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Henoch, Methusala und Lamech
Henoch, Methusala und Lamech waren die letzten Patriarchen vor Noah in der Geschlechterfolge von 1. Mose, Kapitel 5. Henoch wird vom Apostel Judas als „Henoch, … der siebte von Adam an” erwähnt, der von dem kommenden Gericht prophezeite. - Judas 1:14 Das Gericht, von dem hier die Rede ist, war die Sintflut. Daß aber Judas sie erwähnt, deutet darauf hin, daß das Gericht auch auf etwas Zukünftiges nach den Tagen Judas anzuwenden ist. In Matthäus 24 benutzt auch Jesus die Umschreibung des Flutgerichtes, um die noch kommenden Gerichte darzustellen - zum einen das Gericht über die Israeliten aus der Generation dieser Prophezeiung unseres Herrn und zum anderen das Gericht über die Christenheit während der viel späteren Ernte des Evangelium-Zeitalters. Es ist ein Bild unserer Tage, das uns die Gerichte zeigt, die dieses Zeitalter beenden und das Königreich einführen werden.
Henoch ist aufgrund der Umstände seines Lebensendes berühmt, denn er starb nicht auf eine normale Art und Weise. „Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg”. - 1. Mose 5:24 Paulus sagt in Hebräer, auf Henoch hinweisend: „Durch Glauben wurde Henoch entrückt, so daß er den Tod nicht sah, (auf die normale Weise) und er wurde nicht gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor der Entrückung hat er das Zeugnis gehabt, daß er Gott wohlgefallen habe”. - Hebräer 11:15
Henochs Leben scheint eine besondere Beachtung zu finden, auch in den alten Berichten der Sumerer, eine der frühsten Zivilisationen nach der Sintflut (diese sind das Volk Schinar aus von 1. Mose 14:1 und 9) In einer Liste der Könige von Sumer wird auf 10 Patriarchen hingewiesen, die vor der Flut lebten. In dieser Liste erscheint der Siebte als „göttlicher Dumuzi, als Hirte”. Beachten wir die Beschreibung „göttlich” - sie wird einzig für den siebten König in dieser Liste verwendet, so, als ob auf diese Weise seine Frömmigkeit auf eine besondere Weise angezeigt werden soll.
Henoch als Bild
Die besondere Hinwegnahme von Henoch erinnert uns an Elias, der auch in einer besonderen Weise hinweggenommen wurde. Elias wird oft als ein Bild der Kirche gesehen, welches sich bis zum Ende der Ernte fortsetzt - er wird inmitten von feurigen und stürmischen Erfahrungen am Ende des Zeitalters hinweggenommen. Der Vergleich dieser beiden miteinander zeigt uns, daß Henoch auch ein Bild von der Klasse der Kirche sein kann. Die Bezeichnung Henochs als der „Siebte von Adam an” gibt uns zu verstehen, daß Henoch eine besondere Bedeutung für die Zeit der siebten Epoche der Kirche hat, des „siebten” von unserem himmlischen Adam an - das ist die siebte Zeitperiode des Evangelium-Zeitalters - indem wir von Jesus an zählen, der dieses Zeitalter mit seinem Leben und Dienst und Tod eröffnete (vergleiche 1. Korinther 15:45).
Aber es gibt einen bedeutsamen Unterschied zwischen Henoch und Elias. Henoch wurde ruhig, heimlich und unbeobachtet hinweggenommen. Die Hinwegnahme des Elias dagegen wurde weithin wahrgenommen und geschah in dramatischer Art und Weise, da Elisa Zeuge dieses bemerkenswerten Schauspiels war.
Wir vermuten, daß der Unterschied in den Bildern darin besteht, daß Henoch jene Glieder der Kirche darstellt, die in vergangenen Zeiten starben und ruhig, heimlich und in der ersten Auferstehung bei der Wiederkehr Christi unbeobachtet hinweggenommen wurden. Elias hingegegen stellt jene dar, die am Ende der Ernte genommen werden - zu einer Zeit, in der eine Vorstellung davon vorhanden ist, daß die Kirche mit großen, sie umgebenden Ereignissen weggenommen wird, wenn die Ernte zu einem dramatischen Schluß kommt. Selbst die Lebensspanne Henochs - nach dem menschlichen Verständnis lang, aber so viel kürzer, als das Leben vieler anderer seiner Zeit - weist auf den Teil des Bildes von Henoch hin, das die Kirche darstellt. Henoch lebte 365 Jahre - eine Zahl, die von allen als eine erkannt wird, die von der Sonne bestimmt wird. Das Sonnenjahr hat 365 Tage. Das Bild der Sonne wurde von unserem Herrn Jesus in Matthäus 13:43 benutzt, um die Heiligen in Herrlichkeit darzustellen: „Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in dem Reich ihres Vaters”.
Methusala
Methusala, der Sohn Henochs, unterscheidet sich sehr von seinem Vater. Nach dem Bericht der Bibel lebte Henoch von den Patriarchen die kürzeste Zeit, während Methusala die längste Zeit lebte. Methusala lebte 969 Jahre, nur wenig unter den 1.000 Jahren, die in 1. Mose 2:17 als die obere - aber nie erreichbare - Grenze der Lebensspanne des gefallenen Menschen erklärt werden (vergleiche Psalm 90:4)
Der Name Methusala besteht aus den beiden Hauptteilen „Meth” und „Sala”. Der erste deutet auf den Tod hin und der zweite bedeutet „zögern”. Warum wohl sollte ein Vater den Gedanken des „Todes” in den Namen seines Sohnes einbringen? Erinnern wir uns daran, daß Henoch vom kommenden Gericht prophezeite, welches letztlich zur Zeit der Sintflut kam. „Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Myriaden, Gericht auszuüben gegen alle und alle Gottlosen zu überführen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben, und von all den harten (Worten) die gottlose Sünder gegen ihn geredet haben”. - Judas 1:14 und 15 Als Henoch im Alter von 65 Jahren Vater eines jungen Sohnes war, des Methusala, war sein natürlicher Gedanke vielleicht: „O, hoffentlich erfüllt sich das Gericht erst, nachdem mein Sohn heimgegangen ist”. Vielleicht war dies der Gedanke, der bei der Namensgebung des Namens Methusala von Bedeutung war - möge das Gericht sich verzögern oder warten, bis er gestorben ist.
Dreihundert Jahre gingen vorüber und Henoch wurde hinweggenommen. Inzwischen, als Methusala 187 Jahre alt war, hatte auch er einen Sohn mit Namen Lamech. - 1. Mose 5:25 Methusala sollte danach noch weitere 782 Jahre leben.
Inzwischen, im Alter von 182 Jahren, wurde Lamech Vater eines Sohn mit Namen Noah (1. Mose 5:28) - zu dieser Zeit hatte Methusala noch 600 Jahre zu leben. Im 600. Lebensjahr Noahs kam die Sintflut - was bedeutet, daß das letzte Jahr Methusalas das gleiche Jahr war, in dem die Sinflut begann.
Sicherlich war Methusala wie sein Vater Henoch, sein Sohn Lamech und sein Enkel Noah ein Mann des Glaubens - daher würde er nicht in der Sintflut sterben. Er befand sich jedoch nicht in der Arche. Wir können daher mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß er kurz vor dem Beginn der Sintflut auf natürlichem Wege starb. Auf diese Weise wurde in ihm auch der prophetische Name erfüllt, der ihm von Henoch gegeben wurde - denn das Gericht der Flut wurde bis nach dem Tod Methusalas verzögert.
Geistig betrachtet stellt Methusala die Heiligen dar, die ähnlich dem Elias bis zum Ende der Ernte bleiben. Diese Klasse wird auch durch die zehnte Plage, die über Ägypten kommt, dargestellt - denn sie ging an an den Erstgeborenen vorüber - wir können es auch so bezeichnen, daß sie befreit wurden, als der Todesengel durch Ägypten ging und die nächste Generation, die deren Anführer sein sollten, hinfortnahm. Die Bilder von Henoch und Elias zeigen die Heiligen, die am Anfang der Ernte genommen werden bis zu denen, die bis zum Ende der Ernte leben - und derselbe zeitliche Unterschied erscheint in der Betrachtung der Bilder von Henoch und Methusala.
Lamech
Wenn die Zeiten von Henoch und Methusala bedeutungsvoll waren, so wollen wir nun das Besondere an der Zeit des nächsten Patriarchen in der Reihenfolge - Lamech - betrachten. Er lebte 777 Jahre. Wenn wir versuchen, in Lamech ein Vorbild zu finden wie bei den Vorgängern, so scheint auch er eine fromme Klasse, vermutlich nochmals die Klasse der Kirche, dazustellen. Durch die Zahl seiner Lebensjahre, 777, entsteht ein klarer Gegensatz zu der falschen Kirche, die in der Offenbarung mit der Zahl 666 umschrieben wird. Lamech lebte selbstverständlich noch nach Henoch, aber er starb ein paar Jahre vor dem Beginn der Sintflut. Im Gegensatz zu Henoch und Methusala stellt er jene Heiligen dar, die in der Ernte leben, aber nicht bis zu ihrem Schluß. Auf diese Weise haben wir die Heiligen der drei unterschiedlichen Zeitabschnitte geschildert:
- Henoch als diejenigen, die vor der Wiederkunft des Herrn starben und ruhig und unerkannt bei der Eröffnung der Ernte auferstanden sind
- Lamech als diejenigen, die in dieser Zeitperiode leben, aber nicht an ihrem Schluß
- und Methusala, jene, die wie Elias in den Schlußereignissen der Ernte hinweggenommen werden.
Auch eine andere Betrachtungsweise erklärt uns, daß Lamech jene repräsentiert, die während der Ernte ihren Lauf vollenden. Noah wurde, wie wir zuvor erwähnten, geboren, als Lamech 182 Jahre alt war. Das bedeutet, daß Lamech zu diesem Zeitpunkt noch 595 Jahre zu leben hatte, bevor er im Alter von 777 Jahren starb. Die Sintflut aber setzte im 600. Jahr von Noahs Leben ein - was bedeutet, daß Lamech fünf Jahre vor ihrem Beginn verstarb.