Des Christen Leben und Lehre |
Die Hauptursache der Verfolgung
„In Gefahren unter falschen Brüdern.” - 2. Korinther 11:26
Paulus war in vieler Hinsicht bemerkenswert, aber hauptsächlich wegen seiner liebevollen Hingabe für den Meister und seine Sache. Seine Treue brachte auch viele Trübsalserfahrungen mit sich. Im Zusammenhang mit der Schriftstelle aus unserem Leittext zählt er einige von diesen auf. Er diente der Sache Christi in einem solchen Maße, daß viele ihn für unklug hielten, und ihn als einen törichten Menschen bezeichneten. Dieser Dienst brachte ihm als ein vermeintlicher Unruhestifter Peitschenhiebe und Stockschläge ein. Nicht, daß er den Frieden gestört hätte, sondern vielmehr zettelten diejenigen, die sich seinen Lehren widersetzten, einen Aufruhr an und gaben ihm dafür die Schuld. Sie taten dies, um ihn in Verruf zu bringen, seinem Dienst Hindernisse entgegenzusetzen und ihre eigenen Interessen zu fördern. Dies brachte ihn auch zeitweilig ins Gefängnis und sogar in die Nähe des Todes.
Trotzdem freute sich der Apostel über alle solche Vorrechte. Er berichtet, daß er fünfmal ausgepeitscht wurde, gesteinigt wurde, Stockschläge erhielt und dreimal schiffbrüchig wurde. Aber nichts hielt ihn von der Treue zu seinem Herrn ab, dessen Diener er verfolgt hatte, bevor seine Augen geöffnet wurden. Dann zählt er verschiedene Gefahren auf, die ihm im Wasser, unter Räubern, unter den Juden, den Heiden - in der Stadt, in der Wüste und auf dem Meer begegneten. Er beendet die Aufzählung der Gefahren mit den Worten des Schrifttextes, „Gefahren unter falschen Brüdern”.
Vielen mag die Frage in den Sinn kommen: Hatte er diese Leiden, Schläge und Gefahren verdient? Die Antwort auf die gestellte Frage kann nur sein, daß er dieselben nicht verdient hatte, denn Paulus war ein edler Charakter und überbrachte die Botschaft der Gnade in Christo, „Die gute Botschaft großer Freude, die für das ganze Volk sein soll.”
Die nächste Frage könnte für einige sein: „Wenn seine Leiden keine Strafen waren, was waren sie dann?” Wir erwidern, daß sie das Gleiche waren, was sie bei unserem Meister waren - Beweise seiner Loyalität für Gott und gegen die Finsternis der Welt, die sie dazu führte, sich ihm entgegenzustellen. Die Richtigkeit der Erklärung: „Alle aber auch, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden verfolgt werden”, wurde durch seine eigenen Erfahrungen und die des Meisters völlig bewiesen. Die Summe der Leiden als Vergeltung für Gutestun gab das Maß seines Glaubens und seines Eifers zu erkennen und das Maß des Hasses und der Bosheit, die durch den Widersacher erweckt wurde. Die Antwort auf die Frage, warum Jesus leiden mußte, ist die Antwort auf alle diese Fragen, die Paulus und die anderen Fußstapfennachfolger betreffen.
Die Finsternis haßt das Licht
Der Meister erklärte, daß er für die Prinzipien des Lichtes eintrete, für Gerechtigkeit und Wahrheit, während der Satan für das Gegenteil eintritt, für Finsternis, Aberglauben und Blindheit. Und so verhält es sich bei den Nachfolgern Jesu. Sie müssen alle Kinder des Lichts sein, müssen im Licht wandeln, müssen in ihrer Einstellung gegenüber der Sünde und all dem, was nicht rechtens ist, kompromißlos sein. Daher wird die Welt sie hassen und fälschlich alle Art von Bösem über sie sagen. Ja, die Menschen werden glauben, daß sie Gott einen Dienst erweisen, wenn sie den Gerechten umbringen, ob nun buchstäblich, wie im Fall von Jesus und Paulus, oder durch die volkstümlichere Methode unserer Zeit, durch bittere Worte, die gleich Pfeilen auf sie abgeschossen werden. - Psalm 64:3
Nun könnte jemand auf die Idee kommen zu sagen: „Nun, die Zeiten haben sich geändert! Heute sind unsere Bischöfe, Päpste und Prediger alle geehrt. Niemand denkt daran, sie zu verfolgen. Die meisten Menschen sprechen gut über sie. Wenn über irgend jemanden heute nicht gut gesprochen wird, dann muß dieser auch tatsächlich unwürdig sein.” Aber ist es nicht eigenartig, wie schnell wir vergessen und verdrängen, daß wir an einiges erinnern müssen. Gab es in Jesu Tagen keine Doktoren der Theologie? Gab es damals keine Priester und Hohepriester und Leviten? Und gab es dort nicht Pharisäer, die im Tempel lange Gebete sprachen? Und wurde nicht mit Hochachtung von ihnen gesprochen, und wurden sie nicht geehrt? Machten sie nicht ihre Gebetsriemen breit? Dachte irgend jemand daran, sie zu verleumden? Nein, in der Tat nicht!
Aber auch der Meister und seine Jünger waren dort, und sie waren nicht von der allgemeinen Geistlichkeit. Nach ihrem eigenen Bericht wurden sie als der „Unflat und Abschaum der Erde” bezeichnet, und, wie der Meister sagte, dachte jeder, der sie verfolgte, Gott einen Dienst zu erweisen. So wie wir alle dazu neigen zu denken, daß unsere eigenen Tage sich von anderen Zeitperioden unterscheiden, so war es in den Tagen Jesu, als er zu einigen von ihnen sagte: „Ihr baut die Grabmäler der Propheten, eure Väter aber haben sie getötet. So seid ihr Zeugen und stimmt den Werken eurer Väter bei … .” Auf dieselbe Weise loben auch heute viele den Herrn und die Apostel, und klagen deren Verfolger an, während sie selbst sie in ähnlicher Weise verfolgen. - Lukas 11:47 und 48
Der Höhepunkt der Gefahren des Paulus, die schwersten aller Prüfungen, gingen von falschen Brüdern aus. Wie befremdend dies erscheint! Man denkt zunächst daran, daß Verfolgungen von den Nationen oder den Juden kommen können, aber nicht von denen, die sich Nachfolger Jesu nennen. Aber tatsächlich war es so, wie es auch der Lehrer sagte: „Des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.”
Der Meister war ein Jude. Die Juden waren dem Fleische nach seine Brüder, und sie waren es, die ihn ohne Grund haßten. Sie waren es, die ihn verfolgten, sie waren es, die sagten: „Er hat einen Dämon und ist von Sinnen”, sie waren es, „die Steine aufhoben, daß sie ihn steinigten”. Sie waren es, die ihn letztlich kreuzigten. „Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an”, außer einigen frommen Auserwählten. - Johannes 10:20 und 31 sowie 1:11
Auch Paulus wurde von den Juden verfolgt, die ihm wiederholt nach dem Leben trachteten. Er lebte nach der Grundlegung der Kirche. Er hatte auch christliche Brüder, die vom Heiligen Geist gezeugt und nachfolgende Glieder des Leibes Christi waren. Mit Jesus verhielt es sich anders, denn von ihm steht geschrieben: „Von den Völkern war kein Mensch bei mir.” - Jesaja 63:3
Der Heilige Geist wurde bis zu Pfingsten nicht gegeben; daher konnte Jesus keine christliche Verfolgung erfahren. Die Prüfung aus dem ihm am nächsten stehenden Umfeld kam von Judas. Aber wenn Paulus sich auch der süßen christlichen Gemeinschaft in seinem Studium, bei seiner Arbeit und seinem Mühen erfreute, so kannte er auch die Bitterkeit der Anfeindung und Verfolgung durch falsche Brüder - dem Höhepunkt seiner Gefahren. Wir können uns sicher sein, daß solche Erfahrungen für ihn schwieriger zu ertragen waren, als irgendwelche andere, weil sie vom Haushalt des Glaubens kamen. Sie kamen von Brüdern, der für ihn nächst vorstellbaren Verwandtschaft, von den Gliedern des Leibes Christi.
Die Frommen erleiden Verfolgung
Wenn wir einen Blick auf das ganze Evangelium-Zeitalter werfen, von den Tagen des Apostel Paulus an bis heute, so können wir erkennen, daß alle Nachfolger Jesu solche Erfahrungen gehabt haben, wie er sie für sie vorhersagte - Verfolgungen. Wir finden, daß diese Verfolgungen von überall her gekommen sind, aber keine sind anscheinend schlimmer, grausamer, gefährlicher als diejenigen, die von christlichen Brüdern kommen. Es ist selten für uns notwendig, geschichtliche Ereignisse heranzuziehen, um diese Tatsachen zu beweisen. Die Streitigkeiten zwischen Christen sind sehr bitter gewesen. Tausende haben ihr Leben verloren, jeder durch die Hand des Anderen. Das Wort heretic (sektiererisch) wurde anstößiger als jede andere Bezeichnung im Wörterbuch.
Weder Katholiken noch Protestanten können die furchtbare Geschichte leugnen. Jeder, der wirklich menschlich empfindet, ist über den Bericht beschämt. Alle sind bereit zu sagen: „Wir hätten das nicht getan.” Es gibt überall in der Welt Orte des Gedenkens, an denen sich sektiererischer Streit in grausamen, barbarischen Handlungen gezeigt hat. Die Katholiken schämen sich, wenn die Geschichte der Hugenotten zur Sprache kommt. Die Freunde der Kirche von England schämen sich, wenn über die Geschichte der Covenanters und anderer gesprochen wird, die nicht mit den Lehren der anglikanischen Kirche einverstanden waren. Die Presbyterianer schämen sich über Handlungen der Ungerechtigkeit, die im Namen der Calvinisten verübt worden sind.
Wir können sagen, daß jedes Bekenntnis abwechselnd der Gegenstand der Verfolgung des Anderen geworden ist. Baptisten wurden öffentlich ausgepeitscht und manchmal aus ihrer Heimat ins Exil vertrieben. In gleicher Weise erging es den Puritanern, die später selbst zu Verfolgern wurden. Auch die Methodisten litten unter sektiererischem Haß und Eifersucht, Unwissenheit und Aberglauben. Wer will tatsächlich infrage stellen, daß das Christentum guten Grund hat, über seinen eigenen Bericht beschämt zu sein, ungeachtet dessen, welchen Standpunkt es vertreten haben mag?
Gott sei gedankt für den Fortschritt, der entlang dieser Linie menschlicher Empfindsamkeit gemacht wurde. Nicht länger mehr können zivilisierte Menschen Freude an öffentlichen Hinrichtungen, Quälereien und Verbrennungen empfinden, wie dies in früheren Zeiten der Fall war. Welcher Wettbewerb auch immer zwischen Christen bestehen mag, so besteht doch keine Gefahr von öffentlichen Verfolgungen solcher Art, denn die allgemeine Empfindsamkeit ist nun jenseits des Punktes angelangt, wo körperliche Qualen von den Völkern geduldet werden.
Wir leben jetzt in einer Zeit, in der Anhänger Calvins ein Denkmal für Servetus errichten, indem sie eine andere Meinung gegenüber dem Fehler ihres großen Führers zum Ausdruck bringen, der veranlaßte, daß ein christlicher Bruder verbrannt wurde. Wir sind zu dem Punkt gekommen, wo die Gefahren „unter falschen Brüdern zu sein” sich anders darstellen. Welche Eifersucht und Rivalität jetzt auch immer bestehen mag, entweder zu Hause oder auf dem Missionsfeld, sie werden von bekannten und einflußreichen Brüdern des Leibes Christi als unanständig und zu unterdrücken betrachtet.
Aber trifft es nicht weiterhin zu, daß die Wahrheit unbeliebt ist? Ist dies nicht tatsächlich immer der Fall gewesen? Ist es nicht wahr, daß in dem Verhältnis, in dem die Bekenntnisse volkstümlich geworden sind, sie den Verfolgungen entgangen sind? Aber wehe denjenigen, die unbeliebt sind, wie es Jesus und die Apostel waren. Wenn sie tatsächlich dem Kreuz entkamen, dem Fallbeil, der Streckbank und der Rute, so sind sie doch anderen Verhältnissen von Folter überantwortet worden. Irgendetwas das sich gegen ihre Persönlichkeit richtet, kann eine erfundene Anklage sein. Unterstellungen können durch Wort, Blick und Achselzucken weitergegeben werden. Es kann auf diese Weise mehr Schaden verursacht werden, als durch irgendeinen äußeren Angriff.
Böses Reden, böswilliger Argwohn, Verleumdungen, zweideutige Anspielungen, usw. - alle diese Qualen können heute auf die Nachfolger Jesu angewendet werden. Und alle, die heute einen solchen Weg gegen diese Nachfolger einschlagen sind Teilhaber der Übeltäter, auch wenn sie sich an körperlichen Züchtigungen nicht beteiligen. Wer kann bestreiten, daß manchmal gedankliche Peinigungen ebenso schwierig zu ertragen sind? In unseren Tagen gibt es andere und feinere Möglichkeiten der Verfolgung und der Peinigung, die falsche Brüder anwenden, als Gefängnis, Kreuzigung oder Verbrennen im Feuer.
Und was sollen wir über diese falschen Brüder sagen, die solche Dinge tun? Und wie können wir uns selbst sicher sein, daß wir nicht zu ihnen gehören? Zweifellos ist der Meister des gleichen Sinnes, wie es auch Johannes mit den Worten ausdrückt: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wißt, daß kein Menschenmörder ewiges Leben bleibend in sich hat.” - 1. Johannes 3:15 Menschenmörder werden schwer bestraft und werden unter den Bedingungen des Messianischen Königreichs bessere Möglichkeiten haben zu lernen. Aber niemand, der eine mörderische Herzenseinstellung besitzt und einem Bruder Böses antun will, kann einen angemessenen Charakter besitzen, um ein Miterbe mit seinem Meister in dem Königreich zu sein. - 1. Korinther 6:9 - 11
Einer dieser Geringsten
Dem Geist der Verfolgung waren sehr bekannte Persönlichkeiten immer ausgesetzt, und sie sind es heute immer noch. Doch wie uns die Worte Jesu zu verstehen geben, sollen alle, die Gerechtigkeit lieben, mehr oder weniger an solchen Erfahrungen des Widerstandes teilhaben. Paulus erwähnt dies und sagt: „Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt, als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging.” - Hebräer 10:32 und 33 Jesus gibt uns den gleichen Gedanken in seiner Erklärung, wenn er sagt, daß es für denjenigen, der einem dieser Kleinen seiner Jünger Anlaß zur Sünde gibt, besser wäre, daß ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. - Matthäus 18:6
Dies ist sicherlich eine sehr bildreiche Sprache, daher muß sie eine besondere Bedeutung haben. Sie kann nur bedeuten, daß der Herr eine besondere Sorge für alle seine geweihten Heiligen trägt, und daß, wie arm, wie schwach, wie unwissend sie sein mögen, auch der Allerkleinste seiner Nachfolger unter seiner Aufsicht steht, und die Verletzung des Geringsten nicht unbestraft bleibt. Selbstverständlich wird es für den, der in das Meer versenkt wurde, noch ein Erwachen von den Toten geben, und so gibt es Möglichkeiten der Hilfe und Genesung für diejenigen, die den „Kleinen” des Herrn Anlaß zur Sünde geben. Trotzdem gibt es die Andeutung einer drastischen Bestrafung. Dies wird nicht das sein, von dem die Namenkirche bisher ausgegangen ist - ewige Qual - sondern etwas wie gerechte Vergeltung für jede böse Tat. - 2. Petrus 2:9
Von diesem Standpunkt aus gesehen können wir bereit sein anzunehmen, daß eine bedeutende Befriedigung der Gerechtigkeit notwendig wird, denn sicherlich wird eine beträchtliche Zahl der „Kleinen” des Herrn Verfolgungen erlitten haben. Und wie wir gesehen haben, kommen nicht alle diese Prüfungen von der Welt. Viele von ihnen kommen von der bekennenden Kirche Christi - von den „falschen Brüdern”. - Jesaja 66:5 und Matthäus 7:21 - 23
Jesus erklärte einst gegenüber solchen, daß sie eine große Enttäuschung erleben würden, wenn die Zeit der Vergeltung kommen würde. Er sagte: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan. Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt … .” Diese sind nicht würdig von dem Herrn als Auserwählte seiner Kirche, als Brautklasse, anerkannt zu werden. Wir werden uns aber freuen, wenn sie dennoch für würdig befunden werden kleinere Segnungen in seinem Königreich zu bekommen. Aber es wird für sie große Enttäuschung geben. Sie haben es verfehlt den größeren Punkt des Evangeliums zu erreichen - die Liebe.
Liebe für die Brüder
Es ist des Herrn Wille für alle seine Nachfolger, daß sie einander lieben, wie er sie geliebt hat. Johannes drückt dieses Gefühl aus, indem er sagt, daß, wie Jesus die Kirche liebte und sein Leben für die Kirche niederlegte, so auch seine Nachfolger ihr Leben für die Brüder niederlegen sollten. - 1. Johannes 3:16 Wenn dies die Norm der Liebe ist, die der Herr für sein Volk festgelegt hat, wie sehr werden bald einige hinsichtlich seines Willens enttäuscht sein, wenn sie diese Bedingung unbeachtet gelassen haben. Wenn sie anstatt die Brüder zu lieben und ihr Leben für sie niederzulegen, alles Böse gegen sie sagen, was dann? Dann sind sie falsche Brüder. Dann sind sie eine Gefahr für die wahren Brüder. Wie sehr benötigen es die wahren Nachfolger Jesu, sich selbst diese große Lektion einzuprägen - daß Liebe seinem Nächsten nichts Böses antut, daß Liebe mitfühlend, mitleidig und freundlich ist, sich nicht rühmt, sich nicht aufbläht, nicht nur ihr eigenes Interesse und ihre eigene Wohlfahrt sucht, sondern das Interesse und die Wohlfahrt der anderen.
Die höchste Prüfung unseres Glaubens zu Gott ist unsere Liebe zu Ihm. Und diese Liebe offenbart sich in unserem Wunsch, die Dinge zu tun, die Ihm angenehm sind. Wahrhaftig, es gibt nur wenig, was wir wirklich für den Allmächtigen tun können. Er ist so groß, und wir sind so nichtig! Aber wenn wir Seinen Geist der Liebe besitzen, dann werden wir alle die lieben, die Ihn lieben. Und unser Betragen Ihm gegenüber wird das wirkliche Gefühl unserer Herzen zeigen. So gesehen bewirken wir täglich unseren Lohn aus Sicht des Herrn, indem wir Ihm täglich zeigen, in welchem Maße wir Seines großen Lohnes würdig oder unwürdig sind.
Diejenigen, die in unserem Leittext als falsche Brüder erwähnt werden, waren gefährlich für die wahren Geschwister, aber sie kamen nicht augenblicklich zu dieser Einstellung. Es war ein Wachstum, eine Entwicklung. Der falsche Geist verdrängte allmählich das Rechte. Es ist gut, daß Christen diesen trügerischen Krebs bemerken, der an den Wurzeln der brüderlichen Liebe nagt, und der dazu führt, den Geist zu vergiften und die erwähnte böse Frucht hervorzubringen. Offenkundig sind in einigen Fällen ein Geist des Stolzes, ein sektiererischer Geist, ein Geist des Ehrgeizes die ausschlaggebenden Merkmale, die zu einem falschen Lauf der Dinge führen, der, wenn ihm erlaubt wird das Herz zu ergreifen, schlechte Früchte hervorbringen wird - solche, wie wir sie beschrieben haben. Sie werden falsche Brüder hervorbringen, Brüder, die verfolgen, die blind gegenüber dem wirklichen Geist ihres Meisters sind, eigenwillig und hochtrabend. - Judas 11 und 1. Mose 4:6 und 7
Laßt uns zunehmend vor dem Vordringen des Widersachers gegen uns als Neue Schöpfungen auf der Hut sein. Laßt uns zunehmend dem Geist unseres Meisters nacheifern und Sein Lob verkünden, der uns berufen hat aus der Finsternis zu Seinem wunderbaren Licht! In keiner Weise können wir dieses Lob besser zeigen als durch beispielgebendes Betragen in unserem täglichen Leben, den Lehren, die wir von ihm gelernt haben.
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