Lichtstrahlen |
Unsere Stärke - und unser Gesang
„Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, und er ist mir zur Rettung geworden“ - Ps. 118:14; 2.Mos. 15:2; Jes. 12:2
Dieser Ausspruch behandelt die deutlich hervortretenden Vorrechte und Segnungen der geweihten Kinder Gottes: daß G o t t unsere Stärke ist, unsere Stütze in all’ unseren Erfahrungen auf dem schmalen Pfad - und unser Gesang, das Grundthema unserer Gedanken und Gespräche. Der Text zeigt auch, daß der Allmächtige infolge dieser Segnung unsere Errettung ist, unser Befreier im himmlischen Königreich - welche Errettung bei der Offenbarmachung Jesu Christi unser gesegnetes Teil sein wird.
Laßt uns zu Beginn unseren Himmlischen Vater, Jahwe, als unsere Stärke sehen, als unseren Erhalter und unsere Stütze in a l l e n Erfahrungen, die an uns herantreten - als unsere Gnadenquelle, die in jeder Zeit der Bedrängnis hilft. Haben wir uns ganz geweiht, vereinigt der Herr sich selbst mit uns in allem, was wir beginnen; oder, um den wunderbaren Ausspruch Abigails an David anzuwenden: „Die Seele meines Herrn wird eingebunden sein in das Bündel der Lebendigen, bei Jahwe, seinem Gott.“ (1 Sam. 25:29) Wenn wir dies erfahren haben, können wir in aller Demut von uns selbst als „stark im Herrn“ sprechen - Eph.6:10
Doch, obwohl es seltsam erscheinen mag, bedeutet „im Herrn stark zu sein“, sehr schwach in uns selbst zu sein. Wahrlich : die Auswirkung der eigenen Schwachheiten - wie auch die Kenntnis über die Gefahren und Schwierigkeiten dieses Lebens und die unheilvollen Mächte des Bösen um uns herum sind es, die so viele dazu bringen, sich dem Herrn in erster Linie zuzuwenden. Welche Motive uns auch immer zu Anfang dazu veranlaßt haben, die „Welt“ zu verlassen und zum Herrn zu kommen, so wissen wir von nun an jedenfalls, daß er in all’ unseren Erfahrungen unsere Stärke, unser Helfer ist, und daß wir ohne ihn nichts tun können, um erfolgreich auf dem „schmalen Pfade“ zu wandeln.
Wir können darum mit dem Psalmisten unaufhörlich beten: „Gewähre deinem Knechte deine Kraft“; und in der Gewißheit, mit der unser Gebet beantwortet wird, können wir sagen: „Ich werde kommen mit den Machttaten des Herrn, Jahwe.“ (Ps.71:16) „Jahwe ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?“ (Ps.27:1) „Meines Herzens Fels und mein Teil ist Gott auf ewig.“ - Ps 73:26.
„Mein Gesang ist Jah“
Viele Menschen haben eine (wie wir es auch nennen können) Lebensaufgabe oder eine „Lebensmelodie.“ Es kann ihre Berufung sein oder ein Interesse am Leben, das sie auch die meiste Zeit während der wachen Stunden beschäftigt. Bei einigen kann es ihr Heim oder die Familie sein; bei anderen ihr Geschäft oder vielleicht eine Berufung im Bereich der Kunst oder Wissenschaft, die die meisten ihrer Gedanken und Gespräche einnimmt. Aber für jene, die mit dem Licht der gegenwärtigen Wahrheit gesegnet sind, ist der Herr „ihr Gesang“ und der große Heilsplan, den er bereitgestellt hat und der von dem Offenbarer sehr angemessen als „ein Neues Lied“ bezeichnet wird.
Auch singen die, die siegreich dem „Tier“ und seinem Standbild entgehen, dasselbe Neue Lied; in Off.15:3 wird es jedoch als „das Lied Moses“ … und das Lied des Lammes“ beschrieben. Die Wahrheit hinsichtlich des göttlichen Planes ist wahrlich unser „Gesang“ - das Hauptthema unserer Gedanken und unser Gesprächsstoff. Ja, die Beschäftigung damit erfüllt unser Leben mit Freude - und mit Dankbarkeit unserem Himmlischen Vater gegenüber, daß Er uns teilhaben läßt an diesem größten aller Geschenke.
Der Psalmist drückt unser Empfinden aus, wenn er sagt: „Mein Mund ist erfüllt mit deinem Lobe, von deinem Reichtum den ganzen Tag.“ (Ps. 71:8) So drängt uns der Geist des Herrn, Zeugnis abzulegen hinsichtlich der Wahrheit, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet.
„Mein Heil“
Wenn auch der Herr schon unser Heil durch Glauben geworden ist, indem er das Loskauf-Opfer bereitgestellt hat, uns gerechtfertigt, zu sich gerufen und uns eine lebendige Hoffnung gegeben hat, so möchten wir hier auch an den Psalmisten denken, der besonders von dem spricht, der „das Nicht-Seiende ruft, wie wenn es da wäre.“ Dann werden wir verstehen, was er damit sagen wollte: Nachdem der Herr während unseres ganzen irdischen Pilgerlaufes unsere Stärke und unser Gesang gewesen ist, wird er auch am Ende des Weges unser Heil sein: unser Heil zur Erlangung des wunderbaren Erbteils, zu dem wir durch Ihn berufen sind. Und um uns die größtmögliche Zuversicht in seine Verheißungen zu geben, spricht der Psalmist von diesem Heil, als wäre es schon hier und jetzt in unserem Besitz - „er ist mir zum Heil geworden.“
Welchen Trost und welche Erleuchtung haben solche Versicherungen schon den Zehntausenden schwacher Pilger geschenkt, die auf ihrer Wanderschaft die strahlend-schöne ewige Heimat vor Augen hatten. „Denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten“, und „ich komme wieder und werde euch zu mir nehmen.“ (Joh.14:2,3). Solche Aussprüche haben Jahrhunderte hindurch in ihren Ohren geklungen, und heute ist die ewige Ruhe beinahe erreicht. Möge in uns stets das Empfinden des Liederdichters im Gedächtnis bleiben:
Jesus! Gingst voran auf der Lebensbahn.
Und ich will mich nicht verweilen,
Dir getreulich nachzueilen.
Führ mich an der Hand, bis ins Vaterland.