Des Christen Leben und Lehre |
„Sprüche“ Salomos
„Der Unmut des Narren tut sich am selben Tage kund; der Kluge dagegen läßt die Schmähung unbeachtet.“ - Spr. 12:16
Das Wort Gottes empfiehlt uns in allen Tonarten, der leidenschaftlichen Erregung von Groll, Zorn, Unmut, Schmerz gekränkten Selbstgefühls nicht Ausdruck zu geben:
„Da ist einer, der unbesonnene Worte redet - gleich Schwertstichen; aber die Zunge des Weisen ist Heilung“. - Spr.12:18
„Eine gelinde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt Zorn.“ - Spr.15:1
„Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten; aber der Mund des Gesetzlosen sprudelt Bosheit.“ - Spr.15:28
„Besser ein Langmütiger als ein Held, und wer seinen Geist beherrscht, als wer eine Stadt erobert.“ - Spr.16:32
„Der Tor läßt seinen ganzen Unmut herausfahren, aber der Weise hält ihn beschwichtigend zurück.“ - Spr.29:11
„Erzürne dich nicht über die Übeltäter, beneide nicht die Gesetzlosen; denn für den Bösen wird keine Zukunft sein, die Leuchte des Gesetzlosen wird erlöschen.“ - Spr.24:19,20
Wenn wir die Selbstsicherheit und Einbildung der Verkehrten und Gottlosen sehen, meinen wir oft, wir müßten einen Zorn oder Unmut über die törichten und verkehrten Reden, über ihr ruchloses Handeln auch an den Tag legen, unserer Empörung Luft machen und mit Kraft bekunden, daß wir anderen Sinnes sind. Zu allem zu schweigen, alles hinzunehmen, jeden „gerechten“ Unwillen zu unterdrücken und zu ersticken, das kommt uns als Leisetreterei, Schwächlichkeit und Feigheit vor. Aber dem ist nicht so. Alle Leidenschaft ist eine fleischliche Regung; wir werden in der leidenschaftlichen Erregung nicht weise und vernunftgemäß überlegen können; wir lassen uns vom Willen (Eigenwillen), nicht von der Vernunft, nicht vom Geiste Gottes beraten. Darum muß es eine feste Regel sein, daß wir uns nie durch Leidenschaft zum Reden und Handeln drängen lassen, sondern das Reden und Handeln verschieben, bis wieder Ruhe in unserem Gemüt eingekehrt ist - und die Stimme Gottes zur Geltung kommen kann. Vielleicht hat sich schon jeder einmal gegen diese Regel verfehlt, und wir glauben, daß Er uns bestätigen wird, daß nie etwas Gutes aus einer unbeherrschten Äußerung der Leidenschaft hervorgegangen ist.
Darum rät uns unser „Spruch“, den „Unmut nicht am selben Tage kundzutun“, sondern „eine Nacht darüber zu schlafen“, wie der Volksmund es empfiehlt, ehe man sich dazu äußert. Diese Art von Selbstbeherrschung ist nicht Feigheit, sondern die höchste Selbstverleugnung zugunsten der Vernunft und Wahrheit und des Willens Gottes. Mit Recht sagt einer der angeführten „Sprüche“, daß ein solcher „Langmütiger“ besser ist als ein Held - und besser als ein Eroberer. Es fordert höchste Überwindungskraft, über die Neigung des Fleisches zu triumphieren, sich selbst zu überwinden. J e s u s hat uns diese unerschütterliche Sanftmut und Demut, Selbstverleugnung und Unterwerfung unter den höchsten Willen Gottes vorgelebt. „Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ - Mt.11:29.
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„Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehes, aber das Herz der Gesetzlosen ist grausam - Spr.12:10
Wie jemand sich gegenüber den Tieren benimmt, so wird er sich auch gegen Menschen benehmen. Wenn er kein Gefühl hat für das Tier, so wird ihm auch das Mitgefühl für seine Mitmenschen fehlen. Mißhandlungen von Tieren beweisen aber auch einen Mangel an Ehrfurcht gegenüber ihrem Schöpfer. Jede Rohheit und Grausamkeit, (auch, wenn sie mit Gedankenlosigkeit verbunden ist),entstammt diesem Mangel an Ehrfurcht für Den, aus welchem alles Leben quillt. Der „Gerechte“ im alttestamentlichen Sinne bezeichnet ja nichts anderes als den, der vor Dem Allerhöchsten Ehrfurcht hat - und Seinen Willen tun möchte. Der „Gesetzlose“ ist der Ungehorsame, der die Schöpfung Gottes als einen Tummelplatz für seinen Eigenwillen betrachtet, nach Lust das heilige Leben zerstört und schädigt, wie ungezogene Kinder einen Blumengarten zertreten und verwüsten.
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„Auf dem Pfade der Gerechtigkeit ist Leben, und kein Tod auf dem Wege ihres Steiges.“ - Spr.12:28.
Weiß der Spruch-Dichter nichts davon, daß so viele, die für Wahrheit und Gerechtigkeit gekämpft hatten, auf diesem Wege den Tod fanden? Der Hebräerbrief erinnert uns an sie, die „durch Verhöhnung und Geißelung versucht wurden - und dazu durch Bande und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafspelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach, (deren die Welt nicht wert war), irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Klüften und den Höhlen der Erde. (Hebr. 11:36-38). - Doch, doch, der weise Salomo weiß sehr wohl, daß in dieser verkehrten Welt Treue und Wahrhaftigkeit zum äußeren Verlust und zum Tode führen können; aber er weiß auch, was richtigerweise unter „Leben“ und „Tod“ zu verstehen ist, und daß die Gunst und Billigung des Allmächtigen die Gewährleistung wahren und ewigen Lebens in sich trägt, wohingegen die Gunst und Billigung der Welt und des Teufels die „breite Straße“ zum sicheren Verderben darstellt.
Unser „Spruch“ tönt sehr einfach und selbstverständlich - besonders für Gläubige. Wenn er es nur wäre! Wenn es nur so wäre, daß wir nie einen Augenblick irre würden an der Überzeugung, daß der Weg der Gerechtigkeit Leben und nicht Tod bedeutet, daß uns auf diesem Wege in Wahrheit nichts Gefährliches, Verderbliches passieren wird, daß all’ jene Übel, von denen der Hebräerbrief spricht, ganz bedeutungslos, oder - wie Paulus sagt - nicht wert sind, verglichen zu werden mit der zukünftigen Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll“ (Röm.8:18)! Wenn es uns nur auf dem Wege der Nachfolge Jesu so selbstverständlich würde, daß wir uns „nicht fürchten vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen!“ (Mt.10:28). Es ist leicht, die Wahrheit unseres „Spruches“ (theoretisch) anzuerkennen; aber diesen Glauben zu beweisen, das ist sehr schwer, vielmehr unmöglich - es sei denn, daß uns die Gnade und Kraft von oben dazu verhilft. Dieser Kraft dürfen wir allezeit versichert sein in Dem, der sich selbst für uns dahingegeben hat, auf daß wir leben - und nicht auf einem Weg der Ungerechtigkeit sterben.
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„Da ist einer, der sich reich stellt und hat garnichts, und einer, der sich arm stellt und hat viel Vermögen,“ - Spr.13:7.
Sind das zwei Schwindler? Das ist nicht gemeint; sondern der eine ist ein Narr, und der andere ein Weiser. Der Erste legt alles Gewicht auf die Meinung, die die Welt von ihm hat; er meint, daß jemand das sei, was die unwissende und gedankenlose Umwelt von ihm hält. In den Augen der Welt für einen reichen Mann zu gelten, daran liegt ihm außerordentlich viel - obschon er nichts davon hat. Je mehr er diesen Irrtum befestigt, umso sicherer und größer wird die Katastrophe, der er entgegengeht, wenn die Tatsachen offenbar werden. Dennoch sind so viele Menschen von der „Welt“ auf diesem gefährlichen Weg.
