Das Verlangen der Seele nach Gott

„Gepriesen sei Jahwe! Denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. Jahwe ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihn preisen mit meinem Liede.” - Psalm 28:6 und 7

Nachdem wir unseren Himmlischen Vater einmal erkannt haben, können wir ohne Ihn keine Ruhe finden. Unsere Seele hungert nach Seiner Liebe und Fürsorge. Wir stützen uns auf die Tatsache, daß unser Universum einen intelligenten persönlichen Schöpfer hat; denn Seine Weisheit und Macht werden uns in jeder Sternennacht bewußt. Je mehr wir den Körperbau des Menschen studieren, um so mehr kommen wir zu der Überzeugung, daß alle Menschen, ja die gesamte Schöpfung, unter Anwendung großer Sorgfalt und in wunderbarer Weise entstanden. Die Augen, die Ohren, die Nerven, die Bewegungsfähigkeit sind nicht durch Zufall da, bildeten sich nicht durch einen natürlichen Entwicklungsprozeß. Wir verehren den Gott der Weisheit und Stärke und suchen, mehr über Ihn zu erfahren, in dem festen Vertrauen, daß Er gut sei.

Ausgehend von unserem eigenen Verstand kamen wir zu der Frage: Können andere und können wir von unserem Schöpfer die Fähigkeit zu Gerechtigkeit und Liebe als besondere Gabe empfangen haben, die wir als unser höchstes Talent betrachten - und dennoch dem Schöpfer selbst diese Vorzüge absprechen? Wir müssen verstandesmäßig darauf antworten: Er, der das Auge zum Sehen bildete, das Ohr zum Hören schuf und den Menschen in die Lage versetzte, Gerechtigkeit und Liebe zu üben, muß diese Eigenschaften in unendlichem Maße selbst besitzen.

Darum betrachteten wir den großen Gott des Universums mit dem Auge unseres Verständnisses und erkannten Ihn als unendlich weise, gerecht, liebevoll und mächtig. Und wiederum fühlten wir uns dazu gedrängt, Ihm die Ehre zu geben, als wir sahen, daß Er die Erde und die Menschheit nicht vergeblich geschaffen hatte, sondern daß Er bezüglich Seiner Schöpfung einen weisen, gerechten und liebevollen Zweck verfolgt.

Unser nächster Gedanke war: Sollte ein gerechter und liebender Gott nicht den Willen haben, jenen seiner Geschöpfe Seine Absichten kundzutun, die diese zu erfahren wünschen? Würde Er sich Seiner Pläne schämen? Oder würde Er das Denkvermögen, das Er selbst uns gab, ignorieren? Und auch hier sagte uns unser Verstand: Suche vertrauensvoll, die Botschaft Gottes an die Menschheit zu ergründen. In der Annahme, daß wir die Bibel bereits gründlich genug untersucht hatten, lenkten wir unser Augenmerk auf die heidnischen Religionen; doch wir fanden sie in einigen Punkten weniger vernünftig, wenn auch weniger grausam als unsere eigenen Glaubensbekenntnisse. Augenscheinlich sind die intelligentesten Menschen vom Satan und seinen Lehren und von den Dämonen am meisten verblendet worden, so daß sie die schrecklichsten Vorstellungen von dem Schöpfer und Seinen Absichten mit der menschlichen Schöpfung haben.

Schließlich entschlossen wir uns, die Bibel erneut zu studieren, indem wir nun die Glaubensbekenntnisse unbeachtet ließen und vorurteilsfrei die Heilige Schrift lasen. Nun zeigte uns der Herr Sein Wort in einem hellen und immer deutlicher werdenden Licht, bis wir erkannten, daß alle Schwierigkeit dadurch entstanden war, daß wir der Lüge Satans gegenüber unserer Mutter Eva geglaubt hatten, welche lautete: „Mitnichten werdet ihr sterben.” Von nun an erschienen uns die Aussagen der Bibel als vernünftig, großartig, herrlich und harmonisch. Und heute sind die Aussprüche in der Heiligen Schrift uns als Gottes Wort wichtiger als alles andere.

Kein Mund und keine Feder können den Frieden, die Freude und die Segnung beschreiben, welche die klare Erkenntnis des wahren Gottes in unsere Herzen und in unser Leben gebracht hat. Der Bericht über die Weisheit, Gerechtigkeit, Macht und Liebe stillt die Sehnsucht unseres Verstandes und unseres Herzens. Mehr suchen wir nicht. Nichts ist begehrenswerter, als des Herrn Wort noch völliger zu verstehen und zunehmend den göttlichen Charakter wertzuschätzen, der in dem großartigen Plan der Zeitalter offenbar wird, den unser Himmlischer Vater zur Segnung aller - zunächst der Kirche (Herauswahl) und hernach aller Geschlechter der Erde - allmählich hinausführt.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung