Das Licht des Angesichtes Gottes

„Gott, der aus Finsternis Licht leuchten ließ, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.” - 2. Korinther 4:6

Das Wort Finsternis wird in der Heiligen Schrift verwendet, um Unwissenheit über und Entfremdung von Gott und alles, was dies an Sünde, Leiden und Tod einschließt, zu symbolisieren. Dagegen symbolisiert Licht eine Erkenntnis über und Harmonie mit Gott, einen Zustand, in welchem es dem Schöpfer gefällt, Seine Gunst und Seinen Segen zu verleihen, was wiederum Frieden, Freude und Leben zur Folge hat. Aufgrund der Sünde ist das Menschengeschlecht aus Gottes Gunst gefallen, aber nicht für immer. David schrieb: „Ein Augenblick ist in Seinem Zorn, ein Leben in Seiner Gunst; am Abend kehrt Weinen ein, und am Morgen ist Jubel da. Ich zwar sagte in meinem Wohlergehen: Ich werde nicht wanken ewiglich. Jahwe! In Deiner Gunst hattest Du festgestellt meinen Berg; Du verbargst Dein Angesicht, ich war bestürzt.” Psalm 30:5 - 7

In dieser Schriftstelle gebraucht David ein weiteres Symbol - das „Angesicht” Gottes - in dem er sagt, daß er „bestürzt” wurde, als Gott Sein Angesicht verbarg.

Wenn wir diese Symbole einander gegenüberstellen, erkennen wir, daß, wenn Gott Sein „Angesicht” verbirgt, „Finsternis” ist, und wenn Er Sein Angesicht zeigt, „Licht” ist. Wenn „Finsternis” ist, dann herrschen Furcht und Unglück; wenn „Licht” ist, dann herrschen Gewißheit und Freude. In einer Prophezeiung über die Verwerfung des natürlichen Israel sagte Gott: „Mit dem Rücken und nicht mit dem Angesicht werde ich sie ansehen an dem Tage ihres Verderbens.” Jeremia 18:17

Moses sagte zu Israel: „Jahwe segne dich und behüte dich! Jahwe lasse Sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! Jahwe erhebe Sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!“ 4. Mose 6:24 - 26 In dem Ausdruck „lasse Sein Angesicht über dir leuchten” sind die Symbole „Angesicht” und „Licht” miteinander verbunden. Auch heute noch sprechen wir von einem „leuchtenden” Angesicht. Der Gesichtsausdruck eines Menschen zeigt gewöhnlich sehr deutlich, ob er erfreut oder zornig ist.

„Suchet mein Angesicht”

David schrieb: „Du sprachst: Suchet Mein Angesicht! Dein Angesicht, Jahwe, suche ich. Verbirg Dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorn Deinen Knecht! Du bist meine Hilfe gewesen; laß mich nicht und verlaß mich nicht, Gott meines Heils.” Psalm 27:8 und 9 Wenn auch David sein eigenes Verlangen, in Harmonie mit seinem Schöpfer, dem Gott Israels, zu sein ausdrückt und sich Seiner Segnungen zu erfreuen, so drückt er doch auch die Herzensempfindungen aller aus, die Gott lieben.

Unsere ersten im Bilde Gottes erschaffenen Eltern, müssen ihren Schöpfer geliebt haben, und sie wurden mit Seiner Gunst und Gemeinschaft gesegnet. Doch als sie Gottes Gesetz übertraten, entzog Er ihnen Seine Gunst. Er wandte ihnen anstatt Seines „Angesichts” Seinen „Rücken” zu. Wir lesen, daß, nachdem sie gesündigt hatten, „sie die Stimme Jahwes hörten, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Und der Mensch und sein Weib versteckten sich vor dem Angesicht Gottes.” 1. Mose 3:8

Die Tatsache, daß unsere ersten Eltern die „Stimme” Gottes erkannten, zeigt, daß sie sie nicht zum ersten Mal hörten. Es ist für uns nicht wichtig zu wissen, wie der Schöpfer mit diesem vollkommenen Menschenpaar, das Er in Seinem Bilde erschaffen hatte, verkehrte. Es geschah jedenfalls, und Adam und Eva müssen bei dem Vorrecht der Gemeinschaft mit Ihm große Freude empfunden haben. Jetzt aber war es anders. In dem Bewußtsein, daß sie gesündigt hatten, rief die „Stimme” Gottes Furcht in ihren Herzen hervor. Sie erfreuten sich nicht mehr des Lichtes Seines Angesichts.

Tatsächlich liebte Gott Seine menschlichen Geschöpfe weiter, aber es konnte ihnen in einem Zustand der Entfremdung von Ihm nicht gestattet werden, weiter zu leben. Die Gerechtigkeit verlangte, daß ihnen das angekündigte Todesurteil auferlegt wurde. Mit den Worten, daß der „Same” des Weibes der „Schlange” den Kopf „zermalmen” würde, wurde ein Hoffnungsstrahl gegeben. Dieser schwache Lichtstrahl in einer sonst „dunklen” Situation ist seitdem durch die Entfaltung des Planes Gottes zur Erlösung und Wiederherstellung der Welt von Sünde und Tod heller geworden.

Dieser Hoffnungsstrahl diente dazu, den Weg zu erleuchten und in jedem Zeitalter die Herzen aller zu erfreuen, die ihn scheinen sahen und erkannten, daß er von dem „Angesicht” Gottes ausging.

Es bestand jedoch für all jene die Notwendigkeit, Gott zu suchen. Auf dem Marshügel sprach Paulus von solchen, die Gott „suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns.” Apostelgeschichte 17:27 Der Mensch war in seiner ursprünglichen Vollkommenheit mit dem Verlangen ausgestattet, seinen Schöpfer zu kennen und anzubeten. Wenn auch diese Eigenschaft im Leben der großen Mehrheit des gefallenen Geschlechts auf den zweiten Platz verwiesen wurde, und bei vielen durch Sünde und Selbstsucht fast vollständig ausgetilgt ist, so bestand sie doch in jeder Generation in den Herzen einiger als ein mächtiger Faktor.

Gott ließ auf so viele von denen, die Er erwählte, um sie bei der Auswirkung Seines Planes zu gebrauchen, das Licht Seines Angesichts leuchten. Abel wurde genügend mit diesem „Licht” erleuchtet, um ihn zu befähigen, ein „vorzüglicheres Opfer” als Kain darzubringen. Hebräer 11:4 Das Licht befähigte Henoch mit Gott zu wandeln. 1. Mose 5:24 Das „Licht” des Angesichts Gottes, das auf Abraham schien, befähigte ihn, auf die Jahrhunderte zu blicken und den Tag Christi zu sehen und sich zu freuen. Johannes 8:56

Auch Moses wurde dadurch gesegnet, daß das „Licht” des „Angesichtes” Gottes auf ihn „leuchtete”. Dadurch, daß er die Bedeutung der Dinge, die er sah, durch seinen Glauben erfaßte, wurde Moses die Kraft gegeben, sich von allen Vorteilen, die ihm am Hofe Pharaos geboten wurden, abzuwenden. Er „wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens, denn er schaute auf die Belohnung.” Hebräer 11:25 und 26

Der Messias kam

Alle alten Glaubenshelden erfreuten sich in ähnlicher Weise des Lichtes vom Angesicht Gottes, als sie durch Glauben die messianischen Verheißungen begriffen, die von allen heiligen Propheten berichtet wurden. Jedoch waren die Verheißungen alles was sie hatten, die sagten, daß die Zeit kommen würde, wo durch einen „Samen”, einen „wunderbaren Berater”, einen „Ewigvater”, den Friedefürsten, Jahwe Sein Angesicht wieder Seiner ganzen menschlichen Schöpfung zeigen, Sein „Zorn” abgewendet und Seine Gunst geoffenbart werden würde. Jesaja 9:6 und 7

Sie glaubten weiter und freuten sich in diesen Verheißungen, und schließlich kam Christus, der verheißene Messias, zur „bestimmten Zeit”. Jetzt begannen die Verheißungen Wirklichkeit zu werden.

Simeon sprach durch Inspiration mit Heiligem Geist über die Bedeutung der Geburt Jesu: „Meine Augen haben Dein Heil gesehen, welches Du bereitet hast vor den Augen aller Völker: Ein Licht zur Offenbarung der Nationen und zur Herrlichkeit des Volkes Israel.” Lukas 2:30 - 32 Später sagte Jesus: „Ich bin das Licht der Welt.” Johannes 8:12 „In ihm war Leben”, schrieb Johannes, „und das Leben war das Licht der Menschen.” Johannes 1:4. Als Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt”, fügte er hinzu: „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.”

Diejenigen, die in dem „Lichte” sind, haben Leben. Dies entspricht dem von David im Psalm 30:5 geäußerten Gedanken, in dem er schreibt, daß in Gottes Gunst Leben ist.

Jesus kam nicht in seinem eigenen Auftrag, sondern als Vertreter seines Vaters. Johannes schrieb später: „Gott ist Licht, und in Ihm ist gar keine Finsternis.” 1. Johannes 1:5. Wir können jedoch den Vater nur durch Jesus erkennen. Nur durch Jesus können wir uns der Gunst Gottes erfreuen.

„Gott … der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi.” Einige haben dies irrtümlicherweise so aufgefaßt, daß die Herrlichkeit Gottes durch einen Glanz auf dem buchstäblichen Gesicht des Menschen Jesus geoffenbart wurde; aber das ist nicht das, was Paulus meinte. Er bezog sich vielmehr in symbolischer Weise auf das Angesicht Jesu. Ebenso wie die Bibel davon spricht, daß Jahwe Sein Angesicht auf Sein Volk leuchten läßt, so wandte Paulus dasselbe Symbol auf Jesus an, weil die Gunst des Himmlischen Vaters jetzt durch Seinen Sohn geoffenbart wird.

Wir können die Worte des Paulus wie folgt umschreiben: Gott hat uns Seine Gunst erwiesen, indem Er durch das Evangelium in unsere Herzen leuchtete. Aber nicht direkt, denn das Evangelium zeigt, daß Seine Gunst uns jetzt durch Christum erreicht oder „im Angesicht Christi.” In Voraussicht Seiner Vorkehrung, die Er durch Jesu treffen würde, zeigte Er zunächst Sein Angesicht Seinem treuen Volk alter Zeiten. Aber jetzt, da Jesus gekommen ist, wünscht der Vater, daß wir diese Tatsache erkennen und würdigen, daß das Licht Seines Angesichtes im „Angesicht“ unseres Erlösers und Fürsprechers geoffenbart wird.

Gottes Angesicht suchen

Wir können auf die Zeit zurückblicken, in der wir, wie Paulus es ausdrückte, nach Gott suchten, ob wir Ihn „wohl” tastend fühlen und finden möchten.

Zu jener Zeit waren wir in der „Grube des Verderbens” und dem „Schlamm” der Sünde und des Todes. Psalm 40:1 und 2 Wie David schrieb, haben wir „beharrlich… auf Jahwe geharrt”, und zu Seiner eigenen bestimmten Zeit hat Er sich uns zugewandt und unser Schreien gehört.

Jedoch konnte Gott Sein Angesicht in diesem kotigen Schlamm der Sünde nicht auf uns richten und uns Frieden geben in dem Sinne, daß wir Ihm nicht länger entfremdet wären. Diesen „Frieden mit Gott” konnten wir nur durch einen lebendigen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus empfangen. Römer 5:1 Aber Gott ermutigte uns, Sein „Angesicht”, Seine Gunst, zu suchen. Durch fortgesetztes Studium Seines Wortes und die Gestaltung unseres Lebens nach Seinen Vorschriften, so wie wir Verständnis darüber erlangten, entsprachen wir der Aufforderung, Gottes Angesicht zu suchen. Wir sagten wirklich: „Dein Angesicht, Jahwe, will ich suchen.” Psalm 27:8

Als wir weiter „suchten” — „fanden” wir. Wir erfuhren, daß wir nur durch Annahme der Einladung des Meisters, uns selbst zu verleugnen, unser Kreuz aufzunehmen und ihm zu folgen, die große Freude erfahren können, im Lichte des Angesichts Gottes zu wandeln. Wenn wir auch für die Berechnung der Kosten einige Zeit benötigten, gingen wir doch schließlich den Schritt der völligen Weihung für den Herrn. Als wir ihn taten, wurden unsere Herzen von jenen Lichtstrahlen überflutet, dem Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes, das aus dem erhobenen Angesicht des großen Jahwe, unseres Himmlischen Vaters, leuchtete. Psalm 4:6, 44:3, 89:15, 90:8

Während wir uns in dem Bewußtsein freuten, daß Gott nun das Licht Seines Angesichts auf uns scheinen ließ, erkannten wir auch die Möglichkeit, von dem geraden und schmalen Weg abzuirren - auf Wegen, auf die das Licht nicht scheint. Deshalb war das Gebet in unseren Herzen, wie es stets sein sollte: „Verbirg Dein Angesicht nicht vor mir, weise nicht ab im Zorne Deinen Knecht. Du bist meine Hilfe gewesen; laß mich nicht und verlaß mich nicht, Gott meines Heils!” Psalm 27:9

Es war gut zu erkennen, daß Gott, als Er unser Schreien um Hilfe hörte, Sein Ohr neigte und uns aus der Grube des Verderbens emporhob. Es war gut, daß Er unsere Füße auf den Felsen Jesus Christus gestellt und unsere Schritte auf dem schmalen Wege befestigt hatte. Aber wir erkannten, daß es von uns mehr forderte, als nur diesen Schritt der Weihung zu tun. Dies war der richtige Anfang, und wir freuten uns jetzt in dem Lichte des Angesichtes Gottes. Aber wie Paulus schrieb wußten wir, daß nachdem wir so den Willen Gottes getan haben, wir im Wandeln auf dem Pfade der Gerechten oder Gerechtfertigten geduldig ausharren müßten, weil sonst das Licht auf diesem Pfade, anstatt heller zu werden, leicht Finsternis werden könnte. Sprüche 4:18, Matthäus 6:22 und 23

Paulus schrieb: „Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa, da eine Verheißung in Seine Ruhe einzugehen hinterlassen ist, jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein.” Hebräer 4:1 Wir erkannten, daß obwohl Gott unzählige kostbare Verheißungen gegeben hatte, um uns zu helfen und zu leiten, und durch Christum Gnade und Vergebung zu gewähren, doch an diese Verheißungen Bedingungen geknüpft waren. Wir wußten, daß wenn wir beim Erfüllen dieser Bedingungen nachlässig wären, wir mit Recht das Stirnrunzeln Gottes erfahren würden, anstatt weiter Sein lächelndes Angesicht zu sehen.

Eine der uns von Gott gegebenen Zusicherungen ist, daß Er sich mächtig erweist an denen, deren Herzen ungeteilt auf Ihn gerichtet sind. 2. Chronik 16:9 Im Wissen darum beten wir: „Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor Dir sein, Jahwe mein Fels und mein Erlöser.” Psalm 19:14

Damals und heute wünschen wir, ein reines Herz zu haben - ein Herz, entleert von dem „Ich” und erfüllt mit dem Geiste des Herrn. Psalm 51:10

Das im Angesicht Jesu Christi scheinende Licht des Evangeliums offenbarte uns, daß in unserem Fleische nichts Gutes wohnt und, daß wir von Natur aus alle Sünder sind und der Herrlichkeit Gottes ermangeln. Aber wir erfuhren auch, daß der Herr uns nicht nach dem Fleische beurteilt, sondern nach den Absichten unserer Herzen, und daß alle unsere fleischlichen Unvollkommenheiten durch das Kleid der Gerechtigkeit Christi bedeckt sind.

Auf dieser Grundlage haben wir die Freiheit, zum „Thron der (himmlischen) Gnade” zu gehen, um Gnade und Kraft zu empfangen, indem wir zu unserem Himmlischen Vater sagen: „Du bist (in der Vergangenheit) meine Hilfe gewesen; laß mich (jetzt) nicht und verlaß mich nicht.” Hebräer 4:16, Psalm 27:9

Wir erkannten, wie nutzlos der Arm des Fleisches ist und wie sicher er uns zu Fall bringen würde. 2. Chronik 32:8 Wir wußten, daß wir uns selbst auf unsere besten irdischen Freunde und Verwandten nicht stützen können, um uns die geistige Hilfe zu geben, die wir so oft brauchen. Wir wußten aber auch, daß selbst wenn unser Vater und unsere Mutter uns im Stich lassen sollten, der Herr uns aufnehmen wird. Psalm 27:10

Feinde

Als wir auf dem Pfade der Gerechten Fortschritte machten und unsere Herzen mehr und mehr erleuchtet wurden, empfanden wir ein zunehmendes Bedürfnis nach der Weisheit von oben. Deshalb beteten wir und sollten so weiter beten: „Lehre mich Jahwe Deinen Weg und leite mich auf ebenem Pfade um meiner Feinde willen.” Psalm 27:11 Die wahren Wege des Herrn sind eben, einfach und nicht verwirrend. Einer unserer großen Feinde ist Satan; er versucht stets, uns von dem geraden Pfade der Gerechtigkeit abzubringen. Er ist ein listiger Feind. Nur durch die Hilfe Gottes, der uns Seine Wege klar zeigt, können wir hoffen, von seinen Täuschungen und Verführungen verschont zu bleiben.

Jesus lehrte uns, um Befreiung von dem Bösen zu beten. David hob einen ähnlichen Gedanken hervor, und es ist angebracht, mit seinen inspirierten Worten zu beten: „Gib mich nicht preis der Gier meiner Bedränger! Denn falsche Zeugen sind wider mich aufgestanden, und der da Gewalt tat schnaubt.” Psalm 27:12 Durch den Apostel Paulus antwortet unser liebreicher Himmlischer Vater: Ich bin für euch, fürchtet euch nicht, niemand kann über euch die Oberhand gewinnen. Ich verschonte selbst meinen eigenen Sohn nicht, sondern gab ihn für euch und für alle dahin, und jetzt werde ich euch durch ihn gewißlich alles schenken, was ihr benötigt. Wer wird gegen meine Auserwählten Anklage erheben?

Durch Christum habe ich euch gerechtfertigt. Wer verdammt euch? Sind es eure eigenen Unvollkommenheiten? Denkt daran, daß sie durch das Blut Christi bedeckt sind. Ist es die Welt? Seid nicht entmutigt. Verachtet die finsteren Blicke der Welt und freut euch, daß ihr im Lichte meines Angesichts wandelt. Ist es der Teufel? Ich weiß, daß er umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Ich weiß, daß er stets versucht, euren Herzen Furcht einzuflößen, die grausam ist, denn Furcht ist sowohl Qual als auch ein Hindernis. Doch fürchtet euch nicht, ich bin mächtiger als Satan, und was auch für verleumderische Angriffe gegen euch gemacht werden mögen, mein geliebter Sohn, der jetzt zu meiner Rechten ist, lebt und verwendet sich für euch.

Welch wunderbare Zusicherung liegt in diesen Worten unseres Himmlischen Vaters! Nachdem wir Sein Angesicht gesucht und gefunden haben, wünscht Er uns wissen zu lassen, daß wir nur durch willentliches Abweichen von dem Pfade, auf dem das Licht Seines Angesichts uns jeden weiteren Schritt zeigt und uns Kraft gibt, ihn zu gehen, von Ihm getrennt werden können. Selbst wenn wir Drangsal haben und getötet werden den ganzen Tag, wissen wir, daß wir durch Ihn, der uns liebt, mehr als Überwinder sein können. Wir sind überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhen noch Tiefen, noch irgend ein anderes Geschöpf uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermögen, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn. Römer 8:31-39

Gestützt durch Glauben

Während wir uns noch auf dieser Seite des Vorhanges befinden, können wir das Angesicht unseres Vaters nur mit dem Auge des Glaubens sehen. Im Lichte Seines Angesichts wandeln bedeutet nicht von Prüfungen und Schwierigkeiten frei zu sein, sondern Kraft zu haben, sie zu ertragen. Das „Licht” der göttlichen Gunst offenbart jedoch, daß mit unserem Leiden ein Zweck verbunden ist. Wir sollen zubereitet werden, mit Christo zu leben und zu herrschen. Das „Licht” offenbart auch, daß der Zweck der Herrschaft Christi ist, allem Leiden ein Ende zu machen und Frieden und Freude auf der ganzen Erde aufzurichten. Die Erkenntnis über dieses herrliche Ziel des göttlichen Planes bildet ein großes Maß der Freude, die Jesus gezeigt wurde, und ihn befähigte das Kreuz zu erdulden und der Schande nicht zu achten, die auf ihn gehäuft wurde. Hebräer 12:1 - 3

Genauso ist es mit uns. David schrieb: „Wenn ich nicht geglaubt hätte, die Güte Jahwes zu schauen im Lande der Lebendigen!” Psalm 27:13 Wie wunderbar ist es zu wissen, daß die Güte Jahwes noch der ganzen Erde geoffenbart werden soll, daß eine wahre Erkenntnis von Seiner Herrlichkeit die Erde erfüllen wird, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken! Dies bedeutet, daß zu Gottes bestimmter Zeit die ganze Menschheit durch das Licht Seines Angesichts gesegnet werden wird.

Dieser Gedanke wurde vom Apostel Petrus hervorgehoben als er sagte, daß „Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn.” Apostelgeschichte 3:19 - 21 Gott sei Dank für diese Gewißheit, daß Er Sein Angesicht noch über alle Geschlechter der Erde leuchten lassen wird! Petrus erklärt, daß dies durch das Senden Jesu Christi geschehen soll, der die Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge einführen wird, von welchen Gott durch den Mund Seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat.

Wie wunderbar ist es zu erkennen, daß unser Himmlischer Vater, der während der Schöpfung Licht aus der Finsternis scheinen ließ, jetzt in unsere Herzen geleuchtet und uns geoffenbart hat, daß Er uns zusammen mit Jesus bei der Herbeiführung dieser herrlichen Zeiten der Erquickung für die Menschen aller Nationen gebrauchen will. Wahrlich, im Hinblick auf diese große Freude, die uns in Aussicht gestellt wird, muß jedes Leiden mit Christo, das die göttliche Weisheit für uns als notwendig erachten mag, um uns für so eine erhabene Rolle im göttlichen Plan vorzubereiten, wirklich als leichte Drangsal, die vorübergehend ist, betrachtet werden, im Vergleich zu dem zukünftigen und ewigen Gewicht von Herrlichkeit. 2. Korinther 4:17

Wenn jedoch diese Erkenntnis verhindern soll, daß wir im Gutestun müde werden, dann benötigen wir Glauben, um auf Gottes Verheißungen zu vertrauen — Glauben, der den Unsichtbaren sieht. Jesus wäre müde geworden, wenn er keinen Glauben an die Verheißung über jenen herrlichen zukünftigen Tag gehabt hätte, an dem seines Vaters Güte die Erde erfüllen wird. Wir sollten nun auf Jesus blicken, der solchen Widerspruch von Sündern gegen sich erduldete, damit wir nicht schwach und müde werden.

Sprüche 10:22 erklärt: „Der Segen Jahwes, er macht reich, und keinen Kummer fügt er neben ihm hinzu.” Durch die Wahrheit und im Angesicht Jesu Christi hat unser Himmlischer Vater unsere Herzen und unser Leben mit dem Reichtum Seines Segens erfüllt. Wir haben Seine Verheißung, daß kein Kummer mit diesem Segen vermischt sein wird. Es gibt Prüfungen und Erprobungen. Es gibt Schmerz und oftmals Tränen. Doch wenn unser Glaube stark ist, werden wir alle diese Erfahrungen als Freude erachten, weil wir wissen, daß sie zu den Dingen gehören, die zu unserem Guten mitwirken.

Wenn unser Glaube rein, einfältig und stark ist, werden wir den Herrn beim Wort nehmen. In dem Maße, als wir dies zu tun vermögen, wird unser Leben ganz Sonnenschein sein, ohne erdgeborene Wolken, die uns das leuchtende Angesicht unseres Gottes verbergen. Jeder Kummer des Herzens den wir haben mögen, kommt nicht vom Herrn, sondern von unserem eigenen Mangel an Glauben in seine Verheißungen und Vorsehungen.

Eine der wichtigen Lektionen die wir lernen müssen, wenn wir im Lichte des Angesichts Gottes wandeln, ist Geduld. Aber dabei muß auch unser Glaube stark sein, stark genug um zu glauben, daß Gottes bestimmte Zeit und Art in jeder Erfahrung unseres geweihten Lebens die weisesten und besten sind; daß Er unsere Bedürfnisse kennt und weiß, wie und wann sie zu erfüllen sind. Wie sehr bedürfen wir, auf den Herrn zu harren und Mut zu fassen. Und wie kostbar ist die Verheißung für alle, die des Vaters Angesicht gesucht und gefunden haben, und die weiter in dem Lichte Seines Angesichts wandeln: „Sei stark und dein Herz fasse Mut.” Psalm 27:14

Wir danken dir, geliebter Himmlischer Vater, für diese weitere Zusicherung Deiner Liebe! Durch Deine Gnade werden wir auf Dich harren und Mut fassen, darauf vertrauend, daß zu Deiner eigenen bestimmten Zeit das Licht, daß in unseren Herzen leuchtet, widergespiegelt aus dem Angesicht Jesu Christi uns in Deine Gegenwart führen wird, um Dich von Angesicht zu Angesicht zu sehen!



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