Des Christen Leben und Lehre |
Die bewahrende Macht Gottes
„Endlich aber seid alle gleichgesinnt, mitleidig, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, demütig, und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, daß ihr Segen ererbet.” 1. Petrus 3:8 und 9
„Denn Jahwe, dein Gott, wird dich segnen.” - 5. Mose 15:6
„Jahwe, dein Gott, wird mit dir sein, wie er mit Mose gewesen ist.” - Josua 1:17
„Und er sprach: Mein Angesicht wird mitgehen, und ich werde dir Ruhe geben.” - 2. Mose 33:14
„Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.” - Psalm 16:11
„Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, die Aufrichtigen werden vor deinem Angesicht wohnen.” - Psalm 140:13
„Nahet euch Gott, und er wird sich euch nahen.” - Jakobus 4:8
„Brüder, freuet euch, werdet vollkommen, seid getrost, seid eines Sinnes, seid in Frieden, und der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein.” - 2. Korinther 13:11
„Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seiner Herrlichkeit tadellos darzustellen vermag mit Frohlocken, dem alleinigen Gott, unserem Heilande, durch Jesum Christum, unseren Herrn, sei Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt vor aller Zeit und jetzt und in alle Ewigkeit! Amen.” - Judas 24 und 25.
Gott sprach zu Mose, dem heiligen Mann Gottes, am brennenden Dornbusch. In 2. Mose 3:12 lesen wir, was Gott zu Mose sagte, als Er ihn aussandte. Er sagte: „Denn ich werde mit dir sein.” Und diese Worte sind auch heute, im Jahre 2010, eine Belebung für uns, wenn wir den Willen Gottes weiterhin ausführen - in Prüfungen, Schwierigkeiten, und in Zeiten des Segens. Er sagt zu uns: „Denn ich werde mit dir sein”. Und wenn Gott mit uns ist - wer kann gegen uns sein?
Mose verließ den Dornbusch, um Schwierigkeiten, Prüfungen, Verdruß und Enttäuschungen zu begegnen, aber wir sind sicher, daß er sich bei diesen Gelegenheiten der Bedrängnis und Besorgnis an die Worte Gottes erinnerte: „Denn ich werde mit dir sein.” So ertrug er seine Erfahrungen - und da Gott mit ihm war, behielt er die Oberhand bei allen scheinbar unüberwindlichen Hindernissen und führte das Volk Gottes in die Freiheit. Und wer kann sagen, was die Zukunft für dich und für mich bringt? Prüfungen, Schwierigkeiten, Enttäuschungen, Entmutigungen. Sie müssen kommen - sogar Verlassenheit. Auch diese kommt. Aber in solchen Erfahrungen ist es unser Vorrecht - ja, unsere Pflicht - unsere Augen zu unserem Vater im Himmel zu erheben und Seine Verheißung in Anspruch zu nehmen: „Ich werde mit dir sein.” Denn dies wird schließlich Sieg bedeuten, den endlichen Eingang in das verheißene Land unserer gesegneten Hoffnung. Ohne den Herrn können wir nichts tun. Ist Er aber mit uns, können wir jede Schwierigkeit des Lebens überwinden, die uns begegnet. Ja, wir vermögen alle Dinge durch den, der uns kräftigt.
Gott stärkte Moses Glauben. Er gab ihm ein Bewußtsein Seiner Gegenwart durch verschiedene Zeichen und Vorsehungen. Als Er aus dem brennenden Dornbusch zu ihm sprach, wurde dieser für Mose zu einem Zeichen der Gegenwart Gottes - der Macht Gottes in seinem Leben. Mose verließ den brennenden Busch mit den Worten Gottes, die ihm im Ohr klangen. Diese Worte gaben ihm Gewißheit. Er erkannte, daß Gott seine Wege leitete, und diese Gewißheit machte ihn stark. „Denn ich werde mit dir sein”, war Gottes Verheißung an Mose. Mögen diese Worte auch uns mit Kraft ausstatten, stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Der Psalmist sagt: „Gott - sein Weg ist vollkommen; Jahwes Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen. Denn wer ist Gott, außer Jahwe? Und wer ein Fels, als nur unser Gott?” - Psalm 18:30 und 31 Wiederum ein anderes Psalmwort lautet: „Doch ich bin stets bei dir; du hast mich erfaßt bei meiner rechten Hand; durch deinen Rat wirst du mich leiten und nachher, in Herrlichkeit, wirst du mich aufnehmen.” - Psalm 73:23 und 24
Einige der wichtigsten Erfahrungen im Leben sind, unsere eigene Unzulänglichkeit, unseren eigenen Mangel an Weisheit und unsere eigene Bedürftigkeit zu erfahren. In der Kindheit konnten wir Rat bei unseren Eltern suchen. Im fortgeschrittenen Alter suchten wir Rat bei unseren Freunden. Mancher ist gut gewesen, mancher auch nicht so gut. Sicherlich ist keiner vollkommen gewesen, denn jeder menschliche Rat wird durch die Unvollkommenheit des Ratgebers beeinflußt.
Aber nachdem wir von der Gnade Gottes erfahren haben, nachdem wir von Seiner Vorkehrung durch Christus zur Vergebung unserer Sünden erfahren haben, nachdem wir von Seinem Plan zur Versöhnung mit Ihm erfahren haben, nachdem wir annehmbar, gerecht, vor Gott durch Weihung gerechtfertigt worden sind durch das uns zugerechnete Verdienst des Blutes Jesu - haben wir gefunden, daß wir als Söhne Gottes mehr denn je Rat brauchen: guten Rat, zuverlässigen Rat. Niemand in der ganzen Welt kann ihn uns geben, denn der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist der Welt, der Weisheit der Welt und dem Geist der Welt entgegengesetzt. Doch was für eine wunderbare Zusicherung haben wir, daß unser Himmlischer Vater uns durch Seinen Rat leiten und nachher in Herrlichkeit aufnehmen will.
Wir haben Seinen Rat in Seinem Wort gefunden - gegeben durch Inspiration, gegeben zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Berichtigung von Irrtum, zur Unterweisung in richtiger Lebensführung, damit wir heranreifen und zu jedem guten Werk befähigt werden. Und Seinem Rat zu folgen, bringt Trost und Freude. Natürlich zwingt uns niemand, Seinem Rat zu folgen. Befindet sich unser Herz in einem Zustand, in dem es nicht weiß, was gut für uns ist? Genügt es uns bereits, was wir an Erkenntnis und Verständnis gewonnen haben? Empfinden wir, daß wir uns auf unseren eigenen, jetzigen Grad an Weisheit verlassen können? Wenn es tatsächlich so ist, dann seien wir vorsichtig! Israel schlug diesen Weg ein, und sein Haus wurde „öde” gelassen. So können auch wir durch einen Rat des Widersachers abgelenkt werden.
Laßt uns für ein paar Augenblicke einige Seiner weisen Ratschläge hören. „Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt den Zorn.” Das ist ein guter Rat, ein einfacher Rat, nicht wahr? Es ist zwar wohl nicht immer leicht - doch wenn wir Gottes Rat folgen, werden wir erkennen, daß Er mit uns ist: in unserer Versammlung, in unserem Geschäft und in unserem Heim.
Es heißt auch: „Setze, Jahwe, eine Wache meinem Munde; behüte die Tür meiner Lippen.” Wer auf den Rat des Herrn hört, wird finden, daß es der beste Weg ist, erfolgreich im Einverständnis mit Seinem guten Rat zu sein, wenn unser Herz mit Liebe und guten Gedanken erfüllt ist. Das bezieht sich nicht nur auf unsere Liebe für Gottes Volk, sondern gilt ganz allgemein auch für alle anderen. Denn der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.
Und hier, bitte, ist ein weiterer guter „Rat”. „Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die Sanftmütigen Seinen Weg.” Wir alle wünschen gutes, heiliges Recht. Wir alle wünschen, Gottes Weg mit uns zu wissen. Dies können wir haben! Es ist einfach. Dazu ist es lediglich notwendig, daß wir sanft, belehrbar sind. Wenn wir aber vor den Menschen oder gar vor den Geschwistern etwas „zu sein” glauben - wenn wir auf uns oder unsere Erkenntnis stolz sind, werden wir uns niemals der Führung des Herrn unterwerfen. Manche Menschen lernen nie etwas, weil sie schon alles wissen. Warum sich also mit Zuhören plagen? Wenn wir „heiliger” sind als du in Wort und Wandel, wird die Schönheit und Fülle dieses Rates uns wahrscheinlich verlorengehen. Wenn wir aber sanft, demütig und niedriggesinnt sind, so hat Gott verheißen, uns im Recht zu leiten. Er hat verheißen, uns Seinen Weg zu lehren.
Hier ist ein weiterer Rat - Hebräer 10:24 und 15: „Laßt uns aufeinander acht haben zur Anreizung, zur Liebe und zu guten Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet.” Auf diesen Rat wollen wir gerne hören. Wir sollten entschlossen sein, von allen Gnadenmitteln vollen Gebrauch zu machen, die der Herr für Sein Volk vorgesehen hat. Zu diesen gehört auch das Vorrecht, sich mit denen zu versammeln und geistige Gemeinschaft zu genießen, die des gleichen, kostbaren Glaubens sind. Wir erfreuen uns der Gemeinschaft Gottes. Wir erfreuen uns der Gemeinschaft mit Seinem Sohne. Und wir wollen uns auch völliger Gemeinschaft mit denen erfreuen, die zu unserer eigenen Versammlung gehören. Sie sind natürlich nicht vollkommen. Aber auch ich und du nicht. Es ist jeder Mühe wert, diesem Rat Gottes zu gehorchen; es sollte uns ein Herzensbedürfnis sein.
Ja, unser großer Ratgeber hat uns hunderte solcher Ermahnungen gegeben. Sie sind voller Weisheit und Segen und guter Anleitung für uns. Alle Sanftmut, die wir nach Seinem Rat haben sollen - alle Geduld, alle Freundlichkeit ist nur dazu bestimmt, den Geist der Liebe, welcher das Band der Vollkommenheit ist, in uns zu pflegen und zu voller Entwicklung zu bringen. Denn Liebe bindet alles völlig zusammen. Liebe allein stellt den Herzenszustand dar, der Gott annehmbar ist. Es ist Liebe, die sagt: „Deinen Willen zu tun, ist meine Lust.” Es ist Liebe, welche sagt: „Zeige mir den Weg, den ich gehen soll.” Kannst du, kann ich dies sagen, wenn die Erfahrungen des Lebens an uns herantreten? Deshalb laßt uns an die Zusicherung denken: „Durch deinen Rat wirst du mich leiten, und nachher, in Herrlichkeit, wirst du mich aufnehmen.” Denn Gott, unser himmlischer Vater, ist unser Ratgeber, der uns auf rechtem Wege leitet. Der Psalmist sagt: „Jahwe werde ich preisen, der mich beraten hat. Ich habe Jahwe stets vor mich gestellt; weil Er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken.” In Hebräer 13:20 und 21 finden wir diese Worte: „Der Gott des Friedens aber, der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blute des ewigen Bundes, vollende euch in jedem guten Werke, um Seinen Willen zu tun, in euch schaffend, was vor Ihm wohlgefällig ist.”
So möge denn der Gott des Friedens mit uns sein. Es gibt zwei Arten von Frieden im Leben eines Christen. Beide kommen von Gott. Zuerst haben wir den Frieden der Versöhnung. Wir wurden in Feindschaft mit Gott geboren. Aber durch Gehorsam der Einladung gegenüber: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz” und durch Weihung sind wir durch das Verdienst des Opfers unseres Meisters Gott annehmbar gemacht worden. Bekleidet mit der Gerechtigkeit unseres Herrn sind wir zugerechneterweise vor Gott gerecht geworden - gerecht, gerechtfertigt, versöhnt mit Gott, und deshalb in Harmonie, in Frieden mit Ihm. Er zeugt uns durch Seinen Geist, und wir sind Söhne Gottes.
Doch so wunderbar auch dieses Werk der Versöhnung ist - es hängt noch mehr mit dem Frieden zusammen, den Gott gibt, als nur diese grundlegende Familien-Verwandtschaft. Er gibt auch Ruhe des Herzens, das Freisein von geistiger Unruhe, Ruhe der Seele, Frieden und Ruhe des Geistes. „Der Gott des Friedens” ist niemals beunruhigt, niemals bestürzt, niemals verwirrt. Nicht, weil es keine Unordnung in Seinem Bereich gibt - keine Rebellion. Satan ist mehr als sechstausend Jahre in offener, trotziger Rebellion gewesen. Nicht, weil Gott den menschlichen Problemen gegenüber gleichgültig ist. Denn wenn Er dies wäre, hätte Er nicht Seinen Sohn gesandt. Er hat Frieden, weil Er weiß, daß Seine Pläne nicht wanken werden. Seine Absichten werden nicht fehlschlagen. Er kennt das Ende von Anfang an -„Gott ist Licht, und in Ihm ist gar keine Finsternis.” Aus Seinen reichen Quellen der Macht und Weisheit, aus dem vollkommenen Gleichgewicht von Gerechtigkeit, Weisheit, Liebe und Macht entspringt der Friede, den Gott besitzt. Es ist wichtig für dich und mich, zu wissen, daß Er uns Seinen Frieden ver-heißen hat. Herrscht in unserem kleinen Bereich Unordnung, Disharmonie oder Zwietracht? Oder geben wir vielleicht ungewollt Anlaß dazu, daß unsere lauteren Beweggründe mißverstanden werden können?
Gott hat verheißen, Seine Macht für uns zu gebrauchen, und „der feste Grund Gottes steht”. Wenn unser Glaube die Macht Seines Friedens erkennt, werden auch wir Frieden und Ruhe in Ihm haben. Sein Friede und Seine Gelassenheit sind die Grundlage unserer Ruhe. Ja, möge der Gott des Friedens stets in unseren Herzen wohnen - an jedem Tage und in jedem Jahre, das noch für unsere Pilgerschaft übrigbleibt. Und ebenso, wie Jesus mit Kleopas und dem anderen Jünger auf dem Wege nach Emmaus wandelte, möge der Himmlische Vater auch mit dir und mit mir unseren Lebensweg wandeln. Und ebenso, wie die Herzen der beiden brannten, als Jesus ihnen das Licht der Wahrheit darlegte, so mögen auch unsere Herzen in uns brennen, wenn der Vater mit uns wandelt und mit uns spricht und uns sagt, daß wir Sein Eigentum sind und wir mit Ihm auf dem Wege reden können.
Das Vorrecht des Gebetes ist groß. Bei unserem Wandel erinnert Er uns an Seine Verheißungen - daß Er uns niemals verlassen noch versäumen wird, daß Seine Gnade stets genügen wird. Und wir können uns vorstellen, daß Er sagt, während wir gemeinsam dahinziehen: „Denkt daran, daß ich euch außer diesen Zusicherungen einige als Apostel gegeben habe, einige als Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, zur Auferbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus.” - Epheser 4:11 und 13 Bei unserem Wandel mit Ihm mag Er sagen: „Diese Apostel und Propheten habe ich durch meinen Geist und die Kraft meines Geistes bewegt. Sie waren inspiriert, um euch mein Wort zu geben.”
Dann kann Er in Momenten, in denen wir versucht werden, zu uns sagen: „Es kann ein Verlangen entstehen, eigene ungute Gedanken zu haben. Aber du weißt, daß alles, was du als Wahrheit festhältst, in Harmonie mit meinem inspirierten Wort sein muß. Du kannst versucht sein, dich auf Menschen zu verlassen - Götzen anzubeten oder dich auf die Überlieferungen von Ältesten zu verlassen, wie das so viele in Israel taten. Dadurch kannst du die Selbständigkeit des Denkens verlieren, die für das Wachstum in Gnade und Erkenntnis so nötig ist.” Deshalb mag Er andeuten, daß wir jedesmal ein „So spricht der Herr” für das verlangen sollten, was wir festhalten, als Wahrheit festhalten. „Zum Gesetz und zum Zeugnis! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, so gibt es für sie keine Morgenröte.” - Jesaja 8:20
„Du weißt”, so könnte Gott weiter sprechen, „es ist ein Vorrecht, die Wahrheit zu besitzen. Sie hat große Freude gebracht, aber die Wahrheit liegt nicht auf der Oberfläche. Du hast die Wahrheit”, sagt er, „weil ich sie dir geoffenbart habe. Du batest um Wahrheit, du hast das Wort studiert und bist von mir gebilligt worden. Deshalb habe ich dir durch meinen Geist gestattet, das Wort der Wahrheit recht zu teilen. Aber sei nicht zufrieden mit dem, was du bis jetzt erlangt hast. Denn: Wie oft man auch darin gräbt, immer neuen Schatz man hebt; das belebt die Freude beim Wandel in dem Lichte. Du siehst, jeder, der mit Gott in dem Lichte Seines Wortes wandelt, übt eine Macht aus, die weise gebraucht werden muß. Er muß sich selbst die Frage stellen: Habe ich den Glauben, für die Wahrheit einzutreten, selbst wenn ich weiß, daß mein Standpunkt bei manchen unbeliebt ist? Habe ich die Kraft, den Mut, nach Wahrheit zu suchen? Alle haben ihn nicht.”
Doch welch ein Lohn liegt in den Worten unseres Meisters verborgen: „Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden.”
Eine weitere wichtige Schriftstelle finden wir in 1. Korinther 3:9: „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.” Mit diesen Worten weist der Apostel auf einen Dienst hin, in dem die eigene Person in den Hintergrund tritt. „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben”, sagt Paulus. „Mitarbeiter Gottes” - das ist ein hoher und ein ehrenvoller Auftrag. Er ist dir und mir gegeben - jedem Kinde Gottes. Wir alle haben die vergeblichen Anstrengungen und vergeudeten Kräfte im Predigen von Irrtum erlebt. Der Begriff „Mitarbeiter” ist anders, viel bedeutungsvoller. Es heißt: zusammenarbeiten mit Gott. Dabei hängen alle Ergebnisse und jegliches Wachstum nicht von uns ab, sondern von unserem Partner in diesem Dienst. Gott ist es, der das Wachstum gibt.
Geistige Gemeinschaft und geistiger Dienst sind die Quellen so vieler Freuden eines Christen, und gleichzeitig die Befriedigung seines Lebens. Ein tüchtiger Mitarbeiter Gottes sollte zuerst studieren, was der erste und oberste Mitarbeiter, Jesus Christus, tat. Jesus wünschte nur das zu tun, was der Vater von ihm erwartete: „Siehe, ich komme, in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben, um deinen Willen, o Gott, zu tun.” Diese innere Haltung des Herrn sollte mit Seinem Beistand auch der Grundton unseres Dienstes sein. Das Tun des Willens Gottes ist das erste Erfordernis. Die Arbeit mag nicht immer nach unserem Geschmack sein. Aber das Tun des Willens Gottes sollte immer nach unserem Geschmack sein. Manchmal läßt uns der Herr etwas ernten, und das macht Freude. Wir sehen Resultate von unserer Arbeit, und das ist eine gute Belohnung. Aber meistens besteht unser Werk im Pflügen, Säen, Jäten, Bewässern und geduldigem Warten. Doch die Haupttriebfeder zur Tätigkeit ist immer: „Deinen Willen, o Gott, zu tun, ist meine Lust.”
Der Meister ging von Stadt zu Stadt und predigte die gute Botschaft. Matthäus 9:35 lautet: „Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches.” Wir haben dasselbe Vorrecht. Laßt uns gemeinsam zusammenarbeiten mit Gott, und Gott wird mit uns sein, wenn wir mit diesem Entschluß tätig sind. Nicht in Uneinigkeit, sondern in Einigkeit.
Das Geheimnis unserer Kraft ist die Erkenntnis unserer Bedürftigkeit. Wenn wir unsere eigene Unzulänglichkeit fühlen, dann kann Gott in uns wirken, damit wir das tun können, was Er will. Wenn wir das Stadium der Hilflosigkeit empfinden - was sollen wir dann tun? Aufgeben? Sich selbst bemitleiden? Oder sollen wir die Tür öffnen durch Gebet und den Herrn einlassen, um Ihn in uns wirken zu lassen? „Vor deinem Angesicht ist Fülle von Freude, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar” - Psalm 16:11
Möge nun Gott mit uns sein, in unseren Prüfungen, in unseren Siegen, in Zeiten der Not und in Zeiten der Freude. Ja, möge Gott in jeder Erfahrung des Lebens mit uns sein, bis wir Ihm von Angesicht zu Angesicht begegnen. Durch Seinen Rat leite er dich, mit Seinen Schafen führe Er dich sicher. Unter Seiner Flügel Schutz berge Er dich. Das tägliche Manna schenke Er dir. Wenn des Lebens Gefahren dich umgeben, legt Er Seinen Arm unfehlbar um dich. Er läßt Sein Banner über dir wehen. Er schlägt die drohenden Todeswogen vor dir.
„Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!” - 2. Korinther 13:13