Die Wahrheit

„Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist); was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, auf daß eure Freude völlig sei. Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: daß Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber in dem Lichte wandeln, wie er in dem Lichte ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.” 1. Johannes 1:1 - 7

Was bedeutet es nun, in dem Lichte der Wahrheit zu wandeln? Vor langer Zeit stellte Pilatus an Jesus eine Frage, die von großem Interesse für uns alle ist. Er fragte: „Was ist Wahrheit?” Und uns hat Jesus, unser Herr, die Antwort auf diese Frage gegeben. Wir lesen sie in Johannes 17:17: „Heilige sie durch die Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.” So ist es auch. Es ist gerade so einfach wie das: die Bibel enthält die Wahrheit des Wortes Gottes. Aber das will nicht sagen, daß jeder, der die Bibel liest, die Wahrheit versteht. Nicht alle haben den Heiligen Geist, und ohne die Hilfe des Heiligen Geistes können göttliche Wahrheiten nicht verstanden werden. Nicht alle haben sich Gott geweiht, und der natürliche Mensch ist unfähig, die Dinge des Geistes Gottes zu empfangen und zu verstehen (siehe 1. Korinther 2:14) Wir brauchen den Heiligen Geist, um das Geistige zu verstehen. Die Heilige Schrift gibt die Zusicherung, daß der Heilige Geist uns in alle Wahrheit hineinführen und daß er uns das Zukünftige zeigen wird. (siehe Johannes 16:13) Die ganze Geschichte vom Plane Gottes ist die Geschichte der Wahrheit.

Der göttliche Plan der Zeitalter zeigt uns, daß es große Heilszeit-Wahrheiten gibt. Gewisse Wahrheiten sind wichtiger als andere. Es gibt Wahrheiten, die von bedeutenderem Gewicht sind. Dafür wollen wir ein Beispiel geben. In den Tagen Noahs gab es eine sehr wichtige Wahrheit. Diese Heilszeit-Wahrheit war die Verkündigung einer großen Flut. Die Forderung dieser Wahrheit, welche Noah verkündete, ging dahin, die Verbindung mit gefallenen Engeln zu vermeiden, und die Verheißung dieser außerordentlichen Kunde gipfelte in der Zusicherung, daß der Gläubige und Gott Gehorsame aus der Wasserflut errettet werde.

Diese Heilszeit-Wahrheit zu verwerfen bedeutete mithin, das Leben zu verwerfen und den Tod im Wasser zu erleiden. Denn lebenswichtige Wahrheit hat, wenn ihr Verständnis fällig ist, eine ungeheure Wirkung auf diejenigen, die ihr den gebührenden Einfluß auf ihr Leben einräumen.

Abraham hatte ein Gesicht, eine Vision. Es wurde ihm geboten, seine Heimat zu verlassen. Und wiederum hatte er eine göttliche Eingebung, die ihm gebot, seinen Sohn zu opfern. Diese göttlichen Anordnungen, die dem Abraham zuteil wurden, schatten große Heilszeit-Ordnungen im Plane Gottes vor. Ihre gehorsame Erfüllung brachten eine vollkommene Veränderung und Neugestaltung in Abrahams Leben. Jakob erkannte eine große Wahrheit, während Esau die Wahrheit verfehlte. Weil nun Jakob sie erkannte und sein Leben in Übereinstimmung mit ihr brachte, gewann er das Erstgeburtsrecht; Esau hingegen verlor es.

In den Tagen des Elia hieß die große, fällige Wahrheit: den Baal zu verwerfen und den wahren Gott, Jahwe, zu verehren. Heute spielt Baal keine Rolle mehr; andere Götter sind an seine Stelle getreten. Auf dem Berg Karmel wurde damals der wahre Gott, Jahwe, gerechtfertigt; den Gläubigen zum Segen - den Ungläubigen zum Verderben.

Wir stellen nun die Frage: welche wichtigen Heilszeit-Wahrheiten haben wir heute - in unserer Zeit - empfangen? Üben sie einen belebenden Einfluß auf uns aus? Gibt uns die Erkenntnis der Wahrheit Mut? Hat diese Wahrheit unser Leben verändert? Denn es ist doch so, daß die Wahrheit nicht nur eine „Ansicht” ist; sie ist eine Überzeugung. Die Wahrheit ist nicht nur eine Religion; sie ist Leben. Die Wahrheit ist nicht nur ein Glaube; sie ist auch Betätigung.

Beim ersten Advent unseres Herrn lautete die große Heilszeit-Wahrheit, daß Jesus der Christus, der Messias sei. In Matthäus 16:15 - 18 lesen wir: „Er sprach zu ihnen: Aber wer sagt ihr, daß ich sei? Simon Petrus aber antwortete und sprach: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes”. Und Jesus antwortete: „Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist”, und: „auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.”

Für uns in unserer Zeit bedeutet die „Wahrheit vom Sohne Gottes” aber Annahme der Philosophie des Lösegeldes in dem Opfer Jesu Christi; es bedeutet ein Verständnis des Lösegeldes und alles dessen, was damit zusammenhängt. Darin liegt ein großer Segen für die „ekklesia”, für die Herausgerufenen - und ein später erfolgender Segen für die ganze Menschenwelt. Diese Wahrheit ist es, die alle anderen Lehren der Heiligen Schrift reicher und vollkommener macht. Man kann nur schwer glauben, daß jemand, der die Wichtigkeit des Lösegeldes einmal verstanden hat, sich diese Wahrheit wieder entschlüpfen lassen könnte. Dennoch aber ist die Lehre vom Lösegeld nicht die einzige Wahrheit. Sie ist aber Mittelpunkt, von dem alle andere Wahrheitslehre ausgeht. Sie ist das Fundament, auf das die ganze göttliche Wahrheit aufgebaut ist.

Sollten wir nun hier halt machen und keine weitere Wahrheit mehr annehmen außer der Lehre vom Lösegeld? Wollen wir uns damit begnügen? Der Apostel Paulus jedenfalls dachte nicht so. Wenn auch nur wenige Menschen das Kreuz Christi so hoch achteten wie er, blieb er doch nicht nur bei diesem Zug der Wahrheit stehen. Denn in der Apostelgeschichte wie auch in seinen Briefen ermahnt er die Kirche immer wieder, zu einem klareren Verständnis des Wortes Gottes vorzudringen. Im dritten Kapitel des Epheserbriefes lesen wir in den ersten sechs Versen: „Dieserhalb ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für euch, die Nationen, - wenn ihr anders gehört habt von der Verwaltung der Gnade Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, daß mir durch Offenbarung das Geheimnis kundgetan worden - wie ich es zuvor in kurzem beschrieben habe, woran ihr im Lesen merken könnt mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus, welches in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht kundgetan worden, wie es jetzt geoffenbart worden ist seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geiste, daß die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte und Mitteilhaber seiner Verheißung in Christo Jesu durch das Evangelium.”

Hier ist eine der großen Wahrheiten der Apostelzeit enthalten, Heutzutage indessen macht es niemandem mehr Mühe zu verstehen, daß die aus den Nationen zur Miterbschaft mit Christo berufen sind. Damals war diese Erkenntnis noch ein Geheimnis, das erst durch den Apostel Paulus den Gläubigen zum Verständnis gebracht wurde. Für das jüdische Denken unter dem Gesetz war es zuerst schwer zu glauben, daß die Nationen dieselbe Einladung zur Miterbschaft mit Christo empfangen sollten. Aber, um „in der Wahrheit” zu sein, war es unerläßlich, jenen so tiefen Gedanken im Plane Gottes zu verstehen, den der Apostel als ein „Geheimnis” bezeichnete.

Nun aber leben wir in der Ernte des Evangeliumszeitalters. Wir haben „Speise zur rechten Zeit” empfangen. - Lukas 12:42 und Offenbarung 3:20 Gewisse Wahrheiten sind uns anvertraut worden, die speziell für die Zeit, in der wir leben, von Wichtigkeit sind. Nun fragt es sich: welchen Wert legen wir auf diese Wahrheiten? Betrachten wir sie nur als etwas, das wir „auch” glauben, oder sind sie uns etwas Notwendiges, das uns vom Herrn selbst für diese Zeit enthüllt worden ist? Sind diese Erntewahrheiten, die der Kirche Christi in dieser Endzeit geschenkt worden sind, ein Teil unserer Überzeugung, die uns geistige Lebenskraft vermittelt? Geben sie uns einen lebendigen Begriff von etwas, das wir ohne diese Wahrheiten nicht erfassen könnten?

Die Heilige Schrift sagt: „Glückselig eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.” Wir haben den Aufruf gehört: „Sammelt mir meine Frommen, die einen Bund geschlossen haben über Opfer!” Wir haben die Trennung des Weizens und des Scheinweizens in der Erntezeit gesehen, und wir wissen, daß der Weizen gesichtet werden wird. Und zu dieser Sichtung gehört auch die Prüfung, ob wir an dem festhalten, was uns anvertraut worden ist.

Lesen wir die Verse Hebräer 1:1 und 2: „Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende der Tage zu uns geredet in dem Sohne, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat.” Fragen wir uns doch: wer hat uns die Wahrheit gegeben? Wenn wir wirklich verstanden haben, wer uns die Wahrheit gegeben hat, werden wir auch verstehen, warum wir sie uns nicht entgleiten lassen dürfen.

In dem zuvor zitierten Anfang des Hebräerbriefes hören wir, daß Gott zu uns spricht in seinem Sohne. Der zweite Vers fährt fort mit „daher”, das heißt, weil Gott gesprochen hat, sollten wir noch ernstlicher achtgeben auf das, was wir gehört haben. Als wir die Aufforderung vernahmen, die Glaubensbetten unserer geistigen Kindheit zu verlassen, da wollten einige von uns noch versuchen, „Babylon zu heilen”. - Jeremia 51:9 Aber es konnte nicht geheilt werden, und darum haben wir es verlassen. Wir schritten aus der Finsternis der „Glaubensbekenntnis-Religion” in das Licht der Wahrheit. Jetzt wurden wir fähig, die Berufung Gottes in Christo Jesu zu verstehen und auch die künftigen Segnungen sowie die Aufrichtung seines Königreiches zu begreifen. Wegen dieser Wahrheiten, die uns geschenkt wurden, suchten wir uns Gott als bewährt darzustellen - als Arbeiter, die nicht beschämt zu werden trachten, indem sie das Wort der Wahrheit recht teilen.

Wir haben alles geprüft. Wenn einige denken, diese kostbaren Wahrheiten, die wir mit dem Worte Gottes in Übereinstimmung gefunden haben, als „Glaubensmeinungen” bezeichnen zu müssen, so laßt sie das tun. Wir haben alles geprüft, und wir möchten das festhalten, was gut ist. Wir sehen einen Unterschied zwischen den Wahrheiten, die Sein Volk empfangen hat und denen, welche anderwärts wohl nur schemenhaft erkannt werden. Die Wahrheitsbegriffe, die wir erkennen durften, sind für uns so anspornend, daß sie von unserem Leben Besitz ergriffen und unser ganzes Sein vereinnahmt haben. Und das ist etwas grundlegend anderes. Es ist etwas anderes, weil uns Heilszeit-Wahrheiten geschenkt worden sind, um verstanden, geliebt und gewürdigt zu werden. Einige mögen uns engherzig nennen, andere wiederum uns für „sektiererisch” halten. Wir wissen nur, daß wir ein großes Licht gesehen haben.

Wir möchten aber nicht so verstanden werden, als wollten wir heutzutage nur die jetzt fälligen Erntewahrheiten für wichtig halten. Das wäre nicht die Wahrheit. Alle von Gott eingegebene Wahrheit ist wichtig. Siehe dazu 2. Timotheus 3:16. Nehmen wir zum Beispiel die Weihung, die Lehre von der Hingabe an Gott. Das Verständnis für das, was „Weihung” bedeutet, ist heute genau so wichtig, wie es am ersten Pfingstfest war. Ohne ein tiefes Verstehen für „Weihung” und „Geistzeugung” würden wir nicht erkennen können, daß noch immer Menschen vom Heiligen Geist gezeugt werden. Selbst heute noch gibt es Menschen jeglicher Altersstufe, die zu einer Freude an der Wahrheit gelangen und alle Beweise eines klaren Verständnisses offenbaren, daß ihr Leben eine Frucht der Gnade Gottes ist. Sie geben ebenso viele Beweise dafür, daß sie Anteil an der hohen himmlischen Berufung haben wie andere, die schon lange Zeit diesen Weg gegangen sind.

Eine andere Wahrheit ist die Errettung in Jesu Christo. Unser Glaube an das Blut Christi ist heute ebenso notwendig, wie er es von jeher gewesen ist seit den Tagen von Pfingsten an. Auch das neue Gebot, das der Herr seinen Nachfolgern gab, ist während des ganzen Zeitalters das Gesetz der Neuen Schöpfung gewesen: „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe, und daran werden alle Menschen erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.” - Johannes 13:34 und 35 Dieses Gebot muß heute noch so hoch gehalten werden, wie es in den Tagen der Apostel hochgehalten worden ist.

Außer diesen wichtigen Dingen gibt es - wie wir schon besprochen haben - die fälligen Zeitwahrheiten. Wir leben in der Erntezeit des Evangeliumszeitalters. - Matthäus 13:39 Laßt uns nicht damit zufrieden sein, allein ein „gläubiger” Christ zu sein; laßt uns vielmehr „lebendige” Christen werden! Ernteweizen! Kinder Gottes, die eine geistige Vision der Zeit empfangen haben, in der wir leben. Manche sagen: alles, was nötig ist, ist: an Jesus Christus zu glauben und einander zu lieben. Das sind die einzigen Qualifikationen für die Sohnschaft. Alle anderen Lehren sind untergeordnet.

Darauf möchten wir antworten: was ist denn der Zweck der Ernte? Warum sind wir aus der Masse herausgerufen worden? Worin unterscheiden wir uns von anderen, die den Namen Christi bekennen? Es sind die Wahrheiten des göttlichen Erlösungsplanes, die den Weizen vom Scheinweizen getrennt haben. Diese Botschaft hat uns von der Welt getrennt - und sie hat uns von der verweltlichten Kirche getrennt. Und diese Erntewahrheit wird das Volk Gottes in seiner Absonderung erhalten bis zum Ende seines Laufes. Darum wollen wir sie hochhalten.

Laßt uns das Werk der Ernte nicht verkleinern und laßt uns die hohe Bedeutung der Erntewahrheiten nicht verringern! Der Teufel möchte sie uns rauben. Er möchte die Lehre vom Lösegeld wegnehmen. Er möchte uns die Freude an der Mitarbeit rauben, die da ist: „die Tugenden dessen zu verkünden, der uns berufen hat in sein wunderbares Licht”. Aber lassen wir das nicht zu!

Eine der ganz großen Wahrheiten wird vom Apostel Paulus im Kolosser 1:26 und 27 mit folgenden Worten ausgedrückt: „Das Geheimnis, welches von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist, denen Gott kund tun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses sei unter den Nationen, welches ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.”

Eine Wahrheit, verborgen von den Zeitaltern und den Geschlechtern her und jetzt euch geoffenbart, um ihr Geheimnis zu verstehen! Sie wurde uns gegeben, damit wir verstehen, was es bedeutet, wenn es heißt: „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit”. Sie ist uns geschenkt, damit wir ein Verständnis für das Wort bekommen: „in Christo” zu sein - daß der Christus nicht aus einem Glied besteht, sondern aus vielen, daß er der Gesalbte ist: Haupt und Leib.

Die Wahrheit ist uns gegeben, damit wir etwas von dem großen Sündopfer verstehen, an dem wir Anteil haben dürfen als eines der vielen Körner, die zerrieben werden müssen, um einen Laib zu bilden. Die Wahrheit ist uns gegeben, um ein Verständnis darüber zu gewinnen, was es bedeutet, „ … und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist von den Drangsalen des Christus für seinen Leib”, die wahre Kirche - Kolosser 1:24 - um Kenntnis darüber zu erlangen, was das Schriftwort besagt: „Deshalb laßt uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend.” - Hebräer 13:13 Und schließlich ist uns die Wahrheit dafür gegeben, damit wir die Notwendigkeit begreifen, mit dem Herrn zu sterben, auf daß wir auch mit ihm leben möchten; mit ihm zu leiden, auf daß wir Teilhaber seiner Herrlichkeit werden dürfen, um die Menschheit mit der Fülle ewigen Lebens zu segnen.

Dies alles sind Teile unserer Wahrheits-Schau. Ist es verwunderlich, daß wir sie für so kostbar halten? Sind nicht alle diese Einzelheiten wichtig für unseren Glauben? Sollten wir auch nur eine davon zurücklassen?

Wir leben am Tage der Gegenwart des Menschensohnes, und es ist der Auftrag der Kirche, die Botschaft vom Königreich zu verkünden, das nun bald von Meer zu Meer und von den Strömen bis an das Ende der Welt aufgerichtet werden wird. In Jesaja 52:7 und 8 lesen wir: „Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen, der frohe Botschaft bringt, der Frieden verkündigt, der Botschaft des Guten bringt, der Heil verkündigt, der zu Zion spricht: dein Gott herrscht als König! Stimme deiner Wächter! Sie erheben die Stimme, sie jauchzen insgesamt; denn Auge in Auge sehen sie, wie Jahwe Zion wiederbringt.”

Beim ersten Advent lautete der Auftrag des Meisters: „Gehet, saget es den anderen, daß ich auferstanden bin.” Und jetzt lautet die Botschaft: Gehet, saget es anderen, daß ich da bin!

In 1. Korinther 4:1 und 2 lesen wir: „Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes. Übrigens sucht man hier an den Verwaltern, daß einer treu erfunden werde.” Lange hat man diese Schriftstelle als auf die Verwaltung von Geld und anderen irdischen Dingen angewandt. Sicherlich schließt eine gute Verwalterschaft auch eine gewissenhaft Verwendung von Geld, Zeit und Talenten in sich ein. Doch nach dem vorstehenden Schriftwort bezieht sich unsere Verwalterschaft hauptsächlich auf geistige Dinge. Es besagt, daß wir als Diener Christi Verwalter der Geheimnisse Gottes sind. Wir sind Verwalter der Geheimnisse der Wahrheit, die uns der Herr anvertraut hat. Und von Verwaltern wird erwartet, daß sie treu sind.

Wir meinen, daß die Maßstäbe der christlichen Gemeinschaft breit sein sollten. Wenn jemand gegen andere duldsam sein sollte, so sollen wir es sein. Sind wir „Erwachsene in Christo”? Dann wollen wir alle Zeit ein weites und liebevolles Herz haben für alle, die noch „Kindlein” in Christo sind. Es ist uns ein Anliegen, mit einem jeden Gemeinschaft zu pflegen, der bekennt, an den Tod und die Auferstehung Jesu Christi zu glauben. Aber im gleichen Sinne glauben wir, daß die Verantwortlichkeit jeder einzelnen Versammlung dahin geht, dafür zu sorgen, daß ihre Ältesten und Lehrer die gegenwärtige Wahrheit erkennen und hochhalten. Wenn wir darin sorgfältig sind, wird die himmlischen Weisheit, die uns der Herr geschenkt hat, nicht von seiner Kirche weichen.

Laßt uns ernstlich kämpfen für den einmal den Heligen überlieferten Glauben! Laßt uns das Bekenntnis unseres Glaubens ohne Wanken festhalten - standhaft bis zum Ende; denn dann werden wir durch die Kraft Gottes bewahrt werden im Glauben zur Errettung.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung