Lichtstrahlen |
Die Versammlung des lebendigen Gottes
„Die Versammlung des lebendigen Gottes, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit.”
- 1. Timotheus 3:15
Das Wort „Kirche”, das im Neuen Testament gebraucht wird, ist eine Übersetzung des griechischen Wortes ekklesia, das „eine Herauswahl” oder „ein herausgerufenes Volk” bedeutet. Jesus sagte: „Ich habe euch auserwählt aus der Welt.” - Johannes 15:19 Daher schließt die wahre Bedeutung des Wortes Kirche den irrtümlichen Gedanken aus, daß der Herr versucht, so viel Menschen wie möglich in seine Kirche zu bekommen, oder mit anderen Worten, die Welt zu bekehren und jeden zu einem Kirchenmitglied zu machen.
Der Apostel Jakobus sagte auf der Konferenz zu Jerusalem, daß Gott die Nationen heimgesucht hat, „um aus ihnen ein Volk zu nehmen für seinen Namen”. - Apostelgeschichte 15:14 Auch hier wird das Herausrufen einiger aus der großen Masse der Menschheit hervorgehoben. In diesem Fall werden die von Gott Herausgerufenen als ein „Volk für seinen Namen” bezeichnet, was bedeutet, daß sie zu Gliedern Seiner Familie gemacht werden, daß sie in einem ganz besonderen Sinne Seine Kinder werden. Der Apostel Johannes „sah” diese Schar mit „dem Lamme” auf dem sinnbildlichen Berg Zion und sagt uns, daß sie den Namen des Vaters des Lammes an ihren Stirnen geschrieben trugen. - Offenbarung 14:1
Da dieses herausgerufene Volk geistgezeugte Söhne Gottes sind, sind sie zu einer höheren Stufe des Lebens berufen, zu der sie, wenn sie bis zum Tode treu sind, in der Auferstehung gelangen werden. Johannes schrieb: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß, wenn es offenbar werden wird, wir ihm (Jesus) gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.” - 1. Johannes 3:2 und 3 Zweifellos dachte Johannes an die Verheißung, die Jesus seinen Jüngern im „Obersaal” in der Nacht gab, bevor er gekreuzigt wurde, wo er sagte, daß er hinginge, um eine Stätte für sie zu bereiten, und daß er wiederkommen und sie zu sich nehmen würde, auf daß, wo er ist, auch sie seien. - Johannes 14:2 und 3
Wenn es auch den voraussichtlichen Gliedern der hoch geehrten und gepriesenen Kirche (Herauswahl) noch nicht erschienen ist, was sie in der Auferstehung sein werden, so zeigt doch die Heilige Schrift, daß es eine hohe Stellung der Herrlichkeit und Ehre sein wird; Paulus gebrauchte den Ausdruck „Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit”. - Römer 2:7 Petrus schrieb, daß uns „die größten und kostbaren Verheißungen” gegeben sind, auf daß wir durch den Einfluß dieser in unserem Leben zu der „göttlichen Natur” gelangen möchten. - 2. Petrus 1:4
Kostbar für Gott
Dieses Volk, das aus der Welt herausgerufen und zu Gliedern der königlichen Familie Gottes gemacht wird, ist Ihm sehr kostbar. Es wird bezeichnet als „Eigentumsvolk, eifrig in guten Werken”. Das hier mit „Eigentum” übersetzte griechische Wort bedeutet besonders oder außergewöhnlich. Sie sind für Gott wirklich etwas ganz Besonderes, Seine Juwelen, die in Seiner Hand ein königliches Diadem bilden. - Maleachi 3:17, Jesaja 62:3
In der Heiligen Schrift werden viele und bedeutungsvolle Benennungen verwendet, um die kostbare Verwandtschaft zu beschreiben, die zwischen dem Himmlischen Vater, Seinem geliebten Sohn und den Gliedern der Kirche (Herauswahl), welche sein Leib ist, besteht. - Kolosser 1:18 Sie sind, wie wir gesehen haben, die Kinder oder Söhne Gottes. - Römer 8:16 und 18 Welch liebevolle und zärtliche Verbindung deutet dies an! Ein richtiger Vater liebt seine Kinder und sorgt für sie. Er ist besorgt für alle ihre Bedürfnisse. Er ist mitfühlend mit ihren Schwachheiten, aber er züchtigt sie auch, wenn es notwendig ist.
So verhält sich auch unser Himmlischer Vater gegen Seine geistgezeugten Kinder. Er liebt sie zärtlich und kennt alle ihre Bedürfnisse besser als sie selbst, und Er erfüllt sie in Übereinstimmung mit Seiner überströmenden Gnade. Er kennt auch unsere Schwachheiten und denkt daran, daß wir Staub sind, von Natur Glieder eines gefallenen und sterbenden Geschlechts. Deshalb hat Er ein Kleid der Gerechtigkeit vorgesehen, um unsere unbeabsichtigten Unvollkommenheiten zu bedecken, damit Er den guten Absichten unserer Herzen gemäß mit uns handeln kann. - Psalm 103:14, Jesaja 61:10 Dies ist gewiß eine liebevolle Vorkehrung Seiner Gnade, auf die wir uns sicher verlassen können, obwohl wir nicht darauf pochen sollten. In Seiner überströmenden Liebe züchtigt unser Himmlischer Vater auch Seine Kinder für jede Widerspenstigkeit, die sie zeigen, und die vermieden werden könnte, wenn sie eifriger im Tun Seines Willens wären.
Zu einem Zweck
Wir sind von Gott nicht nur aus der Welt herausgerufen und durch den Heiligen Geist gezeugt worden, damit wir vom Tode errettet werden möchten. Es ist ein Zweck mit dieser Berufung verbunden. Seine Kinder werden zu Erben gemacht - „Erben Gottes”, schrieb Paulus, „und Miterben Christi”. - Römer 8:17 Worin besteht diese Erbschaft? In Römer 5:1 und 2 spricht Paulus von denen, die durch Glauben gerechtfertigt worden sind und den Frieden mit Gott genießen, daß sie sich „in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes rühmen”. Dies zeigt, daß wir Erben der Herrlichkeit Gottes sind und in der Auferstehung in jene Herrlichkeit eingehen werden, so wie Jesus, als er auffuhr zur Höhe und sich zur Rechten Gottes setzte.
Die Herrlichkeit Gottes ist etwas, das über unser Fassungsvermögen geht. Es gibt jedoch einige praktische Züge derselben, die wir in gewissem Maße verstehen können. Er hat verheißen, durch eine Aussöhnung des rebellischen Menschen mit sich selbst Seine Herrschaft auf der ganzen Erde wieder aufzurichten. Dies soll durch die Werkzeuge des Königreiches Christi ausgeführt werden; und uns ist verheißen, daß, wenn wir treu sind, wir mit Jesus in der Herrschaft jenes Königreiches vereint sein werden. Dies ist also ein Teil dessen, was es heißt, Erben Gottes und Miterben mit Jesus Christus zu sein. Wenn treu, wird Gott uns bei der Ausführung Seines großen Vorhabens gebrauchen.
Durch die Klasse der Diener Gottes werden noch andere Bilder in der Bibel gebraucht, um uns verstehen zu helfen, was es bedeutet, von Gott berufen zu sein. In 1. Petrus 2:5 und 9 spricht der Apostel von diesen Herausgerufenen als Priestern, die zusammen ein Priestertum bilden. Diese Fachsprache lenkt unsere Gedanken zurück auf Gottes Handlungsweise mit dem vorbildlichen Israel, als es eine Stiftshütte und ein Priestertum hatte. Die Aufgabe der Priester während jenes Zeitalters war, Opfer darzubringen, und auf Grund der dargebrachten Opfer die Segnungen Gottes an das Volk auszuteilen.
Deshalb erklärte Petrus, daß wir ein Priestertum sind, um Opfer darzubringen. Anders als die vorbildlichen Priester, die Tiere opferten, bringen wir uns selbst dar. Somit sehen wir, daß, ein Teil des herausgerufenen Volkes Gottes zu sein, vom Standpunkt des Fleisches aus kostspielig ist, denn wir werden aufgefordert, unsere Leiber als lebendige Schlachtopfer darzubringen. - Römer 12:1 Wenn wir diesen Bedingungen unserer Berufung treu sind, wird es uns schließlich alles, was wir haben, sogar das Leben kosten. Aber dafür werden wir - wenn treu - als Ausgleich eine „Krone des Lebens” empfangen. - Offenbarung 2:10
Petrus spricht von diesem Priestertum als einem „königlichen Priestertum”. Dies bedeutet nicht, daß wir in der Gegenwart irgendeinen Grad von Königswürde besitzen. Es erinnert uns nur an die königliche Stellung, zu der wir berufen sind, denn das königliche Amt der Herausgerufenen Gottes wird während des ganzen Millennium-Zeitalters andauern, wie durch Melchisedek vorgeschattet, der ein Priester auf Seinem Thron war. Die Segnungen, die durch die „besseren Opfer” dieses Zeitalters vorgesehen werden, werden von denen ausgeteilt werden, die jetzt opfernde Priester sind, die dann aber mit Christo leben und herrschen werden. - Hebräer 9:23, Offenbarung 20:6
Petrus spricht von der Kirche (Herauswahl) auch als einer „heiligen Nation” und einem „auserwählten Geschlecht”. - 1. Petrus 2:9 Gott berief die natürlichen Nachkommen Abrahams, um Seine heilige Nation zu sein, aber sie entsprachen den Forderungen nicht. Diese waren Gottes ursprüngliches „auserwähltes Geschlecht”. Jesus sagte, daß wegen ihrer Untreue das Königreich von ihnen genommen und einer Nation gegeben werden würde, die dessen notwendigen Früchte der Gerechtigkeit bringt. - Matthäus 21:43 Diese neue Nation ist es, die Petrus als Gottes Auserwählte des Evangelium-Zeitalters bezeichnet. Diese neue Nation wird nicht aus den Nachkommen irgendeiner Person oder Familie gebildet, sondern aus Einzelwesen aller Nationen, die dem Ruf des Evangeliums folgen und durch völlige Weihung geistgezeugte Söhne Gottes werden.
Diese Erben Gottes, Sein auserwähltes Volk, sind Fremdlinge und Pilger in der Welt. - 1. Petrus 2:11 Sie sinnen auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist. - Kolosser 3:1 - 3 Die wertvollen Dinge der Welt - ihr Gold und ihre Schätze - sind von keinem Interesse für die, welche als heilige Brüder Christi zu Teilhabern der himmlischen Berufung gemacht worden sind. - Hebräer 3:1 Ihr Ziel ist Christus, und Christus allein, denn sie sind zu Miterben mit ihm an der Herrlichkeit Gottes gemacht worden. Die Welt versteht uns nicht, aber das macht wenig aus, da wir wissen, daß unser Himmlischer Vater uns liebt und für uns sorgt. - Johannes 16:27, 1. Petrus 5:7 Seine Gemeinschaft, die Gemeinschaft Seines Sohnes Christus Jesus und der Glieder seines Leibes bilden mehr als einen Ausgleich für unseren Verlust an Gemeinschaft in der Welt.
Brüder Christi
In Hebräer 2:11 sagt uns Paulus, daß Christus sich nicht schämt, die Leibesglieder seiner Herauswahl seine Brüder zu nennen. Von einem gewissen Standpunkt aus könnte Jesus sich rechtmäßigerweise dieser schämen, denn sie sind alle so unvollkommen und so weit vom Maßstab der Gerechtigkeit abgewichen. Es gibt niemand vom Geschlecht Adams, der nicht gefallen und sündig ist. Einige sind edler als andere, doch wenn schon, so sind doch nicht viele derselben berufen worden, sondern hauptsächlich das „Unedle” und „Verachtete” der Welt. - 1. Korinther 1:26 - 29, Jakobus 2:5 Aber wir haben die Zusicherung, daß Christus sich unser nicht schämt, weil er uns so ansieht, wie unser Himmlischer Vater, als bedeckt mit dem Kleid seiner eigenen Gerechtigkeit. Wie ermutigend ist es, zu wissen, daß unser hoch erhöhter älterer Bruder sich unser nicht schämt!
Anstatt sich unser zu schämen, betrachtet uns Jesus als „heilige Brüder”, die „Genossen der himmlischen Berufung” sind. - Hebräer 3:1 Als Brüder haben wir eine Verantwortung für einander. Die Tatsache, daß wir Teilhaber einer himmlischen Berufung sind, bedeutet, daß wir der Welt und ihren Interessen den Rücken zugewendet haben und, soweit es Gemeinschaft mit Menschen betrifft, ziemlich allein dastehen. Aber als Brüder haben wir einander, und dies heißt, daß wir darauf bedacht sein sollten, unsere Brüder zu trösten und ihnen auf andere Weise beizustehen, wann und wo wir können. Johannes schrieb, daß wir unser Leben für die Brüder niederlegen sollen. - 1. Johannes 3:16
Wir glauben, daß unser Himmlischer Vater uns liebt und für uns sorgt. Wir freuen uns in der Hoffnung, eines Tages Seine Herrlichkeit zu teilen. Es ermutigt uns, zu wissen, daß unser älterer Bruder Christus Jesus sich unser nicht schämt. Doch wie ist unsere Empfindung unseren Brüdern gegenüber - allen von ihnen? Gott hat sie berufen und liebt sie. Sie sind Erben Seiner Herrlichkeit und Miterben mit Jesus Christus. Stehen wir hier im Fleische so nah und liebevoll zueinander, wie wir sollten? Oder lieben wir nur solche Brüder und haben Gemeinschaft mit denen, deren Art wir besonders schätzen, und blicken gleichgültig auf solche, die unserer Denkweise nicht entsprechen? Laßt uns diejenigen nicht verachten, die der Herr sich nicht schämt, seine Brüder zu nennen, sondern laßt uns vielmehr unser Leben für sie niederlegen, besonders für unsere schwächeren Brüder, und in unserem Dienst nicht danach trachten, nur uns selbst zu gefallen.
Die Braut Christi
Diese aus der Welt Herausgerufenen, die erwählt sind und sich bis zum Tode treu erweisen, werden zusammen die „Braut Christi” bilden. Dieses Bild unserer Vereinigung mit der Familie Gottes gibt viele wichtige Gedanken zur Betrachtung. Es findet auf die Kirche (Herauswahl) diesseits des Vorhangs keine Anwendung, ausgenommen vom Standpunkt der Erwartung aus, die in unseren Herzen hervorgerufen wird. Paulus spricht von gewissen Brüdern, die er als „eine keusche Jungfrau” dem Christus „dargestellt” hatte. - 2. Korinther 11:2 Wenn wir schließlich ein Glied der „Braut” Christi werden sollen, müssen wir eine „keusche Jungfrau” bleiben, soweit es unsere Beziehungen zur Welt betrifft. Wir müssen ganz für Jesus sein, nicht zum Teil für uns oder für die Welt.
In Offenbarung 19:7 lesen wir von der Zeit, wenn die Hochzeit des Lammes kommt, und sein Weib sich bereitet hat. Hier werden wir daran erinnert, daß wir ein Teil dieses „Weibes” sein sollen, und daß es eine Vorbereitung gibt. Wenn auch diese Vorbereitung von einem Standpunkt aus ein persönliches Werk ist, so lautet doch der Text, daß das „Weib” - das heißt alle Glieder - sich „bereit” machen. Dies deutet ein gemeinsames Werk an, in dem wir einander beistehen, und dies ist tatsächlich unser Hauptwerk in diesem Leben als Neue Schöpfungen in Christo Jesu.
In dem Werk der Vorbereitung der „Braut” legen wir unser Leben für die Brüder nieder. Wir sollen sie trösten und ermutigen, indem wir ihre Unvollkommenheiten und Schwachheiten tragen. Wenn wir stark sind im Herrn, werden wir leichter die Schwachheiten der Schwachen tragen, und nicht uns selbst gefallen. - Römer 15:1 Wenn wir uns selbst gefielen, würden wir die Gesellschaft und Gemeinschaft nur derjenigen suchen, die zu uns passen, während andere Brüder in unserem Bereich vernachlässigt werden würden. Dies ist jedoch nicht die Art der „Braut”, sich selbst bereit zu machen.
Wir legen unser Leben für die Brüder nieder, indem wir für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben kämpfen, denn durch den Einfluß dieses allerheiligsten Glaubens in unserem Leben werden wir in die Charaktergleichheit unseres Herrn und Erretters, Christus Jesus, umgestaltet. Die Wahrheit des göttlichen Planes ist eine Widerspiegelung des herrlichen Charakters unseres Herrn, und durch die Wahrheit werden wir geheiligt und ihm gleich gemacht. - Johannes 17:17
Nadelarbeit
In Psalm 45:13 und 14 wird die „Braut” des Lammes als „des Königs Tochter” bezeichnet; der König ist in diesem Falle unser Himmlischer Vater. Die Stelle lautet: „Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, von Goldwirkerei ihr Gewand; in buntgewirkten Kleidern (Kleidern von Nadelarbeit) wird sie zum König geführt werden”. Die „Goldwirkerei” symbolisiert die göttliche Natur, und durch den Einfluß der außerordentlich großen und kostbaren Verheißungen werden wir dazu vorbereitet, diese glorreiche Erbschaft zu empfangen. - 2. Petrus 1:4
Aber es muß unserem Glauben etwas hinzugefügt werden. Petrus erwähnt eine Anzahl dieser Eigenschaften, wie Tugend (Entschiedenheit), Erkenntnis, Enthaltsamkeit (Selbstbeherrschung), Ausharren (freudige Beständigkeit), Gottseligkeit (Mitleid, Ehrfurcht) und Liebe. - Verse 5 - 7 Paulus ermahnt uns, diese Früchte und Gnadengaben des Heiligen Geistes anzuziehen, wie Liebe, Freude, Friede, Treue (Glaube), Sanftmut, Enthaltsamkeit (Selbstbeherrschung) und Langmut. - Galater 5:22 und 23 Das Anziehen all dieser lieblichen Charakterzüge ergibt das, was der Psalmist als feine Nadelarbeit auf dem goldgewirkten Gewand der Tochter des Königs, der „Braut” Christi, bezeichnet.
Das Neue Jerusalem
Einer der „sieben Engel”, der mit Johannes in seiner Vision auf der Insel Patmos sprach, sagte zu dem Apostel: „Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes, zeigen.” - Offenbarung 21:9 Und Johannes fügte hinzu: „Und er führte mich im Geiste hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt, Jerusalem, herniederkommend aus dem Himmel von Gott.” - Vers 10 Dies ist das Neue Jerusalem. Es hatte „die Herrlichkeit Gottes. Ihr Lichtglanz war gleich einem sehr kostbaren Edelstein, wie ein kristallheller Jaspisstein.” - Vers 11
Die Herrlichkeit dieser „Stadt”, welche „die Braut, des Lammes Weib” ist, können wir mit unseren begrenzten Sinnen in ihrer Fülle nicht erfassen, selbst wenn sie durch alle Arten von kostbaren Steinen und Gold dargestellt wird. - Verse 18 - 21 Sie ist ein Teil der glorreichen Hoffnung, die uns als den Erwählten Gottes, Seiner Herauswahl, vorgehalten wird. Die Herrlichkeit Gottes und des Lammes werden das Licht jener Stadt sein, und wir freuen uns in der Hoffnung, an dieser Herrlichkeit teilzunehmen. - Offenbarung 21:23, Römer 5:2 Durch die Herrschaft dieser Stadt werden die Menschen aller Nationen mit Gott versöhnt werden und ihm Ehre geben. - Verse 24 und 26
Eine Neue Schöpfung
Der Apostel Paulus schrieb: „Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung: das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.” - 2. Korinther 5:17 Dies zeigt, daß die Kirche (Herauswahl) als Ganzes mit Jesus als ihrem Haupte eine Neue Schöpfung ist. Der Mensch wurde im Bilde Gottes erschaffen und dann auf die Probe gestellt, um festzustellen, ob er dem göttlichen Gesetz gehorsam sein würde oder nicht. Dies ist jedoch nicht Gottes Vorkehrung für Seine Neue Schöpfung, denn, wenn vollendet, wird jedes Glied derselben Unsterblichkeit besitzen, was Unzerstörbarkeit bedeutet.
Dies heißt, daß ihre Treue Gott und Seinem Willen gegenüber erprobt werden muß, bevor sie tatsächlich die göttliche Stufe erreichen. Deshalb wird uns diese neue Gesinnung in einen fleischlichen Leib gegeben. Beachten wir den Ausspruch des Apostels, daß wir Neue Schöpfungen sind, und nicht, daß uns eine neue Schöpfung gegeben worden ist. Die Neue Schöpfung besteht vor der Erhöhung in der Auferstehung auf der göttlichen Stufe aus einem menschlichen Leib, dem ein neuer Sinn gegeben worden ist. Dies ist der gezeugte Zustand, der zubereitet wird, um aus dem Geiste geboren zu werden.
Wie wir wissen, kann kein Geschöpf irgendeiner Art ohne einen Körper sein. Der Leib der Neuen Schöpfung, während sie noch im Fleische ist, ist sehr unvollkommen und mit der neuen Gesinnung ganz und gar nicht in Übereinstimmung, die sich bemüht, ihn zu beherrschen. Dies gibt der neuen Gesinnung jedoch eine ausgezeichnete Gelegenheit, zu zeigen, wie entschlossen sie ist, den Willen des Vaters zu tun. Wenn sie sich in diesen widrigen Umständen als treu erweist, wird sie gewiß auch weiter treu sein, wenn ihr der neue, göttliche Leib gegeben wird. Wahrlich, wie weise sind die Wege Gottes!
Paulus schrieb, daß jene, die „in Christo” sind, Neue Schöpfungen sind, das heißt ein Teil der in Vorbereitung befindlichen Neuen Schöpfung Gottes. Was bedeutet es, „in Christo” zu sein? Es bedeutet, Glieder des Leibes Christi zu sein, der seine Kirche (Herauswahl) ist. Christus ist das Haupt, und wir sind durch seinen Geist zu einem Leib in ihn als Glieder seines Leibes getauft worden. - Epheser 1:22 und 23 Diese Taufe ist, soweit es unseren Teil betrifft, das Begraben unseres Willens in den Willen Gottes, wie er durch Jesum Christum, unser Haupt, zum Ausdruck kommt. - Römer 6:3 - 8, 1. Korinther 12:13
Somit sehen wir, daß die Prüfung unserer Treue als Neue Schöpfungen darin besteht, dieses Begraben unseres Willens, das tägliche Untertauchen unserer Sinne in den vollkommenen Willen Gottes, fortzusetzen. Dies ist nicht etwas, das wir nur zu Beginn unseres Lebens der Weihung tun, sondern es ist ein tägliches Unterjochen jedes geliebten Strebens, jeder irdischen Hoffnung unter den Willen Gottes in Christo, und dies im Widerstand gegen die natürlichen Neigungen unseres gefallenen Fleisches zu tun.
Dies erfordert Beständigkeit und Entschiedenheit; und nur diejenigen, die bis zum Tode treu sind, werden die göttliche Natur erlangen und die Krone des Lebens empfangen. - Offenbarung 2:10
Berufen, auserwählt, treu
In Offenbarung 17:14 wird uns von dem siegreichen „Herrn der Herren und König der Könige” erzählt und davon, daß jene, „die mit ihm sind, Berufene und Auserwählte und Treue” sind. Wir sind durch die Wahrheit berufen und eingeladen, nach dem Preis der hohen Berufung Gottes in Christo Jesu zu laufen. Wenn wir diese Einladung annehmen und auf dem schmalen Wege zu wandeln beginnen, der zur Mitherrschaft mit Jesus führt, werden wir ein Teil des „auserwählten Geschlechtes” Gottes, das heißt auf Probe. Wenn wir dauernd ein Teil Seiner auserwählten Neuen Schöpfung sein wollen, müssen wir uns den Bedingungen unserer Berufung gegenüber treu erweisen.
Petrus nennt dies das Festmachen unserer Berufung und Erwählung. - 2. Petrus 1:10 Petrus ermahnt uns dringend, hierbei allen Fleiß anzuwenden. Wir können nur dann zu Gottes treuem Volk im Königreich gehören und mit Christo leben und herrschen, wenn wir „allen Fleiß” anwenden, um den Willen Gottes zu tun. - 2. Petrus 1:5 In diesem Zusammenhang bezieht sich Petrus besonders auf die verschiedenen Züge des christlichen Charakters, die wir zu unserem Glauben hinzufügen müssen. Petrus schrieb: „Wenn diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin bezüglich der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.” - Vers 8
Das Wort „träge” in diesem Vers ist aus einem griechischen Wort übersetzt, das „untätig” bedeutet. Wir können nicht untätige Christen sein, wenn wir unsere Berufung und Erwählung fest machen wollen. Als Paulus schrieb, daß diejenigen, welche zum Leibe Christi, zur Herauswahl, gehören, Neue Schöpfungen sind, fügte er hinzu, daß diese Neuen Schöpfungen die Gesandten für Christus sind und Diener der Versöhnung. - 2. Korinther 5:17 - 20 Wir haben ein Werk zu tun, und Treue im Tun dieses Werkes ist der Weg, auf dem wir unsere Berufung und Erwählung festmachen.
Es gibt viele Schwierigkeiten auf dem Weg. Satan ist der mächtige Feind aller Glieder der Kirche oder Herauswahl Gottes und wird alles tun, was er kann, um ihren Fortschritt auf dem schmalen Wege zu verhindern. Auch die Welt, aus der sie berufen sind, widersteht dem geweihten Leben des Christen. Ebenso versucht unser Fleisch dauernd, unsere Sinne vom Tun des Willens Gottes abzulenken.
Aber Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.” - Lukas 12:32 Dies ist das Wohlgefallen des Vaters für uns. Ist es die größte Freude unseres Lebens, Seinen Willen zu tun, trotz aller damit verbundenen Schwierigkeiten? Wenn es so ist, und wir weiter in dieser Stellung völliger Unterwerfung unter Ihn verharren, werden wir schließlich jenes herrliche Ziel der „Herrlichkeit und Ehre und Unverweslichkeit” erreichen. - Römer 2:7