Das salzige Wasser wird gesund werden

„Und es wird geschehen, jedes Lebewesen, das da wimmelt - überall wohin der Fluß kommt, wird leben … dann wird das Salzwasser gesund werden.”

Das Tote Meer ist eine der bekanntesten Attraktionen des Landes Israel. Es ist der niedrigste Punkt auf dem Erdenrund, ungefär 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Es ist der tiefstgelegene Salzsee der Welt, der das salzigste Wasser mit 33,7 Prozent Salzgehalt enthält. Er enthält 8,6 mal mehr Salz als der Ozean. Aus diesem Grund können keine Lebewesen in ihm leben. In der Tat ist der Name „Totes Meer” sehr bezeichnend, weil es völlig lebensfeindlich ist.

Der Jordanfluß beförderte einst täglich 1,3 Billionen Kubikmeter Wasser in den See, der aber nicht überfließt, obwohl es keinen Ausgang gibt. In der letzten Zeit ist der Wasserzufluß durch menschliches Einschreiten sehr reduziert worden. Siebzig bis neunzig Prozent des Jordanwassers werden nun für menschliche Zwecke verwendet. Als ein Ergebnis schrumpft die Oberfläche des Toten Meeres. Die seichten Wasser am südlichen Ende des Meeres sind nun nur noch trockene Salzflächen.

Trotz der harschen Voraussetzungen des Toten Meeres hat Gott verheißen, daß es eines Tages mit Leben erfüllt sein wird. Der Herr sagt, indem Er einen Fluß beschreibt, der aus dem östlichen Tor des Tempels zum Toten Meer fließt: „Dieses Wasser fließt hinaus in den östlichen Bezirk und fließt in die Ebene hinab und gelangt ins Meer, in das salzige Meer, und das Wasser wird gesund werden. Und es wird geschehen, jedes Lebewesen, das da wimmelt - überall wohin der Fluß kommt - wird leben. Und es wird sehr viele Fische geben. Wenn dieses Wasser dorthin kommt, dann wird das Salzwasser gesund werden, und alles wird leben, wohin der Fluß kommt.” - Hesekiel 47:8 und 9

Im Kapitel zuvor läßt Gott den Fluß mehr im Detail beschreiben. Wenn der Fluß weiter nach Osten fließt, nimmt seine Tiefe zu von den Knöcheln an bis zu den Knien, dann bis zu den Lenden, um schließlich zu einem wilden Strom zu werden, der nicht überquert werden konnte. Es wird uns gesagt, daß es an seinen Ufern „sehr viele Bäume” gab. - Vers 7

Diese Beschreibung eines Flusses, der aus dem Tempel hervorkommt, findet sich auch in dem Buch der Offenbarung. „Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits (war der) Baum des Lebens, der zwölf (mal) Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, und die Blätter des Baumes (sind) zur Heilung der Nationen. Und keinerlei Fluch wird mehr sein; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein; und seine Knechte werden ihm dienen.” - Offenbarung 22:1 - 3

Königreichssegnungen

Der Fluß, der aus dem Tempel hervorkommt, stellt die Segnungen des Königreichs dar, die vom Himmel her ausgehen. Der Fluß ist am Anfang schmal, und das Wasser geht bis zu den Fußknöcheln und nimmt dann zu bis der Jordan zu einem reißenden Strom wird. Dies ist eine Darstellung, wie die Segnungen des Königreichs zu fließen beginnen werden, zuerst langsam, dann zunehmend, bis sie die ganze Menschheit umfassen. Die Bäume, die entlang der Ufer stehen, besitzen erstaunliche Qualitäten zur Stärkung. Es wird uns gesagt, daß „ihre Blätter zur Heilung der Nationen sind”. Dies ist ein Bild universaler Segnungen für alle Nationen. Es zeigt, wie die Menschheit von dem Gifthauch der Sünde und des Todes geheilt wird. Dort wird kein adamischer Fluch mehr sein, und die Bäume werden lebenserhaltend sein.

Jesus verband diese Tempelklasse mit seinen Nachfolgern, als er sagte, daß aus ihren Leibern „Ströme lebendigen Wassers” fließen würden. - Johannes 7:38, Sacharja 14:8 und 9 Die Kirche wird von Gott dazu benutzt werden lebengebende Wahrheiten, Führung, Disziplin und elterliche Liebe auszuteilen. Das Ergebnis wird eine Wende zum ewigen Leben für alle diejenigen bedeuten, die die Bedingungen der Weihung annehmen. Es wird ein großes Wachstum des Charakters geben, wie es durch die zwölf Männer angezeigt ist, durch das zwölfmalige Tragen von Früchten.

Der Fluß wird endlich direkt in das Tote Meer fließen, und das salzige Wasser süß machen. Was für ein liebliches Bild der völligen Wiederherstellung der Menschheit. Es beginnt mit einem schmalen Rinnsal und nimmt zu, bis es ein großer Fluß wird, und endet schließlich völlig in einem ganzen Meer, in welchem in der Vergangenheit kein Leben möglich war. Es wird dann ein Ort sein, an dem es Leben im Überfluß gibt. Das Tote Meer stellt bildlich das Grab dar, einen Platz, wo alle Menschen schließlich enden. Dort in dem Grab gibt es kein Bewußtsein, keine Gedanken, Diskussionen, oder Freude. Dort gibt es nur Ruhe. Indem es der niedrigste Ort auf Erden ist, unterstützt es passend den Gedanken, daß der Tod unser schlimmster Feind ist. Es ist der niedrigste Punkt, den irgendein Mensch erreichen kann. Das Tote Meer stellt bildlich die Tatsache dar, daß das Grab nie voll wird. Egal wieviel Wasser hineingeflossen ist, sind seine Ufer niemals überschwemmt worden.

Der hohe Salzgehalt des Toten Meeres erinnert uns an die vielen Tränen, welche der Mensch auf seinem steinigen Weg zum Tod vergossen hat. Viele Teile der Uferlinie sind mit weißem Salz überkrustet, das nach dem Verdampfen des Wassers übrigbleibt. Es hinterläßt den Eindruck einer Leichenblässe, die an Aussatz erinnert, ein anderes Symbol von Sünde und Tod.

Der Jordan

Doch was sehen wir, bevor das Tote Meer geheilt wird, bevor die Wasser des Tempels es zum Leben wiederherstellen? Wenn wir auf den Ursprung des Toten Meeres zurückgehen, so sehen wir den Jordanfluß. Er fließt von Norden her in das Meer. Wenn wir noch weiter nach Norden schauen, so sehen wir als Ursprung des Jordans den majestätischen Berg Hermon. Sein Name bedeutet „Hervorragend”, ein passender Name, weil es der höchste Punkt Israels an seiner nördlichen Grenze ist. Der Berg Hermon wird in Psalm 133:3 erwähnt. Dort wird der Heilige Geist Gottes beschrieben, der „wie der Tau des Hermon” herniedersteigt und Leben bringt. Wenn der Tau des Hermon der Heilige Geist ist, dann muß der Berg Gott selbst darstellen.

Die natürlichen Segnungen vom Berg Hermon sind der schmelzende Schnee und das Quellwasser, das von seinen Abhängen herabfließt. Wenn sich diese vereinigen, so formen sie den wunderschönen sprudelnden Jordanfluß. Wenn der Berg Hermon Gott darstellt und der Tau Seinen Heiligen Geist, dann mag der Jordan auch symbolisch etwas darstellen. Der Name Jordan bedeutet „Herabsteiger”. Es ist ein passender Name, denn der Jordan steigt vom höchsten Punkt in Israel bis zu dem niedrigsten Punkt der Erde herab.

Wie der Berg Hermon Gott darstellt, und das Tote Meer die Menschheit im Tode, so ist es vernünftig anzunehmen, daß der abwärtsführende Lauf des Jordan bildlich den Abstieg der Menschheit vom Leben in Gesundheit und Vollkommenheit in Eden fortlaufend bis zum Todeszustand darstellt.

Es gibt einige interessante Aspekte über den Abstieg des Jordan zu erwähnen. Als Erstes erkennen wir, daß fast drei Viertel des Flusses über dem Meeresspiegel liegen. Es gibt auch zwei Seen entlang seines Laufes. Der erste, der Hule-See, liegt nahezu auf der Höhe des Meeresspiegels. In biblischen Zeiten wurde er „Merom” genannt, mit der Namensbedeutung „erhöht”. Dies mag gut die Stellung der Menschheit vorschatten, wie sie in Vater Adam dargestellt ist. In seiner Vollkommenheit, dargestellt durch die Meereshöhe, war er erhöht, indem ihm die Herrschaft über „die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen”, gegeben wurde. - 1. Mose 1:28

Nachdem der Jordan den Hule-See verläßt, stürzt er schnell unter Meeresspiegelhöhe, und die Wasser werden sehr schlammig. Diese beiden besonderen Merkmale stellen den schnellen Abstieg der Menschheit in sündige Gedanken und Praktiken dar, wie dies in 1. Mose 6:5 erwähnt wird: „Und der HERR sah, daß die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag.”

Der schnelle abwärtsführende Lauf des Jordan wird dann am nächsten See, dem See von Galiläa (See Genezareth), aufgehalten. Obwohl die Wasser des Jordan ziemlich schlammig nach Galilea fließen, hat der See eine reinigende Wirkung, und die Wasser, die aus Galilea fließen, sind klar. Wie Galilea den Niedergang des Jordan verlangsamt, so können wir erkennen, daß die Flut in den Tagen Noahs den abwärts führenden Lauf der Menschheit verlangsamte. Sie hatte im wesentlichen einen reinigenden Effekt auf unser Geschlecht. Das Wort Galilea bedeutet „Kreis” oder „Umfang” und mag die bildliche Anwendung hier unterstützen. Gott benutzte einen Regenbogen, um Seinen Bund mit Noah zu bestätigen, niemals mehr eine weitere Flut zu veranlassen. Ein Regenbogen umfaßt tatsächlich einen vollen Kreis. Wir können kaum den vollen Kreis des Regenbogens beobachten, weil der untere Teil von der Erde verdeckt wird. Ein voller Regenbogen kann nur von demjenigen gesehen werden, der auf einem Berg steht oder in einem Flugzeug sitzt.

Nachdem der Jordan den See von Galilea verläßt, nimmt er einen stark gewundenen und gekrümmten Verlauf. Der abwärts führende Lauf der Menschheit setzte sich nach der Flut fort, als gewundener und gekrümmter Lauf der Sünde und Verderbtheit auf seinem Wege zum Toten Meer. Und so sehen wir in der Topographie Israels eine Illustration von Gottes Plan. Es beginnt auf Gottes heiligem Berg als dem Ursprung von Segnung und Leben. Er segnete den Menschen für kurze Zeit in einem Garten der Vollkommenheit, dargestellt durch den Hule-See. Die Darstellung setzt sich dann in dem sündenvollen abwärtsführenden Lauf des Menschen unter den Meeresspiegel fort, kurz unterbrochen bei dem See von Galilea. Wir sehen dort eine Reinigung des Geschlechts durch die Sintflut Noahs. Der Abstieg endet schließlich in dem See des Todes. Gott verheißt unser Geschlecht in den reinigenden Wassern, die aus Seinem Tempel hervorströmen, wiederherzustellen und aufzurichten.

Dem Salz überlassen

Es gibt einen letztes Merkmal dieses Bildes, das betrachtet werden sollte. Nach der Heilung des Toten Meeres wird uns gesagt: „Seine Sümpfe und seine Lachen (aber) werden nicht gesund werden. Zur Salzgewinnung sind sie bestimmt.” - Hesekiel 47:11

Lachen und Sümpfe weisen auf ein stehendes Gewässer hin. Diese ungeheilten Wasser stellen passend diejenigen der Menschheit dar, die, nachdem sie von den Toten auferstanden sind, beständig widerstehen werden irgendeinen Fortschritt zu machen, selbst nach jedem möglichen Beistand, der ihnen von Jesus und der Kirche gegeben wird. Nicht alle werden die Bedingungen des Königreichs annehmen. - Jesaja 65:20, Offenbarung 20:8 Nicht alle Herzen werden sich der Wahrheit und Gerechtigkeit weihen. Nicht alle Menschen werden dazu bereit sein ihr Leben Gott zu weihen. Diese werden kein ewiges Leben erlangen, sondern abgeschnitten im zweiten Tod, einem unbewußten Zustand von dem es keine Auferstehung geben wird. Diese werden „dem Salz überlassen”.

Wenn der letzte der Menschheit Vollkommenheit erlangen wird, wird Gottes Plan seine Erfüllung erreichen, und die einst schmutzigen Wasser, von denen wir alle geschmeckt haben, werden völlig geheilt und süß gemacht. Das Leben wird im Überfluß vorhanden sein und von allen zu leben geliebt werden.

„Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst!” - Offenbarung 22:17



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung