Kostbare Lehren der Wahrheit

„Es träufle wie Regen meine Lehre, es fließe wie Tau meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut. Denn den Namen Jahwes will ich ausrufen: Gebet Majestät unserem Gott! Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!” - 5. Mose 32:2 - 4

Die Worte unseres Leittextes sind ein Teil eines „Liedes” von Moses. Da Moses einer der heiligen Propheten Gottes und ein Vorbild von Christus war, nehmen wir das, was er sagt, bedingungslos als von Gott kommend an. Wenn er von „meine Lehre” und „meine Rede” spricht, so betrachten wir diese als Gottes Lehre und Gottes Wort. Das Wort „Lehre” bedeutet Unterrichten oder Belehrung, und durch das „Ausrufen” oder Verkündigen der Belehrungen, die wir durch das Wort Gottes erhalten, geben wir „Majestät (Größe) unserem Gott”. Durch diese Lehren erkennen wir an, daß unser Gott der „Fels”, die große Grundlage ist, und daß Er ein „Gott der Treue und sonder Trug” und „gerecht und gerade” ist.

Die Lehren Gottes, die im Alten und Neuen Testament dargelegt sind, vergleicht Moses mit „Regen” und „Tau”, mit „Regenschauern auf das Gras” und „Regengüssen auf das Kraut”. Gras und Kraut würden ohne Regen und Tau bald verwelken und absterben. Ebenso brauchen wir die erfrischenden Wasser der Wahrheit, um ein gesundes, geistiges Leben zu behalten. Ohne die Wasser der Wahrheit würden auch wir bald dahinwelken und als Neue Schöpfungen in Christo Jesu sterben.

Wir bezeichnen die Lehren der Bibel oft als den göttlichen Plan der Zeitalter. Im Neuen Testament werden die gesamten Lehren „das Evangelium” genannt. Paulus schrieb: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen.” (Römer 1:16) In Römer 1:1 - 3 spricht Paulus von dem „Evangelium Gottes, (welches er durch Seine Propheten in Heiligen Schriften zuvor verheißen hat) über Seinen Sohn, der aus dem Samen Davids gekommen ist dem Fleische nach”.

Das Wort „Evangelium” bedeutet gute Botschaft. Es war die gute Botschaft, die in jener Nacht den Hirten verkündigt wurde, daß Jesus geboren war, als der Engel zu ihnen sagte: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute, in Davids Stadt, ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr.” (Lukas 2:10 und 11) Hier wird klar gezeigt, daß die „gute Botschaft” darin bestand, daß Gott einen Erretter in die Welt gesandt hatte, der die Menschen von ihren Sünden und schließlich vom Tode erretten würde.

Zuerst dem Abraham

Aber dies war nicht das erste Mal, daß das Evangelium verkündigt wurde. Moses berichtet eine Verheißung, die Gott dem Abraham gab - eine Verheißung, daß durch seinen „Samen” „alle Geschlechter der Erde gesegnet werden”. (1. Mose 12:3) Der Apostel Paulus nennt Gottes Verheißung an Abraham das „Evangelium”. Er schrieb: „Gott … verkündigte dem Abraham die gute Botschaft zuvor: „In dir werden gesegnet werden alle Nationen”.” (Galater 3:8) Dann stellt Paulus den verheißenen „Samen” fest: „Dem Abraham aber waren die Verheißungen zugesagt und seinem Samen. Er sagt nicht: „und den Samen,” als von vielen, sondern als von einem: „und deinem Samen,” welcher Christus ist.” - Galater 3:16

Wie belebend muß diese Verheißung für Abraham gewesen sein! Wie Moses sagte, war sie wie „Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut”. Diese gute Botschaft ist auch heute belebend für Gottes Volk. Was für ein allumfassendes Evangelium ist dies doch! Dem Abraham verhieß Gott, daß „alle Geschlechter der Erde” gesegnet werden würden, und Tausende von Jahren später, als Jesus geboren wurde, nannte der Engel des Herrn dieses Ereignis eine gute Botschaft für das „ganze Volk”. In jener langen Zeitspanne war Gottes Vorhaben hinsichtlich Seiner menschlichen Schöpfung nicht geändert worden. Und auch heute ist es noch unser Vorrecht, dasselbe umfassende Evangelium so weit wie möglich zu verkündigen.

Das prophetische Zeugnis

Die Verheißung an Abraham war, daß alle Geschlechter der Erde „gesegnet” werden würden. Die Frage steigt natürlich auf: Welcher Art ist der verheißene Segen? Als Paulus von dem „Evangelium Gottes” schrieb, erklärte er, daß es das Evangelium wäre, welches Gott „durch Seine Propheten in Heiligen Schriften” verheißen hatte. (Römer 1:2) Was sagen die Propheten über Segnungen, die auf alle Geschlechter der Erde kommen sollen? Wir wollen einen Teil von dem hören, was der Prophet Jesaja geschrieben hat:

Jesaja 2:2 - 4 lautet: „Es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jahwes feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jahwes, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort Jahwes von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.”

Wie es gewöhnlich in der ganzen Heiligen Schrift der Fall ist, wird auch hier ein Berg als Sinnbild für das Königreich Christi gebraucht, und Jesaja sagt, daß „der Berg des Hauses Jahwes feststehen wird auf dem Gipfel der Berge”, was offenbar bedeutet, daß es eine beherrschende Stellung über die Angelegenheiten aller Nationen einnehmen wird. Was für ein wunderbarer Segen wird das sein! Jesaja erklärt, daß unter dieser Einrichtung die Menschen in den Wegen des Herrn belehrt werden, welches die Wege des Friedens und der Gerechtigkeit sind. Dann wird der Herr richten zwischen den Völkern, und irgendeine Nation, die Seiner Herrschermacht widersteht, wird zurechtgewiesen werden. Sie werden die Hilfsquellen der Erde nicht mehr dazu benutzen, um Kriegswerkzeuge herzustellen, denn nicht mehr „wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen”.

Die Geburt Christi vorausgesagt

Jesaja schrieb auch über die Geburt Jesu. Wir zitieren: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer Jahwes der Heerscharen wird dieses tun.” - Jesaja 9:6 und 7

Wie belebend muß diese Verheißung für die natürlichen Nachkommen Abrahams gewesen sein! Hier war eine weitere Zusicherung gegeben, daß der verheißene „Same”, der Messias, kommen würde, und daß er seine Herrschaft auf der Erde aufrichten würde, was Gerechtigkeit und Frieden für die Menschen bedeuten wird. Wieviel belebender aber ist es für uns, die wir wissen, daß Jesus durch das Verdienst seines erlösenden Blutes auch Frieden zwischen Gott und dem Menschen herstellen wird, und daß hierauf Frieden unter den Menschen folgen wird! Wie kostbar ist diese Lehre des Lösegeldes und der Versicherung der Königreichs-Segnungen, die es allen Geschlechtern der Erde garantiert.

Die Menschen werden erleuchtet

Jesaja 11:9 lautet: „Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde wird voll sein der Erkenntnis Jahwes, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.” Die Menschen werden nicht mehr in Knechtschaft heidnischer Götter oder einer Qual-Gottheit gehalten werden, sondern sie werden Jahwe, den wahren und lebendigen Gott, erkennen - den Gott unendlicher Weisheit, unbeugsamer Gerechtigkeit, grenzenloser Liebe und unbeschränkter Macht. Welcher Segen wird das für alle Geschlechter der Erde sein, und wie belebend ist es, dies schon im voraus zu wissen!

Jesaja sagt weitere Segnungen des „Berges” Gottes, des Messianischen Königreiches, voraus. Wir zitieren: „Jahwe der Heerscharen wird auf diesem Berge allen Völkern ein Mahl von Fettspeisen bereiten, ein Mahl von Hefenweinen, von markigen Fettspeisen, geläuterten Hefenweinen. Und er wird auf diesem Berge den Schleier vernichten, der alle Völker verschleiert, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er auf ewig; und der Herr, Jahwe, wird die Tränen abwischen von jedem Angesicht, und die Schmach seines Volkes wird er hinwegtun von der ganzen Erde. Denn Jahwe hat geredet. Und an jenem Tage wird man sprechen: Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, daß er uns retten würde, da ist Jahwe, auf den wir harrten! Laßt uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung!” - Jesaja 25:6 - 9

Wie wunderbar sind die Segnungen, welche die Menschen während der Verwaltung des Messianischen Königreiches erlangen werden! Natürlich wird viel symbolische Sprache gebraucht, doch wie bedeutungsvoll ist sie! Es wird ein „Mahl” für die Menschen geben, ein Mahl von „geläuterten Hefenweinen”. Die „Decke” des Aberglaubens und des Mißverständnisses wird von den Menschen genommen werden, weil sie dann Gott erkennen werden und Seine Herrlichkeit die Erde erfüllen wird.

Der Tod ist der größte Feind des Menschen, und hier wird uns versichert, daß in Christi Königreich der Tod in Sieg verschlungen wird. Dies allein wird die meisten Tränen vom Angesicht der Menschen abwischen, denn die Abschaffung des Todes wird so vollständig sein, daß sie für alle, welche gestorben sind, die Wiederherstellung zum Leben einschließt. Diese werden, wie uns gesagt wird, zurückkehren „mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen”. - Jesaja 35:10

Wenn die Menschen diese verheißenen Segnungen empfangen in Erfüllung der Verheißung Gottes, „alle Geschlechter der Erde zu segnen”, werden sie von Herzen sagen: „Siehe da, unser Gott, auf den wir harrten, daß er uns retten würde; … Laßt uns frohlocken und uns freuen in seiner Rettung!” Ja, diejenigen, welche Gottes Verheißungen über die Königreichs-Segnungen kannten, haben eine lange Zeit gewartet, um ihre Erfüllung zu sehen. Doch zur bestimmten Zeit wird das Warten vorüber sein, die Segnungen werden da sein, und alle Menschen der Erde werden eine Gelegenheit haben, sie zu genießen. Wie belebend ist diese Lehre! Möchten wir durch sie mehr und mehr angespornt werden und allen Fleiß anwenden, sie allen, die hören wollen, zu verkündigen.

Jesu Zeugnis

Jesus kam als der Same der Verheißung, um der Messias und König Israels und der Welt zu sein. Es ist interessant zu bemerken, wie seine Lehren mit denen des Alten Testaments übereinstimmen. Das ist nicht überraschend, denn, wie er erklärte, waren seine Worte diejenigen des Vaters. Er verkündigte nicht seine eigenen Lehren, sondern die Lehren des großen Autors des göttlichen Planes. Er war der „Größere als Moses”, und seine Lehren bestätigten diejenigen des großen Gesetzgebers Israels sowohl, als auch diejenigen aller heiligen Propheten Gottes seit Anbeginn der Welt.

Wenn wir dies bedenken, dann ist es interessant, die Unterhaltung zwischen Jesus und dem reichen Jüngling zu untersuchen, der zu ihm kam und fragte, was er tun müßte, um ewiges Leben zu ererben. (Matthäus 19:16 - 28) Jesus antwortete diesem Jüngling und sagte: „Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote.” (Vers 17) Das war eine logische Antwort auf die Frage des Jünglings, denn es war ja verheißen, daß diejenigen, welche Gottes Gesetz halten konnten, wie es in den zehn Geboten dargestellt war, Leben erlangen würden. - Römer 10:5, 7:10

Der Jüngling erwiderte Jesus: „Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch?” Angenommen, daß dieser Jüngling ernst und aufrichtig bestrebt gewesen war, Gottes Gebote zu halten, aber gefunden hatte, wie Paulus bezeugt, daß das, was zum Leben gegeben war, dies nicht tat. Wie jeder andere, erkannte auch dieser Jüngling, daß er alterte, und daß er, wenn dies fortdauerte, früher oder später sterben würde. Vielleicht erinnerte er sich der Verheißung, daß der Tod in Sieg verschlungen werden würde, aber nach seiner eigenen Erfahrung wurde er vom Tod verschlungen. Deshalb fragte er: „Was fehlt mir noch?” Was muß ich noch tun, um mein Leben zu erhalten?

Eines fehlt

Jesus antwortete ihm: „Wenn du vollkommen sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach.” (Matthäus 19:21) Wir lesen, daß, „als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Güter”. (Vers 22) Jesus hatte Opfer verlangt - das Opfer von allem, was der Jüngling besaß - und das war mehr, als er zu geben bereit war.

Dann gab es noch etwas anderes in der Antwort des Meisters, was die Haltung des Jünglings beeinflußt haben könnte. Jesus sagte zu ihm, daß, wenn er dieses große Opfer bringen würde, er einen Schatz im Himmel haben würde. Das war für den jungen Juden etwas Neues. Die Propheten Israels hatten keine himmlische Belohnung für Treue im Halten des Gesetzes verheißen. Dieser Jüngling hatte gefragt, was er tun müßte, um dauerndes Leben auf Erden zu haben, aber Jesu Schlußantwort forderte von ihm alles, was er an irdischen Gütern hatte mit der Verheißung einer Belohnung, die als „Schatz im Himmel” bezeichnet wurde.

Jesu Jünger hatten dieser Unterhaltung zugehört, und er wandte sich an sie und sagte, daß „ein Reicher schwerlich in das Reich der Himmel eingehen wird”. Darauf waren sie erstaunt und fragten: „Wer kann dann errettet werden?” Jesus antwortete: „Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich.” Das war eine Antwort, aber keine Erklärung. Deshalb wandte sich Petrus an Jesus und sagte: „Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun werden?” - Verse 23 - 27

Der Grund zu dieser Frage ist offensichtlich. Um Nachfolger Jesu zu werden, hatten die Jünger alles verlassen, so wie er den reichen Jüngling zu tun aufgefordert hatte. Sie glaubten, daß Jesus der verheißene Messias war, und daß sie, wenn sie ihm treu wären, einen Anteil an seinem Messianischen Königreich haben würden. Sie glaubten, daß dieses Königreich schließlich seinen Einfluß, ausgehend von Jerusalem, über die ganze Erde ausdehnen würde. Jetzt aber schien Jesus ihnen etwas anderes zu sagen, daß sie, anstatt einen Anteil an einem irdischen Königreich zu haben, einen Schatz im Himmel haben würden. Was meinte er? Deshalb die Frage: „Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns nun werden?”

Die Wiedergeburt

Bis zu dieser Zeit war den Jüngern kein besonderer Grund gegeben worden, eine himmlische Hoffnung zu erwarten, deshalb wünschten sie jetzt, sich zu vergewissern, wozu ihre Jüngerschaft führen würde. Jesu Antwort auf die Frage des Petrus ist aufschlußreich: „Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem Throne der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels.” - Vers 28

Die hier von Jesus erwähnte „Wiedergeburt” ist die Wiederherstellung des Menschengeschlechts zum Leben auf der Erde. Das Geschlecht, das ursprünglich von Adam erzeugt wurde, wird von Jesus, dem zweiten oder letzten Adam, wiedererzeugt werden. (1. Korinther 15:45) Diese Wiedererzeugung des Geschlechts Adams zum Leben auf Erden wird von dem Apostel Petrus als „Wiederherstellung” bezeichnet, und die Zeitperiode, in welcher dies ausgeführt wird, als „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge”. (Apostelgeschichte 3:19 - 21) Petrus erklärte, daß dieses Werk der Wiederherstellung von Gottes heiligen Propheten vorausgesagt worden war, und wir haben schon einige der Voraussagen hierüber zitiert, die von dem Propheten Jesaja gemacht wurden.

Durch seinen Hinweis auf die Wiedergeburt in seiner Antwort an Petrus versicherte Jesus seinen Jüngern, daß er das große Ziel des göttlichen Planes, das von den Propheten vorausgesagt war, nicht übersah. Dies war das große Werk, das durch die Ausübung der messianischen Königreichs-Macht und Autorität auf der ganzen Erde ausgeführt werden sollte. In der Wiedergeburt würde er auf dem Throne seiner Herrlichkeit sitzen, und dann würden diejenigen, welche ihm treu gefolgt waren und ihr Alles als Opfer treu bis zum Tode niedergelegt hatten, seine Herrlichkeit teilen, und ein Teil dieser Herrlichkeit würde die Stellung von Richtern sein, die ihnen gegeben werden würde, indem sie auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.

Miterbschaft mit Christo

Das war eine weitere Entfaltung des Evangeliums vom Königreich, eine weitere Erschließung der kostbaren Lehren des Planes Gottes, die, wie Moses sagte, wie Regenschauer auf das Gras fallen. Die Jünger hatten eine gewisse Vorstellung, daß sie mit Jesus in seinem Königreich vereint sein würden, aber es ist zweifelhaft, ob sie damals verstanden, daß durch das Königreich ein weltweites Werk der Wiedergeburt oder Wiederherstellung ausgeführt werden würde. Auch erkannten sie nicht, daß sie im Messianischen Königreich sowohl Richter als auch Könige sein würden.

Nach der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten verstanden die Apostel diesen Punkt klar. Der Apostel Paulus zum Beispiel, erklärte ferner, nachdem er Jesum als den verheißenen Samen Abrahams festgestellt hatte, durch welchen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden würden: „So viele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen,” „wenn ihr aber Christi seid, so seid ihr denn Abrahams Same und nach Verheißung Erben.” - Galater 3:27 und 29

In Christum getauft zu sein, bedeutet, in das Tun seines Willens eingetaucht zu sein, und der Wille des Herrn für Jesu Jünger ist, mit ihm zu leiden und zu sterben. Paulus schrieb: „Wisset ihr nicht, daß wir, so viele auf Christum Jesum getauft worden, auf (in) seinen Tod getauft worden sind?” (Römer 6:3) Dies ist in der Nachfolge in den Fußstapfen Jesu mit enthalten und diejenigen, welche sich so völlig dem Tun des Willens Gottes hingeben und bis zum Tode treu sind, werden, wie Paulus erklärt, ein Teil des segnenden Samens Abrahams sein, jenes messianischen Samens, durch welchen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden.

Wiederum schrieb der Apostel Paulus: „Der Geist selbst zeugt mit unserem Geiste, daß wir Kinder Gottes sind. Wenn aber Kinder, so auch Erben - Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir anders mitleiden, auf daß wir auch mitverherrlicht werden.” (Römer 8:16 und 17) Mit Christo verherrlicht zu werden, bedeutet, in der Auferstehung erhöht zu werden, um mit ihm zu leben und zu herrschen. Diejenigen, welche zu dieser hohen Stellung gelangen, werden in Offenbarung 20:4 und 6 als solche bezeichnet, die in der ersten Auferstehung hervorkommen, um mit Christo tausend Jahre zu leben und zu herrschen.

Eine himmlische Belohnung

Diese werden wirklich einen „Schatz im Himmel” haben, so wie Jesus es dem reichen Jüngling gegenüber erklärte. Der Apostel Petrus schrieb: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergezeugt hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, welches in den Himmeln aufbewahrt ist für euch.” (1. Petrus 1:3 und 4) Hebräer 3:1 lautet: „Daher, heilige Brüder, Genossen der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesum.”

Somit geht aus der Heiligen Schrift klar hervor, daß es für die treuen Nachfolger des Meisters eine himmlische Errettung gibt. Ihr zukünftiger Schatz wird nicht auf Erden sein, sondern im Himmel. Von den geweihten Nachfolgern des Meisters wird Aufrichtigkeit und Eifer gefordert, um die Schätze im Himmel zu sammeln. Auch der Geist des Opferns muß offenbart werden - eine Bereitschaft, alles aufzugeben, was wir haben, unser Kreuz aufzunehmen und dem Meister zu folgen. Diesen gab Jesus die Verheißung: „Sei getreu bis zum Tode, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.” (Offenbarung 2:10) Und wiederum: „Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron.” - Offenbarung 3:21

Es handelt sich aber nicht nur darum, ein himmlisches Heim zu haben. Die treuen Nachfolger Jesu sind berufen und werden zubereitet, um mit ihm zur Vernichtung von Sünde und Tod auf Erden zu herrschen. Das zukünftige Zeitalter der Segnung wird auch eine Zeit der Erprobung für die Menschheit sein, in der Bibel „der Tag des Gerichts” genannt. Dann werden die überwindenden Heiligen auf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels. Dann werden sie mit Jesus auf dem Throne der Herrlichkeit sitzen und mit ihm die Menschen aller Nationen richten. - Matthäus 25:31 und 32

Die Würdigen und Unwürdigen an jenem zukünftigen Tage des Gerichts werden symbolischerweise als Schafe und Böcke bezeichnet. Zu den Schafen - solchen, die würdig befunden werden, zur Rechten der Gunst des Vaters zu stehen - wird gesagt werden: „Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.” (Matthäus 25:34) Dies ist das Reich oder die Herrschaft, die unseren ersten Eltern gegeben wurde, als Gott ihnen gebot, sich zu mehren und die Erde zu füllen und über sie zu herrschen. (1. Mose 1:27 und 28) Es ist eine irdische Herrschaft, und das wiederhergestellte Menschengeschlecht wird sich ihrer ewig erfreuen - alle Geschlechter der Erde - die Gott durch den Samen Abrahams zu segnen verheißen hat, welcher Same, wie die Heilige Schrift klar zeigt, Jesus und seine überwindende Kirche (Herauswahl) sein wird - solche, die in seinen Tod getauft und in der Auferstehung mit ihm verherrlicht worden sind.

Zwei Errettungen

Somit finden wir in der glänzenden Reihe kostbarer Lehren, die der Herr in seinem Worte darlegt, daß es zwei Errettungen gibt. Es gibt die himmlische Errettung für diejenigen, welche mit Christo leben und herrschen werden, und es gibt die irdische Errettung für alle, die sich während der tausend Jahre des kommenden Gerichts des ewigen Lebens auf Erden würdig erweisen. Durch eine Erkenntnis dieser beiden Errettungen nimmt unsere Wertschätzung für die wunderbare Harmonie der Heiligen Schrift außerordentlich zu. Diese und die anderen kostbaren Lehren des Wortes „träufeln wie Regen”, fließen „wie Tau”, wie „Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut”.

Moses fügte hinzu: „Denn den Namen Jahwes will ich ausrufen: Gebet Majestät unserem Gott!” Die kostbaren Lehren des Wortes Gottes sind uns nicht geoffenbart worden, um nur zu unserer Belebung und Freude behalten zu werden. Wenn wir aufhören, sie weit und breit auszurufen oder bekannt zu machen, so wie wir Gelegenheiten haben oder schaffen können, um die Majestät oder Größe unseres Gottes zu zeigen, werden sie früher oder später ihre belebende Kraft in unserem eigenen Leben verlieren. Wie groß ist das Vorrecht, das uns gegeben worden ist, durch die Lehren der Wahrheit von Gott zu erklären: „Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!” - 5. Mose 32:2 und 4



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