„Der Bogen wird in den Wolken sein“

„Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde meines Bundes gedenken … Und der Bogen wird in den Wolken sein; und ich werde ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes.“ - 1. Mose 9:14 - 16

Wie zahlreich und wunderbar sind die Beschreibungen, welche uns in Bezug auf den göttlichen Charakter in Seinem Worte gegeben sind. Als Schöpfer und Beherrscher eines alle menschlichen Begriffe übersteigenden Universums ist Er uns in seiner unbegrenzten Macht geoffenbart worden; als ein Wesen, das vollkommene Weisheit und Macht besitzt, unzählige Welten zu ordnen und zu beherrschen. Als einen heiligen Gott, der ein Gegner alles Ungehorsams und aller Sünde ist, sehen wir ihn „zornig über die gottlosen Frevler jeden Tag“, „der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied.“

In der Ausübung aller seiner Eigenschaften der Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe und Macht, wann und wo immer sie in Erscheinung treten werden, sehen wir sie im vollkommenen Gleichgewicht. Bei der Offenbarung Seines vollkommenen Charakters in Seinem Wort oder in Seiner Vorsehung, mögen alle Seine verständigen Geschöpfe Ursache finden, mit den vom Geiste Gottes geleiteten Schreibern auszurufen: „Deine Gerechtigkeit o Gott, reicht bis zur Höhe; du, der du große Dinge getan hast, o Gott, wer ist wie du?“ „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitarbeiter gewesen?“ „Wer sollte nicht dich Herr, fürchten und deinen Namen verherrlichen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden.“ - Psalm 71:19; Römer 11:33, 34; Offenbarung 15:4.

Geoffenbart als Vater der Barmherzigkeit

Aber von allen Offenbarungen Gottes, welche der schwer geprüften und von Stürmen heimgesuchten Menschheit gewährt worden sind, kann keine so trostreich und aufmunternd sein, wie die so oft wiederholten Hinweise, daß „Gott die Liebe“ ist. Für diejenigen von der „seufzenden Schöpfung“, welche willig geworden sind, dem Wort seiner Gnade ein hörendes Ohr zuzuwenden, ist nichts tröstlicher gewesen als die Versicherung, daß Gott die Welt in Wahrheit genügend geliebt habe, um ihre Erlösung aus der Gewalt der Sünde und des Todes zu planen. So hat während der Jahrhunderte des Seufzens, des Schreiens und des Sterbens, die Hoffnung auf ein goldenes Zeitalter, wo der Tod vergangen und Schmerzen und Sorgen für immer entflohen seien, diese müden und schwerbeladenen Menschenkinder aufrecht erhalten. Die im menschlichen Herzen wohnende Hoffnung hat ihre wahre Quelle im gesegneten Wort Gottes. Aber nur den vom Geiste Gottes Gezeugten blieb es vorbehalten, die süßesten Geheimnisse der liebenden Güte Gottes verstehen zu lernen. Vor diesen Begünstigten steht Er geoffenbart als „Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes, welcher uns tröstet in aller unserer Trübsal.“ Und wo ist ein wahrer Christ, der an diesen Tröstungen und Erquickungen keinen Anteil gehabt hätte? Welcher wahre Christ hätte sie nicht benötigt und erkannt, daß es ohne diese längst um ihn geschehen wäre? Gott ist treu gewesen, um uns zu trösten, daß unsere Sünden vergeben sind; daß, wie immer auch unser früherer Zustand gewesen sein mag, während wir wie die anderen Kinder des Zorns waren, wir jetzt „gewaschen“, geheiligt und „gerechtfertigt worden sind im Namen des Herrn Jesus, und durch den Geist unseres Gottes.“ (1. Korinther 6:11) Er hat uns auch mit vielen Versicherungen getröstet, daß er mitleidig sei, „wie ein Vater seine Kinder bemitleidet.“ Wenn daher irgendeines von Seinen Kindern von einem Fehler übereilt würde, so kann es wieder hergestellt werden, und wird „nicht gänzlich verworfen“ sein. Wenn nun die Kinder Gottes solche Tröstungen nicht hätten, so würden sie völlig entmutigt sein, und viele von ihnen würden auf dem Wege verzagen. Und damit kein scheinbares Unglück, kein Verlust irgendwelcher Lieben oder von Gesundheit oder Besitztum oder irgendeiner Sache uns zum Zweifel an seiner Fürsorge für uns veranlassen sollte, hat Er uns die allumfassende Verheißung und Zusicherung gegeben, „daß denen die Gott lieben alle Dinge zum Guten mitwirken, denen die nach Vorsatz berufen sind.“ (Römer 8:28)

Ich will vertrauen und nicht ängstlich sein

„Durch viel Trübsal werdet ihr in das Reich Gottes eingehen“ lautet eine Warnung unseres Herrn an alle, welche ihm nachfolgen wollen, und wie gut ist es, daß wir dies erkannt haben. Aber bei alledem sind wir glücklich, denn wir schätzen die Tatsache sehr hoch, daß wir nur durch solche Erfahrungen die Charaktergleichheit mit dem Herrn erlangen können, und es ist die aufrichtige und inbrünstige Sprache unseres Herzens gewesen: „Fröhlich will ich dulden und leiden, nur laß mich wandeln mit dir.“ Wenn Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Erfahrung, die Erfahrung aber Hoffnung“ (Römer 5:4), so erkennen diejenigen, welche von dieser Hoffnung begeistert sind, kein Gefühl der Schande oder Entmutigung unter den Züchtigungen und Prüfungen, die sie zu ertragen haben, sondern sie können sich in Trübsal freuen und sich derselben rühmen, weil sie als würdig befunden wurden mit Christo und um seinetwillen zu leiden. So wandeln sie, wie er wandelte, indem sie das Kreuz tragen.

In besseren Zeiten, als die Wolken weniger dunkel waren, baten wir den Herrn, uns in dunkleren Tagen zu helfen und sagten: „Wenn ich der Zeit der Drangsal näher komme, so bitte ich dich, meinen Glauben zu stärken.“ Gerade gegenwärtig mag die Erkenntnis von der Notwendigkeit eines stärkeren Glaubens, welcher ihm vertrauen und nicht ängstlich sein will, mag kommen was da will, vorhanden sein. Wenn von dem beschützten Platz, an welchem wir uns während der vergangenen Jahre befanden, wir auf die kommenden Tage in der Erwartung vorwärts blickten, daß es Zeiten von ungewöhnlicher Schwierigkeit sein würden, in denen es schwer wäre für „Menschen und Tiere Lohn“ zu finden, daß versuchungsreiche Zeiten über die Menschen kämen, so baten wir aus diesem Grunde in unseren Gebeten um Kraft für diese kommenden Tage. Wie steht es nun heute bei uns? Oder glaubten wir etwa, daß des Herrn Volk in solcher Zeit der Not und des allgemeinen Niedergangs eine außergewöhnliche Bewahrung vor der allgemeinen Not erfahren würde? Nahmen wir nicht an, daß „unser Brot und Wasser“ für uns gesichert sein würde, wie weitverbreitet die Drangsal sein würde. Wenn dies der Fall ist, so besteht die Notwendigkeit eines richtigen Verständnisses von der möglichen Erfahrung etlicher von den Heiligen selbst. Solch eine Befreiung von Seiten derer, deren Prüfung besonders eine des Glaubens ist, ist kaum vereinbar mit Gottes Methode betreffs der Entwicklung seiner Kirche. Treue Apostel wußten was es heißt „Mangel und Überfluß zu haben“, und die Gläubigen des Evangeliumszeitalters wußten, was es heißt, umherzuwandern in Schafpelzen, in Ziegenfellen; sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht; sie hatten Mangel, Drangsal, Ungemach, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Höhlen der Erde. (Philipper .4:12; Hebräer 11:37 und 38.) Weshalb sollen wir daher eine Befreiung von diesen gleichen Erfahrungen erwarten? Laßt uns vielmehr um den Glauben bitten, welcher nicht zurückschreckt oder nachgibt, welcherlei Los wir auch erfahren mögen, und uns so selbst des Platzes unter den Helden des Glaubens als würdig erweisen.

Der Bogen in den Wolken

Wolken mögen in die Welt kommen in dem allgemeinen Verlauf der Ereignisse und als eine Folge der Herrschaft des Bösen, welche jetzt auf der Erde besteht, aber es wird uns versichert, daß keine Erfahrung über ein Kind Gottes kommen kann, es sei denn, daß es unter der direkten Zulassung Gottes stehe. Für diese sind daher die Worte unseres obigen Textes bedeutungsvoll: „Wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen.“ Die zärtliche Besorgnis dieses Zeichens der Barmherzigkeit tröstete Noah, und es hat seitdem Tausende getröstet. Ebenso beachtenswert ist die liebevolle Art, in welcher Gott sagte: „Wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen und ich werde meines Bundes gedenken.“ Gottes und unsere Augen blicken auf den gleichen Gegenstand in dem gleichen Augenblick; das ist ein schöner Gedanke, aber da ist noch ein tröstlicherer, daß Er den Bogen sieht, wo unsere schwachen und blinden Augen ihn durchaus nicht sehen.

Der Bogen des Bundes der Barmherzigkeit spannt sich über die ganze Bibel vom 1.Buch Mose bis zur Offenbarung, indem er auf dem einen Ende der aufgeweichten Erde des Berges Ararat und auf dem anderen Ende auf dem glänzenden Thron des Himmels ruht und den dazwischen liegenden Raum überwölbt. Wir sehen ihn in den tröstlichen Worten 1.800 Jahre nach der Flut: „Denn dieses soll mir sein wie die Wasser Noahs als ich schwur, daß die Wasser Noahs die Erde nicht mehr überfluten sollten; so habe ich geschworen, daß ich nicht mehr über dich ergrimmen noch dich schelten werde.“ (Jesaja 54:9). Nach weiteren 800 Jahren sehen wir ihn in der hinreißenden Vision des Johannes: „Und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd.“ (Offenbarung 4:3). Das alte Zeichen von Gottes ewiger Treue erscheint dort im Himmel selbst. Dieser Regenbogen rund um den Thron unterscheidet sich von allen anderen dadurch, daß er nur eine Farbe anstatt der sieben hat, und gerade dieser Unterschied zeigt seine Bedeutung noch deutlicher. Denn wir müssen die Sinnbilder der Bibel nicht mit den Augen des Abendländers, sondern mit den Augen des Morgenländers ansehen. Nach der Denkweise des Morgenländers wird die grüne Farbe als ein Sinnbild der Treue und Wahrheit betrachtet. Die besten Heiligen haben gefehlt; die edelsten Patriarchen und die heiligsten Apostel haben gefehlt, aber Gottes Treue gegen Seine eigenen Verheißungen hat noch nie versagt und wird nie versagen.

Haben wir nicht eine herrliche Botschaft des Friedens und der Hoffnung für alle leidenden Herzen? Wir möchten gerne Regenbogen haben ohne Wolken, aber dies ist nicht möglich. Die Sonne braucht eine dunkle Wolke um ihre glänzendsten Farben darüber auszubreiten, und Gott braucht häufig einen dunklen Hintergrund von Sorgen, um seine leuchtende Liebe desto mehr erscheinen zu lassen. Je dunkler die Wolke desto heller der Bogen. Warum Gott so oft die Wolken schwerer und dunkler über uns werden läßt geschieht zu dem Zweck, seine Liebe zu einem unleugbaren und offenen Gegenstand zu machen.

Die dicke Wolke über Jakob

Eine schöne Illustration kann in der Geschichte des so schwer geprüften Patriarchen Jakob gefunden werden.

Eine dunkle Wolke kam auf ihn nieder, als seine geliebte Rahel starb; und Josef war gestohlen - und er hielt ihn für tot. Zu diesem Kummer kam noch ein anderer hinzu. Es kam eine Hungersnot ins Land. Der Tod schien auf ihn und seine ganze Familie zu warten. Es war ein Bogen über der Wolke gerade damals, und Gott blickte auf ihn, aber Jakob sah ihn nicht. Seine von Tränen getrübten Augen waren zu schwach, um ihn zu sehen, und die Wolke war noch nicht dunkel genug, um ihn zu zeigen, So fuhr Gott fort die Wolke dunkler zu machen. Jakob hatte seine Söhne nach Ägypten gesandt, um Brot zu kaufen. Sie blieben lange aus, ehe sie zurückkamen. Er war voll Unruhe und Besorgnis. Dann kehrten sie zurück - aber nur um ihm zu erzählen, daß sie Simeon als Gefangenen im Gefängnis zurückgelassen hätten, und daß der Herrscher Ägyptens sehr hart zu ihnen gesprochen und nach Benjamin verlangt hätte. Als der arme Patriarch das hörte, brach er zusammen. Von Benjamin konnte er sich nicht trennen, dieser Sohn war ihm der liebste von allen, und er schrie: „Nein ich will nicht, daß die Wolke dunkler werde, als sie schon ist, Benjamin soll nicht gehen.“ Gott aber meinte, daß die Wolke noch dunkler werden sollte. Benjamin sollte weggesandt werden, und des alten Vaters Herz brach beinahe, als er sagte: Ihr werdet meine grauen Haare mit Kummer ins Grab bringen; alle Dinge sind gegen mich.

Während der kommenden schweren Wochen wurde die Wolke immer dunkler, bis endlich, als die Hoffnung beinahe aufgegeben war, die Sonne wieder hervorschien, und vor dem Hintergrund blickte er auf alle diese Ereignisse, wie Gott sie immer angeblickt hatte, und dann fand er den Frieden des Herzens, den er schon längst hätte finden können, wenn er Gott seine Wege überlassen und in Ihm geruht hätte. Während der ganzen Zeit, während er nur allein auf seine Sorgen blickte, hatte sein treuer Gott daran gedacht, den Bogen erscheinen zu lassen. So ist es immer.

Eure Sorge soll in Freude verwandelt werden

„Im Zorneserguß habe ich einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen“, dies ist die Wolke, aber mit ewiger Güte werde ich mich deiner erbarmen, hier ist der Bogen. Ich werde ihre Übertretungen mit einer Rute heimsuchen, das ist die Wolke, dennoch will ich meine liebende Güte nicht wegnehmen, noch zugeben, daß meine Treue versage., dies ist der Bogen. Herr, wenn du hier gewesen wärst, so wäre mein Bruder nicht gestorben, dies war die Wolke. Sagte ich dir nicht, daß, wenn du glauben würdest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?. Dies war der Bogen.

In der Welt habt ihr Drangsal, dies ist die Wolke; aber seid guten Mutes, in mir werdet ihr Frieden haben, dies ist der Bogen. Was ich tue weißt du jetzt nicht, das ist die Wolke; aber du sollst es hernach erfahren, das ist der Bogen. Ihr werdet traurig sein, das ist die Wolke; aber ich werde euch wiedersehen und eure Herzen werden sich freuen, das ist der Bogen. Keine Wolke, weder von Sünde noch von Sorgen, kann sich erheben, ohne daß sie nicht durch irgend eine Versicherung von Gottes allvergebender Gnade und Seinem allgenügendem Frieden überstrahlt werden könnte.

Es gibt keinen Segen in irgend einem Kummer, bis die Liebe Gottes darauf scheinend gesehen wird. Die Wolke bringt den Regenbogen ohne die Sonne nicht hervor. Aber wenn wir den glänzenden Bogen sehen, der die Wolken überspannt, so sehen wir, was die Wolke so glänzend macht, und wir hören auf, an die Wolken zu denken, wir sehen nur den Bogen. Indem wir auf die Liebe blicken, welche die Sorge überwölbt, wird die Sorge beinahe verschwinden, sie wird in Freude verwandelt werden. Bisweilen sehen wir kaum den Bogen, er ist zu dünn und zu undeutlich, aber der Glanz wächst, gerade wie die Wolke dunkler wird. Dies ist vielleicht der Grund, weshalb Gott so oft unsere Wolken verdunkelt, bis sie so schwarz werden wie die Nacht. Nur laßt uns dann erkennen, wenn auch unsere Augen den Glanz nicht sehen, Gottes Augen ihn doch sehen. Er blickt immer darauf und denkt immer an Seinen Bund.

Sein Banner über uns ist die Liebe

Welch ein Reichtum von geistiger Ermunterung liegt also in der Tatsache, daß der Regenbogen wie er von uns gesehen wird, nur die Hälfte des Kreises ist, und deshalb ist er unvollkommen. Aber der Grund hierfür ist, daß wir auf ihn blicken vom Standpunkt der Erde. Diejenigen, die ihn von einer hohen Bergspitze aus gesehen haben und die in höheren Luftschichten reisten, und die Wolken unter sich sahen, und auch über sich, haben erzählt, während sie den Regenbogen sahen, daß der Kreis vollkommen gewesen wäre. Indem wir diesen Gedanken erwägen und wieder die Worte lesen: „Da war ein Regenbogen rund um den Thron“, finden wir hierin nicht die Wahrheit bestätigt, daß während wir hier auf Erden den ganzen Umfang der Liebe Gottes nicht sehen können, wir erst nachdem wir erhöht worden sind und uns in himmlischen Örtern befinden, wir alles sehen werden, was hier für uns verborgen war. Dann erst werden wir erkennen wie wir erkannt worden sind. O ihr sorgenvollen Herzen, wartet nur still bis ihr höher hinauf kommet und alle scheinbare Unvollkommenheit der göttlichen Liebe wird gänzlich verschwinden! Aber dies ist als eine frohe Überraschung für das himmlische Auge aufbewahrt; für das Auge, welches auf die Liebe Gottes von dem Zentrum jener Liebe, dem Throne Jesu Christi, sehen kann.

Inmitten all der Sorgen, Bestürzungen und Schwierigkeiten, welche über uns kommen mögen, können wir Ihm gewißlich völlig vertrauen und indem wir auf ihn warten, genießen wir seinen Frieden. In jeder Erfahrung von Sorge und Not ist Sein Banner über uns, die Liebe. Und wie groß ist jene Liebe, welche sich danach sehnt, daß wir für das Erbteil der Heiligen im Licht geschickt gemacht werden. Nur Liebe ist es, welche die besonderen Erfahrungen der Trübsal zuläßt, durch welche wir in das Reich Gottes eingehen. Sollten wir uns daher nicht immer des Bogens in den Wolken erinnern und von dem Gedanken ermutigt werden, daß unser gütiger Gott auch auf den gleichen Bogen sieht und Seines Bundes gedenkt, um für unser ewiges Gut zu wirken. Der teure Meister steht dicht bei dem Schmelzofen und wird nie zulassen, daß die Hitze so stark wird, daß das kostbare Metall verderbt werden könnte. Er liebt uns zu sehr, als daß er zulassen würde, daß wir nutzlose Sorgen oder Schmerzen haben sollten. Laßt uns unsere Augen emporheben und unseren Glauben daran gewöhnen, den Bogen in jeder Wolke zu erblicken und gleich den Aposteln in einer gesegneten und friedevollen Erfahrung des Vertrauens in Gott erkennen, „daß das schnell vorübergehende Leichte unserer Drangsal bewirkt uns ein über die Maßen überschwängliches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht das anschauen was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht ist zeitlich, das aber was man nicht sieht, ewig.“ 2. Korinther 4:17 und 18



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung