Auf die Weise wie Jannes und Jambres

„Auf die Weise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden; so widerstehen auch sie der Wahrheit, Menschen, verdorben in der Gesinnung, im Blick auf den Glauben unbewährt. Sie werden aber nicht weiter vorwärtskommen, denn ihr Unverstand wird allen offenbar werden, wie es auch bei jenen der Fall war. Du aber bist meiner Lehre gefolgt, meinem Lebenswandel, meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren, meinen Verfolgungen, meinen Leiden, die mir in Antiochia, in Ikonion, in Lystra widerfahren sind. Diese Verfolgungen ertrug ich, und aus allen hat der Herr mich gerettet. Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen, in Christus Jesus, werden verfolgt werden. Böse Menschen und Betrüger aber werden zu Schlimmerem fortschreiten, indem sie verführen und verführt werden. Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast, und wovon du überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast.” - 2. Timotheus 3:8 - 14

Wir fragen uns, ob diese Schriftstelle auf die gegenwärtige Zeit angewendet werden kann oder nicht - und wenn ja, wie wir den Ausdruck „Menschen verdorbener Gesinnung” verstehen sollen. Sollen wir sie unter den moralisch Verkommenen suchen?

Wir antworten, daß wir diese Schriftstelle selbstverständlich auf unsere Zeit anwenden können. Wir sollten dazu fähig sein, auch heute Klassen zu finden, die Jannes und Jambres entsprechen. Der Apostel sagt deutlich am Anfang des Kapitels: „Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen (des Zeitalters) schwere Zeiten eintreten werden.” Ohne Zweifel meinte der Apostel, daß wir nach einer Erfüllung dieser Erklärung in der „Ernte” oder am Ende des Evangelium-Zeitalters ausschauen sollten.

Wir dürfen nicht erwarten, daß diese Leitungspersönlichkeiten - denn solche waren Jannes und Jambres -, die in der Kirche - denn beide waren religiöse Führer - vom Wege abkommen, moralisch Aussätzige oder moralisch Verdorbene sind. Sicherlich ist der Satan zu weise, solche als seine Werkzeuge zu benutzen, wissend, daß er seine Absichten besser durch diejenigen erreichen kann, die zumindest äußerlich moralisch und religiös erscheinen. Wir sollten beachten, daß der Apostel nicht von Verdorbenheit in der Moral sprach, sondern von Verdorbenheit im Glauben. Er spricht nicht von Menschen mit verdorbener Moral, sondern Menschen mit verdorbener Gesinnung - Menschen, deren Gesinnung im Hinblick auf die Wahrheit verkehrt und verändert ist. Wer keine Erfüllung dieser Prophezeiung sieht und doch glaubt, daß wir am Ende des Evangelium-Zeitalters leben, sollte sogleich damit beginnen nach ihr Ausschau zu halten und sich bemühen sie genau ausfindig zu machen.

Diese Schriftstelle versichert uns in Übereinstimmung mit vielen anderen Schriftstellen der Trübsale des Glaubens, die wir zu erwarten haben. Erinnern wir uns an die Worte des Apostels, die das Feuer dieses Tages betreffen, welches das Werk eines jeden Menschen prüfen wird, von welcher Beschaffenheit es ist: Gold, Silber, kostbaren Steinen, Holz, Heu, Stoppeln. Erinnern wir uns an den Ausspruch des Propheten Maleachi, daß der besondere Engel des Neuen Bundes in dieser Zeit sitzen würde das Silber zu schmelzen und zu reinigen. Erinnern wir uns auch an den Ausspruch des Propheten David über unseren Tag mit seinen Pfeilen, der Pest, den Stolpersteinen, usw. und der Aussage, daß tausend an unserer Seite fallen würden.

Wir sollten ebenfalls die ausdrücklichen Versicherungen unseres Herrn nicht vergessen, daß er die, die sein sind, seine Auserwählten, bewahren würde - diejenigen, die ihre Berufung und Erwählung fest machen. Erinnern wir uns an den Ausspruch, der die Auserwählen des Leibes Christi betrifft, daß „tausend an deiner Seite fallen, zehntausend zu deiner Rechten - dich erreicht es nicht, denn du hast den Höchsten zu deiner Wohnung” gesetzt. Die Beschützten werden jene sein, die sehr nahe beim Herrn leben - nicht nur äußerlich, sondern in ihren Herzenserfahrungen. Diese Auserwählten haben die Versicherung, daß Gott Seinen Engeln sie betreffend Befehl geben wird, daß ihre Füße nicht an einen Stolperstein anstoßen werden, sondern daß sie Mut fassen und durch göttlich vorgesehene Auswirkungen von Jahwe höher erhoben werden. - Psalm 91

Vergessen wir auch nicht die Versicherung des Apostels, daß dieser Tag „wie ein Dieb und wie ein Fallstrick” über viele kommen soll, und sie den Fallen nicht entrinnen werden, trotzdem die Treuen nicht in Finsternis sein sollten. Halten wir uns die Versicherung unseres Herrn vor Augen, daß obwohl Trübsale und Schwierigkeiten zu erwarten sind, die, wenn möglich, sogar die Auserwählten verführen würden, dies doch nicht möglich sein wird. Denn diese werden in so enger Gemeinschaft mit dem großen Hirten sein, daß sie seine Stimme unterscheiden und nicht von anderen der Jannes- und Jambresklasse getäuscht werden können. - Markus 13:22

Wir denken hier auch an die Worte des Apostels: „Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen (bleiben) könnt.” - Epheser 6:13 Der Apostel stellt die Waffenrüstung bildhaft dar, den Schutz, der einer bestimmten Klasse garantiert wird, - der Helm, der Brustpanzer, der Schild, das Schwert des Geistes. Er zeigte ausdrücklich an, daß diese Verteidigungsmittel für den „bösen Tag” vorgesehen wurden, mit dem unser Zeitalter zu Ende gehen würde. Er wies besonders darauf hin daß, während diese Waffenrüstung für alle von Gottes Volk verfügbar ist, und gegeben wurde, um sie anzulegen, jedoch nur diejenigen sicher sein werden, die sie anziehen. Wir fragen uns, warum er dies so formuliert? Wir antworten, daß dies eine von Gottes Aufforderungen an uns ist, mit der Er unsere Liebe, unsere Hingabe, unsere Treue zu Ihm auf die Probe stellt. Diejenigen, die nur wenig Hingabe und Liebe für Seinen Plan besitzen, werden gegenüber den Einzelheiten des göttlichen Planes des Zeitalter sorglos sein. „Sie werden nicht genug Zeit haben”, die Schriften zu untersuchen. Sie werden nicht dazu bereit sein, die Mittel anzuwenden, die Gott als Waffenrüstung an diesem bösen Tag zur Benutzung vorgesehen hat. Sie wollen einen besonderen Vorzug vor einigen sektiererischen Arten von Waffenrüstung sofort erkennen können, oder sie beharren darauf, daß sie von besonderer Stelle kommen muß, oder sie lehnen es ab irgendeine Waffenrüstung zu tragen, die sie nicht für sich selbst angefertigt haben, oder sie lehnen jeden Beistand bei dem Anlegen der Waffen des Lichts ab.

Wir sehen es so, daß all solche Verweigerungen für den Herrn Untreue, Starrsinn und ein Mangel an Demut bedeuten werden, die mit den Bedingungen Seines „Rufes” unvereinbar sind. Er schaut nach solchen aus, die sich selbst erniedrigen, und die froh sind, die Wahrheit um jeden Preis zu besitzen, und deren Herzen lange nach der Wahrheit hungerten und dürsteten, und die des Hirten Stimme kennen, und die in Seiner Botschaft das finden, das ihr Sehnen mehr befriedigt, als alles andere. Diese werden die Waffenrüstung freudig annehmen, und indem sie treue Forscher werden, werden sie sich die Waffenrüstung zu eigen machen und sie anlegen. Diese werden bewahrt werden, während andere an ihrer Seite fallen werden.

Die fallen, nachdem sie teilweise Erkenntnis erlangt hatten, sind zum größten Teil jene, die sich niemals richtig bemüht haben den göttlichen Plan zu kennen und zu verstehen. Ihr Ungehorsam gegenüber den Worten des Herrn, das durch die Apostel kam, ihre Ablehnung die Waffenrüstung anzulegen, beweist, daß sie nicht zu der Klasse gehören, die der Herr bei der gegenwärtigen „Herauswahl” bevorzugt.

Andererseits darf es uns nicht weiter verwundern, wenn einige, nachdem sie die Waffenrüstung tragen, und wie sie sagen seit vielen Jahren, und anderen den Wert und die Notwendigkeit derselben predigen, sie jetzt in den abschließenden Stunden ablegen sollten, wie es geschehen ist. Und jetzt, während der Feind um uns herum ist, und der Kampf sich fortsetzt, versichern sie uns, daß diese Waffenrüstung sich als unzuverlässig erwiesen hat, daß sie selbst verführt worden sind und andere verführt haben, und daß sie sie jetzt abgelegt haben, indem sie sie austauschten durch eine Rüstung von neuer Art, von eigener Erfindung und Herstellung. Wir bedauern dies.

Zweifellos gab es zu Moses Zeit viele Menschen, die nicht in allem mit ihm und seinen Vorstellungen übereinstimmten, sie ließen ihn allein aber hinderten ihn nicht. Im Gegensatz dazu widersetzten sich Moses besonders Jannes und Jambres, und suchten die Kraft seiner Darstellung gegenüber dem Pharao und den Ägyptern zunichte zu machen, indem sie seine Handlungen bis zu einem bestimmten Grad nachahmten. Es ist nicht bekannt, ob diese zwei Männer Hebräer waren oder nicht. Ihre Namen werden sonst nirgendwo anders in den Schriften erwähnt, wohl aber im Jüdischen Talmud, wo die hebräischen Namen genannt werden. Daraus können wir schließen, daß sie Hebräer waren, die danach trachteten sich bei dem Pharao einzuschmeicheln oder ihren eigenen Ruhm zu fördern, indem sie Moses und seiner Darstellung der göttlichen Wahrheit widersprachen - indem sie dessen Einfluß null und nichtig zu machen versuchten. Erkennen wir nicht einige Ähnlichkeiten in den Zuständen des gegenwärtigen Tages? Gibt es nicht einige, von denen Johannes sagt, daß sie von uns ausgegangen sind, weil sie nicht von uns waren? Suchen diese nicht anstatt das Erntewerk zu unterstützen es mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft anzufeinden, es zu vernichten und seinen Einfluß zu schmälern? Aber Paulus erklärt, daß sie nicht lange in dieser Haltung verbleiben werden, bis ihre Torheit offenbar wird - wie die von Jannes und Jambres, die den Fehler machten, das Werk des Herrn zu behindern.

Laßt uns solche Angelegenheiten dem Herrn überlassen, zu belohnen und richtigzustellen zu Seiner eigenen Zeit und nach Seiner eigenen Weise. Laßt uns danach trachten durch geduldiges Ausharren und Gutestun, Loyalität und Treue unsere Berufung und Erwählung fest zu machen.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung