Liebet eure Feinde

Es gibt wahrscheinlich keine Aufforderung Jesu, die schwieriger zu befolgen ist, als die, seine Feinde zu lieben. (Matthäus 5:44) Einige Menschen empfinden so und geben es auch freimütig zu, daß dies tatsächlich durchzuführen nicht möglich ist. „Es ist leicht”, sagen sie, „jene zu lieben, die dich lieben, aber wie kann jemand diejenigen lieben, die dich öffentlich und heimtückisch zu bekämpfen suchen?” Andere behaupten, daß Jesu Aufforderung seine Feinde zu lieben ein Beweis für die Tatsache ist, daß die christliche Ethik für die Schwachen und Erbärmlichen und nicht für die Starken und Mutigen bestimmt wurde. Sie sagen, daß Jesus ein unpraktischer Idealist war. Trotz dieser beharrlichen Fragen und andauernden Ablehnungen stellt uns diese Aufforderung Jesu immer wieder mit Dringlichkeit auf die Probe. Umbruch auf Umbruch haben uns daran erinnert, daß der moderne Mensch auf einem Wege geht, der Haß genannt wird, daß er sich auf einer Reise befindet, welche diese gegenwärtige Ordnung zur Zerstörung und ins Gericht bringen wird. Weit entfernt davon, ein frommer und ausdrücklicher Befehl eines utopischen Träumers zu sein, ist diese Aufforderung zur Feindesliebe eine absolute Notwendigkeit für das Überleben des Sanftmütigen am Tag der Vergeltung des Herrn. (Zephanja 2:3)

Jesus ist kein unpraktischer Idealist - er ist ein praktischer Realist. Wir können sicher sein, daß Jesus die Schwierigkeiten verstand, die mit der Handlung, den Feind zu lieben, verbunden sind. Er erkannte, daß jeder echte Ausdruck der Liebe aus einer stetigen und völligen Hingabe zu Gott entsteht. Wenn Jesus sagte: „liebe deinen Feind”, so ließ er die begrenzten Fähigkeiten (der unvollkommennen Menschen) nicht außer Betracht. Doch für ihn hatte jedes Wort Bedeutung. Es ist unsere Verantwortung als Christen zu suchen, dieses in unserem täglichen Leben leidenschaftlich auszuleben, und es zu predigen in einer Welt, die es nötig hat von Gottes gnädiger Liebe zu lernen.

Vergebung und Verhältnisse

Laßt uns praktisch sein und die Frage stellen: „Wie können wir unsere Feinde lieben?” Erstens müssen wir die Fähigkeit entwickeln und aufrechterhalten zu vergeben. Derjenige, der ohne die Kraft der Vergebung ist, ist auch ohne die Kraft der Liebe. Selbst der Anfang der tatsächlichen Feindesliebe ist unmöglich ohne die vorherige Einsicht der Notwendigkeit, immer und immer wieder jenen zu vergeben, die uns Böses tun und Verletzungen zufügen. Es ist auch notwendig zu erkennen, daß der Akt der Vergebung immer durch die Person eingeleitet werden muß, der Unrecht getan worden ist; dem Opfer von einer größeren Verletzung; dem Empfänger gewundenen Ungerechtigkeit; dem, der einen ungeheuren Akt der Unterdrückung in sich aufnehmen mußte.

Der Übeltäter mag um Vergebung bitten. Er mag zu sich kommen und sich wie der verlorene Sohn über viele schmutzige Straßen bewegen, sein Herz muß mit dem Wunsch nach Vergebung klopfen. Aber nur der verletzte Nächste, der liebende Vater zuhause, kann wirklich die warmen Wasser der Vergebung ausgießen. Vergebung bedeutet nicht zu ignorieren was getan worden ist oder eine böse Handlung mit einem falsches Etikett zu versehen. Sie bedeutet vielmehr, daß die böse Tat nicht länger als ein Hindernis in einem Verhältnis bestehen bleibt. Vergebung ist ein Katalysator, der die notwendige Atmosphäre zu einem frischen Aufbruch - zu einem Neubeginn - schafft. Sie ist das Entfernen einer Bürde oder das Streichen einer Schuld. Die Worte „Ich will dir vergeben, aber ich will niemals vergessen was du getan hast”, erklären niemals die wahre Natur der Vergebung. Sicherlich kann man niemals vergessen, wenn das bedeutet, es gänzlich aus dem Gedächtnis zu streichen. Aber wir verstehen den Gedanken Gottes, wenn der Psalmist singt: „So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen.” (Psalm 103:12)

Wenn wir aber vergeben, vergessen wir in dem Sinn, daß die böse Tat nicht mehr länger eine mentale Blockade ist, die ein neues Verhältnis verhindert. Ebenso können wir niemals sagen: „Ich will dir vergeben, aber ich will nichts mehr mit dir zu tun haben”. Vergebung bedeutet Versöhnung, ein wieder Zusammenkommen. Ohne dies kann niemand seine Feinde lieben. Der Grad, in dem wir dazu imstande sind zu vergeben, bestimmt den Grad, in welchem wir dazu imstande sind, unsere Feinde zu lieben.

Das Gute sehen

Zweitens müssen wir erkennen, daß die böse Tat des uns feindlich gesonnenen Nächsten, die Sache die schmerzt, niemals der Ausdruck alles dessen ist, was er ist. Selbst an unserem bösesten Feind mag ein Bestandteil des Guten gefunden werden. Ein bestehender Bürgerkrieg tobt in unser aller Leben. Etwas in uns veranlaßt uns mit dem Apostel Paulus zu klagen: „Das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.” (Römer 7:19)

Dies bedeutet hier einfach, daß es etwas Gutes in dem Bösesten von uns gibt und etwas Böses in dem Besten von uns. Wenn wir dies entdecken, so sind wir weniger geneigt unsere Feinde zu hassen. Wenn wir unter die Oberfläche schauen, unter die impulsive böse Tat, so sehen wir in dem uns feindlich gesonnenen Nächsten ein Maß von Güte und wissen, daß die Lasterhaftigkeit seines Handelns nicht völlig repräsentativ für all das ist, was er ist. Wir sehen ihn in einem neuen Licht. Wir bemerken, daß sein Haß aus Furcht, Stolz, Ignoranz, Vorurteil oder Mißverständnis erwächst, aber trotzdem wissen wir, daß Gottes Bildnis in sein Dasein unaussprechlich eingraviert ist - dieses Bildnis ist nicht jenseits der gnädigen Fürsorgen Gottes für die Menschheit im Königreich. Auf eine tatsächliche Weise lieben wir unsere Feinde, indem wir uns vergegenwärtigen, daß sie nicht völlig schlecht sind, und daß sie sich nicht jenseits der Reichweite von Gottes erlösender Liebe befinden.

Verständnis bilden

Wir sollen nicht versuchen den Feind zu besiegen oder zu demütigen, sondern seine Freundschaft und sein Verständnis zu gewinnen. Zeitweilig mögen wir versucht sein, unseren schlimmsten Feind zu demütigen. Unvermeidlich kommen seine schwachen Momente, und wir sind imstande Vorteile daraus zu ziehen. Aber wir sollten dies nicht tun. Jedes Wort und jede Tat muß mitwirken, Verständnis mit dem Feind zu bilden und jene weiten Behältnisse des Wohlwollens freizulassen, welche blockiert worden sind durch unzugängliche Mauern des Hasses.

Die Bedeutung der Liebe ist nicht zu vermengen mit einem sentimentalen Ausbruch. Liebe ist etwas viel tieferes als eine Gefühlsbewegung. Vielleicht kann die griechische Sprache unsere Unklarheit an dieser Stelle beseitigen. Im Griechischen gibt es drei Worte für Liebe:

Das Wort „eros” ist eine Art von ästhetischer oder romantischer Liebe; sie tritt in Erscheinung bei physischer Liebe. In den Platonischen Dialogen ist „eros” ein Sehnen der Seele nach dem Gebiet des Göttlichen. Das Wort „eros” findet im Neuen Testament keine Anwendung.

Das zweite Wort ist „philia”, eine wechselseitige Liebe und die enge Neigung und Freundschaft zwischen Freunden. Dieses Wort wird im Neuen Testament benutzt. Wir lieben jene, die wir mögen und wir lieben, weil wir geliebt werden.

Das dritte Wort, das auch im Neuen Testament gebraucht wird ist „agape”, verstehend und schöpferisch, erlösendes Wohlwollen für alle Menschen. Dies ist eine überfließende Liebe, die nach keinem Gegenwert sucht. „Agape” ist die Liebe Gottes, die in dem Menschlichen wirkt.

Auf dieser Ebene lieben wir die Menschen nicht, weil uns ihre Wege gefallen, noch deshalb weil sie ein Zeichen von einem göttlichen Funken besitzen; wir lieben jeden Menschen, weil Gott ihn liebt. Auf dieser Ebene lieben wir die Person, die eine böse Tat vollbringt, obgleich wir die Tat hassen, die sie getan hat. Jetzt können wir erkennen, was Jesus meinte, als er sagte: „Liebet eure Feinde”. Wenn Jesus uns gebietet unsere Feinde zu lieben, so spricht er dabei weder von „eros” noch von „philia”; er spricht von „agape”, verstehend und schöpferisch, erlösendes Wohlwollen für alle Menschen. Nur wenn wir diesem Weg folgen und diesem Typ der Liebe entsprechen, sind wir imstande, Kinder unseres Vaters im Himmel zu sein.

Von der Finsternis zum Licht

Laßt uns uns jetzt sowohl dem praktischen als auch dem theoretischen „warum” zuwenden: Warum sollten wir unsere Feinde lieben? Der erste Grund ist völlig klar. Haß mit Haß zu beantworten vermehrt den Haß, fügt einer Nacht, die schon ohne Sterne ist, tiefere Finsternis hinzu. Finsternis kann keine Finsternis austreiben; nur Licht kann dies tun. Haß kann keinen Haß austreiben; nur Liebe kann dies tun. Haß vermehrt Haß, Gewalttätigkeit vermehrt Gewalttätigkeit, und Hartnäckigkeit vermehrt Hartnäckigkeit - in einer absteigenden Spirale der Zerstörung. Wenn Jesus sagt: „Liebet eure Feinde”, so setzt er eine inhaltsschwere und letztlich unvermeidbare Ermahnung fort.

Ist nicht die moderne Welt in solch eine Sackgasse gekommen, daß es mehr Dringlichkeit denn je gibt seine Feinde zu lieben? Die Kettenreaktion des Bösen - Haß erzeugt Haß - Kriege produzieren mehr Kriege - wird solange ungebrochen bleiben, bis diese dringlichen Worte Christi gehört werden. Sich selbst überlassen wird dieser Kreislauf die Menschheit dazu leiten, sich in den finsteren Abgrund der Vernichtung zu stürzen.

Ein anderer Grund warum wir alle unsere Feinde lieben müssen ist der, daß Haß die Seele vernarbt und die Persönlichkeit deformiert. Eingedenk, daß Haß eine böse und gefährliche Kraft ist, denken wir allzu oft, was er der gehaßten Person antut. Dies ist verständlich, denn Haß fügt seinen Opfern irreparable Schäden zu. Wir haben die häßlichen Folgen in dem schmachvollen Tod gesehen, der durch einen vom Haß besessenen Wahnsinnigen mit Namen Hitler über sechs Millionen Juden gebracht wurde, und in dem dunklen Horror des Krieges und interner Gewalt „eines jeden wider seinen Nächsten”. (Jesaja 19:2)

Haß schadet dem der haßt

Aber es gibt eine andere Seite, die nicht übersehen werden darf. Der Haß ist ebenso schädlich für die Person, die haßt. Wie ein ungehindertes Krebsgeschwür zerfrißt der Haß die Persönlichkeit und frißt seine vitale Einheit. Haß zerstört die Empfindung für Werte eines Menschen und seine Objektivität. Er veranlaßt ihn das Häßliche als schön zu beschreiben und das Schöne als häßlich - das Wahre mit dem Falschen und das Falsche mit dem Wahren zu vermengen.

Haß drückt sich auch in Vorurteilen aus. Es gibt dokumentierte Beispiele von Gemeinschaften, in denen sich Menschen solange normal und liebenswürdig verhalten, solange sie nur von ihnen passenden täglichen Verhältnissen, die ihrer eigenen Art und Neigung entsprechen, umgeben sind. Aber wenn sie über die bestehenden Rechte und die verdiente Gerechtigkeit von anderen, durch Volkszugehörigkeit, Sprache oder Religion getrennten Gemeinschaften zu denken herausgefordert werden, so reagieren sie mit unglaublicher Unvernunft und einer unnormalen Unausgeglichenheit. Dies geschieht, wenn Haß in unseren Sinnen lange verweilt. Viele von unseren inneren Konflikten haben ihre Wurzel im Haß, daher sagt man: „Liebe oder sterbe”. Diese moderne Formulierung erklärt, was Jesus vor Jahrhunderten zuvor lehrte: Haß trennt die Persönlichkeit und Liebe vereint sie in einer erstaunlichen und unerbittlichen Weise.

Ein weiterer Grund warum wir unsere Feinde lieben sollten ist, daß Liebe die einzige Kraft ist, die fähig ist einen Feind in einen Freund umzuwandeln. Wir werden niemals von einem Feind befreit, wenn Haß sich mit Haß begegnet; wir werden von einem Feind befreit, indem wir von Feindschaft befreit werden. Es ist die Natur des Haßes zu zerstören und niederzureißen, während es die Natur der Liebe ist, zu gestalten und aufzubauen. Liebe verwandelt mit erlösender Kraft.

Präsident Lincolns Ansicht

In der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika war es dies gleiche Charaktermerkmal, das es dem Präsidenten (der Nordstaaten) Abraham Lincoln während des Bürgerkriegs möglich machte, ein freundliches Wort über die verfeindeten Südstaaten zu sprechen, als die Gefühle sehr bitter waren. Von jemandem gefragt, wie er dies tun konnte, sagte Lincoln: „Gnädige Frau, zerstöre ich nicht meine Feinde, wenn ich sie zu meinen Freunden mache?” Wir müssen uns beeilen, zu sagen, daß diese anmutige Antwort nicht der letzte Grund ist, warum wir unsere Feinde lieben sollten. Wir finden einen noch bedeutenderen Grund, warum wir aufgefordert wurden zu lieben, in Jesu ausdrücklichen Worten: „Liebt eure Feinde … damit ihr Kinder eures Vaters seid, der im Himmel ist”. Wir sind zu dieser schwierigen Aufgabe aufgerufen, um ein einzigartiges Verwandtschaftsverhältnis mit Gott zu verwirklichen. Wir sind mögliche Söhne Gottes. Durch Liebe wird jene Möglichkeit zur Wirklichkeit. Wir müssen unsere Feinde lieben, denn nur wenn wir sie lieben, können wir Gott kennen und die Schönheit Seiner Heiligkeit erfahren.

Wie wichtig der Befehl Christi ist, sollte an der Krisis unserer Tage leicht sichtbar werden. Es wird hinsichtlich des Ausgangs des Hasses in der Welt keine dauerhafte Lösung geben, bis die Menschen die Fähigkeit entwickeln, ihre Feinde zu lieben. Von einigen wenigen Demütigen, die verborgen sein mögen (Zephanja 2:3), muß die Lektion jetzt gelernt werden - auf viele wird die Lektion warten müssen bis der Herr nach der drangsalreichen Zeit, die diese gegenwärtige böse Welt beenden wird, in einer reinen Sprache zu ihnen spricht. (Zephanja 3:8, Galater 1:4)

Millionen Menschen sind mit der eisernen Rute der Unterdrückung geschlagen worden, enttäuscht bei Tag und irregeführt bei Nacht durch unerträgliche Ungerechtigkeit, und überbürdet mit der häßlichen Last des Hasses. Gezwungen mit diesen schändlichen Bedingungen zu leben, würde jeder versucht sein bitter zu werden und Vergeltung zu üben mit einem entsprechenden Haß. Aber wenn dies geschieht, wird die neue Ordnung, die die Unterdrückten suchen, wenig mehr als das Duplikat der alten Ordnung. Vielleicht ist der Umsturz der unterdrückenden zaristischen Ordnung in Rußland und ihr Ersatz durch die bedrückende Sowjetunion (die inzwischen ebenfalls von den Massen umgestürzt wurde) ein guter Lehrgegenstand der vergangenen Weltgeschichte. Und es ist traurig festzustellen, daß dies seither kein Einzelfall geblieben ist.

Die Dringlichkeit der Liebe

Des Herrn Volk muß Nachdruck auf die Kraft und Demut legen, Haß mit Liebe zu begegnen. Natürlich wird unser alter Mensch sagen, daß dies nicht durchführbar ist. Das Leben ist eine Angelegenheit des Durchkommens, des Zurückschlagens, des „Hund frißt Hund”. Auch möchten wir nicht, daß die für die Menschheit nötigen Lektionen beiseite gelassen werden, zu ernten was sie gesät hat. Sollte des Herrn Volk darauf bestehen und es immer wieder hervorheben, daß Jesus uns befiehlt jene zu lieben, die uns und ihre Nächsten schädigen und unterdrücken? Oder sollten wir dies als idealistisch und unpraktisch abtun? Es mag sein, daß dieser Befehl Jesu im Königreich durchführbar sein wird, aber nicht in der verhärteten, kalten Welt in der wir leben. Natürlich können wir sagen: Satan wird so nicht fortbewegt werden und auch werden so Terroristen nicht von ihren Anschlägen abgebracht. Wir vermissen das Element der Stärke, die durch Gottes Wesen ausgeübte Macht. Nur Stärke wird einige der bösen Elemente, die vom Satan ausgeheckt wurden, überwinden. Und hier haben wir viel Unterstützung durch die Schriften, wie geschrieben steht: „Und es wird geschehen an jenem Tag, da trachte ich danach, alle Nationen zu vernichten, die gegen Jerusalem herankommen.” (Sacharja 12:9) Es wird nicht nur Freundlichkeit sein.

Zur gleichen Zeit gibt es eine dringende Not für die Menschheit - für Menschen, die dem sogenannten praktischen Weg bis jetzt zu lange Zeit gefolgt sind, und es hat unerbittlich zu tieferer Verworrenheit und Chaos geführt. Die Zeit ist angefüllt mit den Trümmern der Gesellschaften, welche dem Haß und der Gewalt ausgeliefert sind. Bei der Errettung unserer Nächsten müssen wir einem anderen Weg folgen. Dies bedeutet nicht, daß wir unsere gerechten Anstrengungen aufgeben, noch daß wir mit Glauben auf die Zeit schauen, wenn Gottes vollkommener Charakter Vergeltung für das Böse zurückerstatten wird.

Jetzt noch müssen wir mit all unserer Energie fortfahren als Christ zu leben und durch das Beispiel zu zeigen, wie die Welt vom Haß zu befreien ist. Wir dürfen niemals auf unser Vorrecht und auf unsere Verpflichtung verzichten, zu lieben. Während wir jedes haßvolle Böse verabscheuen, sollen wir unsere Feinde lieben. Dies ist der einzige Weg - Christi Befehl zu befolgen. Liebe ist die dauerhafteste Macht in der Welt. Diese kreative Stärke, die sich so wundervoll in dem Leben unseres Christus beispielhaft zeigt, ist das mächtigste, verfügbare Werkzeug der Menschheit auf der Suche nach Frieden und Sicherheit. Von Napoleon Bonaparte, dem großen militärischen Genie wird berichtet, daß er sagte, als er auf seine Jahre der Eroberung zurückschaute: „Alexander, Cäsar, Karl der Große und ich haben große Weltreiche geschaffen. Aber wovon waren sie abhängig? Sie waren abhängig von der (militärischen) Gewalt. Aber Jahrhunderte zuvor hat Jesus ein Reich begonnen, das auf Liebe gegründet war, und selbst bis zu diesem Tage sind Millionen bereit für ihn zu sterben.”

Wer kann an der Wahrheit dieser Worte zweifeln? Die großen militärischen Führer der Vergangenheit sind vergangen und ihre Reiche sind zerbröselt und zu Asche zerfallen. Aber das Reich Jesu, das solide und majestätisch auf der Grundlage der Liebe errichtet wurde, besteht fort. Es begann mit einer kleinen Gruppe ergebener Menschen, die durch die Inspiration des Heiligen Geistes imstande waren die Tore des Römischen Reiches niederzureißen und das Evangelium in die ganze Welt zu tragen. Mögen wir ernstlich erkennen, daß wir niemals wahre Söhne unseres Himmlischen Vaters sein werden, bis wir unsere Feinde lieben und für jene beten, die uns verfolgen.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung