„Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden immerdar!“
- 2. Thess. 3:16

„Er verwandelt den Sturm in Stille, und es legen sich die Wellen. Und sie freuen sich, daß sie sich beruhigen, und er führt sie in den ersehnten Hafen.“ - Ps. 107:29,30

Dieser Psalm beschreibt prophetisch die Erfahrungen der Kirche während des Evangeliumszeitalters, während die nachfolgende Schriftstelle (Mt.8:24-26) prophetisch über die große Drangsal in der Endzeit berichtet:

„Und siehe, es erhob sich ein großes Ungestüm auf dem See, so daß das Schiff von den Wellen bedeckt wurde; er (Jesus) aber schlief. Und die Jünger traten hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um!

Und er spricht zu ihnen: Was seid ihr furchtsam, Kleingläubige? Dann stand er auf und bedrohte die Winde und den See; und es ward eine große Stille.“ Der Allmächtige hat in seiner großen Weisheit erlaubt, daß durch die Sünde Stürme und Schwierigkeiten im Leben vorkommen mögen. Der Erretter aber, welchen Gott als den Befreier vorgesehen hat, wird Ruhe und Frieden bringen zu seiner Zeit. Im Laufe des gegenwärtigen Zeitalters wird die Kirche auserwählt, und Schwierigkeiten des Lebens sind für sie zur Entwicklung des Glaubens, der Hoffnung und der Geduld wertvoll. Wertvoll im Hinblick auf ihre Vorbereitung zur zukünftigen Aufgabe bei der Wiederherstellung der Menschheit - und auch zu den Vorrechten und Ehren als Braut Christi in Herrlichkeit.

Die Welt

Was die Welt anbelangt, ist der große Sturm ein Vorbild für Kriege, feindliche Überfälle, Bedrängnisse, Ungerechtigkeit, Aufstände und Unzufriedenheit. Dies alles sind Früchte der Selbstsucht, des Hasses, der Eifersucht - kurz: der ungöttlichen Begierden der Menschheit. Die großen Nationen haben die kleinen und schwächeren ausgeraubt, um sich zu bereichern. Die Werke des großen Feindes, des Widersachers, haben ihr Gift gesät und alle diese Aufstände hervorgerufen, und die Menschheit sucht vergeblich nach Frieden.

Die Zunahme der Erkenntnis hat bei den Menschen Selbstachtung erweckt. Prophezeiungen erklären, daß diese Zunahme der Erkenntnis eine allgemeine und breitere Unzufriedenheit auslöst - und letzten Endes zu einer weltweiten Revolution führt, die alle Gesetze und Ordnungen umstürzen wird. Anarchie und Not in allen Gesellschaftsklassen werden das Ergebnis sein; aber inmitten dieser Verwirrungen wird der Gott des Himmels sein Reich aufrichten, welches das „Ersehnte aller Nationen“ (Haggai 2:7) erfüllen wird. Ermüdet - und durch ihren Mißerfolg entmutigt - werden die Menschen die himmlische Autorität mit Freude und Dankbarkeit begrüßen.

Diese Niederlage und das hoffnungslose Versagen der Menschheit wird die Voraussetzung dafür sein, daß sie ihren bisherigen Irrweg erkennt und sich danach sehnt, von dem überaus schrecklichen Einfluß Satans befreit zu werden. Mit der Aufrichtung des Königreiches werden den Menschen die Augen aufgehen über den tiefen Sinn und die unergründliche Weisheit des Ewigen, daß er diese schlimmen, aber heilsamen Erfahrungen zuließ. Auf diese freiwillige Sinnesänderung wartete der Schöpfer mit großer Geduld, und  n u n  wird seine intelligente menschliche Schöpfung Sein herrliches Angebot mit Sehnsucht ergreifen.

Die letzten Tage

Die Heilige Schrift spricht von den „letzten Tagen“ als dem Ende des gegenwärtigen Zeitalters, wie der Apostel Paulus in 2. Tim. 3:1-5 schreibt: „Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden; denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, ihre Kraft aber verleugnen.“

Der Prophet Daniel spricht vom gegenwärtigen Zeitalter als von „einer Zeit der Drangsal, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht.“ - Daniel 12:1; s.a. Mt. 24: Vse. 21. 22

Wie aber soll das Verhalten des geweihten und treuen Volkes Gottes inmitten dieser Zeit der Verwirrung und des Getümmels in der Welt sein? Sollte es ängstlich sein? Aber nein! Es hat Vertrauen in den Herrn, der gesagt hat: „Frieden lasse ich euch,  m e i n e n  Frieden gebe ich euch.“ Daher hören wir die Stimme Jesu inmitten der Unruhen und Drohungen, die uns umgeben, und wir freuen uns, denn das Wort wird uns Kraft verleihen. Und dies ist eine Tatsache, obwohl wir vom Apostel Paulus wissen, daß alle wahren Kinder Gottes leiden müssen, wie wir aus Apg. 14:22 erfahren: „daß wir durch viele Trübsale in das Reich Gottes eingehen müssen.“ Und 1. Pet. 2:21 bestätigt das: „Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten.“

Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, laßt uns in diesen trüben Tagen kein „Haus“ aus Holz und Stroh bauen, sondern laßt uns ein Gebäude aus Gold, Silber und kostbaren Steinen auf dem wahren Fundament des Felsens errichten, ein Gebäude, das dem Feuer des großen Tages standhält. Dann werden wir die Belohnung bekommen. s. 1. Kor. 3:12

Vertrauen

Wir bauen auf die Verheißungen des allmächtigen Himmlischen Vaters und seines Sohnes, der uns schon den inneren Frieden gegeben hat, den kein Sturm von außen uns rauben kann. Welch ein Friede und welche ruhige Gelassenheit sind unser Teil, wenn wir uns die in Röm. 8:28 zugesicherte Verheißung zu eigen machen, „daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken!“ Es können daraus gesegnete Erfahrungen in dieser Zeit der Trübsal und Prüfungen hervorgehen.

Der Herr gibt auf  s e i n e  Art seinem Volke Frieden. Er spricht von „Frieden“, und wir hören seine Stimme durch sein Wort und durch die Erkenntnis, die er uns durch seine Verheißungen schenkt. Er versichert uns seiner Weisheit, seiner Liebe, seines Schutzes, seiner Macht und dem liebenden Vorhaben seinem Volke gegenüber. Diese Zuversicht gibt uns trotz Prüfungen Frieden und Ruhe des Herzens. Er gibt uns Aufschluß über die Bedeutung der jetzigen Verhältnisse, über die große Drangsal und das daraus resultierende herrliche Ergebnis. „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres, wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm.“ - Ps. 46:1-3

Woher mag dieses Vertrauen des Volkes Gottes wohl kommen? Weil es in den Wohnungen des Allerhöchsten wohnt, dargestellt durch das Heilige in der Stiftshütte.

In Psalm 25:14 sagt David, ebenfalls prophetisch: „Das Geheimnis Jahwes ist für die, welche ihn fürchten, und sein Bund, um ihnen denselben kundzutun.“ Und Vs. 15: „Meine Augen sind stets auf Jahwe gerichtet; denn er wird meine Füße herausführen aus dem Netze.“ Wie David schauen auch wir auf den Herrn! Allen denen, die in den Wohnungen des Höchsten weilen, wird eine klare Einsicht in den göttlichen Plan der Zeitalter gewährt, damit sie imstande sind, die Notwendigkeit und die Zuchtmittel zu verstehen, durch welche Gott die Welt führt. Denn so sagt David in Ps. 29:4,5: „Die Stimme Jahwes ist gewaltig, die Stimme Jahwes ist majestätisch. Die Stimme Jahwes zerbricht Cedern, ja, Jahwe zerbricht die Cedern des Libanon.“ Und in Hebr. 12:14 empfiehlt uns der Apostel: „Jaget dem Frieden nach mit allen, und der Heiligkeit, ohne welche niemand den Herrn schauen wird.“ „Seid in Frieden untereinander. … Seid langmütig gegen alle.“ (l. Thess. 5:13,14) „Soviel an euch ist, lebet mit allen Menschen in Frieden.“ - Röm. 12:18

Der Friede Gottes

Der Friede Gottes entströmt den Quellen seiner Macht und seiner Weisheit, die unermeßlich sind. Der Friede Gottes kommt nicht allein aus dieser Quelle, denn „Friede“ ist die Frucht einer innewohnenden Güte. Der Allmächtige verkörpert alle Tugenden und Gnaden, die ganze Fülle der Zufriedenheit und des Herzensfriedens, die seiner Vollkommenheit entspringen, und Macht und Weisheit sein eigen nennt. „D u  hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden“ (Off. 4:11). „… von welchem (dem Himmlischen Vater) jede Familie in den Himmeln und auf Erden benannt wird, auf daß er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen …“. - Eph. 3:15,16

Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde als eine intelligente Schöpfung - mit den gleichen geistigen und moralischen Wesenseigenschaften, die Er selbst besitzt. Er wollte mit seinen irdischen Kindern die Möglichkeit einer Zwiesprache schaffen. Auf diese Weise konnte der Schöpfer mit seinen Geschöpfen die Freude, das Glück und die Glückseligkeit einer vollkommenen Gemeinschaft und Verwandtschaft teilen. Jedoch verursachte die Sünde den Fall unserer ersten Eltern, aber die Liebe Gottes für seine Schöpfungen ist deshalb nicht geringer geworden. Die Heilige Schrift sagt uns, daß unser Himmlischer Vater Freude und Wonne an allen Dingen hat, die ihm wohlgefallen; also auch an denen, die den Grundsätzen und Gesetzen der Gerechtigkeit gehorchen. Harmonie und vollkommene Ausgewogenheit gehören zu den Eigenschaften des göttlichen Charakters, die den Frieden unter  a l l e n  Umständen bewahren. 1. Joh. 4:8: „Gott ist Liebe.“

Aus Psalm 119:165 erfahren wir: „Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.“ Welch ein beruhigender Vers, denn die Prüfungen, durch die wir gehen, sind zu unserer Belehrung notwendig.

Gottes Friede durch die Sünde nicht beeinflußt

Der Friede des Allmächtigen wurde durch die Widersprüche und Streitigkeiten seiner menschlichen Geschöpfe nicht erschüttert.  S e i n  Friede blieb zu allen Zeiten bestehen. Seine Pläne, die sorgfältig und absolut tiefgründig sind, benötigen zu ihrer Ausführung lange Zeitspannen - oder Zeitalter, in denen er sich die herrliche Entfaltung einer vollkommenen intelligenten Schöpfung zum Ziel gesetzt hatte: einer Schöpfung also, die in der Gerechtigkeit gefestigt und die der Gnade Gottes, des ewigen Lebens, würdig ist.

Jedoch sind während der Entwicklung dieser seiner Pläne infolge der Sünde Zwietracht und Spaltung in die Erdenfamilie eingedrungen. Aber der Ewige hatte diesen Zustand, der  e i n e r  der unerläßlich notwendigen Schritte in seinem Plan ist, in seiner unbegrenzten Weisheit vorausgesehen. Und er weiß auch, daß seine menschliche Schöpfung ihm in den kommenden Zeitaltern noch auf Knien dafür danken wird, diese Belehrungen durch die Wirksamkeit des Bösen erlebt und empfangen zu haben, so bedrückend sie gegenwärtig auch sein mögen. Sie müssen als  e w i g e r  „Impfstoff“ wirken, zum Heil für die gesamte Schöpfung.

Die Liebe des Himmlischen Vaters mußte während der Zeit, da die göttliche Gerechtigkeit streng zu walten hatte, verhüllt bleiben. In mehr als sechstausend Jahren hat der große Gott den Widerstand der Sünder ertragen. Seine auf Gerechtigkeit gestützte Autorität wurde verworfen und herausgefordert, und sein Charakter als ungerecht dargestellt. Aber - oh Wunder seiner Gnade: Seine Liebe wankte nicht, wie wir es schon erwähnten, denn Sein Wort sagt uns in Joh. 3:16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihm glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“, damit der Friede des Allmächtigen in den Herzen der Erkauften wohne.

Können wir begreifen, was es der Liebe unseres Himmlischen Vaters kostete, in das Opfer seines geliebten Sohnes einzuwilligen, in den er sein ganzes Vertrauen und seine Liebe gelegt hatte?

Das Beispiel Jesu

Schon zu Beginn seines öffentlichen Wirkens bewies der Herr einen absoluten Gehorsam in den göttlichen Willen - auch da, wo der vorgezeichnete Weg erniedrigend und schmerzvoll war. Jesus bekundete eine rückhaltlose Liebe für seinen Vater, der geduldig die Entstellung seines Charakters durch die Menschheit hinnahm. Dieses Gefühl bewog Jesus, das große Opfer seines Lebens zur Ehre seines Vaters darzubringen. Die Menschen sollten die Güte, Barmherzigkeit, Liebe und Gnade Gottes lieben lernen, der die notwendigen Anordnungen traf, um sie aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien und ihnen ewiges Heil und Frieden zu schenken.

Diese Liebesgabe Gottes, die Dahingabe seines eingeborenen Sohnes, den er als Preis zur Wiederherstellung der Menschheit gab, war auch für den Vater ein unbeschreibliches Opfer. Sein Vorauswissen sah ja die vielen Leiden und Demütigungen, die auf seinen Sohn zukommen würden. Obwohl der Weg schmachvoll und schmerzhaft war, bewies Jesus seinem Vater seine Dankbarkeit durch einen uneingeschränkten Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen. Der Himmlische Vater hat das ganze Leid väterlicher Liebe verspürt, als unser Erlöser sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber, doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Und noch, als er sagte: „Meine Seele ist bis zum Tode betrübt!“ Doch Gottes Friede hat ihn bis in den Tod begleitet.

Während des siebten Jahrtausends wird nun unser Herr die be-glückende Aufgabe haben, allen Geschöpfen im Himmel und auf Erden den wunderbaren Charakter seines Himmlischen Vaters kundzutun. Denn dann wird das Werk, das der Ewige sich in seiner überwältigenden Weisheit vorgenommen hatte, sich seiner Erfüllung nahen: der ganzen Menschheit ewigen Frieden und Glückseligkeit in völliger Harmonie mit ihrem liebenden Lebengeber anzubieten. Alles wird dann in dem verherrlichten Christus vereinigt sein, „indem er uns kundgetan hat das Geheimnis seines Willens, nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst für die Verwaltung der Fülle der Zeiten: alles unter  e i n  Haupt zusammenzubringen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist, in ihm.“ - Eph. 1:9,10

In der letzten Nacht seines irdischen Lebens hat der Herr, dessen Herz voll Mitgefühl und Zärtlichkeit war, seinen Jüngern seinen letzten Segen gegeben; es ist das Erbe Seines Friedens, das ein kostbares Erbteil von großem Wert ist: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt., gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.“ - Joh. 14:27

Das Erbe des Friedens

Dieses Erbe des Friedens wurde nicht nur der Urkirche gegeben, sondern allen, die der Himmlische Vater aus der Welt herausgerufen hat, die bis an das Ende dieses Zeitalters an dem gesegneten Erbe des Friedens teilhaben dürfen. Der Herr hat diese Verheißung in seinem hohepriesterlichen Gebet betreffs der  g a n z e n  Kirche ausgedruckt, als er sagte: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben.“ - Joh. 17:20

Wenn wir die Grundlagen dieses dauerhaften Friedens kennenlernen möchten und die Geborgenheit, die er uns gibt, die es uns erlaubt, die Stürme des Lebens zu überwinden, dann müssen wir dem Beispiel des Herrn und der Apostel und ihres Glaubens in die Liebe, die Macht und die Weisheit Gottes folgen.  S i e  wußten und glaubten daran, daß der Ewige die unbeschränkte Macht hat, das auszuführen, was er versprochen hatte. Durch ihr Vertrauen in die Verheißungen Gottes haben die Jünger diesen Frieden bekommen. Dank ihres Glaubens war es ihnen möglich, die Prüfungen ihres Lebens in Frieden zu bestehen. Nur durch einen starken und unerschütterlichen Glauben kann der Friede des Allmächtigen, der auch in unserem Herrn war, in unsere Herzen einziehen.

Dieser Friede Gottes, den der Herr seinen Jüngern hinterließ, ist ein kostbares Erbe, eine innere Ruhe, eine Gelassenheit, eine Entschlußkraft, eine Gewißheit und ein völliges Vertrauen in den Himmlischen Vater auch in schwierigen Zeiten. Denn der Friede, den der Herr seinen Jüngern und uns hinterlassen hat, kommt von Gott;  E r  ist der Ausdruck unserer Ruhe in Ihm durch unseren Glauben.

Vertrauen contra Zweifel

Mangel an Vertrauen, Unkenntnis des Charakters und des uns begünstigenden Planes Gottes, sowie auch Wissensmangel über seine Ver-heißungen rauben uns den Frieden, die Ruhe in Gott und die Zuversicht. Der Feind wird das sicherlich ausnutzen, um Zweifel in unsere Herzen zu säen. Können wir den göttlichen Schutz anzweifeln, da uns doch in Mt. 10:30 gesagt ist: „An euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt; und: „Sehet hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid  i h r  nicht viel vorzüglicher als sie?“ - Mt. 6:26

Der Friede Gottes, der im Herzen des Herrn trotz aller Prüfungen, Verfolgungen, Verachtung und letztlich des Todes weiterbestand, wurde durch seinen Glauben an seinen Vater und dessen Verheißung einer Auferstehung und Verherrlichung gestärkt. Die völlige Erkenntnis seines Vaters war für Jesus ein starkes Fundament seines Glaubens an das Vorhaben Gottes zugunsten der Kirche und der Welt. Dies sicherte ihm den Frieden, und dieser Friede gab ihm Vertrauen und half ihm, alle Hindernisse zu überwinden und selbst den Tod zu besiegen.

Die durch den Tod ihres Meisters verzweifelten Jünger wurden durch die Wiederbegegnung mit dem Auferstandenen getröstet und gestärkt; und der Friede, den er ihnen hinterlassen hatte, nahm von ihren Herzen Besitz. Dieser gesegnete Friede kam von der Gewißheit, daß sie von Gott als Söhne, als Erben und Miterben Christi anerkannt wurden, solange sie in den Fußstapfen ihres Erlösers wandelten.

Rechtfertigung

Diese Worte gelten auch für uns - für alle diejenigen, die ihren Willen auf dem Opferaltar dargebracht und die durch die Gnade des Allmächtigen „Söhne Gottes“ wurden. Allein Gottes Kinder sind durch Glauben gerechtfertigt; sie allein, die Ekklesia, ist vom Schöpfer als gerecht gerechnet. Unsere Rechtfertigung, die durch das Hochzeitskleid dargestellt wird, wurde uns durch das Verdienst unseres Erlösers geschenkt. Er nahm uns an; und dies bedeutet die Aufnahme in die Familie Gottes. In Röm. 5:1 schreibt der Apostel Paulus: „Da wir nun gerechtfertigt sind durch Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir mittelst des Glaubens auch Zugang haben zu dieser Gnade, in welcher wir stehen.“

Das Kind Gottes sollte demnach diese sichere Geborgenheit , die aus dem Frieden mit Gott kommt, empfinden. „Wenn Gott für uns ist, wer wider uns?“, fragt der Apostel Paulus in Röm. 8:31. Auch Jesaja verspricht in Kap. 26:3 den Frieden: „Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich. Vertrauet auf Jahwe ewiglich; denn in Jah, Jahwe, ist ein Fels der Ewigkeiten.“ - Vs. 4

So ist uns „Gottes Friede, der allen menschlichen Verstand übersteigt“, gesichert, wenn wir in der Familie des Allerhöchsten verbleiben. Er hat uns seinen Frieden und seine Ruhe versprochen, wenn wir nur unseren Willen dem seinigen unterwerfen. Laßt es uns mit Freude tun, und wir werden Frieden in Gott haben. Er allein kann ihn uns durch Jesus Christus, unseren Herrn und Erlöser, und durch sein Wort der Wahrheit, geben.

Was ist das Geheimnis dieses Friedens? Wir erfahren es in Joh. 14:1: „Euer Herz werde nicht bestürzt. Glaubet an Gott, glaubet auch an mich“, sagte der Herr zu seinen Jüngern. Diese Worte versichern uns, daß Er in seiner Allmacht ausführen wird, was Er verheißen hat. Die Wahrheit ist unser Schild durch unseren Glauben. Lassen wir nie diesen festen Anker fahren, damit wir dem Feind keine Gelegenheit geben, unsere Schwachheit auszunutzen und unseren Mut zu zerstören!

Wie ein menschlicher Vater mit seinen Kindern Mitleid hat, so hat Gott Mitleid mit allen, die ihn fürchten, denn er weiß, daß wir Staub sind. Und der Herr sprach noch zu seinen Jüngern: „Der Vater selbst hat euch lieb.“ Joh. 16:27) Außerdem sagt uns David: „Ergötze dich an Jahwe, so wird er dir geben die Bitten deines Herzens“ (Ps. 37:4) - vor allem aber den Frieden, selbst in Schwierigkeiten und Stürmen.

Gottes Fürsorge

Der Friede des Himmlischen Vaters ist nicht für die Welt, denn sie kann ihn  n o c h  nicht wertschätzen. Er ist für die, die zusammen mit dem Herrn und dem Himmlischen Vater bestrebt sind, an der Verwirklichung des Vorhabens Gottes mitzuwirken. Sie können durch Stürme gehen, und doch bleibt der Friede in ihnen.

Die Welt sucht den Frieden noch vergebens! Jesaja offenbart uns den Grund dafür, warum die Welt keinen Frieden erlangt. Er schreibt in Kap. 48:22: „Kein Friede den Gesetzlosen, spricht Jahwe.“

Ein Heilmittel ist nötig

Selbstsucht und Geldgier, der Einfluß des Feindes und die bewußte Zurückweisung der göttlichen Gesetze sind der Grund für den Mangel an Frieden in der Welt. Die verschiedenen Religionen konnten weder Frieden bringen noch Kriege vermeiden. Im Gegenteil, wie viele blutige Kriege wurden im Namen Christi geführt! Es gibt aber doch ein Heilmittel, und der Prophet Micha führt uns in Kap. 6 Vs. 8 zu den notwendigen Voraussetzungen: „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; was fordert Jahwe von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“

Der Allmächtige weiß alles. Und weil er der Schöpfer aller Dinge ist, wußte er auch, daß die Menschheit sich in Haß zerreißen würde. Deshalb hat er auch das grundlegende Heilmittel vorgesehen: er öffnete den Weg der Errettung aus dieser Not der Sünde und des Todes durch seinen Sohn Jesus Christus. Den einzigen Weg des Friedens und des Glücks hat er in seinem Plan der Wiederherstellung aller Dinge durch das Lösegeld unseres Heilandes vorgesehen. Der Allmächtige ist fähig, alles in seiner eigenen Macht zu behalten, denn das ganze Universum führt seinen Willen ohne Störung aus. Tiefer Friede, Gelassenheit und nicht endende Güte strömen aus seiner Macht und Weisheit - und aus seiner Liebe zu seiner Schöpfung.

„Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich.gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres, wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm.“ Ps. 46:1-3

Die Aufforderung zur Buße, die Petrus in seiner Rede zu Pfingsten dem Volke gab und die wir durch Apg. 3:19-20 erfahren, ist immer noch gültig: „So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden ausgetilgt werden , damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn, und er den euch zuvorverordneten Jesus Christus sende, welchen freilich der Himmel aufnehmen muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge.“

Heute sagen wir: „… den  h a t  freilich der Himmel aufnehmen müssen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“, denn der Herr ist gegenwärtig. Laßt uns uns freuen, denn er ist am Werk.

Zeiten in Gottes Plan

Der Tag wird kommen, an dem sich die göttliche Verheißung der „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge“ weiterhin erfüllen soll. Wenn der König aller Könige die Bestürzung, Verwirrung und Unfähigkeit der Menschen, Frieden zu schaffen, durch Seine mächtige Herrschaft der Gerechtigkeit ersetzen wird, dann werden die Menschen Gottes Wege der Güte und Liebe schätzen und lieben lernen. Der Himmlische Vater hat uns seine überströmende Liebe selbst gezeigt, indem er seinen einzig gezeugten Sohn zur Erlösung der ganzen Menschheit von Sünde und Tod dahingegeben hat. Dies wird eine Zeit des Friedens, des Glücks und des ewigen Lebens sein für alle, die den göttlichen Gesetzen des Königreiches liebend gerne folgen. Es sollen ihnen die gesegneten Gnadengaben immerwährender Harmonie mit ihrem großen Heiland-Gott geschenkt werden. Dann werden die Friedensverheißungen des Ewigen erfüllt sein.

Was den Herzensfrieden für uns heutige Nachfolger des Herrn betrifft, so kann wohl niemand unser Anliegen schöner und tröstlicher ausdrucken, als es Brd. Russell in einem Kommentar zu Phil. 4:7 tat: „Der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christo Jesu.“

Er sagte: „Der hier erwähnte Friede ist nicht unser eigener Friede. Es ist der Friede Gottes - d e r  Friede, der uns zufließt aus dem Vertrauen auf Gottes Macht und Güte und Bereitwilligkeit, uns als seine Kinder an seiner Rechten zu halten. Der Gedanke ist der, daß dieser Friede gleich einem Wachtposten Wache steht, um jeden feindlichen oder bedrängenden Gedanken oder jede Befürchtung abzuwehren. Er bewahrt den Sinn des Christen, damit er im Herzen Frieden und Gemeinschaft mit dem Herrn genießt - auch bewahrt er seinen Sinn, sein Urteilsvermögen, indem er ihn unterweist und ihn der göttlichen Macht und Weisheit und Liebe vergewissert.“

Ein herrlicher Ausblick

Wenn dann die Nationen „den Krieg nicht mehr lernen“, wie es Micha in Kap. 4:1-3 ankündigte,  d a n n  wird bleibender Friede auf Erden sein und für alle Zeitalter der Zeitalter bleiben. „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jahwes feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen. … denn von Zion (der geistigen Regierung - dem verherrlichten Christus) wird ausgehen das Gesetz und das Wort Jahwes von Jerusalem (dem Sitz der Regierung der „Fürsten“, der alttestamentlichen Überwinder). … Nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Denn der Mund Jahwes der Heerscharen hat geredet.“

Zu der von Gott festgesetzten Zeit wird Frieden auf die Welt kommen, denn er hat durch den Chor der Engel in Bethlehem „Frieden auf Erden“ verheißen. Er wird durch den Friedefürst, den Jesaja in Kap. 9:6 voraussagte, zugesichert. Jesaja 11:2,3: „Und auf ihm wird ruhen der Geist Jahwes, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und der Furcht Jahwes.“ Vs. 5: „Und Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein, und die Treue der Gurt seiner Hüften.“ - Jes. 11:1,5

„Und der Friede des Christus regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen worden seid in einem Leibe; und seid dankbar. - Kol. 3:15



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