Mit der Errettung verbundene Dinge

„Wir aber sind in bezug auf euch, Geliebte, von besseren und mit der Seligkeit verbundenen Dingen überzeugt, wenn wir auch also reden.” - Hebräer 6:9

Die Heilige Schrift redet von zwei Errettungen:

  1. der „großen Errettung”, von der unser Herr bei seinem ersten Advent Zeugnis gab und die seinen Nachfolgern während der zwanzig Jahrhunderte des Evangelium-Zeitalters und bis jetzt angeboten wurde
    und
  2. von der „allgemeinen Errettung” aller Menschen, die allen Geschlechtern der Erde während des Millenniums angeboten werden soll. - Hebräer 2:3, Judas 3

Diese beiden Errettungen werden in vielen Vorbildern - in Zügen des jüdischen Gesetzes oder in Ereignissen des Jüdischen Zeitalters - dargestellt, was die Lehren des Neuen Testaments bestätigen. Zur Zeit der Einsetzung des Passahfestes wurde zum Beispiel die Erstgeburt durch das Blut des Lammes am Leben erhalten. Anschließend erfolgte die Befreiung des ganzen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft. Diese Geschehnisse schatten die Errettung der Kirche (Herauswahl) der Erstgeborenen (der Erstlinge der Schöpfung Gottes) vor und daß im Anschluß, während des Reiches unseres Herrn, „auch selbst die Schöpfung freigemacht werden wird von der Knechtschaft des Verderbnisses”. - Römer 8:21

Wovon sind wir errettet?

In Verbindung mit diesen beiden Errettungen zeigt uns die Heilige Schrift deutlich, wovon wir errettet sind, nämlich

  1. von der Sünde - „er wird sein Volk erretten von ihren Sünden”
    und
  2. vom Tod - von der Strafe, die über den Einen verhängt wurde und zu allen Menschen durchgedrungen ist. - Matthäus 1:21, Römer 5:12 und 16

Als Israel sich gegen die Autorität Moses auflehnte, wurde dieses Volk von feurigen Schlangen gebissen, was zur Lehre dienen und zeigen sollte, welche Auswirkungen eine Mißachtung des Gesetzes Gottes zur Folge haben würde. Moses stellte unter göttlicher Anleitung eine kupferne Schlange her und befestigte sie am oberen Ende einer Stange, damit sie von den leidenden Israeliten gesehen werden konnte. - 4. Mose 21:5 - 9 Alle, die auf diese kupferne Schlange blickten, blieben trotz des Schlangenbisses am Leben - ein herrliches Symbol dafür, daß unser Herr als vollkommener Mensch (Kupfer), der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde ( d. h. zum Sündenträger) gemacht wurde, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm. - Johannes 3:14 und 15, 2. Korinther 5:21

Einige sehen in Jesu nur einen vorbildlichen Juden, einen edlen Charakter, einen großen Lehrer. Eine solche Ansicht gereicht ihnen zweifellos zu einem gewissen Segen. Doch nur solche, die ihn als den Sündenträger oder Erlöser annehmen, besitzen das Vorrecht, die durch ihn ermöglichte Errettung für sich in Anspruch zu nehmen und von aller Sünde freigesprochen zu werden.

Während des Evangelium-Zeitalters wurde die erste der beiden Errettungen wirksam (und sie ist es noch). Die gegenbildlichen Erstgeborenen, die Kirche (Herauswahl) sind „errettet”. - 1. Korinther 15:2 Wir befinden uns im Errettungsprozeß oder in der Vorbereitung für unsere völlige Befreiung in der Ersten Auferstehung. Wir sind wie der Apostel es nennt, „durch Hoffnung errettet”. Die absolute Befreiung wird uns in der Offenbarung Jesu Christi zuteil werden. - Römer 8:24, 1. Petrus 1:13

Begleiterscheinungen der Errettung

Der Apostel sagt uns in Hebräer 6:9, daß mit der Errettung bestimmte, notwendige Dinge verbunden sind. Das heißt, daß wir zu unserem Glauben an Jesus als unseren Erlöser und unserem Versprechen, den Willen des Vaters zu tun, noch andere Eigenschaften entwickeln müssen, wenn wir Teilhaber der verheißenen, großen Errettung werden möchten und mit Christo in seinem Reiche die Miterbschaft anzutreten hoffen. Diese Erfordernisse sind die Früchte und Gnadengaben des Heiligen Geistes, wie uns der Apostel Petrus in 2. Petrus 1:5 - 8 erklärt.

Der Apostel spricht hier diejenigen an, die zur Miterbschaft der göttlichen Natur berufen sind, d. h. jene, die genügend Glauben bewiesen, um sich dem Herrn völlig hinzugeben und daher die freie Gabe der Rechtfertigung erhielten und mit dem Heiligen Geist gezeugt wurden. Der Apostel fordert auf: „Reichet aber auch dar … in eurem Glauben die Entschiedenheit.” - 2. Petrus 1:5 Wir merken an, daß das mit „darreichen” übersetzte Wort aus Vers 5 eigentlich „noch hinzufügen” bedeutet. „Füget aber noch hinzu … eurem Glauben die Entschiedenheit.” Wir wurden überaus reich gesegnet, indem wir „den gleichen kostbaren Glauben” empfingen wie alle jene, die durch die in den Schriftstudienbänden dargelegte Erntebotschaft erreicht wurden. Wir müssen nun mutig unsere Überzeugung bekennen und Gottes Botschaft bei jeder sich bietenden Gelegenheit denen kundtun, die ein hörendes Ohr haben. Auf diese Weise entwickeln wir Entschiedenheit, Festigkeit, Glaubensstärke und die Kraft des Ausharrens in uns und fügen sie unserem Glauben hinzu.

Der Entschiedenheit muß Erkenntnis hinzugefügt werden. Wenn wir anderen die frohe Botschaft des Planes Gottes übermitteln, dann stellen wir häufig fest, daß wir einige Punkte der Wahrheit nicht so deutlich erklären können, wie es eigentlich sein sollte und wie wir es uns wünschen. Dies veranlaßt uns, zu Gottes Wort zurückzukehren, damit wir daraus mehr Erkenntnis schöpfen können. Die Erkenntnis des Wortes Gottes vertieft unsere Wertschätzung. Darum fügen wir unserer Entschiedenheit und der in uns bereits aufgenommenen Wahrheit durch ein eifriges Forschen in der Schrift und ein treues Zeugnisgeben weitere Erkenntnisse und Verständnis hinzu.

„Zur Erkenntnis aber die Selbstbeherrschung”. Je mehr wir Gott und Sein Wort erkennen, um so mehr wächst unsere Verantwortung, uns selbst mit dem zunehmenden Licht in Übereinstimmung zu bringen. Darum sollte mehr Erkenntnis zu mehr Selbstbeherrschung führen.

„Zur Selbstbeherrschung aber das Ausharren”. In dem Maße, in dem die Selbstbeherrschung uns in Übereinstimmung mit den Vorschriften unseres Herrn bringt, entfernen wir uns von den Ansichten der Welt, und wir werden erfahren, daß die Welt sich von uns abwendet und uns nicht beachtet. Darum benötigen wir nun ein größeres Maß der Gnade des Ausharrens, um auf dem schmalen und schwierigen Pfad, der vor uns liegt, zu bleiben.

„Zum Ausharren aber die Gottseligkeit”, das sind Ehrfurcht, herzliche Anerkennung und Ergebenheit gegenüber unserem Himmlischen Vater. Ein zunehmendes Verständnis für Seine Größe und Liebe wird uns helfen, unseren Weg fortzusetzen - durch gutes Gerücht und böses Gerücht. Auf unserem ganzen Pilgerpfad sollte ein Wachstum in Wertschätzung und Ergebenheit zu erkennen sein.

„Zur Gottseligkeit aber die Bruderliebe”, das ist die Liebe zu jenen, in denen wir den Geist Gottes wirken sehen.

„Zur Bruderliebe die Liebe” (griechisch: agape), eine selbstlose Liebe, die alle Menschen einschließt und den Wunsch in uns erzeugt, sie zu segnen und ihnen Gutes zu tun.

„Denn wenn diese Dinge bei euch sind und reichlich vorhanden, so stellen sie euch nicht träge noch fruchtleer hin bezüglich der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.” - 2. Petrus 1:8 „Denn wenn ihr diese Dinge tut, so werdet ihr niemals straucheln. Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.” (Vers 10 und 11) So sehen wir aus den vorstehenden Ausführungen die notwendigen Gnadengaben, die in uns entwickelt werden müssen, um an den Königreichsehren teilhaben zu können. Mit anderen Worten sind dies die Dinge, die mit der Seligkeit oder, wie die Fußnote zu unserem Leittext es sagt, mit der Errettung verbunden sind.

Wie es bei der Fortpflanzung der Menschen ein Gesetz der Vererbung gibt, durch das die Kinder die Gene und Chromosomen ihrer Eltern erben, die zur Charakterentwicklung führen, so scheint es ein ähnliches Gesetz in der geistigen Welt zu geben. Unser Himmlischer Vater hat keine fleischliche, sondern eine geistige Natur. Darum wurde unsere neue Gesinnung, als wir geistgezeugt wurden, mit einem Maß des geistigen Verständnisses ausgestattet. Und diese geistige Urteilskraft offenbart uns die Notwendigkeit, die vom Apostel aufgezählten Gnadengaben zu entwickeln, um für eine Geburt auf geistiger Lebensstufe heranzureifen. In welchem Maße wir auch immer diese Gaben des Geistes oder der neuen Gesinnung besitzen: Wir müssen ständig mehr hinzufügen. Darum werden wir dazu aufgefordert, in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus zu „wachsen”. - 2. Petrus 3:18 Erlangt zu eurem Glauben mehr Glauben, zu eurer Erkenntnis mehr Erkenntnis, zu eurer Liebe mehr Liebe - bis die Neue Schöpfung zum vollen Manneswuchse in Christo Jesu herangereift und in der Lage ist, in der Ersten Auferstehung den großen Wechsel der Natur zu vollziehen.

„Denn also wird euch reichlich dargereicht werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.” - 2. Petrus 1:11 „Denn das Land, welches den häufig über dasselbe kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott; wenn es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbewährt und dem Fluche nahe, und sein Ende ist die Verbrennung. Wir aber sind in bezug auf euch, Geliebte, von besseren und mit der Seligkeit verbundenen Dingen überzeugt, wenn wir auch also reden. Denn Gott ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr gegen seinen Namen bewiesen, da ihr den Heiligen gedient habt und dienet. Wir wünschen aber sehr, daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise zur vollen Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende, auf daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausharren die Verheißungen ererben.” - Hebräer 6:7 - 12



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