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Sommer, Winter und Sabbat
Im 24. Kapitel von Matthäus, welches wir als „die große Prophezeiung unseres Herrn” bezeichnen, lesen wir in den Versen 20 - 22: „Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat! Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.”
Was wollte Jesus damit sagen? Warum sollte der Winter eine solch gefährliche Zeit sein? Warum wies er auf den Sabbattag hin? Sicherlich meinte er nicht, daß diese Worte buchstäblich genommen werden sollten.
Sommer und Winter
Wir finden es interessant, daß die Schriften das Jahr in Sommer und Winter unterteilen. „Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.” - 1. Mose 8:22 „Du hast festgelegt alle Grenzen der Erde. Sommer und Winter, du hast sie geschaffen.” - Psalm 74:17
Die Zeit der Aussaat war der Winter von ungefähr unserem 1. Oktober bis zum 30. April, und dies war auch die Regenzeit. Der letzte Regen fällt im April und dann kam eine Zeit der Reife und Ernte des Getreides, die den „Sommer” beinhaltet. Der Sommer begann nach unserer Zeit ungefär um den 1. Mai und er endete nach unserer Zeit ungefär um den 30. September. Das Wetter in Israel war sehr voraussagbar. Die Schriften sprechen viele Male von Früh- und Spätregen. Der Frühregen kam zu Beginn des Winters und der Spätregen an seinem Ende. Regen während der Sommererntezeit war ausgesprochen ungewöhnlich: „Wie Schnee im Sommer und wie Regen in der Ernte, so unpassend ist Ehre für einen Toren.” - Sprüche 26:1 Denn Regen während der Sommerzeit würde eine ungewöhnliche klimatische Situation bedeuten.
Jesu Worte in Matthäus 24:20 - 22 und Hohelied 2:10 - 13 geben uns viele Informationen. Sie schildern unseres Herrn Kommen für seine Braut um „aufzustehen” von ihrem Todesschlaf und zu kommen. Er sagt: „Mein Geliebter erhebt (seine Stimme) und spricht zu mir: ‚Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm! Denn siehe, der Winter ist vorbei, die Regenzeit vorüber, ist vergangen. Die Blumen zeigen sich im Lande, die Zeit des Singens ist gekommen, und die Stimme der Turteltaube läßt sich hören in unserem Land. Der Feigenbaum rötet seine Feigen, und die Reben, die in Blüte stehen, geben Duft. Mach dich auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm‘.”
Betrachten wir, wie diese wundervolle Schriftstelle unseres Herrn Kommen für seine Braut darstellt, so daß sie von ihrem Todesschlaf aufstehen und mit ihm weggehen mag. Beachten wir auch, daß „der Winter vorbei und die Regenzeit vorüber ist”. Es ist der Beginn des Sommers, was bedeutet der Beginn der ersten Ernte. Der Weinstock hat zarte Reben, die in Blüte stehen; sie sind noch zart und verströmen einen lieblichen Duft … einen Wohlgeruch.
Entsprechend der Zeit, wenn der Herr seine schlafenden Heiligen ruft „aufzustehen” und mit ihm wegzugehen, ist der Beginn des Sommers, der bis zum Ende der Ernte besteht, der Weinlese am Ende des Sommers, entsprechend unserem September und Oktober.
Wir haben auch in dieser gleichen Schriftstelle das Bild, daß „der Feigenbaum seine Feigen rötet”. Wir verstehen dies als einen Hinweis auf Israel, der zu Beginn dieser ersten Ernte hervortritt mit der Auferweckung der schlafenden Heiligen.
Nach dem Ende der Weinlese kommt der Winter. Die Trauben, die übrigbleiben, sind nicht ein Teil der großen Weinlese. Sie verbleiben, und es ist Winter: „Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, würde kein Fleisch gerettet werden.” - Matthäus 24:21 - 22
Gegenbildlich ist dies eine Zeit von der zweiten Gegenwart unseres Herrn, wenn er seine schlafenden Heiligen ruft aufzustehen und wegzugehen bis zum Ende der Erntezeit. Das Ende der Weinlese, der Erntezeit markiert das Ende der irdischen Erfahrungen der Kirche, das Ende des gegenbildlichen Sommers. Der Winter steht bevor und die große Trübsal.
Das Wehklagen der Großen Schar
Eine sehr bekannte Schriftstelle sagt: „Vorüber ist die Ernte, die Obstlese ist zu Ende, und wir sind nicht gerettet.” - Jeremia 8:20 Es ist das Wehklagen der Tochter Seines Volkes. Wir haben verstanden, daß die Große Schar-Klasse irgendwie erkennen wird, daß die Kirche hinter den Vorhang gegangen ist. Zuerst erkennen sie ihre mißliche Lage, aber bald werden sie ihre Mission verstehen und erfüllen, während der großen Bedrängnis. - Offenbarung 7:14 Dies ist zur Winterzeit.
Eine andere zu betrachtende Schriftstelle informiert uns weiter: „Zertrümmert ist die große Stadt (Babylon), verschlossen jedes Haus, so daß niemand hinein kommt. Klagegeschrei um den Wein (hallt) auf den Straßen; untergegangen ist alle Festfreude, verschwunden die Freude der Erde. In der Stadt ist (nur) Verwüstung übriggeblieben, und das Tor wurde zu Trümmern zerschlagen. Denn so wird es geschehen mitten auf der Erde, mitten unter den Völkern: wie beim Abschlagen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist.” - Jesaja 24:10 - 13
Die Zeit ist genau erklärt: Es gibt keinen Wein, das bedeutet, der Neue Bund ist noch nicht eingesetzt, es gibt keine Freude im Land, Babylon ist zusammengebrochen, der Olivenbaum ist geschüttelt, um seine letzte Frucht zu nehmen. Die Schriften sagen uns, daß die Obsternte getan ist. Der Olivenbaum (der Sarabund) schüttelt sich, um sich selbst von seiner letzten Frucht zu befreien, aber anstatt von Oliven sind es Trauben, die noch unter dem Bund zu ernten sind, aber nicht in der Obsternte gesammelt wurden.
Micha 7:1 - 7 ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Vers 1 enthält die Wehklage der Großen Schar, als sie zuerst erkennt, daß die Kirche ihre irdische Reise vollendet hat. Wir lesen: „Wehe mir! Denn es ist mir ergangen wie beim Einsammeln des Obstes, wie bei der Nachlese der Weinernte: keine Trauben zu essen, (keine) Frühfeige, die meine Seele begehrt.”
Verse 2 - 6 beschreiben die beklagenswerten und furchterregenden Zustände auf der Erde zu dieser Zeit, das heißt, des Winters. Schließlich gibt uns Vers 7 die Wende der Großen Schar zu der Aufgabe, die vor ihnen ist und ihrem völligen Vertrauen in Gott zu ihrer Errettung: „Ich aber, ich will nach dem HERRN ausschauen, will warten auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören.”
Eine weitere bedeutungsvolle Schriftstelle hinsichtlich der Trauben, die vor der Winterzeit eingeerntet werden, ist Offenbarung 14:14 - 16. Dies ist das Einsammeln der Ernte der Erde durch Jesus. Hier trägt er eine goldene Krone und vertraut auf seine Sichel, um die Erde zu ernten - die Weinlese. Dann kommt das Einsammeln des falschen Weines. Wir haben dabei zu bemerken, daß die Zeitfolge eine fest vorgegebene ist. Die Weinlese wird vor der großen Bedrängnis der Erde stattfinden - einer Winterzeit. Die Große Schar-Klasse ist in der großen Bedrängnis. Durch ihre Ergebenheit in der Ernte des falschen Weines haben sie ihre Kleider gewaschen und rein gemacht während dieser gefährlichen Zeit.
Der Sabbat des Glaubens
Wir wollen nun den Sabbattag betrachten. Was sollte so schrecklich sein, daß Jesus sagte: „Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat?” Warum brachte er den Sabbat mit der Winterzeit in Verbindung? Es gibt viele Sabbate: den Sabbat der Woche, den Sabbat der Wochen (Mehrzahl) und den siebentausend Jahr Sabbat. Paßt wirklich irgendeiner dieser Sabbate zu dieser Warnung?
Wir haben einen Anhaltspunkt in Kolosser 2:16 und 17: „So richte euch nun niemand wegen Speise oder Trank oder betreffs eines Festes oder Neumondes oder Sabbats, die ein Schatten der künftigen Dinge sind, der Körper (selbst) aber ist der Christus.”
Im 3. Kapitel des Hebräerbriefes teilt uns der Apostel Paulus mit, wie Gott mit einem Schwur bekräftigte, daß Israel wegen ihres Unglaubens nicht in Seine Ruhe eingehen würde. In Hebräer 4:3 sagt er, daß diejenigen, die glauben in Seine Ruhe eingehen werden. In Vers 4 vergleicht er diese Ruhe mit Gottes eigener Ruhe am siebten Tag der großen schöpferischen Woche. Wir erkennen deutlich, daß er über die „Ruhe des Glaubens” spricht, die jeder geweihte Nachfolger Christi erfährt. Dies ist die Ruhe, die Israel angeboten wurde, in die sie aber wegen ihres Unglaubens nicht eintreten konnten. Auch dies kann nicht der Sabbat sein, vor dem Jesus warnte, weil dieser Sabbat die Ruhe des Glaubens für jeden Gläubigen ist.
Die Sabbatruhe von unseren eigenen Werken
Aber Paulus spricht auch noch von einem zusätzlichen Sabbat, wenn er schreibt: „Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken wie Gott von seinen eigenen. Laßt uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle.” - Hebräer 4:9 - 11
Dieser Vers zeigt eine andere Ruhe, einen anderen Sabbat. Beachten wir die Worte: „Laßt uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen …” „Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen.” Ist dies nicht eine Begleitschriftstelle zu Offenbarung 14:13? „Glückselig die Toten, die von jetzt an im Herrn sterben! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Mühen, denn ihre Werke folgen ihnen nach.”
Dies ist eine Verheißung für die Kirche auf eine Ruhe hinter dem Vorhang - eine zukünftige Ruhe. Bruder Russell sagt dies: „Es gibt noch eine weitere Ausdehnung des Sabbats in seiner vorbildlichen Bedeutung zu dem Tausendjahrtag. Dann wird die Menschheit vom Satan ausruhen, von Sünde, von allen Trübsalen, Bedrängnissen und Schwierigkeiten der gegenwärtigen Zeit, und die ganze Menschheit wird eine günstige Gelegenheit haben in jene Ruhe einzutreten, aber die Kirche wird zuerst in sie eintreten.”
Es scheint, daß Jesus, als er in Matthäus 24:20 - 22 sagte: „Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat. Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird”, er von der Zeitperiode sprach, nachdem die Kirche in der Weinernte am Ende des Sommers eingegangen ist und in ihre Ruhe eingetreten ist, in ihren Sabbat.
Diejenigen, die nach dem Ende der Weinlese des Sommers übrigbleiben, das ist in der Winterzeit, werden der großen Bedrängnis entgegen gehen, über die Jesus unmittelbar nach seiner Warnung sagt: „Denn dann”. Beachten wir, „dann” ist nachdem der Winter und der Sabbat gekommen sind. Beten wir, daß unsere Flucht vor jener Zeit geschieht, aber jene Reben, die übrigbleiben sind noch Sein Volk, sind noch unter dem Sarabund. Sie werden erkennen, daß sie ein Werk zu vollbringen haben, und wenn sie treu sind, so werden sie machtvoll befreit werden.