Des Christen Leben und Lehre |
Die durchs Feuer gehen
Wer in unseren Tagen dem allmächtigen Gott gegenüber ergeben und treu sein will, benötigt viel Mut und einen starken Glauben.
Zahlreiche Mächte umgeben uns in dem Bestreben, uns von unserem Dienst für den wahrhaftigen und lebendigen Gott abzuziehen. Viele „Türen” sind aufgegangen mit dem Versprechen, sie seien der Weg, der zum Heil führt. Mancher behauptet, daß man nur ein „gutes, einwandfreies Leben” führen muß, um das ewige Leben auf himmlischer Stufe zu erlangen. Aber es gibt nichts in Gottes heiligem Wort, woraus wir schließen können, daß dies alles ist, was wir dazu tun müssen.
Andere wiederum verlangen nach etwas Sichtbarem, Konkretem und Sicherem, und sie umgeben sich mit prachtvollen Bildern, Gemälden, Möbeln, Vorhängen usw. Wieder andere suchen die Probleme, die sie jeden Tag beschäftigen, durch sehr laute Musik zu überlagern und zu verdrängen.
In Buchhandlungen nehmen heutzutage die Abteilungen mit Büchern breitesten Raum ein, die sich mit allen möglichen übernatürlichen und gottentfremdeten Themen befassen, um Käufer in ihre Läden zu locken - und ihr Umsatz wächst immer weiter. Wir könnten noch über viele Themen und Erscheinungen sprechen, die wir im Zuge der großen Finsternis, die im Begriff ist, die Erde zu bedecken, beobachten. Doch wir wollen auf dem einzigen und allein wahren Weg bleiben, auf dem jeder Mensch die Hilfe und Ermutigung finden kann, die er in diesen letzten Tagen so nötig braucht.
In der Apostelgeschichte 4:12 lesen wir: „Und es ist in keinem anderen das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen.” Ja, wir müssen wissen und fest glauben, daß alle anderen Quellen, die Trost und Erleichterung von den bedrängenden Problemen versprechen, vom Widersacher kommen.
Wir wissen, daß großer Glaube und viel Kraft erforderlich sind, um auf den Wegen des Herrn zu wandeln. Aber Dank sei Gott, wir haben Seine Zusicherung, daß wir niemals allein gehen; Jesaja 43:2 versichert uns: „Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin Jahwe, dein Gott, ich, der Heilige Israels, dein Heiland.” Wir erinnern uns daran, wie oft Gott die Israeliten aus zahlreichen Gefahren befreit hat. Wenn schon diese Dinge eindringlich in Seinem heiligen Wort dargestellt sind, um wieviel größer wird Seine Zusicherung an diejenigen ausfallen, die sich anstrengen, geistige Israeliten zu sein, Fußstapfen-Nachfolger von Jesus Christus.
Sind „Wasser” und „Feuer” aus Jesaja 43:2 als buchstäbliche Dinge zu verstehen? Wohl müssen wir zugeben, daß sie buchstäblich sein können, wenn der Vater entscheidet, uns Seine Befreiung auf diesem Wege zukommen zu lassen. (Wir wissen, daß dem natürlichen Israel in vielen Fällen solche konkreten Ereignisse begegnet sind.)
Aber dieser Text ist eher symbolisch zu verstehen. Und seine Aussage besteht darin, daß Er Sein Volk aus „äußerster Gefahr” erretten will. Wir wissen, daß in unserer heutigen Zeit nur wenige als „wahre Israeliten” bezeichnet werden können, es sind diese „Kleinen”, die bereit sind, die Flut der feindlichen Dinge einzudämmen, die Masse alter Traditionen und „neuer Formen des Gottesdienstes”.
Jeder einzelne von ihnen hat sich entschieden zu sagen „ich aber und mein Haus, wir wollen Jahwe dienen”.
Bei der Betrachtung unseres Dienstes für den Herrn und unserer Einstellung dazu möchten wir auf einige herausragende und aufregende Begebenheiten, die solche Gläubige erlebt haben, die Gott liebten und Ihm dienten, näher eingehen. In diesem Zusammenhang denken und erinnern wir uns oft an den Bericht von den drei Hebräern, die so großen Glauben hatten und fest entschlossen waren, keinem anderen als dem wahren und lebendigen Gott zu gehorchen. Wie Ihr wißt, hat sich dies ungefähr 20 Jahre nach der Deportation von Daniel und seinen Gefährten als Gefangene nach Babylon abgespielt. König Nebukadnezar hatte einige große Siege über benachbarte Völker errungen. Daniel hatte ein sehr hohes Amt erhalten: Berater der Chaldäer, wie wir in Daniel 3:8 nachlesen können. Diese Chaldäer gehörten natürlich zu Nebukadnezars Reich und sie schickten sich an, seine Götzen anzubeten. Als der König von den drei Hebräern hörte, wurde er zornig. Er ärgerte sich darüber, daß sie sich gegen sein zum Gott erhobenes Standbild gewandt hatten, obwohl er ihnen bedeutende Positionen in seiner Stadtverwaltung verliehen hatte. Die drei wurden vor den König gebracht, und man fragte sie, warum sie sich nicht vor seinem Bildnis verneigt und seine göttliche Statue nicht angebetet hatten. Der König sagte zu ihnen, daß, sobald sie beim Einsetzen der Musik anbeten würden, für ihn alles wieder in Ordnung sein würde. Wenn nicht, dann „sollt ihr sofort in den brennenden Feuerofen geworfen werden; und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten wird?”
Die drei Hebräer gaben eine sehr schöne Antwort. Wir lesen in Daniel 3:16 - 18: „Wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag - und er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten - oder ob nicht, es sei dir kund, o König, daß wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.”
Gefiel dem König ihre Antwort? Nein, sie gefiel ihm überhaupt nicht. Er wurde daraufhin noch zorniger. Er befahl seinen Bediensteten, „den Ofen siebenmal mehr zu heizen, als zur Heizung hinreichend war.” Der König befahl seinen stärksten Männern, die drei Hebräer, Sadrach, Mesach und Abednego, vollständig bekleidet, mit ihren Oberkleidern, Mänteln und mit ihren Kopfbe-deckungen, zu fesseln. Dann wurden sie in den Ofen geworfen. Das Feuer war so heiß und verzehrend, daß dabei die Männer, die sie in den Feuerofen warfen, zu Tode kamen. Die drei Hebräer fielen in den Ofen. Nach einiger Zeit stand der König auf und er war erstaunt, daß er nicht nur drei, sondern vier Männer im Feuerloch sah. Sein Begleiter bestätigte ihm, daß es tatsächlich vier Männer waren - die drei Hebräer und ein weiterer Mann, der aussah wie der Sohn Gottes. Das heißt, seine Erscheinung war äußerst ungewöhnlich.
Der König war so erstaunt, daß er in das Feuerloch starrte, und er sprach zu ihnen die bemerkenswerten Worte: „… ihr Knechte des höchsten Gottes, gehet heraus und kommet her.”
Zum Erstaunen aller umstehenden Personen fanden sie nicht ein versengtes Haar an ihnen, ihre Kleidung war nicht verbrannt und sie hatten keine Brandwunden am Körper. Nicht einmal der Geruch von Feuer haftete den Dreien an. Kein Zweifel, es wurde dem König klar, daß es ein großer Fehler war, die drei Hebräer zu verurteilen. Er erkannte sogar den edlen Charakter der jungen Männer und ihre Ergebenheit ihrem eigenen Gott gegenüber an. Er ließ dann einen Erlaß verkünden, daß niemand gegen die drei Männer oder ihren Gottesdienst etwas sagen dürfte. Wer dagegen verstieß, sollte getötet werden. Die drei Hebräer erhielten anschließend noch höhere Stellungen in der Regierung.
Warum geschah das? Wir meinen zu erkennen, daß der König ihre Ehrbarkeit und Loyalität zum Allmächtigen bewunderte, die sie sogar um den Verlust des eigenen Lebens unter Beweis gestellt hatten.
Können wir eine Lektion aus der Erfahrung lernen, die wir gerade wiedergegeben haben? Zweifellos. Auch wenn wir hohe Ämter haben, z. B. an unserem Arbeitsplatz, können wir niemals unsere Verantwortung dem wahren, lebendigen Gott gegenüber vergessen, denn wir haben uns für Seine Wege, Seine Pläne und Ziele entschieden. Wenn Wohlstand und die schönen Dinge des Lebens uns umgeben, neigen wir dann dazu, unsere Verantwortung für Gott und die Wahrheit zu vergessen?
Wie schätzen wir ein, ob und wann Gott mit uns handelt? Schließen wir es daraus, daß alles in unserem Leben in Ordnung ist? Oder schließen wir es daraus, daß wir Probleme haben und uns einsam fühlen?
Wir wissen, daß viele ordentliche Leute in der Welt der Meinung sind, Gott segne sie, wenn in ihrem Leben alles gut verläuft.
Wenn jemand unter dem Verlust seiner Arbeit, seiner Gesundheit, vielleicht auch eines Familienmitgliedes zu leiden hat, könnte er denken, daß Gott etwas an ihm mißfällt und Er ihn bestraft.
Welche Richtung schlagen wir nun ein? Die Schrift belehrt uns, daß es viel besser ist, das Handeln Gottes mit uns an unserem geistigen Wachstum zu ermessen. Wenn Sadrach, Mesach und Abednego ihre Pflichten dem allmächtigen Gott gegenüber auf die leichte Schulter genommen hätten, dann hätten sie niemals die große Prüfung ihres Glaubens erlebt.
Das Gleiche gilt auch für uns: wir wären unfähig, unsere Prüfungen und Erfahrungen auf dem schmalen Pfad durchzustehen, wenn wir nicht festes Vertrauen in den lebendigen Gott hätten.
Die Überwaltung, die der Herr Seinen Kindern und ihrem Lebenslauf angedeihen läßt, mag verschieden sein - und das ist sie auch. Unser Vater kennt unsere Grenzen, Er weiß, was jeder von uns ertragen muß, um den Charakter zu ent-wickeln, der Ihm gefällt.
Im Leben der drei Hebräer, das wir soeben betrachteten, haben wir deren wunderbare Errettung aus dem ihnen unmittelbar bevorstehenden Tod gesehen, den sie auf ganz entsetzliche Weise erleben sollten.
Wenn wir in der Schrift nachlesen, wie Gott auf die vielfältige Weise mit denen umgeht, die er liebt, was sehen wir? Nicht alle wurden durch ein Wunder errettet, sondern es wurde auch zugelassen, daß sie ihren Lauf vollenden, denn Er weiß, was das Beste für jeden einzelnen ist, mit dem Er handelt.
Erinnern wir uns, wie eindrucksvoll Petrus durch einen Engel aus dem Gefängnis befreit wurde, der geliebte Jakobus jedoch getötet wurde.
Paulus wurde etliche Male aus Situationen gerettet, in denen sein Leben in Gefahr war. Der junge Stephanus hingegen war der Erste, der sein Leben im Dienst der Wahrheit und in der Hoffnung auf die Himmlische Berufung hingab. Wir könnten noch zahlreiche Beispiele anführen. Erinnern wir uns an viele der Lieben, die ihr Leben dahingegeben haben, weil sie es nicht den Listen des Widersachers überlassen wollten - und erinnern wir uns auch derer, die ihm dienten.
Die Vorsehung des Herrn wirkt sehr unterschiedlich im Leben jedes einzelnen, der sich geweiht hat, Ihm zu dienen. In Jesaja 41:17 lesen wir: „Die Elenden und die Armen, welche nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst vertrocknet: Ich, Jahwe werde die erhören, ich, der Gott Israels werde sie nicht verlassen.”
Waren wir jemals arm, elend oder durstig? Wenn wir das nie erlebt hätten, dann wären wir heute nicht dort, wo wir im Glauben stehen. Eine Zeit lang haben wir in unserem Leben diesen Zustand kennengelernt. Wir waren auf der Suche nach etwas, das unseren Durst löschen konnte, den Durst nach Gerechtigkeit.
Wir haben festgestellt, daß wir nichts besaßen und daß wir nichts wert waren. Da haben wir schließlich gesucht und oft darum gebetet, jenes lebenerhaltende Wasser zu finden. Wir haben ein schönes Lied, das so anfängt:
„Beuge dich hinunter und trinke und lebe. Ich bin zu Jesus gekommen und habe von diesem lebenspendenden Strom getrunken. Mein Durst wurde gestillt und meine Seele wieder belebt und nun lebe ich in ihm.”
Was bedeutet es, „sich niederbeugen”? Es bedeutet, sich Gott mit demütigem Herzen zu nahen und bereit zu sein, Seinen lieben Sohn als wunderbaren und ergebenen Erlöser anzunehmen. Nur er kann das für uns tun. Durch ihn erhalten wir Gottes Frieden, der allen menschlichen Verstand übersteigt.
Anstatt nun in diesem Zeitlauf nach den Dingen dieser Welt zu dürsten, verlangen wir nach den himmlischen Dingen und nach der Hoffnung auf ewiges Leben. Wir haben nach und nach gelernt, daß Siege in den kleinen Dingen des Lebens jeden einzelnen von uns befähigen, für die größeren Erfahrungen gerüstet zu sein, die vielleicht noch auf uns zukommen mögen.
Es ist wahrscheinlich, daß wir keine so hohen Ämter erreichen wie die drei Hebräer, aber Prüfungen wird es doch geben. Wir wissen, daß viele Menschen in dieser Welt einen höheren Grad an Kenntnissen und Bildung haben als wir. Aber dies veranlaßt sie nicht, nach den Wegen des wahren und lebendigen Gottes zu forschen. Die meisten sind zufrieden mit den Philosophien und Traditionen der Menschen, so wie sie über die Zeitalter hinweg an sie weitergereicht wurden. Aber wir sehen allmählich, daß selbst diese Grundlagen sozusagen immer weiter - bis zur Vernichtung - erschüttert werden, zugleich mit den Ereignissen, die nun in der Endzeit des Evangeliumszeitalters vor sich gehen. Der Herr hat gewarnt: „… und jedes böse Wort lügnerisch wider euch reden werden um meinetwillen.”
Ist das nicht die Kernaussage der ganzen Angelegenheit? Wenn wir freudig dafür leiden, daß wir dem wahren und lebendigen Gott und Seinem lieben Sohn dienen, dann wird Er uns die Kraft geben, alles zu überwinden.
So wie wir weiterhin auf dem schmalen Weg, dem Weg unserer Weihung, voranschreiten, wird uns immer mehr Kraft geschenkt, und wir werden unsere Prüfungen als das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal erfahren, das für jeden von uns „ein über die Maßen überschwengliches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit” bewirkt. Wir sollten dahingehend auf uns aufmerksam machen, daß wir nicht nur Gottesdienst leisten, sondern uns täglich bemühen, Ihm im Geist und in Wahrheit zu dienen. Heutzutage dem Himmlischen Vater gegenüber loyal zu sein, erfordert genau so viel Stärke und Entschlossenheit, wie zur Zeit der Propheten und derer, die sich für Gottes Wege entschieden haben.
Wir müssen fortfahren, den guten Kampf des Glaubens zu kämpfen, des einmal den Heiligen überlieferten Glaubens, der bis heute der Gleiche geblieben ist. Beim Studieren der Heiligen Schrift entdeckten wir einen interessanten Versammlungsbericht aus dem Juni 1914. Dort wurde Bruder Russell von einem Bruder die folgende Frage gestellt: „Wenn Du im Oktober 1914 immer noch im Fleische wärest, würde das dann bedeuten, daß Dich der Herr aus der Klasse der zur Himmlischen Berufung Berufenen herausgelassen hat?” Bruder Russell hat darauf eine sehr feine Antwort gegeben: „Vielleicht habe ich erwartet, daß mehr eintritt, als ich es hätte erwarten sollen. Ob der Höhepunkt 1914, 1915 oder in einem anderen Jahr kommt - er ist nahe, er steht vor der Tür.” Dann äußerte jener Bruder den Gedanken, daß einige Geschwister sich wie „ausgebrannt” fühlen, daß ihr Glaube wacklig wird. Da stellte Bruder Russell ihm die vielleicht etwas provozierend klingende Gegenfrage: „Listet alles auf, was ihr bekommen habt. Was würdet Ihr dafür haben wollen? Sprecht es aus. Würdet Ihr Tausend Dollar dafür nehmen? Die Antwort aus dem Saal lautete: „Nein”.
Bruder Rusell fragte: „Würdet Ihr 1 Million Dollar nehmen?” Wiederum lautete die Antwort: „Nein”. Schließlich fragte Bruder Russell: „Würdet Ihr die ganze Welt dafür nehmen?” Und die Antwort erschallte: „Nein, nein”. Bruder Russell fuhr fort: „Ihr steckt da in einem Geschäft mit Tragweite. Ihr greift zurück auf das, was Jesus uns über die ganz besonders kostbare Perle, die Perle von unschätzbarem Wert, gesagt hat, und Ihr wißt das Gleichnis zu schätzen. Verkauft alles was Ihr besitzt, um diese Perle zu erwerben. Ihr habt Euren eigenen Willen verkauft, könnt jedoch nichts dazu sagen, ob Gottes Plan 1914 oder 1940 in Erfüllung geht. Ihr habt alles dem Herrn gegeben. Alles gehört ihm.” Und Bruder Russell schließt mit den schönen, wohlbekannten Worten: „Zufrieden, was mein Los auch sei, da Seine Hand mich führt so treu.” Manchmal werden auch wir vielleicht ein wenig müde beim Warten auf den Höhepunkt im Versammeln der Kirche und beim Warten auf jenen besseren Tag, an dem die lange und bittere Nacht der Tränen, des Schmerzes, der Sorgen und des Sterbens enden werden.
Wenn wir die Ergebnisse der Sünde und des Bösen um uns herum sehen, schmerzt es uns sehr, und wir sehnen uns danach, daß diese Tränen abgewischt werden. Denken wir in Zeiten wie diesen immer daran, daß wir dadurch gesegnet worden sind, daß wir diesen herrlichen Ton hören durften. Es ist wahrlich „das Lied von Moses und dem Lamm”. Dieses Lied hat einen Mittelpunkt in dem, was über Moses niedergeschrieben wurde, wo von einem wunderbaren Befreier die Rede ist, und von dem gegenbildlichen Befreier, unserem Herrn Jesus. Dieses Lied ist es, die herrliche Wahrheit und Gottes Plan, die uns tief im Herzen froh machen. Aber wir müssen weiterhin „Jahwe, im Lichte Deines Angesichts wandeln.” Jeder von uns muß „in Christo bleiben”, um so das Kleid der Gerechtigkeit zur Verfügung zu haben. Wir müssen täglich diesen „Gerechtigkeitspfad” gehen, der jeden Tag heller leuchtet. Indem wir unserem Herrn immer näher kommen, möchten wir sicher das bekunden, was die drei Hebräer gesagt haben: „Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag - oder ob nicht, es sei dir kund, oh König, daß wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.” Wir wollen alle lernen, dem Herrn zu vertrauen, nicht nur in geistigen Dingen, sondern alle unsere Interessen betreffend, selbst in zeitlichen Angelegenheiten. Möge ein jeder von uns von dem kostbaren Vorrecht des Gebetes Gebrauch machen.
Das Gebet ist für ein Kind Gottes lebensnotwendig. Dieses Angebot zu beten, kann im Privatbereich, im Kreis der Familie oder in Versammlungen von Gottes Volk angenommen werden. Es bewirkt eine Zunahme an Vertrauen in des Herrn Vorsehung für alle unsere Angelegenheiten, und es führt dazu, daß wir vermehrten Glauben an Seinen wunderbaren Plan und in Seine Absichten entwickeln.
Das Gebet kann jedem Kind Gottes dazu verhelfen, daß es die Früchte des Geistes ent-wickelt. Wenn jemand kontinuierlich diese Früchte des Geistes entwickelt, wird er zunehmend befähigt, seine Liebe gegen Gott, gegen die Brüder und gegen die ganze Menschheit unter Beweis zu stellen.
So wie Jesus seine Nachfolger gelehrt hat, in diesem Sinne möchten auch wir seine Worte zur Anwendung bringen: „Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommet.” Matthäus 26:41
Wir müssen uns ihm enger anschließen, nicht nur mit dem Mund, sondern aus ganzem Herzen. „Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund.” Die vor uns gesetzte Hoffnung strahlt von unserem Herrn aus. Diese Hoffnung und gesegnete Gewißheit bewirken es, daß wir uns eng an ihn anschließen, jeden Tag, jede Stunde, in der uns die Gnade des Lebens zu Teil wird. Ja, wir wissen: „Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir. Was auch immer sich ereignen mag, ich werde dich niemals versäumen, noch dich verlassen.” Wir schließen mit dem wunderbaren Wort aus 1. Johannes 2:17: „… wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.”