Fest im Werke des Herrn

„Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werke des Herrn, da ihr wisset, daß eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.” - 1. Korinther 15:58

Der bevorstehende Jahreswechsel ist eine geeignete Zeit, die Dinge aufs neue zu betrachten, die mit unserer Stellung vor Gott als Seine Kinder in so enger Verbindung stehen als solchen, denen die „größten und kostbarsten Verheißungen” der „göttlichen Natur” gehören. - 2. Petrus 1:4 Wir sollen „fest” im Glauben sein; wir sollen „unbeweglich” sein - nicht „hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Winde der Lehre”, - und wir sollen „überströmend” sein in dem Werke des Herrn. Wie haben wir diesen Grundsätzen des christlichen Charakters bis jetzt entsprochen, und welches sind unsere Entschlüsse für das vor uns liegende neue Jahr? Sind wir ernsthaft entschlossen, im kommenden Jahr dem Herrn, der Wahrheit und den Brüdern treuer zu sein, als wir es in diesem Jahre gewesen sind?

Wir sind durch die Wahrheit erleuchtete Christen. Unsere Stellung in dieser Welt ist scheinbar etwas widersprüchlich. Die Prophezeiungen der Bibel, die das Ende des Zeitalters und die Zeit der zweiten Gegenwart unseres Herrn betreffen, werden so wunderbar in den schnell aufeinanderfolgenden Ereignissen der Welt erfüllt. So ist es nicht ungewöhnlich, wenn Geschwister sagen, daß wir jetzt beinahe schon im Schauen als im Glauben wandeln. Andererseits sind mehr als 90 Jahre seit der Zeit vergangen, da das Volk des Herrn fest glaubte, daß das Königreich aufgerichtet sein sollte. Doch noch immer gehen wir in ein weiteres Jahr hinein, und sein Ausgang ist für uns unbekannt und ungewiß.

„Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank”, schrieb einer der Propheten des Herrn. (Sprüche 13:12) Die verzögerte Hoffnung der Geschwister bezüglich der Verherrlichung der Kirche und der völligen Aufrichtung des Königreiches hat unter einigen eine Art Erkrankung des Herzens verursacht. Es ist eine Krankheit, die sich vielleicht in einem Mangel an Eifer und Festigkeit in dem „einmal den Heiligen überlieferten Glauben” äußert. Wir alle müssen auf der Hut sein, damit diese geistige Krankheit nicht unsere eigenen Herzen befällt, und wir anfangen, Bedenken über die Wahrheit zu haben und als Ergebnis davon „müde werden im Gutestun”.

Unter des Herrn Zulassung ist der Faktor „Zeit” für viele Seines Volkes eine Erprobung gewesen. Sicherlich wurde der Glaube Abrahams durch das lange Warten auf die Geburt Isaaks erprobt; und er „starb im Glauben”, ohne die tatsächliche Erfüllung der ihm von Gott gegebenen Verheißung bezüglich der Segnung aller Geschlechter der Erde durch seinen „Samen” zu sehen. Johannes der Täufer kündigte triumphierend Jesus als den verheißenen Messias an. Als sich jedoch die Verhältnisse entgegen seinen Erwartungen entwickelten, wurde sein Glaube auf eine ernste Probe gestellt; und er sandte Boten zu Jesus, um ihn zu fragen: „Bist du der Kommende, oder sollen wir auf einen anderen warten?” - Matthäus 11:3

Nachdem Jesus aus den Toten auferstanden war, und seine Jünger erkannten, daß der Tod nicht mehr über ihn herrschte, fragten sie: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für das Volk Israel wieder her?” - Apostelgeschichte 1:6 Obwohl Jesus ihnen erklärte, daß die Zeiten und Zeitpunkte der Himmlische Vater in Seine Gewalt gesetzt hatte, waren sie dennoch zuversichtlich, bald in den Genuß ihrer Hoffnungen zu kommen. Für sie war die Nachtzeit der Sünde und des Todes weit vergangen und der neue und herrliche Tag des Königreiches Christi nahe.

Und obwohl wir jetzt ohne Zweifel in den frühen Morgenstunden dieses neuen Tages leben, wird dem Volke des Herrn dennoch der genaue Zeitplan der fortschreitenden Ereignisse dieses „Tages” weiterhin vorenthalten. Noch einmal prüft der Herr allein unseren Glauben an Ihn und Seine kostbaren Verheißungen, indem Er uns unterweist, unser Vertrauen völlig auf Ihn zu setzen und uns nicht auf unseren eigenen Verstand zu stützen. „Laßt uns” also, wie der Apostel ermahnte, „das Bekenntnis der Hoffnung unbeweglich festhalten (denn treu ist er, der die Verheißungen gegeben hat).” - Hebräer 10:23

Hierin liegt ein wichtiger Gedanke. Unsere Glaubensprüfungen entstehen oftmals dadurch, daß wir zuviel auf uns selbst Vertrauen. Das war auch das Problem Johannes des Täufers. Jesus hatte gegenüber Johannes nichts geäußert, das ihn zu dem Glauben berechtigte, daß das Messianische Königreich sofort aufgerichtet werden sollte. Seine Hoffnung war auf seine eigenen Schlußfolgerungen gegründet. Diese Schlußfolgerungen waren das natürliche Ergebnis seines Herzens-Verlangens. Es ist auch das Herzens-Verlangen all derer, die Gerechtigkeit lieben und Ungerechtigkeit hassen. Der Apostel Johannes bringt diesen Gedanken in herrlicher Weise zum Ausdruck. Nachdem ihm die wunderbaren Visionen vom Königreich mit den Segnungen für die Menschheit gezeigt worden waren, sagte der Herr zu ihm: „Ja, ich komme bald”, und Johannes antwortete: „Amen; komm, Herr Jesus!” - Offenbarung 22:20

Im Buch Habakuk wird uns von einem „Gesicht” berichtet, das auf „Tafeln” niedergeschrieben werden sollte - ein „Gesicht”, das „nach dem Ende hin” nicht „lügen” würde. Doch das Volk des Herrn wird mit den Worten „harre sein” ermahnt, weil - obgleich die Erfüllung lange Zeit erfordert - es tatsächlich nicht „verziehen” wird. (Habakuk 2:2 - 4) Paulus zitiert hieraus und wendet es auf die Zeit der Wiederkunft unseres Herrn an. (Hebräer 10:37 und 38) Wir wissen, daß dieses „Gesicht” tatsächlich „gegenwärtige Wahrheit” ist. Die Tatsache, daß des Herrn Volk unterrichtet wird, daß es nicht verziehen wird, deutet auf die Vorkenntnis des Herrn hin, daß viele am Ende dieses Zeitalters den Eindruck haben, daß dieses „Gesicht” tatsächlich zu verziehen scheint. Diese Erkenntnis sollte uns helfen, unseren Glauben an die gegenwärtige Wahrheit zu stärken.

Eine notwendige Ermahnung

„Ihr bedürft des Ausharrens”, schrieb Paulus, „auf daß ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontraget”. (Hebräer 10:36) Im vorhergehenden Vers schrieb der Apostel: „Werfet nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat.” Es besteht die Gefahr, daß wir unser Vertrauen in den Herrn und die Wahrheit verlieren, wenn wir nicht geduldig auf ihn warten. Die Zeit eilt vorüber, ohne das die völlige Aufrichtung des Königreiches sichtbar ist - das ist für uns eine große Erprobung des Ausharrens.

Weil jetzt ein neues Jahr vor uns liegt, betonen wir mit Nachdruck die Wahrhaftigkeit der Wahrheit und erinnern uns der Wichtigkeit, daß unser Glaube fest auf das Wort Gottes gegründet bleibt. Bei der Einweihung des Tempels sagte Salomo über Gott: „Kein einziges Wort ist dahingefallen von allen seinen guten Worten.” (1. Könige 8:56) Dasselbe trifft jetzt zu. Unser Verständnis des Wortes Gottes mag fehlgehen, nicht aber das Wort selbst. Diese wichtige Lektion haben wir zu lernen.

Wie beglückend ist es zu wissen, daß Gott treu ist! Seine „guten Worte” sind allumfassend, indem sie uns Seinen wunderbaren Plan der Zeitalter zur Segnung der ganzen Menschheit offenbaren und sich auf jede Lage unserer persönlichen Beziehung zu Ihm erstrecken. Und nicht ein „einziges Wort” ist jemals dahingefallen. Seine Verheißungen haben in diesem nahezu hinter uns liegenden Jahr nicht versagt, und wir können mit Zuversicht dem kommenden Jahr entgegengehen, indem wir wissen, daß wiederum Er, der uns berufen hat, treu sein wird. Wenn wir während dieses Jahres „fest und unbeweglich” gewesen sind, so deshalb, weil wir unser Vertrauen völlig auf den Herrn gesetzt und danach getrachtet haben, durch Sein Wort geleitet zu werden.

Allezeit überströmend

Festigkeit in der Wahrheit führt dazu, „überströmend (zu sein) in dem Werke des Herrn.” Wenn wir uns die Wahrheit zu eigen gemacht haben, weil wir sie durch das Wort des Herrn bestätigt fanden, drängt uns das Herz, sie anderen zu erzählen. Haben wir ein brennendes Verlangen, der ganzen Welt diese gesegnete Botschaft weiterzugeben? Wenn ja, so ist das einer der Beweise der Gunst Gottes - eines der Zeichen, daß wir die Wahrheit nicht nur besitzen, sondern daß wir sie in gute, redliche und selbstlose Herzen aufgenommen haben.

Die Wahrheit ist dazu bestimmt, unser Leben in die Charaktergleichheit des Meisters umzugestalten. Sie ist uns auch dazu gegeben, daß wir Zeugen Jesu und Gesandte des Königreiches sein sollen.

Wenn wir jedoch die Wahrheit nicht zu diesen beiden Zwecken gebrauchen, so könnte das ein Maß von Untreue und letztendlich den Verlust des vollen Segens des Himmlischen Vaters bedeuten. Haben wir uns einmal selbst die Frage gestellt, ob wir als „Kinder” am Ende dieses Jahres wirklich noch immer „überströmend im Werke des Herrn” sind?

Denn unsere Treue dem Herrn und der Wahrheit gegenüber ist eine individuelle und persönliche Verantwortung. Laßt uns mehr über unseren eigenen Herzenszustand und unsere eigene Stellung vor dem Herrn wachen, als über die der anderen. Es ist unsererseits kein Beweis von Festigkeit, wenn wir stets die Äußerungen anderer kritisieren. Das ist nicht das „Werk des Herrn”, in dem wir überströmend sein sollen. Natürlich sollen wir darauf bedacht sein, einander beizustehen, da wir zusammen auf dem schmalen Wege wandeln. Aber durch das Verurteilen und Kritisieren eines Bruders helfen wir ihm nicht.

„Nicht vergeblich”

Paulus sagt, daß unsere „Mühe nicht vergeblich ist im Herrn.” Dies sollte für alle „festen” und „überströmenden” Christen eine große Ermutigung sein.

Noch immer bedeckt Finsternis die Erde und Dunkel die Völkerschaften. (Jesaja 60:2) Die Finsternis haßt das Licht. Satan, der die Sinne der Menschen verblendet, ist noch der „Gott dieser Welt.” (2. Korinther 4:4) Wir sollten nicht erwarten, daß unter diesen Umständen die Wahrheit von vielen Menschen freudig aufgenommen wird. Trotzdem sollten wir unser Licht überströmend leuchten lassen, weil wir wissen, daß wir mit unseren Bemühungen die Anordnungen des Herrn ausführen und daß sie nicht vergeblich sein werden.

Der Herr ist in dem nun zu Ende gehenden Jahr gegen Sein Volk gütig gewesen. Er hat es uns ermöglicht, durch das geschriebene Wort und persönliche Kontakte mit Menschen Zeugnis für Ihn zu geben. Dieses „Überströmens” erfreuten sich nicht nur die Geschwister in diesem Lande, sondern auch in vielen anderen Regionen der Erde.

Wir wissen, daß diese Mühe nicht vergeblich gewesen ist. Wir wissen es, weil der Apostel Paulus dies sagte. Wir wissen es auch, weil es in der ganzen Welt Menschen mit hörenden Ohren gibt, die bis vor einem Jahr den Jubelschall der gegenwärtigen Wahrheit noch nicht vernommen hatten, sich heute aber der Wahrheit erfreuen. Tatsächlich ist das Vorrecht des gegenseitigen Helfens „in die Wahrheit zu kommen”, eine der größten Freuden im Leben eines jeden Christen. Diese Freude einer solchen Erfahrung erleben nicht sehr viele persönlich. Wir alle haben aber mitarbeitend einen Anteil an dem großen Zeugnis, das ermöglicht wird, weil die Geschwister als Ganzes „überströmend” im Werke des Herrn sind. Wir erleben jetzt als Ergebnis unserer schwachen Bemühungen, das Lob des Herrn zu verkündigen, eine Freude. Diese ist jedoch nur ein Vorgeschmack jener großen Freude, die wir im Königreich erleben werden, wenn wir zusammen mit unserem Herrn und Haupt an dem großen Werk der Segnungen „aller Geschlechter der Erde” teilhaben dürfen.

Das kommende Jahr

Die dem Volke des Herrn während dieses Jahres zuteil gewordenen reichen Segnungen haben es - so denken wir - für das kommende Jahr vorbereitet. So, wie in der Vergangenheit kein „einziges Wort” all der guten Worte Gottes dahingefallen ist, so wissen wir, daß der Herr in dem vor uns liegenden Jahr weiterhin alle die leiten und stärken wird, die ihr Vertrauen völlig auf Ihn setzen. Den Weg, der vor uns liegt, kennen wir nicht, aber Er kennt ihn, und Er sorgt und wird denen, die aufrichtig vor Ihm wandeln, nichts Gutes vorenthalten.

Die reichsten Segnungen des Herrn werden in dem vor uns liegenden Jahr solchen zuteil werden, die ernstlich und glaubenstreu jeden Tag suchen, Seinen Willen zu erkennen und auszuführen. Er wird sich denen nahen, deren Hauptziel im Leben es ist, Ihn zu erkennen und Ihm zu dienen- ungeachtet der Kosten. Zu Israel sagte Gott: „Bringet den ganzen Zehnten in das Vorratshaus … und prüfet mich doch dadurch, spricht Jahwe der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgießen werde bis zum Übermaß.” - Maleachi 3:10

Das von dem alten Israel angewandte Zehnten-System ist für das Volk des Herrn während des Evangelium-Zeitalters nicht bindend. Aber es hat auch heute noch dieselbe Gültigkeit, daß wir Ihm in allem, was Er in Seinem Wort als Seinen Willen für uns dargelegt hat, treu sein müssen, wenn wir uns der reichen Segnungen des Herrn erfreuen möchten. Unser Wille soll dem Tun Seines Willens völlig unterworfen sein. Irgendein Zurückhalten unsererseits oder irgendein Durchsetzen unseres eigenen Willens, selbst in den kleinen Dingen des Lebens, wird zum Schließen der „Fenster des Himmels” führen - und dies wiederum wird das ungehemmte Ausströmen göttlicher Segnungen in unsere Herzen und in unser Leben verhindern.

Der Wille des Herrn wird uns durch Sein Wort geoffenbart. Deshalb müssen wir Sein Wort studieren, um Seinen Willen zu erkennen. Dies ist der Hauptzweck des Bibelstudiums, ob es nun persönlich oder in unseren Versammlungen geschieht. Es bringt allerdings keinen Nutzen, den Willen des Herrn zu erfahren und ihn dann nicht zu tun. Jeden Teil des Willens des Herrn können wir als einen Teil des „Zehnten” ansehen - und wir besitzen das Vorrecht, Ihm diesen Teil zu bezahlen. Wenn wir wünschen, daß das kommende auch das beste Jahr in unserer christlichen Erfahrung werden möge, dann laßt uns den Entschluß fassen, im Darbringen des „ganzen Zehnten in das Vorratshaus” treuer zu sein denn je.

Wenn wir - um die Worte unseres Leittextes zu gebrauchen - im kommenden Jahr weiterhin „überströmend” sind „in dem Werke des Herrn”, können wir sicher sein, daß Seine reichen Segnungen im Übermaß auf uns ausgegossen werden. Der Apostel Paulus schrieb in 1. Thessalonicher 3:12 und 13: „Euch aber mache der Herr völlig und überströmend in der Liebe gegeneinander und gegen alle (gleichwie auch wir gegen euch sind), um eure Herzen tadellos in Heiligkeit zu befestigen vor unserem Gott und Vater, bei der Ankunft (parusia, Gegenwart) unseres Herrn Jesus mit allen seinen Heiligen.”

Bemerkenswert ist, wie Paulus auf die Beziehung unseres Überströmens in Liebe gegeneinander und gegen alle zu dem Befestigtsein unserer Herzen hinweist, die dazu beitragen kann, daß wir „fest und unbeweglich” sein werden. Wenn wir überströmende Christen sind, werden wir die Ermahnung des Apostels Petrus befolgen und Entschiedenheit, Erkenntnis, Enthaltsamkeit, Ausharren, Gottseligkeit, brüderliche Liebe und Liebe zu unserem Glauben hinzufügen. „Wenn diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden”, schreibt Petrus, „so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin bezüglich der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus,” (2. Petrus 1:4 - 8) In den Versen 10 und 11 zieht Petrus den Schluß: „Darum, Brüder, befleißiget euch umsomehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen; denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln. Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.” Denn schließlich ist es dieser reichliche Eingang in das Königreich, nach dem wir uns sehnen, und um den wir beten. Aber zunächst müssen wir unsere „Berufung und Erwählung fest machen”. Alle, die mit dem Meister im Königreich sein werden, müssen ihre Würdigkeit für diese hohe Stellung beweisen. Durch die Wahrheit sind wir „berufen” worden. Weil wir darauf im Geiste einer völligen Weihung antworteten, wurden wir „erwählt” oder „auserwählt”, um nach dem Preis zu laufen. Aber sowohl unsere Berufung als auch unsere Erwählung würde wenig nützen, wenn wir versäumen, sie fest zu machen.

Offensichtlich ist also die wichtige Betrachtung zum Abschluß dieses Jahres und vor dem Eintritt in das neue nicht, ob es das letzte diesseits des Vorhanges, oder ob es das Jahr sein wird, in dem sich das Königreich in Macht und großer Herrlichkeit kundtut. Vielmehr werden wir - ob oder ob nicht - fortfahren, „fest und unbeweglich” zu sein. Wir wollen während des ganzen vor uns liegenden Jahres „überströmen in dem Werke des Herrn”, sowohl in Seinem Werk der Gnade in unseren Herzen, als auch unserer Arbeit in Seinem Weinberg. Wenn wir so während des gesamten kommenden Jahres „treu” sind, bis wir das Ende des Weges erreichen, dann werden wir reichlichen Eingang in das Königreich haben, nach dem wir uns so sehnen.

Indem wir uns mit dem Volke des Herrn auf der ganzen Welt in Hoffnung freuen, übermitteln wir all unseren Lesern unsere Grüße christlicher Liebe. Unser Gebet ist, daß das geistige Israel überall während des vor uns liegenden Jahres eine zunehmend tiefere Überzeugung davon erlangen möchte, daß der Herr bei ihnen ist, während sie fortfahren, ihre Leiber als lebendige Schlachtopfer im Dienste Gottes darzustellen. Deshalb:

„Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig;
der Herr hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.”

4. Mose 6:24 - 26


Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung