verhalten Gott gegenüber. Es ist genau die Umkehrung von Satans Gesinnung, der durch Raub Gott gleich zu sein trachtete. Demut ist die Gesinnung der Anspruchslosigkeit. Die Gesinnung, die nie vergißt, daß wir alles, was wir sind und haben, der Gnade Gottes verdanken; daß wir auf unserem Platze bleiben; daß wir Gott gegenüber uns nichts herausnehmen, in keinem Falle Rechte geltend zu machen haben. Aber das gilt nicht ohne weiteres in unserem Verhalten Menschen (und Satan) gegenüber.

Demut kommt vom Stamme „Dienen”, alt-diemuot, und bedeutet „Dienergesinnung” (Mut zum Dienen). „ Wer unter euch der Größte sein will, soll aller Diener sein.” - Markus 10:43 Das ist Demut. Es gibt nichts Größeres bei Gott als diese Diener-Gesinnung. Dabei geht es dem Demütigen nicht um einen zu gewinnenden Vorteil oder Lohn, sondern um das Interesse Gottes oder auch der Mitmenschen und -geschöpfe.

Jesu Demut tritt darin in Erscheinung, daß er im Dienst der Errettung der Welt „Knechtsgestalt” annahm, sich selbst zu nichts machte, indem er einem Menschen gleich geworden ist und sich selbst erniedrigte, „indem er gehorsam ward bis zum Tode am Kreuze.” -Philipper 2:7

Sonst soll man Mitmenschen gegenüber die Demut nicht übertreiben. Es könnte sie nur aufgeblasen machen. Man soll Gott mehr gehorchen als den Menschen, und Feinden Gottes dürfen wir gar nicht zu Willen sein, wenn sie Böses von uns wollen. Das wäre mehr Feigheit als Demut. „Ihr seid um einen Preis erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.” - 1. Korinther 7:23

Der größten Demut folgt die höchste Erhöhung. Das sagt alles! Nur Demut kann mit Erhöhung beantwortet werden. Aber es wäre keine rechte Demut, wenn einer meinte, durch seine Niedrigkeit - Erniedrigung - begründet er ein Recht, einen Anspruch auf Erhöhung. Gott antwortet auf treue Dienste mit Erhöhung, aber Er muß das nicht. Sobald ein Frommer denkt, daß er Anspruch erworben habe auf Erwählung, Zugehörigkeit zu den Auserwählten des Herrn, so ist er nicht mehr würdig. Der Dienst Gottes muß anspruchslos getan, als Vorrecht verstanden werden. Es ist immer falsch, wenn einer meint, seine Zugehörigkeit zum Leibe Christi sei selbstverständIich, und er habe ein Recht zu dieser Auszeichnung erworben durch diese oder jene Verdienste. Wir wollen es so ausdrücken: Lieber weniger Verdienste als solche Einbildung. Das ist die Gefahr der Werkgerechtigkeit. „Hoffet völlig!” sagt der Apostel, aber: „auf die Gnade, die euch dargebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi.” - 1. Petrus 1:13

In dieser Spannung zwischen „völliger Hoffnung” einerseits und dem Bewußtsein seiner Unzulänglichkeit und Unwürdigkeit, mit Jesu den Thron zu teilen andererseits, lebt der Gläubige. Das ist der gesunde Zustand, in dem er seines Schicksals und der göttlichen Entscheidung harrt. Wie Jesus nicht Anspruch auf Erhöhung macht nach der Vollendung seines Opferwerks, sondern den Vater bittet: „Und nun verherrliche du mich, Vater, mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.” - Johannes 17:5 Oder wie er den Gläubigen empfiehlt im Gleichnis vom gewissenhaften Knecht: „Dankt der Herr dem Knechte, daß er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht! Also auch ihr: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.” - Lukas 17:9 - 10 Damit aber sagt Jesus nicht: Ihr werdet nichts bekommen, sondern: Seid Beschenkte, nicht Fordernde!

Wir sehen: die Demut ist das richtige Verhalten nach oben, gegenüber unserem Herrn. Kinder müssen demütig sein gegen die Eltern, der Diener gegenüber seinem Herrn, der Schüler gegenüber dem Lehrer, der Soldat gegenber dem Offizier, und wir alle gegenüber dem Herrn Jesus Christus, nicht aber umgekehrt! Und wo es sich um Gleichrangige handelt, besteht ein Gleichheitsverhältnis oder eine freiwillige Unterordnung: „Einer den anderen höher achtend als sich selbst.” - Philipper 2:3

Die Demut hat es mit den göttlichen Größenordnungen zu tun, die niemand verschieben soll, wie sie der Satan verschieben wollte. „Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.” Die Unruhe der Welt: Unfriede, Streit, Angst, Mühsal, Unfreiheit entspringt daraus, daß die Menschen die Ordnungen Gottes verlassen haben und nicht mehr kennen, also in Unordnung, Verwirrung, namenlose Unruhe gestürzt worden sind.

Das Joch Jesu bedeutet nun Rückkehr zum Gehorsam gegen den Schöpfer, zu Seinen ewigen und harmonischen Ordnungen. Da würde es uns wohl werden! Das kann der Mensch aber nicht von sich aus; er kann es nur durch Anschluß an den, der immer in dieser Ordnung lebt, an Jesus, den Erlöser. Dieser Anschluß durch Glauben bringt uns wieder ins rechte Verhältnis zu Gott, in die ewige Schöpfungsordnung, aus der der Mensch durch Ungehorsam ausgebrochen ist.

Dieses Joch, diese Art der Knechtschaft und Einordnung, ist leicht und sanft. Sie tut uns wohl. Sie bringt in Tat und Wahrheit die Freiheit, die Befreiung von einem Sklavenjoch, das uns hart gedrückt hat.

„Wenn nun der Sohn euch freimachen wird, werdet ihr wirklich frei sein.” - Johannes 8:36

Nun fragen wir: Wer? Welcher Irdische hat den Menschen jemals solche Angebote gemacht: Ruhe für eure Seelen, Freiheit, Frieden, ja Auferstehung und ewiges Leben? Und dieses Angebot gilt für alle, vorbehaltlos für alle: Weiß und Schwarz und Gelb und Rot. Was natürlich nicht sagt, daß alle davon Gebrauch machen werden.

Das Leben braucht nicht länger tragisch und hoffnungslos und eine erdrückende Last zu sein. Der Kranke, der Arme, der Verirrte, der Verbrecher, der Sünder, alle sind eingeladen! Kommet her zu mir! Ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen! Für das, was leben möchte!

Todesangst und Lebensangst will Jesus uns abnehmen, und er nimmt es weg von dem, der glaubt. „Wer an mich glaubt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn erwecken am jüngsten Tag.” - Johannes 6:54

Es gibt keinen Tod, kein Sterben mehr! Manch einer wird nun sagen: Übertreiben wir nicht! Vorerst hat sich ja nichts geändert an unseren Lebensbedingungen. Noch leidet der Gläubige, und wie noch! Noch spielen Leidensangst und Todesangst eine Rolle! Noch lebt der Mensch inmitten einer sterbenden und verlorenen Welt! Es hat sich darin einstweilen doch gar nichts geändert!

Das ist ein großer Irrtum! Alles hat sich geändert, wenn einer glaubt, und solange er glaubt!

„Ist jemand in Christo, da ist eine Neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe alles ist neu geworden.” - 2. Korinther 5:17 Das heißt: alles bekommt nun ein neues Gesicht. Die Meinung, es ändere sich nichts für den Gläubigen (die Neue Schöpfung), ist unevangelisch. Selbstverständlich müssen wir uns als Gläubige (als Nachfolger des Herrn) nicht an den äußeren Schein halten.

Die Wahrheit ist geistig und betrifft zunächst nicht das Sichtbare. Innerlich aber wird das Leben des Gläubigen total anders. Leiden und Sterben sind umgewertet worden, aus einer Strafe für Sünder in ein Mittel, uns dem Herrn Jesus gleich zu machen, in einer kostbaren Gelegenheit der Schulung und Verwandlung unserer Gesinnung. Darum „rühmen wir uns jetzt auch der Trübsale, weil Trübsal Ausharren bewirkt.” - Römer 5:3

Alle Dinge erhalten positiven Wert für den Glaubenden. Der Tod schreckt ihn nicht mehr, weil das volle Leben dahintersteht.

Das Leiden ist eine Gelegenheit, unsere Überwindungskräfte zu betätigen. Aber dann darf es nie selbstgemachtes Leiden sein. Askese macht übermütig und stolz. Wir sagen nur zu dem Leiden ja, das der Herr uns verordnet. Glaubend überwinden wir dieses: „Das ist der Sieg, der die Welt überwunden hat, unser Glaube!” - 1. Johannes 5:4



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