Das Gebet des Königs Hiskia

„So rettete der Herr Hiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde; und er gab ihnen Ruhe ringsumher.” - 2. Chronik 32:22

Hiskia war König von Juda, und er herrschte in Jerusalem. Er war ein guter König, und der Herr war mit ihm. „Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN, nach allem, was sein Vater David getan hatte … Er vertraute auf den HERRN, den Gott Israels. Und nach ihm hat es seinesgleichen nicht gegeben unter allen Königen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren.” - 2. Könige 18:3 und 5

Hiskia rottete den Götzendienst in Juda aus, indem er die Bilder zerbrach und die Höhen der heidnischen Anbetung niederriß. Er ging sogar noch weiter. Erinnern wir uns an die Zeit der Wanderung der Kinder Israel, daß sie von feurigen Schlangen gebissen wurden und viele starben? Nach Gottes Anweisung machte Mose eine Schlange aus Kupfer und befestigte sie auf einer Stange, die inmitten des Lagers stand. Wenn nun jemand gebissen wurde, so hatte er nur eines zu tun, zur kupfernen Schlange aufzuschauen, und er blieb am Leben. Dies stellt natürlich Jesus dar, der auf dem Kreuz erhöht wurde, zu dem diejenigen aufschauen und leben können, die von der Sünde und dem Tod gebissen wurden.

Die kupferne Schlange war ein faszinierendes Objekt. Die Kinder Israel, die sich so oft dem Götzendienst zugewandt hatten, hatten etwas für sie sehr bezeichnendes getan. Sie bewahrten jene kupferne Schlange über die Jahrhunderte auf, und zur Zeit Hiskias war sie in dem Tempel in Jerusalem. Nun, das wäre in Ordnung gewesen, wenn sie nur als ein interessantes geschichtliches Relikt betrachtet worden wäre. Aber dem war nicht so! Sie hatten sie zu einem Gegenstand der Anbetung gemacht - sie hatten sie angebetet, genau dort, in dem Tempel des großen Gottes des Himmels! Sie verachteten den Schöpfer in Seinem eigenen Haus und beteten stattdessen ein Bild aus Kupfer an. Wir lesen, was Hiskia tat: „… und (er) zerstieß die eherne Schlange, welche Mose gemacht hatte; denn bis zu dieser Zeit hatten die Kinder Israel ihr geräuchert, und man hieß sie Nechuschtan.” - 2. Könige 18:4 nach Schlachter

Es gehörte eine Menge Mut dazu, dies zu tun. Diese Schlange war ein Gegenstand der Verehrung. Sie zu vernichten, bedeutete, mit der alten Tradition zu brechen. Aber Hiskias Ergebenheit gegenüber dem HERRN war so, daß er die Anbetung dieses Gegenstandes nicht dulden konnte, auch wenn sie durch die Hand Moses nach Gottes Anweisung gemacht wurde. Wir lesen weiter über Hiskia in den Versen 6 und 7: „Er hing dem HERRN an, wich nicht von ihm ab und beobachtete die Gebote, welche der HERR dem Mose geboten hatte. Und der HERR war mit ihm; und wo er hinzog, handelte er weislich.”

In jenen Tagen zog der König von Assyrien heran. Assyrien wurde schnell eine Weltmacht. Die assyrischen Armeen mit ihren sicheren Bogenschützen und ihren Wagen und Reitern hatten eine Nation nach der anderen unterworfen. Sie schienen zu versuchen Ägypten zu erobern, mußten aber zunächst die am Weg liegenden Königreiche besiegen. Ihre Nachschublinien mußten beschützt werden. Im Lauf ihres militärischen Angriffs fielen sie auch in das nördliche oder Zehn-Stämme-Königreich Israel ein, welches eine von Juda getrennte Regierung besaß, und unterwarfen es. Und sie brachten die Israeliten von jenen Stämmen gefangen nach Assyrien (Vers 11). Das Königreich Juda, in welchem Hiskia König war, war das letzte Land, das auf dem Weg nach Ägypten lag. So marschierten diese voran und nahmen auch die ummauerten Städte Judas ein. Dann richteten sie ihren Blick auf Jerusalem, die Hauptstadt von Juda.

Wegen ihres vorausgehenden Ruf des Schreckens erwarteten die Assyrer, daß Hiskia sich auf ihr Verlangen ihnen ausliefern würde, und ihnen zu einem schnellen und einfachen Sieg verhelfen würde. Aber Hiskia lehnte jede Unterwerfung ab. Die Schriften sagen: „Er fiel auch ab von dem assyrischen König und diente ihm nicht.” - 2. Könige 18:7

Dann machte Hiskia bei seinen Anstrengungen einen Krieg zu vermeiden einen Fehler und handelte töricht. Vielleicht wurde er durch seine Ratgeber gegen seine bessere Beurteilung beeinflußt: Er bot Sanherib an, dem König von Assyrien Tribut zu zahlen und bat den König den Betrag zu benennen. Der König war schnell dabei seinen Vorteil auszunutzen. Er verlangte 30 Talente Gold und 300 Talente Silber als seinen Preis Jerusalem nicht anzugreifen. Stellen wir uns den heutigen Wert vor. Aber entsprechend den alten assyrischen Berichten, welche bis heute geschrieben auf Tonzylindern aufbewahrt worden sind, bekam Sanherib tatsächlich 800 Talente Silber zusätzlich zu dem Gold. Dies mag stimmen, denn die Schrift sagt: „Und Hiskia gab alles Silber, das sich im Haus des HERRN und in den Schatzkammern des Königshauses vorfand. In dieser Zeit brach Hiskia von den Türflügeln des Tempelraums des HERRN und von den Pfosten, die Hiskia, der König von Juda überzogen hatte, (das Gold) ab und gab es dem König von Assur.” - 2. Könige 18:15 und 16

Sanherib belügt Hiskia

In der Folge entblößte und beraubte er das Haus Gottes. Und was tat Sanherib, nachdem er diesen ungeheuren Schatz bekommen hatte? Er sandte sogleich ein großes Heer gegen Jerusalem. Sehen wir, wie töricht Hiskia gehandelt hatte, Sanherib ein Geschäft vorzuschlagen? Er zahlte für den Frieden und bekam dafür den Krieg.

Bruder Russell gibt zu verstehen, daß hier für uns eine Lektion vorhanden ist, für das geistige Israel. Wir sollten nicht versuchen mit dem Satan zu verhandeln, um Befreiung und Frieden zu erkaufen mit Dingen, die dem Herrn geweiht sind - Kompromisse in der Wahrheit einzugehen, zum Beispiel, wenn uns die Ungunst von Freunden droht, oder von Nachbarn, oder anderen, indem wir einen weltlicheren Lauf einschlagen, indem wir etwas von unserer Zeit, unserem Einfluß, oder Geldmitteln abgeben, die dem Herrn geweiht sind, irgendeinen Teil für weltlichen Dienst, um uns vielleicht häuslichen Frieden, gesellschaftliche Vorteile, oder irdisches Gedeihen zu sichern. Wenn das dem Herrn geweihte Volk dies tut, kann es so sein, wie im Fall von Hiskia, daß der Herr es erlauben wird, daß sehr große Schwierigkeiten über sie kommen, welche sie durch ihr Handeln vermeiden wollten.

Es gibt eine andere sehr ermutigende Lektion, die wir aus diesem Zwischenfall auch lernen können. So schwer sein Fehler auch war, scheint der Herr Hiskia doch völlig vergeben zu haben, und veranlaßte, daß über seine Regierung geschrieben steht: „Und er tat, was recht war, in den Augen des Herrn.” Die Ereignisse, die nach diesem Zwischenfall bekannt wurden, zeigen des Herrn reichliche Gunst für ihn, als Beweis, daß Er ihm vergeben hatte. Wir können uns dies zu Herzen nehmen. Wenn wir schuldig geworden sind durch Irrtümer im Urteil (und wer kann sich davon freisprechen), sogar ernsten und kostspieligen Fehlern, selbst wenn wir dazu neigten in der Wahrheit Kompromisse einzugehen, und den Irrtum unseres Weges einsehen, dann kommen wir flehentlich zum Herrn um Vergebung, und Er ist willig uns völlig zu vergeben. Hiskia wußte dies, und sagte selbst, wie wir in Jesaja 38:17 lesen: „Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du, du hast liebevoll meine Seele von der Grube der Vernichtung zurückgehalten, denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.”

Wissen wir, was dies bedeutet? „Denn du hast alle meine Sünden hinter deinen Rücken geworfen?” Es bedeutet, wenn all unsere Sünden vergeben sind, so stehen sie nicht länger zwischen uns und Gott. Sie sind hinter Seinem Rücken, nicht vor Seinen Augen, wenn Er auf uns schaut. Dies ist ein gesegneter Zustand, wie auch David sagt: „Glückselig der, dem Übertretung vergeben, dem Sünde zugedeckt ist. Glücklich der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet.” - Psalm 32:1 und 2

Hiskia zeigt Furcht

Als Hiskia sah, daß Sanherib, der König von Assyrien, bereit war gegen Jerusalem zu kämpfen, versammelte er das Volk der Stadt in einer großen Versammlung im Freien und sagte zu ihnen, wie in 2. Chronik 32:7,8 berichtet wird: „Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen vor dem König von Assur und vor der ganzen Menge, die mit ihm ist! Denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch. Aber mit uns ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu führen. Und das Volk verließ sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda.”

„Denn mit uns sind mehr als mit ihm”, sagte Hiskia. Dies war eine Überraschung, daß er dies sagte. Die Horden von Sanherib waren wie Heuschrecken. Sie bedeckten die Erde. Hunderttausende von bewaffneten Männern, bestens ausgebildet und diszipliniert: Wagenkämpfer, Reiter, Bogenschützen, Schwertkämpfer und Fußsoldaten. Ingenieure, die die Belagerung planten, die zur Erstürmung der Mauern, Leitern, Wurfmaschinen und Rammblöcke einsetzten und enorme Bogen zum Schießen von feurigen Pfeilen, die alle bereit waren auf das Kommando ihrer Befehlshaber anzutreten, die seit Jahrzehnten erfolgreich und niemals besiegt worden waren.

Andererseits gab es nur wenige tausend Männer in Jerusalem. Keine ständige Armee sondern nur eine Bürgerwehr, über die einige Kriegsoberste in aller Eile gesetzt wurden. (Vers 6) Trotzdem konnte Hiskia sagen: „Mit uns sind mehr als mit ihm.” Was für eine erstaunliche Haltung, daß er dies sagen konnte. Aber dann erklärte er in dem nächsten Vers: „Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch. Aber mit uns ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu führen.” Unter den vorhandenen Umständen erforderte dies einen ungeheuren Glauben, dies zu sagen, - wirklichen Glauben.

Wir wissen, daß es leicht ist theoretischen oder ungeprüften Glauben zu versichern. Jemand sitzt in Sicherheit, bequem, umgeben mit jedem Komfort und verwendet einfach seinen Verstand. Er sagt: „Gott ist allmächtig. Er hat den Himmel und die Erde geschaffen. Alle Dinge sind unter Seiner Kontrolle. Niemand kann ihm widerstehen. Und ich bin sein Kind. Er hat Hilfe zu jeder Zeit der Not versprochen. Er hat gesagt, daß kein Übel dich befallen wird. Er hat seinen Engeln geboten dich zu behüten. Was gibt es somit, vor dem ich mich fürchten sollte?”

Diese Art des Glaubens ist leicht, wenn alles in vernünftigen Bahnen verläuft, wenn es keine direkte oder schwerwiegende Bedrohung gibt. Aber bei Hiskia, an diesem Tag in Jerusalem, verhielt es sich anders. Als er diese Worte aussprach, konnte er praktisch das Geräusch der Füße von Hunderttausenden sich nähernden Soldaten hören, das Wiehern von Tausenden von Pferden, das Rumpeln der Kriegswagen, den bedächtigen Gang der großen Kriegselefanten, die die schweren Rammböcke trugen, den infernalischen Lärm der furchteinflößenden Militärmaschinerie, die näher und näher kamen, - alle mit der Absicht Jerusalem zu vernichten. Er konnte den Staub, den sie aufwirbelten, erkennen und fast ihren Schweiß riechen. Dies war keine Zeit der Theorie. Dies war Wirklichkeit. Dies war eine Prüfung wirklichen Glaubens. Der König Hiskia stellte unter Beweis, daß er diesen Glauben wirklich besaß. Er vertraute dem Herrn angesichts der wirklichen und hohen Gefahr völlig. Es machte ihn stark und mutig, so stark und mutig, daß seine Sprache Kraft und Überzeugung verbreitete. Er war befähigt, das Volk mit seinem eigenen Geist und seiner eigenen Zuversicht zu erfüllen. Wir lesen, daß „das Volk sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda, verließ”. In einer Randbemerkung heißt es, daß sie „auf seine Worte bauten”. Sie verließen sich und hingen an seinen Worten, und es gab ihnen Ruhe und Heiterkeit angesichts der großen Gefahr. Sie waren bereit, als die Assyrer (in 2. Könige 18:17) mit „einem gewaltiges Heer” vor Jerusalem erschienen.

Das Gespräch an der Mauer

Das große assyrische Heer hielt in kurzer Entfernung zur Stadt an, und drei Gesandte Sanheribs näherten sich dem Stadttor. Sie riefen nach dem König Hiskia, aber anstatt, daß er selbst vor ihnen erschien, sandte er drei Repräsentanten, um mit den Assyrern zu sprechen. Die Erregung stieg. Die Menschen von Jerusalem sammelten sich auf der Mauer, um dem Verlauf zuzuschauen und zuzuhören.

Der oberste Befehlshaber Rabschake war der Sprecher für Sanherib, den König von Assyrien. Wir können uns vorstellen, daß er mit großer Geringschätzung auf die niedrigen zivilen Repräsentanten des Königs Hiskia herabsah, die dieser zu ihm gesandt hatte. Indem er die hebräische Sprache benutzte, sagte er in arrogantem Tonfall; „Sagt doch zu Hiskia: So spricht der große König, der König von Assur.” Achten wir darauf; er sagte nicht: „Sprich zu dem König Hiskia”, sondern nur zu Hiskia. Aber von Sanherib sagte er: „So spricht der große König, der König von Assyrien.” Dann zitierte er Sanherib, und wir werden dieses Gespräch von 2. Könige 18:19 - 35 mit anderen Worten beschreiben: „Was hat euch dazu gebracht, zu denken, ihr könntet gegen mich rebellieren? Worauf setzt ihr euer Vertrauen und eure Zuversicht? Vielleicht erwartet ihr, daß mein Feind, Ägypten, euch zur Hilfe eilt. Aber Ägypten ist wie ein geknicktes Rohr, ein Grashalm, der niedergetreten ist, gänzlich unzuverlässig. Wenn ihr euer Vertrauen in Ägyptens Streitwagen und Reiter setzt, euch zur Hilfe zu kommen, so will ich euch eine Menge Zeit und Ärger ersparen. Ich selbst werde euch 2.000 Pferde geben, wenn ihr so viele Menschen vorweisen könnt, die sie reiten können, und doch werde ich euch besiegen. O, mit eurem verachtenswerten Heer könntet ihr nicht einen einzigen meiner Hauptleute und ihrer Männer besiegen. Aber vielleicht werdet ihr zu mir sagen: „Wir setzen unser Vertrauen in den Herrn, unseren Gott.” - 2. Könige 18:22 - Eine jede der Hunderte von Nationen, die ich besiegt habe, vertrauten auch auf ihre Götter. Nicht einer von diesen Göttern hat sein Land vor mir errettet. Sie alle fielen wie reife Äpfel in meine Hände.”

Die Männer auf der Mauer Jerusalems hörten diese Worte die ganze Zeit. Hiskias Repräsentanten wünschten, daß diese nicht durch die Worte des assyrischen Befehlshabers entmutigt würden und sagten: „Wir verstehen die assyrische Sprache. Sprich zu uns in der assyrischen Sprache und nicht in Hebräisch. Es ist nicht notwendig, daß die Männer auf der Mauer verstehen, was wir sagen.” Aber der Befehlshaber Rabschake verwarf dieses Ansinnen und erhob seine Stimme und rief: „Ich will, daß sie es hören! Ich wurde auch dazu gesandt, es ihnen mitzuteilen. Sie sind diejenigen, die unter dem Kampf leiden werden, die durch Mangel an Nahrung und an Wasser sterben werden.”

Er sprach nun direkt zu den Männern auf der Mauer, indem er mit lauter Stimme rief: „Hört das Wort des großen Königs, des Königs von Assur! So spricht der König: Hiskia täusche euch nicht! Denn er kann euch nicht aus meiner Hand retten. Und Hiskia vertröste euch nicht auf den HERRN, indem er sagt: Der HERR wird uns gewiß retten, diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden. Hört nicht auf Hiskia.” - 2. Könige 18:28 - 31

Dann sagte er, wie uns 2. Chronik 32:13 - 15 berichtet: „Erkennt ihr nicht, was ich und meine Väter allen Völkern der Länder getan haben? Konnten etwa die Götter der Nationen der Länder ihr Land aus meiner Hand retten? Wer ist unter allen Göttern dieser Nationen, an denen meine Väter den Bann vollstreckt haben, der sein Volk aus meiner Hand hat retten können, so daß euer Gott euch aus meiner Hand retten könnte? Und nun, laßt euch von Hiskia nicht täuschen und laßt euch nicht auf diese Weise verführen! Glaubt ihm nicht! Denn kein Gott irgendeiner Nation oder irgendeines Königreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten können. Wieviel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!”

Dann sprach er eine große Lüge aus. Wir finden dies in 2. Könige 18:25, wo er sagte: „Nun, bin ich etwa ohne den HERRN gegen diesen Ort heraufgezogen, um ihn zu verheeren? Der HERR hat zu mir gesagt: Zieh hinauf gegen dieses Land und verheere es!”

Mit dieser Lüge beabsichtigte er das Volk von Jerusalem völlig zu entkräften und ihnen ihre letzte Hoffnung zu nehmen, um sie zu veranlassen sich gegen Hiskia aufzulehnen und die Tore von Jerusalem dem Feind zu öffnen, um sie vor den Nöten einer Belagerung zu bewahren. - 2. Chronik 32:11 Aber zur großen Enttäuschung des Rabschake blieb dieses Taktieren erfolglos. Wir lesen: „Da schwieg das Volk still und antwortete ihm kein Wort.” - 2. Könige 18:36 Als die drei assyrischen Befehlshaber dies erkannten, kehrten sie in ihr Lager zurück.

Hiskia sucht Gottes Führung

Als Hiskia von dem Gespräch mit den Assyrern berichtet wurde, reagierte er mit Kummer und Demut. Wir lesen: „Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, zerriß er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN.” - 2. Könige 19:1

Jesaja war ein Prophet in jenen Tagen, und Hiskia suchte seinen Rat und bekam seine Ermutigung. In der Zwischenzeit ließ der Befehshaber Rabschake sein Heer außerhalb von Jerusalem und berichtete dem König von Assur, daß Hiskia ihm noch immer trotzte und auf Jahwe, seinen Gott, vertraute und nicht bereit war Jerusalem zu übergeben. Dies erzürnte Sanherib, und er schrieb einen schmähenden und absondernden Brief an Hiskia, in welchem er wiederholte, was der Rabschake ihm berichtet hatte und sagte: „So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden! Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assur allen Ländern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie gerettet?” - 2. Könige 19:10 - 12

Als die Boten den Brief nach Jerusalem brachten, stieg die Spannung. Das Geräusch von dem nahen assyrischen Lager konnte Tag und Nacht gehört werden. Es wurden Vorbereitungen zur Erstürmung Jerusalems getroffen. Diese Geräusche waren eine stete Erinnerung für die Gegenwart des Feindes. Die Boten Sanheribs ritten zum Tor und verlangten den König zu sehen, um den Brief persönlich zu überbringen. Dann lesen wir in 2. Könige 19, beginnend mit Vers 14: „Da nahm Hiskia den Brief aus der Hand des Boten und las ihn. Dann ging er ins Haus des HERRN hinauf, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. Und Hiskia betete vor dem HERRN: HERR, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein für alle Königreiche der Erde.”

Was für eine schöne und spontane Geste dies war! Der Brief wurde wahrscheinlich auf Pergament geschrieben in der Form einer Rolle. Hiskia entrollte den Brief und breitete ihn vor dem Herrn aus. Mußte er dies tun? Denkt ihr nicht, daß der Herr schon wußte, was in dem Brief stand? Natürlich wußte Er es. Hatte Er nicht gesehen, wie Sanherib den Brief schrieb? Hatte Er die üblen Gedanken in Sanheribs Herzen nicht gelesen, bevor dieser ihn schrieb? War es für Hiskia wirklich notwendig, den Brief vor dem Herrn auszubreiten? Aber indem er es tat, zeigte Hiskia mit Nachdruck seine Gefühle. Er zeigte seine Nähe zu Gott, die Vertraulichkeit und Realität seiner Gemeinschaft mit Gott, indem es Ihm ermöglichte, mit Gott auf einer persönlichen Basis zu sprechen. Gott lädt uns ein, das zu tun: „Kommt denn, und laßt uns miteinander rechten! Spricht der HERR.” - Jesaja 1:18

So breitete Hiskia den Brief aus und sprach im wesentlichen: „Herr, schau nur auf diesen beleidigenden Brief! Höre nur die Worte dieses Mannes Sanherib, der Dir etwas vorwirft!” Wahrscheinlich las er den Brief laut vor mit ausgestrecktem Finger. „Schau Herr, was er hier sagt! Sieh, was er über Dich sagt!” Wie der Bericht auch zeigt, in welchem es heißt: „Neige, HERR, dein Ohr und höre! Tu, HERR; deine Augen auf und sieh! Ja, höre die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen.”

Dann fuhr er fort: „Es ist wahr; HERR, die Könige von Assur haben die Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt, und ihre Götter haben sie ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und sie haben sie verloren gegeben. Und nun, HERR, unser Gott, rette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, HERR, allein König bist.”

Diese Einzelheiten von Hiskias Gebet wurden uns zu einem bestimmten Zweck gegeben. Wie in 1. Korinther 10:11 gesagt wird, sind sie zu unserer Ermahnung geschrieben worden. Dies ist das Muster eines Gebetes - ein Gebet, das den Herrn erreichte, und der Herr hörte es, und wurde von ihm berührt, und gab darauf acht. Der Herr antwortete auf Hiskias Gebet in einer höchst erstaunlichen und beachtenswerten Weise. Beachten wir 2. Könige 19:35: „Und es geschah in dieser Nacht, da zog ein Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185.000 Mann. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe, da (fand man) sie alle, lauter Leichen.”

Der mächtige Sanherib, König von Assyrien, Eroberer der Welt, wurde in einer Nacht völlig besiegt, ohne daß ein Kampf stattfand, weil Hiskia sein Problem frank und frei dem Herrn vorgetragen hatte.

Laßt uns unsere Probleme vor den Herrn bringen

Wir können hier eine wichtige Lektion lernen. Legen wir unsere Probleme immer vor den Herrn? Legen wir sie so zu sagen auf den Tisch? Wiederholen wir sie, und zeigen wir sie dem Herrn auf, wenn wir Ihn um Hilfe bitten? Oder sagen wir: „O, der Herr weiß alles darüber, Er kennt schon all die Einzelheiten.” Können wir uns vorstellen, daß Hiskia das gesagt hätte? Denken wir, daß er dann eine solch erstaunliche Demonstration der Macht bekommen hätte, wie es geschah? Wir bezweifeln das sehr!

So laßt uns von Hiskias Beispiel lernen. Laßt uns unsere Probleme vor dem Herrn ausbreiten und wiederholen in jeder Einzelheit. Laßt uns dies kühn und zuversichtlich im Glauben tun, glaubend, daß der Herr imstande und willens ist, das Beste für uns zu tun. Wie Hebräer 4:16 sagt: „Laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.” David sagt in Psalm 62:9: „Vertraut auf ihn allezeit, (ihr von Gottes) Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht!” Schütten wir unsere Herzen aus! Sagen wir dem Herrn alles, was wir denken und fühlen, und Gott wird eine Zuflucht für und sein.

Wir lesen von Jesus in Lukas 6:12: „Und es geschah in diesen Tagen, daß er auf den Berg hinausging, um zu beten; und er verbrachte die Nacht im Gebet zu Gott.” Die ganze Nacht! Warum betete Jesus so lang? Wußte der Himmlische Vater nicht schon alles darüber? Wachte Er nicht ständig über Jesus? Hatte Er nicht schon erkannt, wie Jesus sich fühlte? Natürlich hatte Er dies! Aber Jesus schüttete sein Herz vor Ihm aus. Er überdachte wahrscheinlich jedes Ereignis des Tages. Er legte es alles dem Herrn vor.

Einige mögen sagen: „Mir fällt es schwer, mich in diesem Fall mit Hiskia zu vergleichen. Als er betete, war er in wirklicher Not, in verzweifelter Not. Ein Teil des mächtigsten Heeres der Welt marschierte auf ihn zu, bereit anzugreifen. Sein eigenes Leben war in Gefahr und das Leben eines jeden Menschen in Jerusalem war bedroht. Als er betete, hatte er ungeheure Probleme vor den Herrn zu legen. Obgleich auch ich Probleme habe, und mit meiner Bitte vor den Herrn treten möchte, sind sie so klein und unbedeutend. Sie sind nicht dringend und verzweifelt, sie sind nicht weltbewegend, wie es bei Hiskia zutraf. Der Vergleich löst bei mir ein Gefühl der Scham aus.”

Jemandem, der so fühlt, würden wir sagen, vielleicht sind deine Bitten an den Herrn wesentlicher und wichtiger, als du denkst. Wir versichern dir, sie sind wirklich eine Angelegenheit von Leben und Tod. Sie bevollmächtigen dich wirklich sie dem Herrn völlig vorzulegen, genau so wie es Hiskia tat.

Laßt uns sehen, warum wir dies tun sollen. Hiskia stand eine große Militärmacht entgegen, die von einem mächtigen und bösem Herrscher angeführt wurde, der darauf versessen war, zu zerstören.

Was uns betrifft, so ist „unser Kampf nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen (Mächte) der Bosheit in der Himmelswelt.” - Epheser 6:12 Wissend, daß wir durch den Satan und seine bösen Mächte so angefeindet werden, daß unser ewiges Wohlergehen auf dem Spiel steht, sollten wir es da nicht zum Gegenstand unseres ernstesten Gebete machen? Sind wir nicht auch in tödlicher Gefahr?

Laßt uns den Vergleich noch weiter fortführen. Die assyrische Armee, die Hiskia bedrohte, wurde wegen ihrer Bogenschützen und Schwertkämpfer gefürchtet. Auch wir haben Bogenschützen und Schwertkämpfer, die uns bedrohen. So können wir vereint mit dem Gebet Davids sagen: „Verbirg mich vor der Verschwörung der Übeltäter, vor dem Aufruhr derer, die Böses tun. Die ihre Zunge gleich einem Schwert geschärft, bitteres Wort als ihren Pfeil angelegt haben, um im Versteck auf den Unschuldigen zu schießen.” - Psalm 64:3 - 5

„Denn siehe, die Gottlosen spannen den Bogen, haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, im Finstern zu schießen auf die von Herzen Aufrichtigen.” - Psalm 11:2

In Psalm 91 spricht David von dem „Schrecken bei Nacht” und „dem Pfeil, der bei Tag fliegt”. David sagte auch: „Wie Mord in meinen Gebeinen höhnen mich meine Bedränger, indem sie den ganzen Tag zu mir sagen: Wo ist dein Gott?” - Psalm 42:10

Diese Feinde sind Satan und seine bösen Werkzeuge. Sie schießen auf uns ihre Pfeile ab und stoßen nach uns mit ihren Schwertern. Bittere und böse Gedanken sind in ihren Herzen. „Wo ist dein Gott?” fragen sie, wie es Sanherib tat. Mit anderen Worten geben sie zu verstehen: „Gott handelt nicht mit dir; Er hat dich verlassen. Du bist in Not, und Er kümmert sich nicht um dich. Alle Dinge arbeiten nicht zum Guten zusammen; daher bist du nicht einer von den Berufenen, die Seinem Zweck entsprechen. Wo ist dein Gott?”

Alle vom Volk des Herrn werden manchmal von solchen Gedanken heimgesucht. Es sind gefährliche Gedanken - eine Gefahr für die Neue Schöpfung. Wenn wir bedroht werden durch diese Bogenschützen und Schwertkämpfer des Feindes, laßt uns so handeln, wie es Hiskia tat, laßt uns die Angelegenheit vor dem Herrn ausbreiten. Wie können wir dies tun? Wir können dies tun, indem wir vor dem Herrn all Seine liebevolle Vorsorge für uns in Erinnerung bringen vom Anfang unseres christlichen Laufs bis zum gegenwärtigen Augenblick, im einzelnen wie im besonderen. Wir können es, indem wir sie beim Namen nennen, und sie dem Herrn wiederholen, selbst dann, wenn Er sie doch alle kennt. Auf diese Weise wird der Schwertstoß Satans „Wo ist dein Gott?” fehlgehen, so wie die Schwertkämpfer Sanheribs Hiskia verfehlten.

Dann gab es die Kriegswagen Sanheribs, die sich auf die Stadt Gottes zubewegten. Auch wir haben mit Wagen zu streiten. Bruder Russell gibt zu verstehen, daß ein Wagen ein Symbol für eine weltliche Organisation ist. Wir müssen notwendigerweise unter der Herrschaft irdischer Regierungen leben, aber es gibt viele weltliche Organisationen, die wir meiden können und sollten.

Das assyrerische Heer hatte zehntausende von Reitern. Bruder Russell stellte fest, daß Pferde ein Symbol für Lehren sind, besonders falsche Lehren. Sanheribs Reiter lagen außerhalb Jerusalems auf der Lauer. Paulus weist in Epheser 4:14 darauf hin, daß „wir nicht hin-, und hergeworfen und umhergetrieben werden von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch (ihre) Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum”. Ein Kind Gottes muß immer auf der Hut sein gegenüber falschen Lehren, um gebetsvoll des Herrn Führung zu suchen.

Weil Wagen von Pferden gezogen werden, können wir die zwei Symbole kombinieren, uns eine Organisation zu zeigen, die von falschen Lehren gezogen wird. Alle nominellen Organisationen fallen in diese Kategorie, aber ihre Lehren sind so offensichtlich falsch entgegen dem liebevollen Charakter Gottes, daß das wahre Kind Gottes kaum durch dieselben getäuscht werden kann. Aber es gibt eine, die wir besonders im Sinn haben, eine Organisation oder Gesellschaft, welche sich früher des völligen Lichtes der Wahrheit erfreute, diese aber beiseite und weggetan hat, durch die Reiter einer falschen Lehre. Diese Lehren sind eine solch trügerische Mischung von Wahrheit und Irrtum, daß sie wirklich eine Bedrohung für die Kinder Gottes sind, für die, die in ihr gefangen sind. Wir können für diese beten. Jeremia 51:19 und 21ermutigt uns dazu: „Jahwe der Heerscharen ist sein Name! Mit dir zerhämmere ich Roß und Reiter, und mit dir zerhämmere ich den Wagen und seinen Lenker.”

Und wir können auch für uns selbst beten. Psalm 20:8 drückt dabei unsere Gefühle aus: „Diese (denken) an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.”

Wenn wir das Bild noch weiter ausführen, so stellen wir fest, daß die siegreichen Assyrer Bogen besaßen, mit denen sie flammendes Feuer über die Mauern Jerusalems schießen und damit die Stadt in Brand setzen konnten. Das war eine wirkliche Bedrohung, weil der Wasservorrat begrenzt war, und weil in Brand geratene Dächer von Hand gelöscht werden mußten. Dies war etwas für Hiskia, um es vor den Herrn zu bringen. Wir kennen eine ähnliche Situation, in der Paulus uns ermahnt: „Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt.” - Epheser 6:16

Wenn unser Glaube schwach ist, und uns manchmal in Panik versetzt, laßt uns unsere Nöte dem Herrn unterbreiten, indem wir dem Herrn alles darüber sagen. Die sofortige Maßnahme, alles vor dem Herrn auszubreiten, wird unseren Glauben stärken.

