Stellt eure Leiber als lebendige Opfer dar

Jeder, der zu sehen verfehlt, daß die Kirche als „Glieder” des Christus mit ihm opfernd leiden, (nachdem sie gerechtfertigt sind durch Glauben an sein Blut), wird logischerweise zunehmend dazu neigen, das Opfer und die Leiden auf andere Weise auszulegen. Unsere Gegner tun dies schon. Sie sagen, daß wir nur „das Opfer der Danksagung” zulassen, (Psalm 116:17), „das Lobesopfer für Gott”.
- Hebräer 13:15

Es ist wahr, antworten wir, das Wort „Opfer” wird in diesem weiten Sinn verwendet, obwohl es vielmehr eine Freude als ein Opfer ist, Gott zu preisen, wie das Wort „Opfer” jetzt allgemein angewandt wird. Dieses Opfer wurde unter dem Gesetz bei den „Friedens- und Dankopfern” dargebracht. Aber Paulus drängt uns: „Stellt eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer dar.” - Römer 12:1 Er wie auch der Meister geben zu verstehen, daß ein schwierigeres Opfer als das Lobopfer vor uns liegt, wenn wir alles verlassen und unser Kreuz aufnehmen, um ihm auf dem schmalen Wege nachzufolgen. Paulus sagt uns: „Laßt uns zu ihm gehen und außerhalb des Lagers unsere Schmach tragen.” Er versteht diese Worte als den Begriff des Sündopfers, indem er darauf hinweist, daß das Blut von beiden, dem Jungstier und dem Ziegenbock des Sündopfers, vom Priester genommen und jenseits des zweiten Vorhangs in das Allerheiligste gebracht wurde. Er bringt es wiederum durch seinen Hinweis auf das Verbrennen von beiden „außerhalb des Lagers” damit in Zusammenhang. - vergleiche Hebräer 13:11 -13 und 3. Mose 16:27 Wer einmal die Schönheit der Anwendung dieser „besseren Opfer” gesehen hat, und sieht sie nicht mehr, so gestehe er die Blindheit ein, die über ihn gekommen ist, und suche die kostbare Augensalbe der göttlichen Abhilfe.

Die „Leiden des Christus”, die wir erfahren, sind keine Leiden für Sünden - sondern das Gegenteil ist der Fall. Sogar „die Große Schar” leidet nicht für ihre eigenen Sünden, sondern erleidet die „Vernichtung” ihres gerechtfertigten Fleisches (als der Sündenbock), weil sie verfehlten es zu opfern.

Dies ist ein besonderes und zerstörerisches Kennzeichen des Evangelium-Rufes dieses Evangelium-Zeitalters, der es von den vorhergehenden und nachfolgenden Zeitaltern unterscheidet! Einige, die in der Vergangenheit lebten, von Henoch bis auf Johannes, besaßen den Geist des Opferns und legten ihr Leben im Dienst für den Herrn und für Gerechtigkeit nieder, aber Gott nahm sie nicht als Opferer an. Unseres Herrn großes Opfer war als erstes für unsere tatsächliche Rechtfertigung vor Gott notwendig. Seitdem ist die günstige Gelegenheit für die Gläubigen, die den gleichen Opfergeist besitzen: „Stellt eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer dar.” „Jetzt ist die Zeit der Annahme” - „das angenehme Jahr des Herrn” - die Zeit, in welcher Gott eure Opfer annehmen wird, weil er euch als „Glieder” des Leibes Christi annimmt, des großen Hohenpriesters, des großen Mittlers des Neuen Bundes. - Jesaja 61:2, Lukas 4:19, 2. Korinther 6:2, 1. Petrus 2:5, Epheser 1:6 und Römer 12:1

Im zukünftigen Zeitalter wird „die annehmbare Zeit” Vergangenheit sein - der gegenbildliche Versöhnungstag wird zu Ende sein. Satan wird gebunden sein, und niemand wird mehr um der Wahrheit willen leiden.

Nun wollen wir die Bedeutung erläutern, die sich daraus ergibt. Die Alten Glaubenshelden werden Wiederherstellungssegnungen als ein Teil der Welt erhalten. „An die Stelle deiner Väter werden deine Söhne treten.” - Psalm 45:17 Sie werden die erstgeborenen Kinder des „Vaters der Ewigkeit” (Vaters des zukünftigen Zeitalters). Unter der neuen Ordnung der Dinge werden sie zu irdischen Vertretern oder Repräsentanten des Königreichs gemacht. Und die Welt wird auch Wiederherstellungssegnungen bekommen, wenn sie unter dem Neuen Bund dem großen Mittler gehorchen. Aber warum ist dies so? Gibt es Parteilichkeit bei Gott, daß wir, die in diesem Evangelium-Zeitalter leben, allein aus der ganzen Menschheit die Gabe des geistigen, himmlischen Erbteils besitzen?

Nein, antworten wir! Die Gabe ist in jedem Fall die gleiche, nämlich Wiederherstellung der irdischen Rechte, die durch unseres Herrn Opfer seiner irdischen Rechte erworben wurden. Der ganze Unterschied besteht darin, daß wir in dem „angenehmen Jahr (oder Zeit) des Herrn” leben und uns willig den Vorteil des gegebenen Vorrechtes zu Nutze machen. Dieses Vorrecht ist auf diejenigen beschränkt, die Ohren des Glaubens haben und jetzt die „frohe Botschaft” hören, und die vor der Sünde fliehend zu Dienern der Gerechtigkeit werden, um „ihre Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer”. Wir empfangen von unserem Erlöser irdische Wiederherstellungsrechte durch Glauben und opfern dessen, was immer wir an irdischen Vorteilen besitzen. Diese alle sind als „Glieder” des Christus angenommen unter dem Erlöser, Prophet, Priester, Mittler und König der Welt.

Wer immer dies sieht, sieht „das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist - Christus in euch (was bedeutet, daß du zu seinen „Gliedern” gehörst, und diese Tatsache ist der einzige Grund für) die Hoffnung der Herrlichkeit.” Wer auch immer dazu beiträgt, die einst dieses große „Geheimnis des Herrn” gesehen haben, - Psalm 25:14 - blind zu machen, betrügt sie um den Preis, - 2. Korinther 11:3 - ob er nun weiß, was er tut oder nicht. Wer immer diese Tatsache aus den Augen verliert, wird aufhören dafür zu kämpfen. Und die Tatsache, daß der Herr uns zum Licht der „gegenwärtigen Wahrheit” führte und uns das „Verborgene” zeigte, das „Geheimnis”, läßt durchblicken, daß Er es nicht erlauben würde, daß wir aus Seiner Hand gerissen und von Seiner Führung entfernt würden, es sei denn, daß der Herzenszustand dies zuläßt.

Auch ist es nicht notwendig die Herzen derjenigen besonders zu tadeln, die jetzt ihre Sicht von dem, was sie einst beanspruchten so deutlich wie wir zu erkennen, verlieren. Einige von ihnen mögen vielleicht wie durch Staub geblendet sein und können sich vielleicht davon erholen und feststellen, daß ihre Haupttrübsal entlang der Linie der Demut besteht, in der Sache ihren Irrtum einzugestehen. Laßt uns niemals etwas tun oder sagen, das ihnen ihren Weg der Umkehr schwieriger macht. Laßt uns das Prinzip vielmehr auf uns selbst anwenden. Laßt uns sowohl Trost, Frieden und Freude suchen, als auch Behutsamkeit in der Zuversicht, daß, wenn unsere Herzen treu sind, Gott durch unzählige Dinge imstande und willig ist unsere armseligen Köpfe zu behüten!



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung