Gott wirft den unnützen Knecht hinaus

„Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußere Finsternis: da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.” - Matthäus 25:30

Wir, die wir wünschen, als Christen und Nachfolger Jesu bekannt zu sein, sind früher vielleicht ein wenig sorglos im Studium des Wortes Gottes gewesen, und sind damit vielleicht auch unehrerbietig gegen unseren Lehrer gewesen. Dabei haben wir uns selbst möglicherweise in Bedrängnis und Verwirrung der Gedanken gebracht, die sogar viele zum Unglauben geführt hat. Es ist wichtig, daß wir lernen, kritischer beim Lesen des Wortes Gottes zu sein, daß wir nicht so vieles annehmen, sondern vielmehr des Meisters genaue Erklärungen beachten, damit wir imstande sind, zwischen seinen buchstäblichen Äußerungen und seinen Gleichnissen, dunklen Aussprüchen, Sprachbildern und Übertreibungen zu unterscheiden.

Nehmen wir zum Beispiel unseren Leittext. Wie wenige haben jemals versucht, ihn abzuwägen und aus ihm passende Schlußfolgerungen zu ziehen. Es ist üblich, anzunehmen, daß der Text auf eine ewige Strafe hinweist, welche die Mehrheit unseres Geschlechts beim Eintritt in den Tod erleidet. Allerdings ist eine solche Annahme keine vernünftige Schlußfolgerung aus dem Inhalt des Textes. Es ist der Teil eines Gleichnisses, von dem jedes Element bildlich zu verstehen ist. Wer auch immer den Zusammenhang liest, wird bemerken, daß von der Person oder Klasse, von der gesagt wird, daß sie in die äußere Finsternis geht, nicht gesagt wird, daß sie überhaupt in den Tod geht. Und der Ausdruck „äußere Finsternis“ kann nicht auf solch einen Ort hinweisen, wie er im allgemeinen durch die Evangelisten als der zukünftige Aufenthaltsort für die Nichterwählten dargestellt wird. Denn von diesem Ort wird einhellig gesagt, daß er alles andere als finster ist, und seine Insassen nicht eingesperrt - noch daß sie hinausgeworfen werden sollen.

Wir sollten darauf achten, daß die Person oder Klasse, auf die in unserem Leittext hingewiesen wird, als in die äußere Finsternis gehend, wo Weinen und Zähneknirschen sein soll, ein Christ ist - nicht ein Weltmensch, nicht ein Fremder gegenüber den göttlichen Verheißungen, sondern einer von des Herrn Nachfolgern.

Die Strafe kommt über ihn, nicht weil er ein Mörder, Dieb oder Gotteslästerer ist, nicht wegen moralischer Verfehlungen, sondern wegen der Vernachlässigung der Gelegenheiten des Dienstes. Wenn er sich großer Sünden schuldig gemacht hätte, so wäre er von Gott nicht als ein Nachfolger Christi anerkannt worden, trotz irgendwelchem Bekenntnis, welches er dementsprechend machen mag. Nachdem er ein geweihter Gläubiger im Herrn geworden und ein Talent des Vorrechtes und der Gelegenheit in dem Dienst des Meisters bekommen hatte, hatte er versäumt dies zu gebrauchen.

Von diesem Standpunkt aus gesehen sollten viele christliche Menschen überrascht sein. Sie sollten durch unseren Leittext erwachen, denn ohne Zweifel befinden sich viele in diesem Zustand, wie es im Gleichnis beschrieben wird. Eine Prüfung der Angelegenheit, die sie selbst interessieren müßte, könnte ihnen bei der Auslegung dieser Schriftstelle und der Erkennung ihres eigentlichen Sinnes helfen. Allerdings geht die Tendenz im allgemeinen dahin, Texte wie diese unvernünftig zu deuten, und zwar in einer Art und Weise, die sie als die gröbsten, unmoralischen Feinde Gottes erscheinen läßt und sie damit alle Prinzipien der Gerechtigkeit außer Acht lassen. Die Mehrheit der Menschen urteilt viel barmherziger über die Angelegenheiten, die sie selbst betreffen, aber ihre Liebe ist noch nicht hinreichend entwickelt, sie zu befähigen ein gleiches Interesse für ihren Nächsten zu empfinden - ja für ihre Feinde.

Das Gleichnis als Ganzes

Laßt uns das Gleichnis in Matthäus 25:14 - 30 als Ganzes prüfen, damit wir keinen Fehler in der Anwendung irgendeiner seiner Einzelaussagen machen. Das Gleichnis stellt das ganze Evangelium-Zeitalter dar - von der Zeit an, als der Herr zur Höhe aufstieg, als er in ein fernes Land ging, in den Himmel. Er ließ seine Interessen in der Hand seiner Knechte - der Apostel und Gläubigen im allgemeinen, und diese Interessen sind seitdem in ihren Händen geblieben. Die ganze Erzählung zeigt, daß mit dem Begriff Knechte nicht nominelle Christen gemeint sind, sondern wahre Christen - völlig geweihte Gläubige. Allein sie besitzen die Talente, die dem Herrn gehören, und haben diese in ihrer Obhut, um sie in seinem Dienst zu benutzen, „ein jeder nach seiner eigenen Fähigkeit”.

In früheren Zeiten stellte ein Talent eine bestimmte Geldsumme dar. Ein attisches Talent entspricht in etwa 40.000 Euro nach unserer Währung. Wenn einem Knecht fünf Talente anvertraut wurden, so entsprach dies der Summe von 200.000 Euro. Weil hier aber nur die finanzielle Sichtweise dargestellt wird, können wir dem wohl alle beipflichten, daß diese Information nur oberflächlich sein kann, und daß der wirkliche Gedanke des Gleichnisses der ist, daß diese Talente nicht nur finanzielle Fähigkeiten darstellen, sondern auch den gesellschaftlichen Stand, Erziehung, geistige Ausrüstung, usw.

Die Talente werden einigen übergeben

Diejenigen, die des Herrn Stimme hören, die sie als Sünder zur Buße aufruft, sind noch nicht Seine Knechte, denn noch sind ihnen nicht irgendwelche Seiner Talente anvertraut worden. Sie sind noch Fremdlinge, Entfremdete, außerhalb stehend, ohne Gott und keine Hoffnung besitzend. - Epheser 2:11 - 13 Aber nachdem sie von der Gnade Gottes in Christo gehört haben und der Vorsehung, die in ihm zur Bedeckung der Sünden der Vergangenheit und der gegenwärtigen Mängel gegeben wurde, machen sie, wenn sie ihn freudig als ihren Erretter annehmen, ihren ersten Schritt auf Gott zu. So durch Glauben gerechtfertigt haben sie Frieden mit Gott, was ihre früheren Sünden und die Verdammnis betrifft, unter welcher, wie sie bemerken werden, gestanden hatten. - Römer 5:1 - 3

Noch aber sind sie nicht Knechte Gottes geworden. Sie sind jedoch in dem Zustand des Geistes, wo der Herr willens ist, sie als Knechte Gottes anzunehmen, und der Apostel lädt solche mit den Worten ein: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.” - Römer 12:1

Bei dieser Weihung legt der Gläubige sein Leben, seine Zeit, seinen Einfluß zusammen mit allem, was er hat, oder an geistiger Begabung besitzen mag, dem Herrn zu Füßen, um im freudigen Dienst zur Herrlichkeit unseres Königs eingesetzt zu werden. Es ist an dieser Kreuzung, wie die Schriften darlegen, daß wir durch den Heiligen Geist zur Neuheit des Lebens, Neuheit des Zieles, Neuheit des Zwecks wiedergeboren sind. „Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.” - 2. Korinther 5:17 Es sind diese Neuen Schöpfungen, die Gott als Seine Knechte anerkennt, die zu Seinem Dienst geweiht sind, und es ist diese Klasse, welche in dem Gleichnis, über das wir hier sprechen, dargestellt ist. Diesen Knechten gibt Er verschiedene Talente, die sie benutzten sollen.

Vielleicht gibt es Menschen, die jetzt fragen: „Worin bestehen diese Talente?” Wir antworten, in den Talenten, die sie vor ihrer Weihung besaßen, und die sie bei ihrer Weihung zu Füßen des Herrn niederlegten. Diese übergibt Er ihnen nun, gibt sie in ihre Treuhänderschaft, und macht sie so zu Verwaltern ihrer eigenen Zeit, ihres Einflusses, ihres Geldes, Erziehung, geistiger Fähigkeiten, usw. Aus dieser Sicht können wir sehen, wie einige ein Talent besitzen, andere zwei Talente und noch andere fünf Talente, denn es gibt nicht zwei von des Herrn Volk, die genau gleich sind hinsichtlich ihres Geistes, ihres Einflusses, in ihren Gelegenheiten oder in ihrem Besitz. Ein jeder ist jedoch verantwortlich für genau den Betrag, der ihm zu seiner Verwaltung anvertraut wurde - und dem, was er hinzuzufügen vermag. Seine Liebe für den Meister und seine Treue als Knecht sollen durch den Grad seines Handelns geprüft werden, den er im Gebrauch dieser Talente und Gelegenheiten ausüben wird, die in seine Obhut gegeben sind.

Obwohl das Gleichnis die Treue des Einen darstellt, der die fünf Talente besitzt, und des Anderen, der zwei Talente besitzt und des Treulosen, der nur das eine Talent besitzt, verstehen wir, daß dies nur ein Beispiel ist. Es ist für die Person, die das eine Talent besitzt möglich, treu zu sein und gleichfalls für diejenigen, die zwei oder mehr Talente besitzen, untreu zu sein. Tatsächlich können wir aufgrund der Erfahrungen in der Welt sogar soweit gehen, anzunehmen, daß von denen, die die meisten Talente haben, wahrscheinlich die meisten sich unter den Treulosen befinden, gleich denen, die nur das eine Talent besitzen. Es ist nicht unvernünftig zu vermuten, daß die große Mehrheit derer, die dem Herrn geweiht sind, nur ein Talent besaßen.

Daher ist die Feststellung des Herrn in dem Gleichnis zweifellos höchst zutreffend und auf den größeren Teil Seines Volkes anwendbar, welches sich im Gebrauch seiner Fähigkeiten in Seinem Dienst als nachlässig und treulos erweist. Tatsächlich sagt der Herr uns, daß nicht viele von denjenigen, die das Talent des Geldes besitzen, Seine Einladung überhaupt annehmen werden. Nicht viele von ihnen werden sich weihen, um Ihm ihre natürlichen Talente zur Verfügung zu stellen oder es für sich möglich machen Verwalter dergleichen zu werden. Es ist die Feststellung der Schrift, wie wir uns erinnern, daß es nicht viele Mächtige, nicht viele Weise, nicht viele Gelehrte, nicht viele Reiche, nicht viele Edle entsprechend dem Lauf dieser Welt sein werden. Die Armen, die reich im Glauben sind, hat Gott auserwählt Erben Seines Königreichs zu sein. - 1. Korinther 1:26, Jakobus 2:5

Die Zuteilung des Lohnes für die Knechte

„Nach langer Zeit aber kommt der Herr jener Knechte und rechnet mit ihnen ab.” Der Hinweis betrifft hier zweifellos das Zweite Kommen des Herrn und zeigt an, daß sein erstes Werk dann mit der Kirche zu tun hat und nicht mit der Welt. Damit stimmen auch die Worte des Petrus überein: „Denn die Zeit (ist gekommen, daß das Gericht anfange beim Haus Gottes.” - 1. Petrus 4:17 Mit diesen Worten besitzen wir die ausdrücklichste Versicherung, daß die Knechte des Gleichnisses keine weltlich gesinnten Menschen sind, die weder Teil noch Recht an den Verheißungen haben, und die auch nicht in irgendeinem Sinn des Wortes Verwalter der Gnade Gottes sind. Es ist wahr, der Herr versichert Seine Sonne über Gerechte und Ungerechte scheinen zu lassen und gleicherweise Seinen Regen auf Gute und Schlechte niedergehen zu lassen. Aber Er bezeichnet niemand als Seine Knechte, ausgenommen jene, die auf dem angezeigten Weg zu ihm gekommen sind. „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich!” - Johannes 14:6

Wenn wir das rechte Verständnis über die „Zeiten und Zeitläufe” besitzen, die in den Schriften umrissen werden, so leben wir jetzt in der Zeit des zweiten Kommens Christi, der Zeit, in der er mit seinen Knechten abrechnet, in welcher er Vorbereitung trifft die Königreichsherrschaft über die Welt anzutreten. Diese Übertragung der Welt zur Herrschaft Immanuels wird durch den Umsturz der gegenwärtigen finanziellen, politischen, gesellschaftlichen und religiösen Institutionen vollendet, - in „einer Zeit der Bedrängnis, wie sie (noch) nie gewesen ist, seitdem (irgendeine) Nation entstand bis zu jener Zeit.” - Daniel 12:1

Dieses Abrechnen muß natürlich den Auferstehungswechsel all der Treuen in Christus Jesus einschließen, die in der Beschreibung der Ersten Auferstehung von Paulus erwähnt werden. - 1. Korinther 15:42 - 44 Diejenigen, die in diesem Evangeliumzeitalter dem Herrn in dem Gebrauch ihrer Talente, die ihnen im Einklang mit der Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit dieser Ersten Auferstehung übergeben wurden treu gewesen sind, werden in die Freuden ihres Herrn eingehen. Die Feststellung, die der Apostel diesen gegenüber macht, ist die, daß sie sich in dem Grad ihrer Herrlichkeit unterscheiden werden, den sie bekamen, „wie sich Stern von Stern an Herrlichkeit unterscheidet”. Dies wird durch dieses Gleichnis bestätigt, wenn auch nicht direkt, so doch letztlich durch das diesem entsprechende Gleichnis von den Pfunden. - Lukas 19:12 - 27 Dort wird der Lohn in einer gleichnishaften Form im Einzelnen dargestellt. Unser Herr erklärte, daß einer der Treuen über zehn Städte, ein anderer über fünf Städte in seinem Königreich Autorität bekommen würde.

Das in der Erde verborgene Talent

Nun aber kommen wir zu dem besonderen Merkmal des Gleichnisses, aus dem unser Leittext genommen ist. Der Knecht, der nur ein Talent besaß, vertraute ihm nicht und verbarg es in der Erde. Um sich selbst zu entschuldigen, daß er nicht besseren Gebrauch davon gemacht hatte, gab er zu verstehen, daß sein Herz voller Furcht war anstatt der Liebe für den Herrn, denn er dachte an seinen Herrn als jemand, der ungerecht, hart, mitleidlos, ohne Liebe und anspruchsvoll sei. Er hatte eine schlechte Theologie. O, wie viele christliche Menschen sind in einem ähnlichen Zustand! Indem sie ein falsches Bild von des Herrn Charakter und Absichten haben, sind sie gehindert, in Seinem Dienst verwendet zu werden, welche Talente sie auch besitzen. Nachweislich ist diese Klasse sehr deutlich in diesem Gleichnis im Bild dargestellt. Das Verbergen des Talentes in der Erde ist voller Bedeutung. Es beinhaltet, daß die Gelegenheiten und Fähigkeiten, die dem Herrn geweiht wurden, hinter irdischen Interessen, irdischen Angelegenheiten - Beruf oder Vergnügen, familiärer oder gesellschaftlicher Art, oder was auch immer versteckt werden mag, zur Vernachlässigung der Verwalterschaft und bis zu dem Ausmaß der Verwerfung der ursprünglichen Weihung.

Wenn wir, liebe Geschwister, nicht an der Stelle dieser treulosen Knechten sind, dann erkennen wir wahrscheinlich die Ähnlichkeit von einigen unserer Mitknechte. Sie sind keine schlechten Menschen, sie sind nicht böse. Sie leben moralisch, sind ehrenhaft in ihrem Handeln mit ihren Mitmenschen - obgleich nicht ehrenhaft mit dem Herrn im Gebrauch ihrer geweihten Talente. Nun, da wir die Person oder die Klasse erkennen, die in dem Gleichnis durch den treulosen Knecht dargestellt wird, wird unsere Liebe und unser Mitgefühl zweifellos beginnen sich zu diesen lieben Nachbarn, Freunden und Verwandten auszustrecken. Wir beginnen zu hoffen, daß sie durch Gottes Gnade wegen ihrer Sorglosigkeit hinsichtlich ihres Weihegelöbnisses nicht zur ewigen Qual gehen sollen.

Die Strafe ist schlimm genug, jedoch …

Obwohl nichts in dem Gleichnis steht, das auf eine „ewige Qual” für diese Klasse der untreuen Knechte hindeutet, ist die umrissene Strafe trotzdem schlimm genug, ernst genug. Unsere Hoffnung ist, daß dieser Artikel sich für einige als hilfreich erweisen möge, die jetzt in dieser Verfassung sind, mit der Absicht, daß bevor sie zu ihrer irdischen Abrechnung gerufen werden, sie ihr Talent aus ihrem irdischen Versteck herausnehmen mögen und mit doppelter Energie und Eifer es entsprechend ihrem ursprünglichem Bund anlegen, hoffend auf die Gnade Gottes zur Vergebung ihrer vorherigen Nachlässigkeit und daß sie durch Seine Gnade noch die Worte hören mögen: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.”

Der erste Teil der Bestrafung, der dem treulosen Knecht zugemessen wird, besteht in dem Verlust des Pfundes, dem Verlust der Gelegenheiten und Vorrechte des Dienstes als ein Mitarbeiter mit dem Herrn. Dies bedeutet, daß der treulose Knecht weder teilhaben noch einen Anteil am Königreich haben kann. Er kann nicht als ein Glied des verherrlichten Leibes des Christus angenommen werden. Sein Versäumnis, sein geweihtes Talent zu benutzen, bedeutet, daß er versäumt hat seine Berufung und Erwählung fest zu machen.

Das zweite Merkmal der Bestrafung besteht darin, von dem Licht entfernt zu werden und von den Vorrechten, deren sich diejenigen erfreuen, die des Herrn treue Nachfolger sind. In die äußere Finsternis der Welt geworfen zu werden, bedeutet, das zu verlieren, was Licht, Vorrechte und Wertschätzung geistiger Inhalte bedeutet, deren sie sich zuvor erfreut hatten.

Das dritte Merkmal der Bestrafung besteht darin, daß die treulosen Knechte an der Zeit der großen Trübsal anteil haben werden, mit der das Evangeliumzeitalter endet - der Zeit der Anarchie und Verwirrung, während die Klasse der Treuen von des Herrn Volk wertgeschätzt werden sollen, dem zu entfliehen, wie unser Herr erklärte. - Lukas 21:36

Drei Klassen geweihter Christen

Das Gleichnis erwähnt nur die Bestrafung der treulosen Diener ohne zu zeigen, was das Ergebnis sein wird - wie jeder geprüft werden wird durch die Bedrängnisse, durch die er gehen wird. Aber der große Lehrer, der das Gleichnis aussprach, sandte später eine Botschaft an sein Volk, in welcher er anzeigte, wo genau alle treulosen Knechte gefunden werden, und durch ihre Trübsale bis zu einem gewissen Maß befähigt werden mögen ihren Stand wiederzuerlangen und einen Anteil an den göttlichen Segnungen zu bekommen - auch wenn nicht in der Königreichsklasse. Wir weisen auf Offenbarung 7:9 - 17 hin. Dort sehen wir die treulosen Knechte, nachdem sie mit Weinen und Zähneknirschen durch die große Trübsal gegangen sind, welche das völlige Ende des Zeitalters anzeigt. Wir erkennen, daß die schwerwiegenden Erfahrungen bei vielen von ihnen eine solche Veränderung hervorrufen, daß sie ihren Herrn froh und mit Beifall begrüßen und sich freuen werden, Diener in Seinem Tempel und vor Seinem Thron zu sein.

Treue in dem Gebrauch ihrer Talente hätte dieser Klasse einen Platz mit ihrem Herrn auf seinem Thron gegeben, so wie er es verheißen hatte. - Offenbarung 3:21 Aber, obwohl er sie von der Teilnahme an seinem Thron verwirft, und obwohl er veranlaßt, daß sie wegen ihrer Untreue durch große Trübsale gehen, wird er ihnen trotzdem in seiner großen Barmherzigkeit erlauben, aus jener Drangsal herauszukommen und ihre Kleider in dem Verdienst seines Opfers zu waschen. Er wird denen, die durch diese Erfahrungen hinreichend geprüft wurden, die Siegespalme geben, aber nicht den Siegeskranz, denn dieser ist allein den treuen Knechten vorbehalten.

Aber es ist nicht unser Gedanke noch der der Schriften, zu garantieren, daß alle der Geweihten entweder auf oder vor dem Thron sind, daß sie entweder mit unserem Herrn gekrönt als Miterben stehen oder als Knechte mit Siegespalmen in ihren Händen. Die Schriften machen uns noch auf eine andere Klasse aufmerksam, die sich unter den wahrhaft Geweihten befindet, nämlich die, die in Hebräer 6:4 - 8 und 10:26 und 27 beschrieben werden. „Es gibt eine Sünde zum Tod” - den Zweiten Tod. Aber diese Sünde ist etwas jenseits der Sünde sein Talent in der Erde zu verbergen - den mit dem Herrn eingegangenen Bund zu vernachlässigen. Es gibt keine Hoffnung auf Wiederherstellung von der mit Willen begangenen Sünde zum Tode, weder in diesem Zeitalter noch in dem kommenden.

Wir sollen uns selbst antreiben, liebe Mitknechte des Königs der Herrlichkeit. Und wir sollten jedes Talent, das wir besitzen, dazu verwenden, „die Tugenden dessen zu verkündigen, der uns aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat”. Laßt uns in unseren Herzen zunehmend die Gnaden des Heiligen Geistes entwickeln - Sanftmut, Güte, Geduld, brüderliche Liebe, Liebe. „Denn wenn diese (Dinge) bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie (euch) im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. … Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.” - 2. Petrus 1:8 - 11



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