Der Vorrang des ursprünglichen Abrahamischen Bundes

Die Schriften sprechen von drei großen Bündnissen, die durch die drei Frauen Abrahams vorbildlich dargestellt werden. Diese Bündnisse erscheinen in der Reihenfolge dieser Frauen. Sarah war die erste Frau Abrahams, die einzig anerkannte Frau. Dann kam Hagar, Sarahs Dienerin, und später Ketura. Sarah und Hagar hatten jede einen Sohn, aber Ketura hatte sechs Söhne. Die Schriften zeigen, daß Abraham den Isaak zu seinem Erben machte, und daß durch Isaak sowohl Ismael als auch die Söhne der Ketura den Anteil ihres Erbes bekamen. (1. Mose 25:5) Die Tatsache, daß Ismael vor Isaak geboren wurde, änderte nichts an der Tatsache, daß Isaak der Erbe war.

Von Anfang an war der Bund, den Gott im Sinn hatte, derjenige, der in der Kirche wirksam ist: die Abrahamische Verheißung oder der Abrahamische Bund. Der Apostel Paulus erklärt, daß Gott dem Abraham das Evangelium mit den Worten aus Galater 3:8 zuvor verkündigte: „Und in dir und deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.” (1. Mose 12:3 und 28:14) Der gleiche Apostel zeigt auch, daß der ursprüngliche Abrahamische Bund zwei Samen erwähnt, dargestellt in den Worten:

(1) „Ich werde deine Nachkommen überaus zahlreich machen, wie die Sterne des Himmels und

(2) wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist.“ (1. Mose 22:17)

Da Abraham hier Gott darstellt, zeigt die Verheißung zwei Klassen, die als Gottes Kinder entwickelt werden:

(1) Christus und die Kirche auf geistiger Ebene und

(2) die Wiederherstellungsklasse der Menschheit auf irdischer Ebene.

Paulus weist in Römer 4:16 und 17 auf diese beiden Gegenstände hin; der eine, der unter dem Glauben entwickelt wird, und der andere, der unter Gesetz und Werken entwickelt wird. Der erste, der geistige Same, befindet sich während dieses Evangelium-Zeitalters im Entwicklungsprozeß. Der zweite, der Same nach dem Fleische, die Wiederherstellungsklasse (mit der Ausnahme der Alten Glaubenshelden, die vor dem Evangelium-Zeitalter entwickelt wurden) werden unter dem Neuen Bund und seinem Mittler entwickelt, entsprechend dem Gesetz und Werken, und nicht nur durch Glauben.

Der am Sinai geschlossene Gesetzesbund war ein Vorbild des Neuen Bundes und hatte Mose, den Mann Gottes, zum Mittler. Dieser Bund brachte nichts zur Vollkommenheit, denn sowohl sein Mittler, als auch das Volk, waren unvollkommen. Paulus erklärt, daß Israel, dargestellt in Ismael, die Segnungen nicht erlangte, daß aber „der Christus” sie erlangte. Wie der Apostel zeigt soll Israel später jedoch einen Segen bekommen, und dieser Segen wird nach der Verherrlichung der Kirche durch den Neuen Bund kommen.

Es entsteht natürlich die Frage, wenn der Abrahamische Bund die göttliche Verheißung völlig enthält, sowohl für die Kirche als auch für die Welt, warum traf Gott dann Vorsorge für zwei weitere Bündnisse, nämlich den Gesetzesbund, der am Berg Sinai mit dem Volk Israel geschlossen wurde und Moses zum Mittler hatte, und dem Neuen Bund, der folgen wird, und unter welchem die ganze Welt gesegnet werden soll?

Der Zweck der hinzugefügten Bündnisse

Wir antworten, daß diese zwei Bündnisse zur weiteren Erläuterung der göttlichen Absicht hinzugefügt wurden. Sie sollen uns helfen, die Wirksamkeit der göttlichen Liebe und Gerechtigkeit wertzuschätzen.

Wie Paulus erklärt, wurde der Gesetzesbund der Abrahamischen Verheißung hinzugefügt, um die Zeit auszufüllen, bis der verheißene Same käme, auf den der Bund angewandt werden sollte. Dies war wegen der Sünde notwendig, damit die hohe göttliche Anforderung an den Samen deutlich würde. Der Gesetzesbund mit Israel leistete diesen besonderen Dienst, denn er setzte die Anforderungen fest, welche Jesus erprobten und alle anderen verdammten. Er half auch die jüdische Nation zu Gott und zur Gerechtigkeit hin zu entwickeln, und einige von ihnen zu befähigen, sich zuzubereiten für den herrlichen Hohen Ruf des Evangelium-Zeitalters, welcher schließlich zu ihnen kam, und sie zur göttlichen Gunst und Miterbschaft mit dem Messias in dem tausendjährigen Königreich einlud.

Der Gesetzesbund sah auch bestimmte vorbildliche Vergleiche und Prophezeiungen vor, die für das geistige Israel während des Evangelium-Zeitalters sehr nützlich gewesen sind. Sie illustrieren uns diese Vor- und Gegenbilder des Gesetzes und zeigen uns in den Prophezeiungen des Alten Testaments verschiedene Gegenständen, die während dieses Zeitalters und dem der Welt während des nächsten Zeitalters zum Segen der Kirche gehören.

Durch den Neuen Bund - die zweite Hinzufügung zu dem ursprünglichen Bund - wird die Welt alle seine Segnungen und Begünstigungen der Wiederherstellung erfahren. Dieser Neue (Gesetzes) Bund ist noch nicht eingesetzt worden, denn der Mittler, der ihn einsetzen und seine Segnungen verursachen soll, um während des Millennium-Zeitalters jedes Glied des Adamischen Geschlechts zu erreichen, ist noch nicht vollendet. Dieser Neue Bund wird am Ende dieses Evangelium-Zeitalters eingesetzt werden, und sein Werk wird die ganze Zeitperiode des Millenniums andauern.

Jesus, unser Erlöser und Haupt, ist der prophezeite Mittler des Neuen Bundes durch Wirksamkeit des Verdienstes seines eigenen Opfers auf Golgatha. Er hätte ihn sofort besiegeln und beginnen lassen können, wenn der Vater nicht „einige bessere Dinge” für uns (die Kirche, die Braut Christi, die Glieder Jesu nach Gottes Vorsehung) vorgesehen hätte, als für die Alten Glaubenshelden. Dies ist das Geheimnis - daß das Evangelium-Zeitalter zur Entwicklung des Leibes des Mittlers vorgesehen ist. (Epheser 3:3 - 6, Kolosser 1:27)

Die Kinder des Eides

Die Schriften zeigen deutlich, daß unser Herr der Messias war, der langverheißene Same Abrahams. (Lukas 1:32, 33, 55 und 72 - 74; 2:11; Johannes 1:41, 4:25 und 26) „Die Kirche, welche sein Leib ist”, ist auch unter dem ursprünglichen Abrahamischen Bund entwickelt worden, den Gott mit einem Eid bekräftigte. Paulus nennt ihn „die Hoffnung, die vor uns ist” … „diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht.” (Hebräer 6:13 - 20) Wiederum sagt er über die Kirche: „Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.” (Galater 4:28) Die Kinder des Eides sind die Kirche.

Unsere Verheißung der Zeugung zur Neuen Natur durch Christus ist anders als diejenige, die die Juden zum Haus der Knechte ernannte. Sie weicht auch völlig ab von jenen Verheißungen, durch welche Israel wiederhergestellt und alle Geschlechter der Erde zur menschlichen Vollkommenheit gebracht werden sollen - durch den Prozeß der Wiederherstellung als Kinder der Ketura oder des Neuen Bundes. Da unser Herr unter dem Abrahamischen Bund entwickelt wurde, muß auch die Kirche unter jenem Bund entwickelt werden, denn der geistige Same kann nicht das Kind von zwei Müttern sein. Es steht geschrieben: „Denn nach Isaak soll dir (die) Nachkommenschaft genannt werden.” (1. Mose 21:12)

Der Neue Bund ist für die Ewigkeit

Es ist sehr einleuchtend, daß die Welt zu Beginn des Millennium-Zeitalters nicht vollständig und geschlossen in die neue Bündnisbeziehung mit Gott eintritt, sondern dies erst am Ende jenes Zeitalters tun wird. Die ganze Zeitperiode hindurch wird die Angelegenheit fest und allein in den Händen des Mittlers sein. Während jener Zeit wird er die Menschheit aufrichten und sie individuell und gemeinsam (so viele wie willig sind) des ewigen Lebens und der Segnung Gottes für würdig erklären. So erkennen wir deutlich, daß das Ende des Millennium-Zeitalters das Ende der Mittlerschaft Christi sein wird und die persönliche und individuelle Neue Bündnisbeziehung für jeden einzelnen in der Welt bedeuten wird.

Es gibt jedoch eine andere Ansicht, welche wir berücksichtigen sollten, und diese lautet: Der gleiche Neue Bund, der am Anfang des Millennium-Zeitalters beginnt, wird in alle Ewigkeit fortbestehen. Es gibt keinen zusätzlichen Neuen Bund am Ende der tausend Jahre der Herrschaft Christi. Dieser Neue Bund wird nicht direkt zwischen Gott und den Menschen wirken, sondern durch den Mittler. In diesem Bund stimmt Gott zu, daß Er sich der Sünden und Ungerechtigkeiten der Welt nie mehr erinnern will, daß Er nichts gegen sie haben wird, und daß sie Seine Segnungen in gleicher Weise erlangen würden, als wenn sie dieselben persönlich durch Ihn empfangen würden. Sie werden durch ihren Repräsentanten, den Mittler, den Christus erlangt.

Während der Millenniumsherrschaft wird die ganze Welt in genau der gleichen Weise in Bündnisbeziehung mit Gott sein, in der Israel in Bündnisbeziehung mit Gott war - durch den Mittler. Der Gesetzesbund bestand nach dem Tode Mose fort. So wird auch dieser Neue Bund fortbestehen, nachdem Christus sein Werk beendet haben wird. Die ganze Welt wird unter jenen Bundesvorkehrungen sein. Aber bevor Gott sie schließlich annimmt, wird Er sie prüfen, um zu sehen wie viele von ihnen des ewigen Lebens für würdig befunden werden. Daher ist die Prüfung am Ende der tausend Jahre eine Prüfung durch Jahwe, eine Prüfung, die die Würdigkeit eines jeden, der mit Ihm in eine ewige Bündnisgemeinschaft treten soll, auf die Probe stellt. Sie werden nicht als eine Nation oder als ein Geschlecht geprüft werden, sondern jeder muß selbst sein eigenes Recht auf diese Bündnisgemeinschaft unter Beweis stellen - eine Neue Bündnisgemeinschaft, die im Ursprung dem Verhältnis ähnlich ist, das durch Vater Adams Ungehorsam aufgelöst wurde.

Während der tausendjährigen Herrschaft des Messias besitzt er als Mittler die völlige Kontrolle über die ganze menschliche Familie. Sein Gesetz und seine Anordnungen, die in völliger Harmonie mit den Anordnungen Jahwes sind, werden ausgeführt. Sie sind die günstigste Vorkehrung, die Jahwe direkt für die Menschheit machen kann, weil die unvollkommene Menschheit für eine Weile gegenüber vollkommenen Gedanken, Werken und Taten unfähig sein wird und Jahwes Gesetz Sünde in keinem Grad anerkennen kann.

Der Mittler wird die Menschheit zum Zweck der Aufrichtung aller, die wollen, unter seiner völligen Kontrolle und Verfügung haben. Dies wird auch das Recht einschließen, jeden, der nicht gehorchen will, im zweiten Tod zu vernichten. Er kann in dieser Angelegenheit die ganze Macht eines Alleinherrschers ausüben. Niemand außer ihm wird irgendwelche Autorität besitzen. Der Sohn, der die Welt erkauft hat, wird der Alleinherrscher für jene tausend Jahre sein. Das Königreich wird eine Herrschaft des Zwanges sein. Dies wird zur Verbesserung der Welt mit der Aussicht auf ihre Vervollkommnung hinsichtlich der Gerechtigkeit notwendig sein.

Eine völlige Trübsal werden alle erfahren

Die Schriften erklären deutlich, daß Gott von Anfang an beabsichtigte, daß die Menschheit eine weitere individuelle Prüfung auf ewiges Leben haben soll, völlig unabhängig von der Schädigung, die sie als das Ergebnis des Versagens Adams in der ersten Prüfung bekommen hat. Dafür wurde Vorsorge getroffen, so daß die Gerechtigkeit die Vorkehrung gutheißen kann. Deswegen hat Christus „den Tod für jeden Menschen” geschmeckt. „Der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit.” Die rechte Zeit ist für einige in dem gegenwärtigen Zeitalter. Für andere wird die rechte Zeit im Messianischen Zeitalter sein.

Diejenigen, die während der Tausendjahrherrschaft Christi sterben, werden die einzigen sein, die eine völlige Prüfung gehabt haben. Es werden diejenigen sein, die sich nicht bekehren lassen und deren Wille nicht recht ist. Aber Gott beabsichtigt, daß niemand auf Grund von Unkenntnis oder Unverständnis umkommt. Daher hat Gott eine völlige Vorkehrung für die Erleuchtung aller getroffen (1. Timotheus 2:3 - 6) und daß alle, die gehorsam sein werden, errettet werden. Diese vollkommene günstige Gelegenheit wird durch Christi Königreich zu allen gebracht.

Wenn unter der Messianischen Herrschaft einige im Alter von hundert Jahren sterben werden, die noch unvollkommen sind, nicht völlig zur Vollkommenheit wiederhergestellt sind, wie kann von denen gesagt werden, daß sie eine vollkommene Prüfung gehabt haben? Die Antwort ist, daß Gottes Vorkehrungen für jedes Glied des Geschlechtes sind, daß Christus ihnen in seinem Mittler-Königreich aus ihrer gefallenen Stellung heraushelfen wird, wenn sie wollen. Die Stellung erfordert, daß sie den göttlichen Willen annehmen und ihm zu gehorchen suchen. Nachdem solche zu einem klaren Verständnis der Wahrheit gekommen sind, wird ihnen allen geholfen, aus ihrer Schwachheit herauszukommen. Ihnen wird Nachsicht für alle ihre durch Unvollkommenheit entstandenen Fehler eingeräumt. Aber jene, die mit derartiger Erkenntnis und unter solch günstigen Gelegenheiten mit Willen sündigen werden, würden dasselbe tun, wenn sie die volle Erkenntnis und Fähigkeit hätten.

Von dieser letzten Klasse wird als von Engeln oder Botschaftern Satans und der Sünde gesprochen: denn wer auch immer mit Willen und Verständnis gegen die göttlichen Anordnungen sündigt, ist vom Geist Satans. Alle, die einen solchen Willen des Ungehorsams entwickeln, werden in den zweiten Tod gehen. Diese haben keine Zukunft. Der ganze Plan der Errettung besteht darin, solche zu befreien, die sich über die Erkenntnis und Gelegenheit mit Gott in Harmonie zu kommen und auf dem Wege der Wahrheit und Gerechtigkeit zu wandeln, freuen.

Die drei großen Bündnisse kurzgefaßt

Wie wir zuvor festgestellt haben, steht der Abrahamische Bund an erster Stelle in der Ordnung der Zeit und Wichtigkeit. Dieser Bund hat zwei Teile. Der erste ist auf den geistigen Samen Abrahams, den Christus Haupt und Leib anzuwenden - dem Gegenbild von Isaak oder in einem anderen Bild von Isaak und Rebekka. Diese sind der Same Abrahams - der Same der Verheißung - nicht fleischlich sondern geistig.

Der zweite Teil des Bundes ist auf die Welt der Menschheit anzuwenden - „alle Geschlechter der Erde”. Diese sollen durch den geistigen Samen mit einer Gelegenheit gesegnet werden, Abrahams natürlicher Same zu werden und mit ihm Erben der Erde und der Fülle, die darin ist. Die Bedingungen, durch welche sie Gottes Gunst und Wiederherstellung zu allem, was verloren war, erlangen mögen, sind die, daß sie Treue ausüben sollen und Gehorsam leisten gegenüber der göttlichen Fürsorge, welche in dem Königreich des Messias dargestellt sein wird, wenn es aufgerichtet ist.

Der Same Abrahams - Jesus und die Kirche - ist der gesetzmäßige Erbe dieses Abrahamischen Bundes. Dies ist ganz ohne Rücksicht auf den Gesetzesbund der Fall, der mit Israel am Sinai gemacht wurde, oder den Neuen Gesetzesbund, der am Schluß des Evangelium-Zeitalters mit Israel geschlossen werden soll.

Dieser Abrahamische Bund hat keinen Mittler, aber der Gesetzesbund hatte Mose zum Mittler, und der Neue Gesetzesbund wird den Messias, den geistigen Erben des Abrahamischen Bundes, zum Mittler haben.

Der Abrahamische Bund benötigt keinen Mittler, weil es dort keine Bezeichnungen oder Bedingungen gibt, auf welche sich eine Vermittlung stützen kann. In ihm erklärt Gott nur Seine Absicht, einen Samen Abrahams durch bestimmte eigene Auswahlverfahren zu finden und diesen Samen zusammen mit der übrigen Menschheit zu segnen und zu ehren. Dieser besonders ausgewählte Same Abrahams ist, wie der Apostel zeigt, Christus und die Kirche - Gottes Auserwählter. (Galater 3:8, 16 und 29, Römer 8:29 und 30)

Gottes Wahl des geistigen Samens

Gott hat bestimmte Schritte unternommen, durch welche Er eine Herauswahl der Würdigen und Ihm Angenehmen trifft, um diese Messianische Gesellschaft zu errichten. Seine Anordnung zur Berufung dieser wird in der Schrift gezeigt, welche auf diesen Ruf des Evangelium-Zeitalters zur Mitgliedschaft an dem Samen Abrahams hinweisend sagt: „Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund geschlossen haben beim Opfer.” (Psalm 50:5) Dieser Bund des Opfers des menschlichen Willens, aller Rechte, Vorrechte und Freiheiten des Fleisches, stellt sich als eine höchst drastische Prüfung heraus, die dem Herrn das ganz besondere Volk zeigt, von dem Er wünscht, daß sie der geistige Same Abrahams sein sollen. Sie werden ein geistiger Same, indem sie auf das Fleisch und alle seine Rechte und Freiheiten verzichten - selbst bis in den Tod.

Das Haupt dieses Samens ist der Teil, der das Leben für den ganzen Leib enthält. Alle Glieder, die ihm hinzugefügt werden, müssen als erstes durch sein Verdienst gerechtfertigt werden. Diese waren unter dem Gesetzesbund nicht gerechtfertigt, weil dieser nichts vollkommen machte, noch waren sie unter dem Neuen Bund gerechtfertigt, weil er noch nicht vollständig ist. Aber das Blut, das nach und nach wirksam sein wird für das Versiegeln des Neuen Gesetzes-Bundes für Israel und die Welt, ist jetzt im Voraus wirksam für die Rechtfertigung jener, die als der Leib des Mittlers angenommen werden. Dies wird möglich, weil diese Leibesglieder aus der gleichen menschlichen Familie ausgewählt wurden wie der Rest der Menschheit. Daher ist das Blut, welches den Neuen Bund für die Welt nach und nach versiegeln und wirksam machen soll, das gleiche Blut oder Verdienst Christi, welches alle jene jetzt frei rechtfertigt, die berufen sind als Heilige und Miterben Jesu.

Zweite und dritte Bündnisse - Vorbild und Gegenbild

Der zweite Bund in der Reihenfolge der Zeit war der Gesetzesbund. (2. Mose 19:3 - 8) Dieser wurde dem Abrahamischen Bund hinzugefügt, konnte sich aber nicht mit dem ursprünglichen Bund vermischen. Der Gesetzesbund war vorbildlich. Er hatte einen vorbildlichen Mittler, vorbildliche Opfer von Stieren und Böcken, einen vorbildlichen Versöhnungstag und (in der Stiftshütte) ein vorbildliches Heiliges und Allerheiligstes.

Der dritte und letzte ist der Neue Gesetzesbund, der in der Zukunft eingerichtet werden soll. (Jeremia 31:31 - 34, Hebräer 8:6 - 13) Dies kann nicht den ursprünglichen Abrahamischen Gnadenbund ersetzen oder zunichte machen, ebensowenig konnte dies der Gesetzesbund vom Sinai. Der Neue Gesetzesbund kann nicht eingeführt, versiegelt und wirksam gemacht werden, bis der Abrahamische Bund den Samen Abrahams hervorgebracht und ihn mit Herrlichkeit, Ehre und göttlicher Majestät bekleidet haben wird. Dann wird dieser gegenbildliche Moses, der vollständige Christus - Haupt und Leib - zwischen Gott und der Menschenwelt tausend Jahre vermitteln. Die Grundlage dieser Segnungen des Neuen Bundes wird das Verdienst des Messias sein. Aber dieses Verdienst wird nicht zugunsten der Welt angewandt oder um den Neuen Bund für das natürliche Israel und die Menschheit zu versiegeln, noch um die Wiederherstellungssegnungen auszuteilen, bevor nicht der ganze Same Abrahams, Haupt und Leib, vollständig geworden sein wird.

Dieser Bund kann erst dann vervollständigt werden, wenn alle Opfer vollendet sind. Das Opfer des Hauptes wurde vor mehr als zwanzig Jahrhunderten dargebracht, und es wurde durch den Stier in den Opfern des Versöhnungstages Israels vorbildlich dargestellt. Das Opfer der geweihten Kirche, seinen Gliedern, die von ihm angenommen worden sind, ist seit mehr als zwanzig Jahrhunderten vorangeschritten und wurde vorbildlich durch die Böcke in den Opfern des gleichen Versöhnungstages dargestellt.

Nicht bevor der Messias all sein Opferwerk des Evangelium-Zeitalters beendet hat, nicht bevor die letzten Glieder unter seiner Hand von dem irdischen Zustand der Mitgliedschaft zu dem himmlischen Zustand hinüber gegangen sind, werden die Leiden „des Christus” beendet sein, werden die Leiden, die er zurückließ, erfüllt sein. Bis dahin wird er die Segnungen des Messianischen Königreichs nicht einführen. Jene Segnungen werden der Menschheit gegeben, wenn der große Mittler das Verdienst seines Opfers zugunsten der Menschheit anwendet.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung