Danket dem Herrn!

Dieses Jahr 2000, das mit so viel Lärm begonnen hat schon wieder ist es zu Ende. Und - was hat es gebracht, was jener lärmenden Feierlichkeiten wert gewesen wäre? Katastrophen, Unruhen, Terror, Korruption, Geiseldramen, und immer wieder Hunger und Elend in vielen Teilen unserer alten Erde! Zudem Ratlosigkeit der Politiker und der Wirtschaftsbosse.

Wir wollen hier aber nicht auf den katastrophalen Zustand unserer Welt eingehen. Jeder kennt ihn. Mit Ehrfurcht blicken wir auf zu unserem anweisen Gott, der das Ende aller dieser Dinge voraussah, ehe er die Schöpfung ins Lebe rief. Die Präzision ist wirklich erstaunlich, mit der die Weissagungen des göttlichen Wortes vor unseren Augen in Erfüllung gehen. Trotz all’ des Schrecklichen, das die Menschen durch Unvernunft und Egoismus sich selbst bereiten Lind uns an den Rand des Untergangs treiben, bringt uns die Zeit - Stunde für Stunde, Tag für Tag - dem Reiche Christi näher entgegen.

„Wenn ihr dies geschehen sehet, erkennet, daß das Reich Gottes nahe ist.“ (Lk. 21:31)  W i e v i e l e  Herzen tiefgläubiger Christen mögen während der vergangenen 2000 Jahre um dieses Reich gefleht haben! „Wachet nun, zu aller Zeit betend …“. (Lk. 21:36) Nicht tief genug können wir diese Mahnung in uns aufnehmen. Geschehen doch um uns und mit uns Dinge, deren Größe wir als kleine Menschenkinder garnicht überblicken können! Gewaltige Geistkräfte sind am Werk, und das um der Menschenkinder willen, von denen die meisten - „blind“ und „taub“ - nur mit ihrem kleinen, irdischen Gesichtskreis beschäftigt sind. Sie ahnen nicht einmal etwas von dem, was um ihret- und unseretwillen in universale Bewegung geraten ist.

Die Selbstgefälligkeit des Menschen ist eine Illusion, aus der es ein unangenehmes Erwachen geben wird. Die Selbstverständlichkeit, mit der ein angenehmes Leben beansprucht wird, und die wiederum selbstgefällige Gedankenlosigkeit, mit der alle aufregenden Widerwärtigkeiten dem Wirken Gottes zugeschoben werden, zeugen von einer schon geradezu faszinierenden Ahnungslosigkeit.

„Wachen und Beten!“ Der Realist, der „mit beiden Füßen im Leben steht“, schaut mitleidig auf den „weltfremden Schwärmer.“ Welch ein Geschenk aber hat der große Weltenlenker dem kleinen, unbedeutenden „Beter“ gemacht, der nichts anderes als sein ganzes Herz IHM, dem Allmächtigen, zu geben hat: das Geschenk der Einsicht in sein (des Schöpfers) Planen und Wirken. Durch den Einfluß des Geistes Gottes darf der Glaubende erkennen, von welch einer Fülle von Wundern er umgeben ist. Nichts ist selbstverständlich. Nichts kann „beansprucht“ werden. Immerfort umgibt uns die bewahrende und erhaltende Hand unseres großen Gottes. Seine heiligen Engel kämpfen für uns gegen die Scharen der Dämonen, die uns Schlingen legen und Gruben graben wollen, um uns zu Fall zu bringen.

Es werden uns die Augen geöffnet über die Schwachheit unseres Fleisches, das uns dazu verführt, falsche Wege einzuschlagen - Wege, auf denen wir ganz sicherlich umkommen müßten, wenn nicht die Barmherzigkeit Gottes uns erretten würde. Wie oft kommen wir in Situationen, aus denen  w i r  keinen Ausweg sehen. Unser Himmlischer Vater aber findet ihn immer. „Keinen Ausweg sehend, doch nicht ohne Ausweg (seiend)“, sagt Paulus in 2. Kor. 4:8.

Viele wunderbare Dinge geschehen in unserem Leben; wir müssen sie nur beobachten lernen. Wenn wir dann „sehend“ geworden sind, erkennen wir nach und nach, daß wir nicht die Hälfte der Ursachen wahrnehmen, für die wir dem Vater in den Himmeln innige Dankbarkeit darbringen müßten. Wir wissen, daß wir unserem Schöpfer  a l l e s  schulden. Wie viel das allerdings ist, wird uns wohl erst in einer späteren Zeit voll bewußt, wenn wir imstande sein werden, unser Leben und seinen Verlauf aus einer höheren Perspektive heraus zu überblicken.

Laßt uns darum auch das jetzt neue anbrechende Jahr in der Zeit des Endes des Evangeliumszeitalters mit dem sicheren Bewußtsein beginnen, daß es in unserem Leben nichts Selbstverständliches gibt, sondern daß es fort und fort von unserem Himmlischen Vater überwaltet wird. Wenn wir im Gebet alle Wohltaten aufzuzählen suchen, für die wir dem Herrn zu danken haben, dann strömt uns ein großer Segen zu. Darum auch ruft der Apostel aus:“ „Beharret im Gebet und  w a c h e t  in demselben mit Danksagung.“ (Kol. 4:2) „Opfere Lob (Dank) und bezahle dem Höchsten deine Gelübde“, sagt die Stimme des Propheten. - Ps. 50:14

„Wachet nun, zu aller Zeit betend, auf daß ihr würdig geachtet werdet, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohne des Menschen zu stehen!“ Der Herr schenke uns die Kraft, den Weg ihm entgegen in Wachsamkeit und ehrfürchtigem Ausharren fortzusetzen. Er bewahre uns in seiner Gnade.



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung