Die Freude am Geben

„Indem ihr in allem reich geworden seid zu aller Freigebigkeit, welche durch uns Gott Danksagung bewirkt.” (2. Korinther 9:11)

Gastfreundschaft und Freigiebigkeit zwischen Geschwistern sind Zeichen des Heiligen Geistes. In Römer 12:6 bis 21 zählt der Apostel Paulus eine lange Reihe von Merkmalen auf, die wir uns zu Herzen nehmen sollten im Bestreben „unsere Sinne zu erneuern”, wie es der Vers 2 in Römer 12 ausdrückt. Und der Vers 13 verfehlt nicht, uns daran zu erinnern, daß auch das Interesse an den Bedürfnissen der Heiligen dazugehört „an den Bedürfnissen der Heiligen nehmet teil; nach Gastfreundschaft trachtet”. Unser Zeugnisgeben und unsere Arbeit im Dienste des Herrn sind Äußerungen der Liebe zu unserem Himmlischen Vater, dessen gesegnetes Vorhaben für alle Menschen im göttlichen Plan der Zeitalter niedergelegt ist. So sind auch Gastfreundschaft und Freigiebigkeit Beweise unserer Liebe zu den Brüdern und Schwestern. Und mehr als das sie lassen uns erkennen, wer unsere Brüder sind, und warum sie Brüder sind. Unser Herr spricht von ihnen als solchen, die in Harmonie mit ihm und Gottes Gesetzen im Königreich sein werden, und sagt: „Wahrlich ich sage euch, in sofern ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.” Matthäus 25:40 Ferner lesen wir in Sprüche 19:17: „Wer des Armen sich erbarmt, leiht Jahwe; und Er wird ihm seine Wohltat vergelten.”

Wir tun gut daran, nicht zu vergessen, wem wir auch Gastfreundschaft und Freigiebigkeit zuteil werden lassen sollen: „An den Bedürfnissen der Heiligen nehmet teil.” Römer 12:13 Damals waren es die Brüder in Jerusalem und Umgebung, die in Not geraten waren. Eine ernste Hungersnot war dort eingetreten. Es war nicht ein Mangel an vorhandenen Waren, sondern sie hatten keine Gelder, um eingeführte Waren und Nahrungsmittel zu kaufen. Es ist anzunehmen, daß die Brüder in Jerusalem ärmer waren als andere Versammlungen. Wegen ihrer Armut wurden sie von den Bessergestellten in Jerusalem geringgeachtet und waren Zielscheibe von mancherlei Verfolgungen. Deshalb war der Apostel Paulus mit Sorge für die Versammlungen erfüllt und ernstlich bemüht, Hilfe zu bringen.

Nach Ansicht des Apostel Paulus war die Versammlung in Korinth schon so weit in der Wahrheit herangewachsen, um ihre Stellung dem Himmlischen Vater gegenüber zu erfassen und wertzuschätzen und so auch ihre innige Verbindung mit den Brüdern in Jerusalem, die in der gleichen Hoffnung, den gleichen Bestrebungen und Wünschen standen und somit auch in der gleichen Beziehung zu unserem Himmlischen Vater.

Aus diesem Grund fühlte sich der Apostel frei und ohne Hemmung, sie an ihre Verpflichtung zu erinnern, hier helfend einzugreifen und zu spenden. Er wollte sie dazu anreizen und gab ihnen folgendes Beispiel: „Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten.” (Vers 6) Auch in den Sprüchen finden wir diesen Gedanken wieder: „Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und einer, der mehr spart als recht ist, und es ist nur zum Mangel. Die segnende Seele wird reichlich gesättigt, und der Tränkende wird auch selbst getränkt.” Sprüche 11:24 und 25 Unser Himmlischer Vater erwartet von Seinem Volk den Fußstapfennachfolgern Jesu im Evangelium-Zeitalter daß sie weitherzig, großmütig sind, und daß um so mehr, als sie die unfaßbare Großmut unseres Gottes gegen sich erkennen.

Unser Herr hat uns gezeigt, wie er unsere Gaben beurteilt, nicht nach ihrer Größe, sondern nach der Herzenseinstellung. Unser Herr lenkte einst die Aufmerksamkeit seiner Jünger auf die arme Witwe, die zwei Scherflein in die Opferbüchse warf und erklärte dazu, daß diese arme Witwe eine größere Summe eingelegt hätte als irgendeiner der Wohlhabenden von seinem Überfluß. Denn diese haben ja kein Opfer gegeben.

Unser Leittext läßt uns wieder zurückkehren zu der Großmut unseres Gottes zu uns. Er erinnert uns an das größte Beispiel von Selbstverleugnung im Interesse für andere in der Hingabe unseres Herrn Jesu für die Welt. Er war reich an Ruhm und Ehre und wurde arm um unseretwegen. Er wurde ein Mensch, geboren von einem Weibe, um uns zu erlösen. Um dies ausführen zu können, erlitt er den Tod am Kreuz und durch sein Opfer sind wir reich geworden. Dank sei Gott für Seine unaus-sprechliche Gabe Seines eingeborenen Sohnes!



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung