„Um meines heiligen Namens willen“
Hes. 36:22

Die Heilige Schrift spricht oftmals vom „Namen Gottes“. Sie versteht darunter meist nicht die Namen oder Bezeichnungen, unter denen unser Himmlischer Vater bekannt ist; in vielen Fällen deutet sie den Begriff oder das Wesen Gottes an, sehr oft aber auch den Ruf, die Ehre, das Ansehen und die Autorität des großen Schöpfers des Himmels und der Erde.

Wiederholt lesen wir auch in der Bibel, Gott habe einem bestimmten Menschen „einen Namen“ gemacht. So verhieß er zum Beispiel dem Abram: „Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein“. (l. Mos. 12:2) Und zu David sprach er: „Ich habe dir einen großen Namen gemacht, gleich dem Namen der Großen, die auf Erden sind“.

Tatsächlich durften Abraham und David dank des Segens Gottes , der auf ihnen ruhte, sich freuen über das hohe Ansehen; ihr Ruhm und ihre Ehre waren nicht weniger groß bei den späteren Geschlechtern Israels, und sie sind heute noch groß unter den christlichen Völkern.

Unser großer Gott und Schöpfer will aber insbesondere sich selbst einen Namen machen; er will, daß seine vernunftbegabten Geschöpfe Ihn in seiner Erhabenheit, seiner Allmacht, seiner Gerechtigkeit, seiner Weisheit und seiner Liebe erkennen können. Er will, daß die ganze Schöpfung ihm  d i e  Ehre darbringt, die IHM allein gebührt: „Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.“ - Off. 4:11

„Dein Name werde geheiligt!“ So lautet die erste Bitte des Mustergebetes, das unser Herr Jesus seinen Nachfolgern in den Mund gelegt hat. (Mt. 6:9) Das allein zeigt schon die ganz überragende Wichtigkeit der gebührenden Anerkennung, Achtung und Ehrung des Namens Gottes. Sie ist von größter Bedeutung insbesondere für die Menschen selbst, denn für sie hängt von der Erkenntnis Gottes und der Anerkennung seiner Majestät sehr viel ab - nach Jesu Worten nicht weniger als das ewige Leben; denn: „Dies ist das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“

Diese Erkenntnis wird die Menschen davor bewahren können, ihre Anbetung und Verehrung anderen „Göttern“, anderen Geschöpfen oder irgendwelchen menschlichen Idealen, menschlichen Werken und Errungenschaften zuzuwenden. Sie wird es ihnen erheblich leichter werden lassen, sich von allem Widergöttlichen abzuwenden und mit echter, innerer Freude auf dem Gott wohlgefälligen Wege weiterzuwandern. Daß dem Allerhöchsten die ihm gebührende Ehre erwiesen wird, ist Voraussetzung für allen wirklichen Frieden, für alles Wahre, für dauerndes Wohlergehen und Gedeihen der Menschheit, wie dies schon der Gesang der Engel andeutet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, an den Menschen ein Wohlgefallen!“ - Lk. 2:14

Die Herrlichkeit, Größe und Erhabenheit Gottes ist schon erkenntlich aus der sichtbaren Schöpfung: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündigt seiner Hände Werk“. (Ps. 19:1) Die Wunder des Lebens im Kleinen und im Großen, die Unendlichkeit des Universums, die unergründliche Weisheit sowie auch die unbegrenzte Macht, die aus der ganzen Schöpfung sprechen - das alles sollte jeden denkenden Menschen zu dem zwingenden Schluß führen, daß wir alles einem allmächtigen, unendlich erhabenen Schöpfergott zu verdanken haben: „Denn Gott hat es ihnen geoffenbart, denn das Unsichtbare von ihm, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden, wird geschaut“. - Röm. 1:19,20

Aber seit dem Sündenfall im Garten Eden ist die Menschheit in großem Maß unter den Einfluß des Widersachers, Satans, geraten; er hat es verstanden, die Krönung der irdischen Schöpfung - den Menschen - seinem Schöpfer weitgehend zu entfremden. Anstelle wahrer Gottesverehrung ist Menschenkult und Abgötterei entstanden (Röm. 1:21-23), und der Name Gottes ist schwer mißbraucht und durch Handlungen, Worte und Lehren gelästert worden. Oftmals hat sich der Allerhöchste in der Vergangenheit den Menschen kundgetan durch mächtige Eingriffe in das Weltgeschehen und durch seine Boten, die er zu ihnen sandte, insbesondere durch Christus Jesus und danach durch dessen Nachfolger. Immer wieder aber gelang es dem „Fürsten dieser Welt“, die Augen der meisten Menschen wieder zu verblenden und sie zur Abgötterei in irgendwelcher Form zu verleiten. - 2. Kor. 4:4

Das Volk Israel war unter dem Alten Bund dazu berufen, für den Namen Gottes Ehre einzulegen: „Er will dich zur höchsten über alle Nationen machen, die er gemacht hat,  z u m  R u h m  u n d  z u m  N a m e n  u n d  z u m  S c h m u c k.“  (5. Mos. 26:19) Aber Israel versagte, verfiel immer wieder in Abgötterei und Sünde, und brachte auf diese Weise Schmach auf den Namen Gottes, wie dies der Apostel zum Ausdruck bringt: „Der Name Gottes wird eurethalben unter den Nationen gelästert“. (Röm. 2:24; vgl. Hes. 36:20,21) Aber auch die große Masse derjenigen, die sich nach dem Namen Christi benannt haben, ist durch falsche, gottentehrende Lehren dahin gebracht worden, dem Namen Gottes und Christi Unehre zu machen - anstatt Ehre.

Aber der Allmächtige hat schon in der Vergangenheit durch sein ganzes Walten Vorsorge dafür getroffen, daß zur bestimmten Zeit die Schmähungen, die auf seinen Namen gebracht worden sind, ihn zum Ruhme ausschlagen werden. Er hat auch dafür Vorsorge getroffen, daß aufrichtige, wahrheitssuchende Menschen trotz aller geistigen Finsternis, die bisher auf Erden vorgeherrscht hat, Gelegenheit bekommen haben, ihren Gott zu erkennen und ihm zu dienen. Wenn die Zeit dereinst erfüllt sein wird, dann wird Er mit Machtkundgebungen hervortreten, die seinen Namen der ganzen Schöpfung kundtun werden. „Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden  w i s s e n,  daß ich Jahwe bin, der Heilige in Israel.“ - Hes. 39:7

In erheblich kleinerem Umfang haben solche Machtkundgebungen schon in alter Zeit wiederholt stattgefunden, so zum Beispiel beim Auszug des Volkes Israel aus ägypten. Auch damals machte sich Jahwe einen Namen, indem er seine unendliche überlegenheit gegenüber den Mächten der Finsternis offenbarte, wie er dies durch Mose dem Pharao vorher ankündigen ließ mit den Worten: „Eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ - 2. Mos. 9:16

Noch bei anderen Gelegenheiten ist der Höchste während des Jüdischen Zeitalters durch wunderbare Errettung seines Bundesvolkes hervorgetreten. Um eine solche Errettung bittet zum Beispiel Psalm 79:9: „Hilf uns, Gott unseres Heils,  u m  d e r  H e r r l i c h k e i t  d e i n e s  N a m e n s  w i l l e n,  und errette uns, und vergib unsere Sünden  u m  d e i n e s  N a m e n s  w i l l e n!“  Tatsächlich hat der Heilige Israels in Erfüllung dieses und anderer ähnlicher Gebete dem sündigen und ungetreuen Israel oftmals nicht nur seine Macht geoffenbart. Er hat insbesondere auch seine Barmherzigkeit und seine Gnade erwiesen - und damit seinen schönsten Wesenszug offengelegt: Seine Liebe und Sein Erbarmen den gefallenen Geschöpfen gegenüber.

Beim ersten Advent war es Jesu erstes Anliegen, daß der Name seines Himmlischen Vaters geheiligt wurde. Um dieses Zieles willen war er selbst bereit, in tiefste Erniedrigung, größte Schmach und schwerste Leiden zu gehen. Dies zeigen insbesondere seine Worte in Joh. 12:27,28: „Jetzt ist meine Seele bestürzt, und was soll ich sagen? ’Vater, rette mich aus dieser Stunde’? Doch  d a r u m  bin ich in diese Stunde gekommen“. Das will sagen: Ich will nicht um meine Rettung bitten, da sonst meine Sendung nicht erfüllt würde; vielmehr soll meine große Bitte sein:  „V a t e r,  v e r h e r r l i c h e  d e i n e n  N a m e n!“  Nichts hat denn auch so sehr dazu beigetragen, daß der Name Gottes dereinst vor der ganzen Schöpfung in hellstem Licht erstrahlen wird, wie die Hingabe Seines eingeborenen Sohnes in Leiden und Tod zur Errettung der sündigen Menschheit.

Aber nicht nur durch sein Leiden und Sterben hat Christus Jesus den Namen Gottes verherrlicht, sondern auch durch sein Leben - durch sein Wirken und seine Predigt. Mit voller Berechtigung durfte er im Hohenpriesterlichen Gebet die Worte aussprechen: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, welches du mir gegeben hast, daß ich es tun sollte“. (Joh. 17:4) In erster Linie aber hat unser Herr den Namen Gottes seinen Nachfolgern geoffenbart: „Verkündigen will ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben“. (Ps. 22:22) „Ich habe deinen Namen geoffenbart den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast“. - Joh. 17:6

Durch das Wort der ersten Jünger haben in der Folge noch viele den Weg zur Gotteskindschaft gefunden; zuerst solche aus den Juden, später die Vielen aus den Nationen. Auch diese alle sind dazu berufen, für den Namen Gottes Ehre einzulegen: „Simon hat erzählt, wie Gott zuerst die Nationen heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk zu nehmen  f ü r  s e i n e n  N a m e n.“  (Apg. 15:14) Dieses Volk sollte nun die Früchte bringen, die Israel nach dem Fleisch nicht gebracht hatte: „Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch (Israeliten) weggenommen und einer Nation gegeben werden, welche dessen Früchte bringen wird.“ - Mt. 21:43

Anstelle der des Heils unwürdigen Juden sollte dieses neutestamentliche auserwählte Volk seinem Gott „zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck“ sein (5. Mos. 26:19); ein königliches Priestertum sollte es sein, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit es durch Wort und Wandel die Tugenden seines himmlischen Vaters verkündige, der es durch das Blut seines eigenen Sohnes erkauft und ihm in der Erkenntnis der Wahrheit die größten Gnadengaben dargereicht hatte. (l. Pet. 2:9) Darum schreibt auch der Apostel Paulus: „Ihr seid um einen Preis erkauft;  v e r h e r r l i c h e t  n u n  G o t t  in eurem Leibe.“ 1. Kor. 6:20

Die Christuskörperschaft ist zuvorbestimmt nach dem Vorsatz des allmächtigen Gottes, „damit sie zum Preise seiner Herrlichkeit sei“. (Eph. 1:12) Zur Ehre seines Namens dürfen deren Glieder schon jetzt in Schwachheit inmitten eines „verdrehten und verkehrten Geschlechtes“ als Lichter Gottes scheinen. (Phil. 2:15) Es ist ihnen Herzensbedürfnis, dem Himmlischen Vater zu aller Zeit ein Opfer des Lobes darzubringen, denn „das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen“. (Hebr. 13:15) Manche von ihnen haben auch durch ihr Leiden und ihr Sterben um der Sache Gottes und Christi willen zur Verherrlichung des Namens ihres Himmlischen Vaters beitragen dürfen. - Joh. 21:19; Apg. 5:41

Noch unendlich viel mehr wird diese gesegnete Körperschaft zum Preise der Herrlichkeit des Höchsten wirken dürfen, wenn sie dereinst in Vollkommenheit und Kraft Priesterdienste tun und die Menschheit mit der Erhabenheit, Macht, Weisheit und Liebe ihres Schöpfers vertraut machen wird: „Du wirst eine prachtvolle Krone sein in der Hand Jahwes und ein königliches Diadem in der Hand deines Gottes“. - Jes. 62:3

Manches hat der Allmächtige in der Vergangenheit schon getan, um seinem Namen Ehre zu machen; vieles haben auch seine auserwählten Werkzeuge dazu beitragen dürfen. Alles aber, was bisher geschehen ist, wird die volle Bedeutung erst gewinnen durch das, was noch geschehen muß, und - nach unserem Verständnis - bald geschehen wird.

Nicht allein das Binden Satans wird es sein, das den Menschen die Augen öffnet; auch die noch bevorstehenden gewaltigen Strafgerichte Gottes, die eine völlige Wandlung des jetzt Bestehenden herbeiführen, werden der Menschheit klar machen, wer ihr  w a h r e r  liebender, weiser, gnädiger Gott und Lebengeber ist. „Noch einmal, eine kleine Weile ist es, da werde ich den Himmel erschüttern und die Erde und das Meer und das Trockene. Und ich werde alle Nationen erschüttern;  u n d  d a s  E r s e h n t e  a l l e r  N a t i o n e n  w i r d  k o m m e n,  und ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen, spricht Jahwe der Heerscharen.“ - Haggai 2:6,7

Alle Völker der Erde werden alsdann erkennen, daß es der allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde war, der nun entscheidend in das Weltgeschehen eingegriffen hat. „Jahwe hat seinen heiligen Arm entblößt vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde sehen die Rettung unseres Gottes“. (Jes. 52:10) „Und Jahwe wird sich den ägyptern (darstellend die ganze Menschheit) kundgeben, und die ägypter werden Jahwe erkennen an jenem Tage.“ - Jes. 19:21

Bei dieser großen Kundgebung Gottes wird das Volk Israel eine entscheidende Rolle spielen. Diesem alttestamentlichen Bundesvolk, das so manche Jahrhunderte lang mit Verstockung und Blindheit geschlagen war, wird Jahwe seinen Namen in erster Linie offenbaren: „Darum soll mein Volk meinen Namen kennen lernen, darum an jenem Tage erfahren,  d a ß  i c h  e s  b i n,  der da spricht: Hier bin ich!“ - Jes. 52:6

Schon während der Zeit der außerordentlichen Begünstigung Israels hat dieses Volk durch seine sich immer wieder offenbarende Untreue mehr Schande als Ehre auf den Namen Jahwes gebracht. Aber auch während der Zeit seiner Zerstreuung unter alle Nationen gereichte sein Verhalten Gott gegenüber keineswegs zum Ruhm. (s. Hes. 36:16-20) Dessenungeachtet ist aber sein Bundesgott seinen Verheißungen treu geblieben, denn seine Gnadengaben und seine Berufung sind unbereubar. (s. Röm. 11:29) Auch während der vergangenen neunzehn Jahrhunderte hat er Israel nicht völlig verworfen und nicht zugelassen, daß es gänzlich aufgerieben worden wäre. (s. 3. Mos. 26:44,45) Und zur bestimmten Zeit, wenn die Vollzahl der Christuskörperschaft eingegangen sein wird, wird er seines Bundes mit den Vätern von neuem gedenken und sich seines auserwählten Volkes wieder erbarmen. - s. Röm. 11:25,26; 3. Mos. 26:42

In der Zeit größter Bedrängnis wird er Israel durch einen gewaltigen, einzigartigen Eingriff von seinen übermächtigen Feinden erretten und danach für immer in Sicherheit wohnen lassen. (s. Jer. 30:7-11) Damit offenbart der Allerhöchste wiederum seine unbegrenzte Macht, die es ihm erlaubt, seine einmal gefaßten Vorsätze auch gegenüber aller Unzulänglichkeit und sogar gegen die größte Feindschaft seiner Geschöpfe durchzuführen. Gerade in der besonderen Führung seines Volkes enthüllt er seine alles menschliche Verstehen überragende Weisheit. Insbesondere aber offenbart er wiederum seine große Liebe und Barmherzigkeit - und auch seine unverdiente Gnade - den schwachen, unvollkommenen Geschöpfen gegenüber, aus denen er das Volk Israel ja nur als ein Exempel herausgegriffen hatte. Und die Erkenntnis der Liebe Gottes, wie sie sich in diesem Tun offenbart, wird es vor allem sein, was rechtdenkende Menschen zu höchster Bewunderung und Verehrung ihres großen Schöpfers und Wohltäters hinreißen wird.

Seine Handlungsweise mit dem Volke Israel und deren Bedeutung für die Ehrung des Namens Gottes finden wir sehr eindrücklich geschildert in folgenden prophetischen Aussprüchen:

Jes. 48:9-11: „U m  m e i n e s  N a m e n s  w i l l e n  verziehe ich meinen Zorn, und um meines Ruhmes willen bezwinge ich ihn, dir zu gut, um dich nicht auszurotten. Siehe, ich habe dich geläutert, doch nicht wie Silber; ich habe dich geprüft im Schmelzofen des Elends. Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun; denn wie würde mein Name entweiht werden! Und meine Ehre gebe ich keinem anderen.

Hes. 39:25-28: „Darum, so spricht der Herr, Jahwe: Nun werde ich die Gefangenschaft Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen, und werde eifern  f ü r  m e i n e n  h e i l i g e n  N a m e n.  Und sie werden ihre Schmach tragen und alle ihre Treulosigkeit, mit welcher sie treulos gegen mich gehandelt haben, wenn sie in ihrem Lande sicher wohnen und niemand sie aufschreckt, wenn ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern ihrer Feinde gesammelt, und ich mich an ihnen geheiligt habe vor den Augen der vielen Nationen.  U n d  s i e  w e r d e n  w i s s e n,  d a ß  i c h,  J a h w e,  i h r  G o t t  bin, indem ich sie zu den Nationen weggeführt habe und sie wieder in ihr Land sammle, und keinen mehr von ihnen dort übriglasse.“

Hes. 36:22,23: „So spricht der Herr, Jahwe: Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden  w i s s e n,  daß ich Jahwe bin, spricht der Herr, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige.“

Sehr deutlich liegt in diesen prophetischen Worten bereits auch der Gedanke, daß durch die geschilderte Errettung Israels nicht nur dieses selbst zur Erkenntnis seines Gottes gelangen wird; diese Erlösung Israels wird zugleich eine gigantische Kundgebung sein zur überführung der gesamten Menschheit! Dies bringen insbesondere auch die folgenden Worte aus Hes. 38:23 zum Ausdruck: „Und ich werde mich groß und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, daß ich Jahwe bin.“

Mächtige Gerichte werden in der Folge nicht allein die Heere treffen, welche die sogenannte „Drangsal Jakobs“ (Jer. 30:7) bewirken werden; sie werden die ganze Menschheit heimsuchen, ja, sogar die finsteren, dämonischen Mächte, die bisher so viel zur Verunehrung des heiligen Namens Gottes beigetragen haben. (s. Jes. 24:19-21) Die Reiche dieser Welt mit all ihrem Glanz werden untergehen; und alles, was sich bisher hoch und erhaben gefühlt hat, wird erniedrigt werden. Umso heller wird die Herrlichkeit Gottes vor aller Welt hervorstrahlen.

Das zeigen die Worte aus Psalm 97:3-6: „Feuer geht vor ihm her und entzündet seine Feinde ringsum. Seine Blitze erleuchten den Erdkreis; die Erde sah es und bebte. Die Berge zerschmolzen wie Wachs vor Jahwe, vor dem Herrn der ganzen Erde. Die Himmel verkündeten seine Gerechtigkeit, und alle Völker sahen seine Herrlichkeit“. „Und Jahwe wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tage“. - Jes. 2:17b

Später, nach der großen Errettung, wird die Gunst Gottes weiterhin so offensichtlich auf dem Volk Israel ruhen, daß alle Völker diese Auszeichnung zur Kenntnis nehmen müssen: „Und meine Wohnung wird über ihnen (den Juden) sein; und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jahwe bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum in ihrer Mitte sein wird ewiglich.“ - Hes. 37:27,28

Israel wird dann selbst mithelfen dürfen, den Namen Gottes in alle Welt hinauszutragen, bis die Erde schließlich „voll sein wird von der Erkenntnis der Herrlichkeit Jahwes, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ - Jes. 11:9; Habakuk 2:14

Diese Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes wird einen mächtigen Schutzwall bilden gegen jede weitere Verunehrung seines Namens, gegen jedes weitere überhandnehmen von Ungerechtigkeit und Sünde, gegen jede Menschenverehrung und jede weitere Abgötterei in irgendeiner Form: „Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang wird mein Name groß sein unter den Nationen; und an jedem Orte wird geräuchert, dargebracht werden meinem Namen, und zwar reine Opfergaben. Denn mein Name wird groß sein unter den Nationen, spricht Jahwe der Heerscharen.“ - Maleachi 1:11

Sehr viel zur Verherrlichung des Namens Jahwes wird mit Sicherheit auch das Wort des Allmächtigen selbst beitragen, wie es uns in der Heiligen Schrift geschenkt ist: das Wort der Wahrheit, das für die Menschheit im kommenden Zeitalter zu einer unerschöpflichen Fundgrube des Erkennens und der Weisheit werden wird. Alle Aufrichtigen werden erkennen, wie sich alles, was ihr Gott vorzeiten durch den Mund seiner heiligen Propheten gesprochen hatte, erfüllt und bewahrheitet hat. (Jes. 34:16; 42:8,9) Sie werden gewahr werden, daß Sein Wort durch alle Zeiten hindurch gerade das bewirkt und ausgerichtet hat, was es nach dem Willen Gottes ausrichten sollte: „… Also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe.“ - Jes. 55:11

Es wird ihnen bewußt werden, daß der Schöpfer von Anfang an das Ende erkannt und verkündigt hatte, und daß sein Vorhaben, das er in so vielfältiger Weise in seinem Wort niedergelegt hatte, in allen Einzelheiten hinausgeführt worden ist: „… Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun“ (Anm. d. Elberf. übers.: „all meinen Willen werde ich vollführen“). - Jes. 46:10

Sie werden den Ratschluß Gottes in seiner ganzen Länge, Breite, Höhe und Tiefe verstehen lernen und erkennen, daß es ein allmächtiger, allweiser und allgütiger Gott sein muß, der das Wort der Wahrheit vor alters gegeben und seine Auswirkungen und Erfüllung so wunderbar überwaltet hat. So wird das Wort Gottes mit den Wundern der irdischen und himmlischen Schöpfung und mit allem übrigen erkennbaren Handeln und Walten des Allmächtigen in eindrucksvoller Harmonie zusammenwirken zur Offenbarmachung der Größe und Erhabenheit Gottes. Und wenn dereinst Christus Jesus, der König der Könige und der Wiederhersteller des Paradieses, das Reich dem Vater übergeben wird, wird alles, was Odem hat, die Knie in wahrer Anbetung und tiefer Verehrung vor unserem Gott und Schöpfer beugen. - s. Jes. 45:23; Ps. 150:6.

Ein Name, der weit über jeden Namen aller Geschöpfe erhaben sein wird, ist auch Christus Jesus gegeben, der das hervorragende Werkzeug hat sein dürfen bei der Hinausführung des göttlichen Liebesratschlusses. (s. Phil. 2:9) Und die treuen Nachfolger Christi werden seine Miterben sein und den Namen Gottes an ihren Stirnen tragen. (Off. 22:4) Die größte Ehre jedoch gebührt für alle Zeiten dem Himmlischen Vater, denn „wie unausforschlich sind seine Gerichte und unausspürbar seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen? Oder wer hat ihm zuvorgegeben, und es wird ihm vergolten werden? Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge; ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.“ - Röm. 11:33b-36

* * *

„Gepriesen sei Jahwe, Gott, der Gott Israels, der Wunder tut, er allein! Und gepriesen sei sein herrlicher Name in Ewigkeit! Und die ganze Erde werde erfüllt mit seiner Herrlichkeit! Amen, ja Amen“. Psalm 72:18,19



Tagesanbruch Bibelstudien- Vereinigung