Der Zweite beweist durch sein Verhalten, daß ihm an dem Urteil der Welt nichts gelegen ist; mag sie ihn für „arm“ halten! Das ändert doch nichts daran, daß er in Wirklichkeit „reich“ ist - reich an göttlicher Gunst und geistigem Gut. Mag ihm die Welt nun Mißachtung und Schnödigkeit widerfahren lassen! Die Blamage wird eines Tages durchaus auf seiten der „Welt“ liegen, wenn sie ihres Irrtums inne werden wird: Ihm, dem Reichsten gegenüber, haben sie sich so große Blößen gegeben, haben sie sich so jämmerlich entlarvt! Aber warum hat er denn seinen Reichtum so verborgen gehalten? Warum hat er sich arm gestellt?
Nun, er hat sich arm gestellt, weil er garnicht wußte, wie reich er ist; weil er nicht wußte, daß sich seine Umgebung nur für reich ausgibt, ohne es doch zu sein; weil er gutgläubig dachte, sie müßten doch wohl alle viel reicher sein, als er selbst. Das ist der Demütige, das ist der Gläubige, der seine (materielle) Armut nicht verhehlt. Das ist die armselige Versammlung von Smyrna: „Ich kenne deine Drangsal und deine Armut - dennoch bist du reich.“ - Off.2:9.
„Lösegeld für das Leben eines Mannes ist sein Reichtum, aber der Arme hört keine Drohung.“ - Spr.13:8.
Der „Spruch“ erinnert uns an die Rechts-Unsicherheit des Altertums, als Räuberbanden reiche Leute entführten und von ihnen hohe Lösegelder durch schreckliche Drohungen erpreßten. Einen Armen mochten sie bedrohen, wie sie wollten; da er ihnen nichts geben konnte, mußten sie ihn schließlich ohne Lösegeld laufen lassen.
Der Spruchdichter hat tief in unser Leben geschaut. Er hat gesehen, daß die Reichen ungeheure Ausgaben haben, die ihnen nicht nur keinen Gegenwert oder Lebensgenuß, sondern großes Ungemach einbringen. Was gibt nicht der Reiche aus, um seine entweichende Gesundheit zurückzugewinnen! Reichtum und Ansehen bringen (wir erfahren es oft) Entführungen von Erwachsenen oder Kindern, die entweder durch hohes Lösegeld gelöst werden können - oder tödlich enden. Kurzum: der Reiche lebt somit in größerer Gefahr als der Nicht-Besitzende, bei dem nichts zu holen ist. Da mag man dann mit Recht sagen: Wenn die Nicht-Besitzenden doch wüßten, wie reich sie sind - was für ein Schutz in der Armut liegt: sie würden ihres Loses froher werden.
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„Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank; aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens.“ - Spr.13:12.
Es gibt unabweisbare Bedürfnisse des Leibes, und es gibt noch unabweisbarere Bedürfnisse des Geistes. Wir sind krank und können sterben, wenn sie auf die Dauer unbefriedigt bleiben. Der Schöpfer selbst hat diese Bedürfnisse in unsere Natur oder in unser Herz gelegt, und wir dürfen gewiß sein, daß Er sie nicht gegeben hat, um sie für alle Zeit unbefriedigt zu lassen: Der den Hunger geschaffen, hat auch die Speise gegeben, und er wird dafür sorgen, daß zu seiner Zeit der Hunger befriedigt und neue Lebenskraft gewonnen wird. Es gibt aber einen Hunger, der noch nicht wirklich befriedigt und gestillt worden ist: Es ist der Hunger nach G e r e c h t i g k e i t. Aber von denen, die danach hungern, sagt der Herr: „Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie w e r d e n g e s ä t t i g t w e r d e n.“ Die Speisung wird in sichere Aussicht gestellt; diese Hoffnung kann auch dieses Leben schon trösten. Und nicht anders ist auch jener Hunger nach Leben bereits besänftigt durch die Verheißung Christi: „Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, so wird er leben in Ewigkeit“ (Joh.6:51).
Was haben wir durch Glauben empfangen? Wir haben die V e r h e i ß u n g empfangen, die H o f f n u n g (Hebr.6:12.20 u.a.m.). Wir haben also das „lang hingezogene Harren“ empfangen. Aber so, wie Hunger und Speise nach Gottes Anordnung zusammengehören, so gehören auch Verheißung und E r f ü l l u n g zusammen. Wir finden in der eidbekräftigten Verheißung Gottes einen starken Trost, daß die Erfüllung unserer Sehnsucht nach dem Leben und der Krone des Lebens nicht ausbleiben wird. Was für den irdischen Menschen jetzt „Hunger“ und „lang hingezogenes Harren“ ist, das ist der „Neuen Schöpfung“ zugleich erquickende und belebende Speise, Glaubensspeise.
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„Der Segen Jahwe’s, e r macht reich, und Anstrengung fügt neben ihm nichts hinzu.“ - Spr.10:22
Eine überaus tiefe und tröstliche Wahrheit! Sie spricht schon das große Gesetz der Rechtfertigung aus G n a d e aus. Der Volksmund faßt es in die Worte: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Jesus sagt in ähnlichem Sinne: „Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“ - Diese Worte nehmen ein schweres Joch der Verantwortung von unseren Schultern. „Also liegt es nun nicht an dem Wollenden und Laufenden, sondern an dem begnadigenden Gott.“ - Röm.9:16
Darum darf es für Gläubige keine Ruhelosigkeit, keine Hetze, kein Vorwärtsgepeitschtwerden von drängenden Sorgen, kein ruheloses Hin- und Herrennen, keine atemlose Geschäftigkeit geben. „Werfet alle eure Sorgen auf ihn, denn er ist besorgt für euch.“ (1.Pet.5:7) Nicht auf Jesus vertrauen u n d zugleich auf die eigene Anstrengung. Unser Text sagt, daß Deine eigene Anstrengung nichts hinzuzufügen hat. Entweder - oder. Du kannst die Lösung, die Hilfe nur entweder vom Herrn erwarten - oder von Deiner eigenen Anstrengung. Wer meint, daß eigene Anstrengung ausreicht, um eine Aufgabe zu lösen, der hat keinen Grund, die Sache auf den Herrn zu werfen. Wer klar sieht, wird erkennen, daß er ohne IHN nichts vermag.
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„Die Ehrfurcht vor Jahwe mehrt die Tage, aber die Jahre der Gesetzlosen werden verkürzt.“ - Spr 10:27.
Danach sollten die Frommen alle alte Leute werden und die Gottlosen in jungen Jahren zugrunde gehen. Da wäre ja Hoffnung, daß die Welt sich von selbst von allem Bösen reinigt. Aber - so ist es nicht zu verstehen. Wir alle sind mit dem Schaden Adams belastet und wanken dem sicheren Tode zu. Wir sind „verscheidend von Jugend auf“ (Ps.88:15); jeder trägt bei seiner Geburt schon den Todeskeim in sich. Aber doch gibt es Einflüsse auf unser Leben, die diesen sicheren Tod hinauszögern - und andere, die ihn beschleunigen. Unser „Spruch“ sagt nun, daß zu den stärksten lebenerhaltenden Einflüssen die Gottesfurcht gehört, wie zu den stärksten lebenzerstörenden Kräften die Gesetzlosigkeit. Ihr Einfluß ist aber als ein verhältnismäßiger zu verstehen: Von zwei Menschen, die von Haus aus etwa die gleiche Lebenskraft haben, wird der Gottesfürchtige älter werden als der Gottlose. Daß ein gottseliges Leben einen bewahrenden und gesundheitsfördernden Einfluß hat, liegt auf der Hand, und braucht nicht bewiesen zu werden, wie ja auch auf der Hand liegt, daß Ungehorsam gegenüber den göttlichen Gesetzen das Leben zerstört. Unser „Spruch“ ist also wahr, auch, wenn manche Umstände in dem verworrenen Leben seine Wahrheit verdecken mögen. Wenn der Märtyrer Stephanus sein junges Leben der Wahrheit zum Opfer bringt, so sieht das aus, als habe die Gottseligkeit sein Leben verkürzt - und nicht verlängert. Aber es scheint nur so; in Wirklichkeit hat sie ihn ins ewige Leben geführt, das sein Teil sein wird, wenn er erwacht im Bilde des Herrn.
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„Sich selbst tut der Mildtätige wohl, der Unbarmherzige aber tut seinem Fleische wehe.“ - Spr.11:17.
Eine indische Morallehre schärft ihren Gläubigen den Gedanken ein: „Tat twam asi“, d.h. zu deutsch: „Dieses Lebendige bist du.“ Das bedeutet: Jeder soll in seinem Nächsten s i c h s e l b e r e r b l i c k e n. Wir alle sind durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden und zusammengehörig. Somit schneidet der sich ins eigene Fleisch, der gegen seinen Nächsten grausam ist. Er trifft - ohne es zu wissen, sich selbst. Die alttestamentliche Lehre: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (3.Mos.19:18), die Paulus - wie Jesus - als die „Summe des Gesetzes“ erklärt (Röm.13:9,10), geht von einer ähnlichen Anschauung aus. Besonders aber erinnert unser „Spruch“ an jene indische Lehre; und wir sehen also, daß es auch außerhalb der Bibel Wahrheit gibt. Das anzuerkennen will aber nicht heißen, daß w i r die Wahrheit anderswo als nur im Worte Gottes suchen.
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„Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt noch mehr; und ein anderer, der mehr spart, als recht ist; und es ist ihm nur zum Mangel.“ - Spr.11:24.
„Die Gottseligkeit aber mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn; denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht; so ist es offenbar, daß wir auch nichts hinausbringen können.“ (I.Tim.6:6,7). „Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen; gar manche, die sich ihr ergeben haben, sind vom Glauben abgeirrt uns zermartern sich Selbst mit vielen qualvollen Schmerzen. Du aber, o Mensch Gottes, fliehe diese Dinge.“ - 1.Tim.6:10, 11
Wir können es uns nicht klar genug machen, daß ein großer Gegensatz zwischen dem Denken der Gotteskinder und dem allgemeinen Denken der Welt besteht. Solche Worte sind für den weltlich gesinnten Menschen kaum zu verstehen; es braucht G l a u b e n hierzu. Das tägliche Leben scheint uns hundertfältig die Notwendigkeit des Geldes eindrücklich zu machen. Dennoch ist das Geld erst in zweiter Linie von Bedeutung. Was wollen wir mit Geld, wenn die Nahrungsmittel fehlen? Was wollen wir mit Nahrungsmitteln, wenn wir Magenverschluß haben oder sonst die Nahrung nicht aufnehmen können? Also steht alles bei unserem Erhalter, und ist es Blindheit, dem Mittel so viel Bedeutung zuzumessen. Wer Geld hat, soll es ausgeben zum Segen und Wohltun; zu einem anderen Zweck ist ihm das Geld keinesfalls anvertraut. Wer sein Geld so verwendet, macht den richtigen Gebrauch davon - und der Allmächtige wird ihm weiteres anvertrauen. Wer dagegen Geld ängstlich hortet, ist wie ein gedüngter Boden, der doch keine Frucht bringt. Einen solchen Boden wird man nicht weiter düngen. Gott macht es ebenso.