Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis

In dem Wort Gottes haben die Begriffe „Licht” und „Finsternis” eine besondere Bedeutung. Die Schrift spricht von den „Söhnen des Lichts” und den „Söhnen der Finsternis” und unterscheidet mit diesen Begriffen „Gut” und „Böse”.

Diese klare Linie findet auch im Gesetz, daß Gott Seinem Volk Israel am Sinai gab, seine Fortsetzung. Die Befolgung des Guten bringt Segen und die Befolgung des Bösen den Fluch. Die Befolgung der Gesetze Gottes bringt Leben und die Nichbefolgung den Tod. Und so stellte auch Mose fest, nachdem er dem Volk das Gesetz in allen seinen Forderungen vorgelegt hatte: „Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf: Das Leben und den Tod habe ich dir vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen.” - 5. Mose 30:19

Der Ewige hat uns Menschen die Entscheidung überlassen, das Leben zu wählen oder den Tod, dazwischen gibt es keine Lösung, denn unser Schöpfer ist nicht ein Gott der Kompromisse, sondern der klaren Entscheidungen für Ihn und Seine Gesetze oder gegen Ihn und Seinen Plan.

Adam wurde als erster Mensch vor die Wahl gestellt, Gottes Gesetz im Garten Eden zu beachten und ewig zu leben oder zu mißachten und damit verflucht und vom ewigen Leben abgeschnitten zu werden. Auch unser Herr, der als der Sohn Gottes das Abbild des Vaters in den Himmeln ist und Sein Wort, lehrte uns dieses Prinzip der Trennung der Interessen zu beachten, als er sagte: „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen.” - Matthäus 6:24

Es ist die typische Handlungsweise Satans, diese Trennung aufzuheben und das Gute mit dem Bösen zu vermischen, das Licht mit der Finsternis und die Wahrheit mit der Unwahrheit. Obwohl er der Fürst der Finsternis ist, erscheint er den Menschen gern als „Engel des Lichts”. Es ist seine Methode zu verwirren und zu täuschen und einen Mischwein der Wahrheitslehren anzubieten, um die Menschheit für geistige Dinge betrunken zu machen. - Offenbarung 17:3 und 18:3

Jesus offenbarte diese Praktiken Satans in dem kürzesten seiner Gleichnisse wie folgt: „Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.”

Während das Mehl oder Feinmehl für Reinheit und Heiligkeit steht, steht der Sauerteig für die Sünde. Auch hier entsteht eine Mischung von gut und böse, die nicht im Sinne Gottes ist.

Der Prophet Jesaja warnt sein Volk mit den Worten: „Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und das Licht zur Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem.” - Jesaja 5:20

Und auch Jakobus zieht diese scharfe Grenzlinie von Dingen, die nicht zusammen gehören, wenn er sagt: „Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor.” - Jakobus 3:11

Als eine solche Quelle gilt das Herz des Menschen. Ist der Mensch heilig und Gott geweiht, so sollten nicht nur seine Worte sondern auch seine Taten entsprechend heilig sein.

Jesus, der in den Herzen der Menschen lesen konnte, bemerkte oft einen Widerspruch zwischen den Worten und Beteuerungen der Menschen und ihren bestätigenden Handlungen. Dies betraf besonders die Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich selbst als besonders heilig und selbstgerecht sahen, die aber von unserem Herrn mit den Worten kritisiert wurden: „Sie sagen es, aber sie tuns nicht.”

Auch aus menschlicher Sicht gilt der Mensch, der nicht zu seinem Wort steht, als unzuverlässig und verwerflich. In unserer heutigen Welt sind Kompromisse sehr beliebt. Kaufleute handeln ihre Preise aus und kommen dabei zumeist nur zu einem Kompromiß ihrer Vorstellungen. Der eine weicht von seiner Grundüberzeugung ein wenig ab und der Gegenspieler tut das gleiche und man trifft sich in der Mitte - beide sind sowohl Gewinner als auch Verlierer.

Was der vom Geist des Widersachers verblendeten Welt erlaubt ist, kann nicht für die Heiligen Gottes gut sein, denn die Interessen der Welt und der Wahrheit sind zumeist entgegengesetzt. Um sich mit seinem Wort nicht auf ein „Ja” oder ein „Nein” festzulegen, hat der Mensch zu einigen unbestimmten Wortschöpfungen gegriffen. Aus dem „Ja” oder „Nein” ist ein Ja und Nein geworden, ein J-ein, wie man spöttisch sagt. Als Nachfolger Christi sollten wir uns jedoch unbedingt an die Worte Jesu halten, der uns zu einer klaren Unterscheidung von Ja und Nein auffordert: „Es sei aber eure Rede: Ja, ja! Nein, nein! Was aber darüber hinausgeht, ist vom Bösen.” - Matthäus 5:37

Paulus greift diese Worte Jesu im Brief an die Korinther auf: „Gott aber ist treu (und bürgt dafür), daß unser Wort an euch nicht Ja und Nein (zugleich) ist. Denn der Sohn Gottes, Christus Jesus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist ein Ja geschehen. Denn so viele Verheißungen Gottes es gibt, in ihm ist das Ja, deshalb auch durch ihn das Amen.” - 2. Korinther 1:18 - 20

Jesus sagte, daß alles, was über ein Ja oder ein Nein hinausgeht vom Bösen ist. Was können wir darunter verstehen?

Viele Menschen neigen zu großen Übertreibungen oder zu Untertreibungen. Eine Mutter sagt beispielsweise zu ihrem Kind: „Das habe ich dir schon hundertmal erklärt”, während es in Wirklichkeit das zweite oder dritte Mal ist. Als wahre Christen sollten wir uns vor solchen Übertreibungen hüten, weil sie nicht der reinen Wahrheit entsprechen, sondern vielmehr den Praktiken Satans, der in der Schrift als der Vater der Lüge bezeichnet wird.

Laßt uns dem Beispiel unseres Herrn folgen, der, als er vor Pilatus stand, nicht viele Worte zu seiner Verteidigung gebrauchte, sondern dem Statthalter Roms mit den einfachen und zutreffenden Worten antwortete: „Du sagst es!” - Matthäus 27:11



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