Andere Lektionen, die wir von Hiskias Gebet lernen können

Weil Hiskias Gebet ein Mustergebet ist, das auch zu „unserer Ermahnung” niedergeschrieben wurde, so wollen wir es weiter betrachten. Das zweite Buch der Chronik berichtet uns, daß „Hiskia betete und zum Himmel schrie”. Dies zeigt den Nachdruck seines Gefühls, ein Öffnen des Herzens, ein Flehen und Bitten. Wir sollten nicht furchtsam sein, unsere Gefühle dem Herrn zu offenbaren - zum Herrn laut zu schreien. Dann sagte Hiskia, wie in 2. Könige 19:16 berichtet wird: „Neige, HERR, dein Ohr und höre! Tu, HERR, deine Augen auf und sieh!”

David, der so eng mit Gott lebte, drückt einen ähnlichen Gedanken aus: „Die Augen des HERRN (sind gerichtet) auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Sie schreien, und der HERR hört, aus allen ihren Bedrängnissen rettet er sie.” - Psalm 34:16 und 18

„In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren… Er rettete mich vor meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich.” - Psalm 18:7 und 18

Die Ähnlichkeiten sind hier beeindruckend. Hiskia stand einem starken Feind gegenüber, und so verhielt es sich auch bei David. Hiskia schrie zum Herrn. Und auch David schrie zum Herrn. Hiskia flehte den Herrn an, zu sehen und zu hören. Und auch David tat dies. Beide beteten mit Erfolg. Wir können daraus lernen.

Nachdem Hiskia seine Nöte vor den Herrn gebracht hatte, pries er Gottes Herrlichkeit und sagte: „Und nun, HERR, unser Gott, rette uns doch aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du, HERR, allein Gott bist.” - 2. Könige 19:19

Mit anderen Worten: „Dieser Mann, Sanherib, hat dich gleichgesetzt mit den Göttern der anderen Nationen, die nichts anderes sind, als Holz und Stein. Er hat so von Dir gesprochen, dem Schöpfer Himmels und der Erden! Alle die Königreiche der Erde haben gehört, wie er Dich herausgefordert hat, und sie beobachten. Wenn Du uns nun aus seinen Händen erretten willst, wenn er verfehlt Jerusalem anzugreifen, dann werden alle Nationen erkennen, daß Du der einzige wahre Gott bist.”

Dies verkündet Gottes Ruhm. David benutzte diesen Appell in einer Situation, die der des Hiskia ähnlich war. Wie Hiskia dem Sanherib und seinen mächtigen und bewaffneten Männern aus Assur gegenüberstand, so stand David Goliath und den feindlichen Philistern gegenüber. Bevor David Goliath ins Angesicht sah, muß er ähnlich wie Hiskia gebetet haben. Wir wissen durch das, was später geschah, daß er seine Angelegenheit vor den Herrn brachte, indem er etwa Folgendes sagte: „Indem dieser Unbeschnittene das Heer Israels bekämpft, bekämpft er Dich. Er tut dies im Namen seines Gottes, indem er ihn über Dich erhöht. Er verhöhnt Dich seit 40 Tagen. Alle umgebenden Nationen haben davon gehört, und geben acht. Wenn Du ihn nun in meine Hand geben willst, und mich gegen die Philister die Oberhand gewinnen lassen willst, so wird ein jeder erkennen, daß Du allein Gott bist.”

Dies legte die Angelegenheit völlig in Gottes Hand. Wir wissen, daß er so gebetet haben muß, und er bekam die versichernde Antwort des Herrn, denn bevor er den Riesen tötete, sagte er kühn zu ihm: „Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Krummschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des Herrn der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. Heute wird der Herr dich in meine Hand ausliefern … Und die ganze Erde soll erkennen, daß Israel einen Gott hat. Und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß der HERR nicht durch Schwert und Speer errettet. Denn des HERRN ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben.” - 1. Samuel 17:45 - 47

Auch Mose führte Gottes Herrlichkeit an. Wir finden den Bericht in 4. Mose 14:12 - 16. Wegen ihrer ständigen Undankbarkeit und ihres Murren und ihrem Götzendienst in der Wüste, sogar angesichts mächtiger Zeichen und Wunder, reizten die Kinder Israel den Herrn. Als sie sich Kanaan, dem Land der Verheißung, näherten, gab Gott Mose zu verstehen, daß Er versucht wäre sie zu enterben und zu vernichten und stattdessen Mose zu einer mächtigen Nation zu machen, mächtiger als sie.

Bei dieser Gelegenheit berief sich Mose auf die Herrlichkeit Gottes. Wir lesen: „Und Mose sagte zu dem HERRN: Dann werden es die Ägypter hören. Denn durch deine Macht hast du dieses Volk aus ihrer Mitte herausgeführt; und man wird es den Bewohnern dieses Landes sagen. Sie haben gehört, daß du, HERR, in der Mitte dieses Volkes bist, daß du, Herr, Auge in Auge dich sehen läßt und deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule vor ihnen hergehst bei Tag und in einer Feuersäule bei Nacht. Und wenn du dieses Volk wie einen Mann tötest, werden die Nationen, die die Kunde von dir gehört haben, sagen: Weil der HERR dieses Volk nicht in das Land bringen konnte, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste hingeschlachtet.”

Erkennen wir die Kraft dieser Aussage? Josua benutzte das gleiche Argument in Josua 7:7 - 9; Elia benutzte es in 1. Könige 18:32 - 38; Daniel benutzte es in Daniel 9:15 - 19; Joschafat benutzte es in 2. Chronik 20:5 - 12. Diese alle wiesen auf die Herrlichkeit Gottes hin. Gott hörte es und beachtete ihre Gebete. So laßt uns also Gottes Herrlichkeit in unseren Gebeten geltend machen.

Wie können wir uns für Gottes Herrlichkeit einsetzen

Wie können wir dies tun?, könnten wir uns fragen. Würde es nicht anmaßend sein? Unsere Nöte scheinen so unbedeutend zu sein, verglichen mit denen der Menschen Gottes von damals. Wir wollen untersuchen, ob dies zutrifft. Gott führt gerade jetzt ein gewaltiges Werk in der Welt durch. Es ist das Erntewerk. Dieses ist so wichtig, daß Offenbarung 7:1 - 3 von vier Engeln spricht, die die vier Winde zurückhalten, welche die Erde und das Meer schädigen sollen; und ein anderer mächtiger Engel sagt: „Schadet nicht der Erde noch dem Meer, noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.”

Dies sind furchtbare Ereignisse. Während in der Vergangenheit nur wenige Nationen beteiligt waren, als die Patriarchen Gottes Herrlichkeit geltend machten, erwartet nun die Welt ihre größte Krise, wartend auf noch ein wenig mehr, daß die Knechte Gottes mit der Wahrheit versiegelt werden, um ihre Berufung und Erwählung fest zu machen. So sind unsere Gebete für die Förderung des Evangeliumwerkes äußerst wichtig, und in diesen Gebeten können wir sicherlich Gottes Herrlichkeit zum Ausdruck bringen.

Wie? Zum Beispiel hat Gott ein Werk elektronischer Medien eingerichtet, ein modernes Wunder, durch welches die Wahrheit Millionen von Menschen jede Woche erreicht, und dabei jedes Hindernis überwindet. Wenn wir den Herrn darum bitten, die Geschwister zu segnen, die dieses Werk ausführen, indem wir ihre Herzen anregen, die Wahrheit in der rechten Weise darzustellen, können wir Gottes Herrlichkeit geltend machen, indem wir sprechen: „Herr, wenn du die Anstrengungen unserer Brüder nicht lenkst und überwachst und segnest, und wenn verwirrende Lehren verbreitet werden, so wird es Schande über Dich bringen, weil sie dieses Werk in Deinem Namen tun. So laß Deine reine Wahrheit weiterhin verbreitet werden, so daß alle, die sie hören, Dich verherrlichen.”

In der gleichen Weise können wir Gottes Herrlichkeit geltend machen für die anderen Aktivitäten Seines Dienstes durch jede Versammlung, indem wir sagen: „Gesegnet ihre Anstrengungen, so daß viele von Deinem Plan hören und Dein Name verherrlicht werden möge.”

Viele unserer Gebete geschehen um persönliche Leitung und beinhalten persönliche Probleme. Auch in diesen können wir an Gottes Herrlichkeit denken. Wir können nachdrücklich sagen: „Herr, wenn ich in diesem fehlgehe, wenn ich Deine verheißene Gnade in jeder Zeit der Not zu helfen, nicht bekomme, wird der Satan einen Vorteil über mich erlangen. Und, weil ich dein Kind bin, würde dies für Dich eine Schande sein.” Dann können wir mit den Worten Davids sagen: „Um deines Namens willen führe mich und leite mich!” - Psalm 31:4

Nachdem Hiskia den Brief Sanheribs vor dem Herrn ausgebreitet hatte, betete er darüber und verherrlichte Gott, und der Engel des Herrn schlug im Lager der Assyrer 185.000 Mann. Wie es in 2. Chronik 32:21 und 22 auch geschrieben steht: „Da sandte der HERR einen Engel, der jeden tapferen Helden und Fürsten und Obersten im Lager des Königs von Assur vertilgte: Und dieser zog mit Schanden bedeckt, in sein Land zurück … So rettete der HERR Hiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller seiner Feinde; und er gab ihnen Ruhe ringsumher.”

Was für ein wundervoller Ausdruck dies ist - „und gab ihnen Ruhe ringsumher”. Wollen wir, daß der Herr uns ringsum Ruhe gibt? Dann müssen wir tun, was Hiskia tat.

Wie Hiskia das tat, was recht war in den Augen des Herrn, laßt uns dies in der Sprache von Titus 2:12 sagen, an den Paulus schrieb: „Lebe besonnen,gerecht und gottesfürchtig in dem jetzigen Zeitlauf”, und dies, indem wir unser Weihegelübte treu erfüllen.

Wie Hiskia den Götzendienst unter den Kindern Israel ausrottete, laßt uns wie Paulus sagt: „Jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam Christi.” - 2. Korinther 10:5

Wie Hiskia auf den Herrn, den Gott Israels, vertraute, laßt uns mit Sprüche 3:5 sagen: „Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand.”

Wie Hiskia nicht davon abwich, die Gebote des Herrn zu beachten, laßt uns niemals die Grundlehren der Wahrheit wegen sogenanntem „Neuen Licht” verlassen.

Wie Hiskia in seiner verzweifelten Not sich seinem Problem stellte und es dem Herrn unterbreitete, laßt uns, wie Paulus sagt: „Mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.” - Hebräer 4:16 Laßt uns nicht zögern, „unser Herz vor ihm auszuschütten.” - Psalm 62:9

Wie Hiskia Gottes Ruhm suchte, so laßt auch uns dies tun.

Wenn wir diese Dinge tun, dann wird der Herr uns rundum leiten. Dann wird sich an uns die Prophezeiung vom Psalm 107 in der Versen 28 - 30 erfüllen. „Dann aber schrien sie zum HERRN in ihrer Not, und er führte sie heraus aus ihren Bedrängnissen. Er verwandelte den Sturm in Stille, und es legten sich die Wellen. Sie freuten sich, daß es still geworden war, und er führte sie in den ersehnten Hafen.”



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung