Des Christen Leben und Lehre |
Die unvergleichliche Lebenshoffnung der Neuen Schöpfung
Eine Betrachtung über Hebr.13:9-14
„Laßt euch nicht fortreißen durch mancherlei und fremde Lehren; denn es ist gut, daß das Herz durch Gnade befestigt werde; nicht durch Speisen, von welchen keinen Nutzen hatten, die darin wandelten. Wir haben einen Altar, von welchem kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen. Denn von d e n Tieren, deren Blut für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird durch den Hohenpriester, werden die Leiber außerhalb des Lagers verbrannt. Darum hat auch Jesus, auf daß er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten. Deshalb laßt uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Aus dem Zusammenhang ist zu erkennen, daß Paulus um seine hebräischen Brüder, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen waren, sehr bemüht war. Nicht aber für sie allein, sondern in aufopfernder Weise für ganz Israel; denn ihm war ja die Gunst Gottes vor allen anderen Völkern der Erde in besonderer Weise verbrieft. Israel hatte die Sohnschaft - und ihm gehörten die kostbaren Verheißungen. Paulus rang vor Gott für seine Brüder nach dem Fleische, und war bereit, selbst von der Gnade in Christo ausgeschlossen zu werden, wenn er dafür sein Volk zu erretten vermöchte, wie es in Röm.9:3-5 niedergeschrieben ist.
Auf seinen großen Reisen ging er stets zuerst in die Synagogen, um so viele Juden wie möglich für Christus zu gewinnen.
Der Wechsel vom Mosaischen Gesetz zur Freiheit des Christus war für Israel ein Hindernis. Paulus - als ein von Gott erkorenes Werkzeug - hat meisterlich geholfen, diese Hürde zu überwinden. In allen seinen Briefen hat er diesen kritischen Punkt beleuchtet, so daß dadurch nicht allein die Juden profitierten, sondern auch alle Gläubigen aus den Nationen - bis herauf in das gegenwärtige Ende des Evangeliumszeitalters.
Im Vs. 9 des 13. Kapitels sagte Paulus zu seinen Hebräern: „Laßt euch nicht fortreißen durch mancherlei Lehren.“ Was nämlich die Gläubigen im Geiste begonnen hatten, wollten sie nun im Fleische vollenden. Von Speise- und ähnlichen Gesetzesregeln hatten diejenigen keinen Nutzen zum Heil, die in der Vergangenheit darin wandelten. Sie sollten aber wissen, was er auch den Galatern, den Ephesern und den Römern wiederholt sagte, daß durch Gesetzeswerke niemand gerechtfertigt werden kann. (Röm.3:20; Gal.2:16) Denn „Christus ist des Gesetzes Ende“, und die Gerechtigkeit wird nur durch Glauben an Ihn erlangt.
Nun aber benutzt Paulus gerade die Gesetzesanordnungen, um seinen Brüdern zu erklären, daß diese nur Schatten (oder Vorbilder) der „besseren Schlachtopfer“ des Christus waren (Kol.2:17; Hebr.8:5), und daß dieser Wechsel jetzt stattgefunden hat. Daher sagt er in Vs.10: „Wir haben einen Altar, von welchem kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen.“ Damit gibt er e r s t e n s zu verstehen, daß dieser Altar nicht für jene gilt, die nach den Stiftshütten-Vorschriften Gott dienen wollen.
Außer dieser Information für das fleischliche Israel aber zeigt Paulus z w e i t e n s, daß diesem Altar für das ganze Volk Gottes im Evangeliumszeitalter eine besondere Bedeutung zukommt. Er erklärt das durch das Vorbild des großen Versöhnungstages, in welchem Israel alljährlich eine vorschattende Versöhnung mit seinem Bundesgott erfuhr. Bei diesem Dienst wurden zwei Tiere geopfert: ein Stier und ein Ziegenbock. Der Stier wurde zuerst geschlachtet. Sein Fett und seine edlen Teile wurden auf dem kupfernen Altar im Vorhof geräuchert und verbrannt. Dieses Verbrennen erzeugte einen angenehmen Bratgeruch für die im Vorhof dienenden Leviten.
Gleichzeitig nahm der Hohepriester glühende Kohlen von diesem kupfernen Altar im Vorhof, brachte sie auf den goldenen Altar im Heiligen und streute Weihrauch auf die Glut. Der würzige, wohlriechende Duft strömte durch den zweiten Vorhang hindurch in das Allerheiligste.
Das Blut brachte der Hohepriester ebenfalls in das Allerheiligste der Stiftshütte, und sprengte es auf den Sühnungsdeckel der Bundeslade. Die Haut aber und der Leib des Opfertieres wurde außerhalb des Lagers gebracht und dort verbrannt, wodurch ein sehr übler Geruch verbreitet wurde. Mit dem Ziegenbock für das Sündopfer wurde in gleicher Weise verfahren wie mit dem Stier.
Es besteht kein Zweifel, daß Paulus das große Opfer unseres Herrn und der Herauswahl mit denen des buchstäblichen Versöhnungstages verglich. Der zuerst geopferte Stier stellt das vollkommene Opfer Jesu Christi dar, während der Ziegenbock das Opfer der Kirche abbildet. Unsere unvollkommenen Leiber würden aber als Schlachtopfer nicht annehmbar sein. Paulus sagt daher in Vs.12: „Darum hat auch Jesus, auf daß er durch sein eigenes Blut das Volk heiligte, außerhalb des Tores gelitten.“
Sinngemäß drückt dies der Apostel auch in Hebr.9:24 aus, wo er sagt: „Denn der Christus ist nicht eingegangen in das mit Händen gemachte Heiligtum, ein Gegenbild des wahrhaftigen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns (d.h. für alle seine Nachfolger) zu erscheinen.“
Jesus selbst ist eingedenk dieser notwendigen Gerechtmachung, und tritt in dem Hohenpriesterlichen Gebet für die Seinen mit den vertrauten Worten ein: „Gleichwie du, Vater, mich in die Welt gesandt hast, habe auch ich sie in die Welt gesandt; und ich heilige mich selbst für sie, auf daß auch sie Geheiligte seien durch die Wahrheit.“ (Joh.17:18,19) Wie aber wurde es möglich, daß wir in diese Gnadenbeziehung zu unserem allmächtigen Schöpfer kommen konnten?
Wir waren doch „tot“ in Adam durch unsere Übertretungen in dem Zeitgeist dieser satanischen Ordnung, in dem wir wandelten. Wir hatten unseren Verkehr nach den Gepflogenheiten dieser Welt, indem wir den Willen des Fleisches und unserer Gedanken ausführten - weil wir „Kinder des Zornes“ waren, wie auch die übrigen. Aus eigener Kraft oder durch das Gesetz konnte sich kein Mensch aus dem göttlichen Schuldspruch befreien. Paulus begründete dies in Röm.8:3 folgendermaßen: „Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er - seinen eigenen Sohn in Gleichgestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sendend - die Sünde im Fleische verurteilte.“
Die Einzelheiten dieser Sühnung wurden schon prophetisch in Jes.53:1-7 vorhergesagt - und im Neuen Testament in 1. Pet.2:24 bestätigt: „Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Gott hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“
Man sollte meinen, daß das ganze sterbende Menschengeschlecht begierig nach dieser Heilsbotschaft gegriffen hätte. Aber was sagt schon Jesaja in seinem 53. Kapitel in Vs. l ? „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm Jahwes offenbar geworden?“ Der Apostel Johannes greift auf diese Prophetie zurück, zitiert sie wörtlich und fügt in Joh.12:37,38,41 folgendes hinzu: „Wiewohl Jesus so viele Zeichen an ihnen getan hat, glaubten sie nicht an ihn, auf daß das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, wie es geschrieben steht.“
Auch Paulus führt die Jesaja-Prophetie in Röm.10:16 buchstäblich an. Ein Beweis, wie bedeutsam diese Vorhersage war. Wie mußte doch der ewige Gott betrübt sein über diesen Unglauben - der Geber dieser „unaussprechlichen Gabe seines geliebten Sohnes.“ - 2. Kor.9:15
Einen Lichtblick zu der oben gestellten Frage, wie wir in die Gnadenbeziehung Gottes kommen konnten, erkennen wir in den Worten von Joh.1:11,12: „Er, (Jesus), kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, d i e a n s e i n e n N a m e n g l a u b e n.“
Was ist das für ein Glaube? Es glauben doch so viele Menschen an Gott und Christus; auch die Dämonen glauben und zittern. Diesen Glauben, der zur K i n d s c h a f t G o t t e s führt, erklärt Paulus in Röm.3:26, wo er sagt, „daß Gott gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens Jesu ist“, d.h. der einen Glauben hat, wie ihn Jesus hatte. Sein Glaube bestand darin, den Willen des geliebten Vaters zu tun.
Mit dreißig Jahren kam Jesus an den Jordan, um sich Gott als Opfer darzustellen. Paulus beschreibt diesen Entschluß in Heb.10:5-7: „Darum, als er in die Welt kam, spricht er: Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gewollt, e i n e n L e i b a b e r h a s t d u m i r b e r e i t e t; an Brandopfern und Opfern für die Sünde hast du kein Wohlgefallen gefunden. Da sprach ich; Siehe, ich komme, in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben, um deinen Willen, o Gott, zu tun“. Auf Golgatha hatte der Herr sein Opfer vollendet, als er ausrief: „Es ist vollbracht“. Der Vater hat ihn am dritten Tage zu Seiner eigenen Herrlichkeit, der göttlichen Natur, auferweckt. Gott hat ihm einen Namen gegeben, der über jedem Namen ist, weil er gehorsam war bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuz, - Phil.2:9
Die Möglichkeit, ein Kind Gottes zu werden, ist in diesem Zeitlauf also nur auf dem Wege der Nachfolge Jesu zu erlangen, wie es in Mt.10:38 und Mt.16:24 nachzulesen ist: „Wer mir nachkommen will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ So, wie Jesus sein Leben am Jordan als Opfer darstellte, so sind auch wir aus Gnaden bevorrechtet, uns ebenfalls darzustellen, wobei Jesus vor dem Gnadenthron Gottes für uns eintritt und uns durch sein Blut heiligt, damit auch wir Geheiligte seien. Paulus sagt: „Aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.“ - 1. Kor.6:11
Um diese Gnade nicht vergeblich zu empfangen, gibt Paulus den vortrefflichen Rat in Röm.12:1: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber d a r z u s t e l l e n als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist“. Bei dem Ausdruck „Schlachtopfer“ gehen unsere Gedanken zurück an das oben beschriebene Vorbild am großen Versöhnungstag, an dem der Stier u n d der Ziegenbock geschlachtet wurden.
Die Aaronische Priesterschaft hatte mit den Leviten genaue Anweisungen zur Verrichtung ihres Dienstes. Bei der Landverteilung in Kanaan erhielten sie kein Erbteil, wie die übrigen Stämme Israels. Ihr Teil war der Herr, der sie anstelle der Erstgeburt Israels zu seinem besonderen Eigentum erwählte und für sie sorgte.
Die Leviten empfingen von Israel den Zehnten vom Ertrag des Landes und vom Vieh. Diese gaben ihrerseits den Zehnten von dem Zehnten an die Priester ab. So war für beide reichlich gesorgt, und sie durften essen von den Früchten und dem Ertrag des Landes und von dem Fleisch der Opfertiere, die das Volk darbrachte. (4.Mos.18:10,31) Das Fleisch der Opfertiere am Versöhnungstag für Israel sollte aber nicht gegessen werden, wie in 3.Mos.6:23 angeordnet war: „Aber alles Sündopfer, von dessen Blut in das Zelt der Zusammenkunft gebracht wird, um im Heiligtum Sühnung zu tun, soll n i c h t gegessen werden; es soll mit Feuer verbrannt werden“.
Paulus wendet diese Anordnung auf das gegenbildliche Sündopfer des Christus an, wodurch die Versöhnung der ganzen Menschheit mit Gott bewirkt wird, und sagt in Hebr.13:10: „Wir haben einen Altar, von welchem kein Recht haben zu essen, die der Hütte dienen“. W i r dienen der „Hütte“ dadurch, daß wir unsere Leiber d a r s t e l l e n, und der Hohepriester Jesus Christus opfert u n s als seine Leibesglieder.
Unsere innersten Gefühle der Dankbarkeit und Demut gegenüber dem himmlischen Vater und unserem Heiland liegen (bildlich gesehen) auf dem kupfernen Altar im Vorhof, und werden zur Ehre Gottes restlos verzehrt. Es bleibt nichts zurück, und daher besteht kein Recht mehr für uns, von dem Altar etwas zu nehmen oder zu essen, wie Paulus hier sagt.
Obwohl die Sühnung allein zum Heil der Welt geschieht, sind die Menschen verschlossen gegenüber dem kostbaren Evangelium, von dem wir so gerne erzählen möchten. Meist trifft die Botschaft auf taube Ohren, und vielfach ernten wir Ablehnung - oder werden gar verspottet. So ist es einst dem Herrn ergangen; und darauf hat er uns fürsorglich aufmerksam gemacht, damit wir nicht entmutigt werden. Daher erachten wir es als einen vernünftigen Dienst, zu Ihm hinauszugehen, außerhalb des Lagers, seine Schmach tragend.
Wie ist es doch so tröstlich zu vernehmen, daß der geliebte Heiland sich nicht schämt, uns „Brüder“ zu nennen - und uns besonders in Prüfungen seine Hand verspüren zu lassen. (Hebr.2:11) Die baldige Vollendung der Leibesglieder Christi, das Aufhören der Opferperiode und das nahe Ende des gegenbildlichen Versöhnungstages zeichnet sich im Weltgeschehen deutlich ab. Durch diese verläßliche Information werden wir ermuntert, auszuharren und unsere Berufung und Erwählung festzumachen in der Kraft des Herrn und der geschwisterlichen Gemeinschaft.
Die vor uns liegende Freude, die wir mit den Augen des Glaubens empfinden, ist zweifacher Art: Nach dem Ende des irdischen Laufes werden wir von unserem Herrn und Haupt auferweckt. (Joh.6:39) Wir werden als Geistwesen geboren. Er wird uns in seine Heilandsarme nehmen und den Schweiß von unserem Angesicht abwischen. Als Himmelsbürger werden wir aufgenommen in die Reihe der Gottessöhne. Und - man zögert, es auszudenken: wir werden das heilige Angesicht unseres liebreichen Gottes und Vaters schauen, und in sein Haus aufgenommen werden. Von unserem dunklen Tal der Erde aus sind wir zu schwach, diese Glorie erfassen und beschreiben zu können.
Die weitere Freude, die vor uns liegt, besteht wohl in der Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden. Zusammen mit unserem Herrn, dem Ewigvater, dürfen wir mithelfen, die Menschheit aus dem Gefängnis des Todes zu befreien und ins Leben zu bringen. Welch ein Jubelschall wird in der vom Satan befreiten Erde erklingen! Auch in dieser Hinsicht können wir die Wunderbarkeit nur erahnen, aber nicht völlig erfassen.
Die ins Leben Zurückgebrachten werden zunächst meinen, zu träumen, bald aber erfahren, daß sie durch den Heiland Jesus Christus auferweckt wurden, und nun einem neuen Lebensziel entgegengehen dürfen. Ihre neue Heimat wird eine vom Fluch und Müll befreite Erde werden - das Paradies, das in Adam verloren ging. Unverzüglich werden ihre Gedanken zum Himmel emporströmen, mit dem Verlangen, sich Gott dankbar zu erweisen.
Das Gesetz von Zion und das Wort von Jerusalem wird sie belehren, daß sie selbst mitarbeiten müssen, damit sie aus dem Zustand der Unvollkommenheit, mit dem sie ins Grab gesunken sind, zur Jugendkraft und zum Leben emporgebracht werden können. Das in Erez-Israel errettete Volk der „Kinder Jakobs“ wird erfahren, daß ihr alter Gesetzesbund unter Moses nun durch einen Neuen Bund unter dem Mittler Christus Jesus in Kraft gesetzt worden ist. Israel wird aufgeklärt, daß es keiner Tieropfer und deren Blut mehr bedarf, sondern seiner eigenen Weihung in den Willen Gottes.
Dieses notwendige Gelübde kann als Gehorsam dem Neuen Bund gegenüber gewertet werden, wodurch das ewige Leben von Gott g e s c h e n k t und g a r a n t i e r t wird. Im Vorbild waren es die Friedensopfer, die das Volk Israel n a c h dem großen Versöhnungstag aus Dankbarkeit darbrachte. Das Fleisch dieser Friedensopfer stand den opfernden Priestern zu. Am Tage der Darbringung sollte es gegessen werden; es durfte nichts davon übriggelassen werden. (3.Mos.7:15) - Siehe auch „Stiftshütte“ (grüne Ausgabe) S. 99 letzter Absatz bis S. 102 Mitte.
Im Millennium ist das Gegenbild dieses Friedensopfers gut erkennbar: Die königliche Priesterschaft - der verherrlichte Christus - nimmt das Opfer der Weihung Israels und der Menschheit gerne an, und gibt ihr den Frieden mit Gott und schließlich das ewige Leben. Der Prophet brachte diesen Friedensvorgang in Jes.53:10,11 folgendermaßen zum Ausdruck: „Wenn seine Seele das Schuldopfer gestellt haben wird, so wird er Samen sehen, er wird seine Tage verlängern; und das Wohlgefallen Jahwes wird in seiner Hand gedeihen. Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen“.
So, wie im Vorbild die Priester sich sättigten an dem Verzehr der Friedensopfer des Volkes, so wird im Gegenbild der Christus sich sättigen an der freudigen Weihung Israels und der ganzen Menschheit - nach dem Willen und Wohlgefallen des Himmlischen Vaters. Der weise Ratschluß Gottes, den er sich gesetzt hat vor Grundlegung der Welt, wird damit seine Erfüllung finden, und die Herrlichkeit Gottes wird im Himmel und auf dem ganzen Erdkreis ewig erstrahlen.
Das ist eine wunderbare, vor uns liegende Freude!